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Datenschutz und Historie beim Fahrzeugkauf und -verkauf, Datenbank Notwendig
Auf Wunsch der User eröffne ich diesen Thread hier.
Hier werden alle Dinge zur Historie der Fahrzeuge besprochen.
Dies wird damit aus dem Betrursthread ausgegliedert damit dort wieder ausschliesslich Fälle die wirklicher Betrug sind besprochen werden.
Eine Überführung der einzelnen Beiträge spar ich mir.
Wir starten diesen Thread als Test ob es Funktioniert und behalten uns vor das jederzeit zu beenden.
Moorteufelchen
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44 Antworten
Als Initiator dieses Thread (Danke @Moorteufelchen) werfe ich mal die steile These in den Raum, dass ein System ähnlich Carfax in Deutschland mit einem eigenen Qualitätssiegel den vertrauensvollen Kauf von Gebrauchtwägen erleichtern würde und Transparenz schafft.
Von Beginn an könnten alle relevanten Daten, halterunabhängig, per EDV-Schnittstelle an den "Datensammler" übermittelt werden. Datum, KM-Stand und eine Betriebsnummer, mit Arbeits- und Teilepositionen würden automatisch übermittelt und ab EZL an zentraler Stelle gesammelt.
Da theoretisch jedes Auto bei jedem Händler irgendwann mal als Gebrauchtwagen aufschlagen kann, sollten alle redlich schaffenden Händler und Verkäufer ein Interesse an der Vollständigkeit dieser Datenbank haben. Privatleuten könnte man über ein Portal des "Datensammler" die Möglichkeit geben auch Daten zu übermitteln, ggf von Firmen oder kleineren Dienstleistern die nicht an das System angeschlossen sind. So hat auch jeder Halten