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Das ewige Thema -> Motor einfahren

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 5. Januar 2005 um 14:32

Tag allerseits,

dies gehört zwar eigentlich nicht in dieses Forum (es handelt sich um einen Peugeot 206,Benziner),aber ich denke ihr könnt mir trotzdem helfen.

Waren letzte Woche beim Händler und haben die kiste(nagelneu) abgeholt. Nach der typischen Einführung meinte der Verkäufer dann,dass der Wagen auf den ersten Kilometern ordentlich getreten werden soll ("bis in den Begrenzer" !!) damit er später besser liefe. Ich hab erst gedacht es sei ein Witz,aber er meinte weiter,dass der Motor eine Art Gedächtnis habe und ihm sofort die maximale Leistung abverlangt werden sollte damit er sich das auch sofort "merken" kann.

Also,ich dachte mann soll grad auf den ersten 1000Kilometern schonend fahren und Vollgas vermeiden!! Werden die heutigen Motoren denn anders gebaut als vor 10Jahren??

Klärt mich bitte auf,lasse mich auch gern belehren aber komisch kommt mir das schon vor!!

Dank in Voraus!!

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27 Antworten

Davon hab ich noch nie gehört .. auch der 1.20d von nem Bekannten wurde schonend eingefahren... der X5 davor auch ... also echt nie gehört. Ich kanns mir beim besten Willen nicht vorstellen. An deiner Stelle würde ich das lassen und schonend einfahren die ersten 1500km.

Hallo,

sieh mal in der Bedienungsanleitung, was dort über einfahren steht und halte Dich daran.

Dein Verkäufer hat anscheinend vor zwei Wochen noch Rostwürste verkauft, jedenfalls hat er von Automotoren überhaupt keine Ahnung.

Gruß

Hi!

So ganz unrecht hat der Verkäufer nicht...

Und zwar in der Form, wenn der Motor das nicht abkann und kaputtgeht -> Garantieleistung.

Und wenn der Motor dieses Prozeder unbeschadet übersteht (wovon man bei den heutigen Motoren ausgehen kann), hat man tatsächlich den besteingefahrensten Motor überhaupt, auch was die Leistungsentfaltung angeht...

Diesmal weis ich´s 100%, dass ist Schwachsinn!!!! Und zwar kompletter!!!

Vor den Ferien hatten wir in Konstruktionslehre genau das Thema: Jede Oberfläche ist von natur aus rau und man muss sie sich wie ein Gebirge vorstellen. Wenn man den Motor schonend einfaährt, reibt man nur die obersten Spitzen des "Gebirges" ab, d.h. das der Materialabtrag sehr gering ist. Tut man das nicht, und schleift man praktisch alles weg, ist natürlich kein Material mehr da; das hat 2 Folgen:

1.) In den "Tälern" lagert sich im Betrieb Öl ein, das zusätlich gut schmiert; gibt es die nicht, ist auch die Schmierung geringer-->Motor vereschleist schneller

 

2.)Weniger Material zwischen Ölabstreifring und Zylinderlaufbuchse bedeutet weniger Kompression und größeres Spiel-->durch das Spiel werden die Ölabstreifringe "schief" abgeschliffen-->weniger Auflagefläche--> mehr Ölverlust

Das alles offenbart sich nicht sofort, sondern nach 4-5 Jahren...

 

Den Verkäufer wurde ich gerne persönlich verhauen für den Schawchsinn den er da labert; bestimmt bringt er sein Auto auch immer in die Werkstatt bei der kleinsten Kleinigkeit weil er "von allem anderen keine Ahnung hat"....

 

Schönen Abend noch!

am 5. Januar 2005 um 18:39

AndiM liegt absolut richtig.

ein schlecht eingefahrener Motor rächt sich erst nach

nach vielen 1000 km.

Erst nach etwa 150-200' km machen sich gravierende Unterschiede wie Ölverbrauch, Kompression, nageln etc. bemerkbar.

Es wäre vernünftiger, statt den Motor den Verkäufer

zu treten.

Und zwar solange, bis er wieder Rostbratwürste verkauft.

mfg eg49

So Unrecht hat der Verkäufer nicht.

Vor nicht alzulanger Zeit half ich bei einer Motorrevision bei einem Traktor. Komplett neue KW - Lagerung, neue Laufbuchsen und Kolben etc. In der Montageanleitung vom Werk steht, dass nach einer ausreichender Warmlaufphase der Motor zwingend voll belastet werden muss, damit er richtig eingefahren wird.

@ AndiM 300TD

Mein Dozent der Werkstoffkunde hat uns erklärt, dass in D eine Firma äusserst intensiv das Verschleissverhalten in der Einlaufphase analysiert hat. Das Ergebnis ist das selbe, wie ich oben beschrieben habe: nach Warmfahrphase volle Belastung.

Leider habe ich keine Publikation zur Hand. Die Firma heisst IAVF, www.iavf.de

@124er Kombi

für Großmotoren mag das gelten, da dort die Oberflächenbehandlung besser von statten gehen kann,PKW-Motoren zählen nicht dazu, so hat uns mein Werkstoffkunde-Dozent erklärt.

Mich würde jetzt nur interessieren, warum ganz genau das so ist...Wo studierst du denn? Und was?

Schau mal bei uns rein...ich tu das auch.WWW.IMWF.UNI-STUTTGART.DE

oder auch

WWW.IVK.UNI-STUTTGART.DE

 

Viel Spass dabei!

Moin,

Moderne Motoren brauchen in der Tat nicht mehr eingefahren werden um lange zu leben.

Die heutigen Fertigungstoleranzen sind so gering, das kein Einlaufen mehr nötig ist.

Auf den ersten 1000 km sollte man es nur vermeiden den Motor über 3000 bzw. 5000 /min. zu drehen. Man kann also ganz normal fahren. Es sind auch keine Einlauföle mehr im Motor (ausser bei einigen übriggebliebenen Uraltmotoren, aber da steht es in der Betriebsanleitung drin). Dreht man den Motor permanent höher, züchtet man sich einen Ölfresser heran. Kurzzeitiges Ausdrehen tut dem Motor absolut nicht weh.

Der Verkäufer hat also das gesagt, was Stand der Technik ist und nicht irgendwas das gestern noch Gültigkeit hatte.

Die Geschichte mit den Oberflächen ist nur insofern richtig, wenn keine speziell veredelte Laufbahn verwendet wird. Einlaufen der Oberfläche wird heutzutage im Werk erledigt. Und zwar NACH dem Hohnen, deutlich präziser als man es durch einfahren machen könnte. Bei Herstellern mit kleinem Volumen (z.B. Ferrari, TVR) wird jeder Motor im Werk 15-20 Minuten auf einem Prüfstand eingefahren.

MFG Kester

@124er Kombi

Hallo,

bei einem Traktor (auch z.B. bei einem Stromaggregat) handelt es sich um einen gedrosselten, drehzahlgeregelten Motor. Der muss von Anfang an seine volle, angegebene Leistung bringen muß.

Zitat:

meinte der Verkäufer dann,dass der Wagen auf den ersten Kilometern ordentlich getreten werden soll ("bis in den Begrenzer" !!)

Der Motor wird das mit Sicherheit aushalten, wir aber kein Leben haben.

Ich habe auf diversen Rennen erlebt, dass Motorradfahrer ihre japanischen Maschinen im Stand und kalt über mehrere Minuten in die Begrenzung prügeln. Dabei ist noch nie ein Motor "verreckt". Die halten das aus, fragt sich allerdings nur, wie lange.

Es kann auf keinen Fall schaden, wenn man die ersten 1000 km nicht an die Leistungsgrenze geht.

Gruß

am 6. Januar 2005 um 16:15

Wie C250tdt schon sagt...schau einfach in der Bedienungsanleitung nach. Weil es hier sowieso Niemand so genau weiß, wie die von Peugeot, kannst du dir zur not ja noch in einer anderen Fachwerkstatt Rat holen. Ausserdem gibts hier doch auch noch ein Peugeot Forum.

In modernen Fertigungsanlagen werden die Zylinderlaufbüchsen zur Endbearbeitung nicht mehr gehohnt, sondern Laserstrukturiert.

Dazu ein Bericht aus der MTZ vom Juli / August 2004 über den neuen Audi 3l V6 TDI:

[...]

In einem ersten Schritt werden hierfür die Zylinderlaufbahnen mittels einer dreistufigen Diamant-Hohnung vorbearbeitet.

Mit einem gepulsten Laser wird nach der Vorbearbeitung die obeste Schicht der so geschaffenen fein strukturierten Laufbahn angeschmolzen.

Hierbei wird der vorhandene Blechmantel entfernt und die in der Gussmatrix eingelagerten Graphitausscheidungen werden ausgebrannt.

[...]

Durch dieses Bearbeitungsverfahren kann die Zylinderoberfläche noch viel exaker an die wirklichen Betriebsbedingungen angepasst werden. Der Verschleiss wird stark reduziert.

Bis jetzt wurde nur über die Einfahrzeit des Motors diskutiert.

Man darf aber auch die weiteren Komponenten des Antriebsstanges nicht vergessen.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass der Einlaufphase viel weniger Beachtung geschenkt werden muss als in früheren Jahren.

Die entscheidenden Punkte für eine lange und beschwerdefreie Motorlebensdauer sind meines Erachtens viel mehr sorgfältiges Warm- und Kaltfahren sowie regelmässiger Service.

Simon

Du hast mit allem recht, was du sagst, auch dass wir bisher nur über den Motor diskutiert haben.

Ich von meiner Seite kann dir beipflichten, was die Fertigung angeht, ist alles richtig...Trotzdem ist das Einfahren des Motors aus den von mir genannten Gründen nach wie vor sinnvoll. Dies habe ich im Gesprach mit meinem Professor abgeklärt und bestätigt bekommen.

Doch wer weis, vielleicht sind die ja auch schon "überholt" ;-)

also von mir mal ein "erfahrungsbericht"

 

Hallo zusammen

ich hab nun schon mehrere Firmenwagen von bekannten ,kollegen,usw über mehrere jahre begutachten können

zwei dieser Fahrzeuge wurden von einer Person direkt von Werksauslieferungslager abgeholt (1XAudi C4 2,3 Benziner & 1x VW T4 2,4 Diesel) bis auf diese zwei Wagen und alles was von Fiat , liefen alle mehr als 150000 km problemlos (und das waren einige) und wurden dann verkauft ,der Audi und der T4 schaften keine 80000 km ,ich hab mir dann mal die Frage gestellt warum das so war . bei Fiat naja kein komentar!!!

bei den beiden anderen durfte ich es dann mal "Live" erfahren , der Typ holt einen Neuwagen mit drei kilometer auf der Uhr vom Auslieferungslager und rollt so gemühtlich durch die Stadt (einfahrweg)bis auf de Autobahn ,und dann,mehrere 100 km"vollgas bis nach Hause".

jetzt kann sich jeder seinen Teil denken !!!

mfg der Worktron

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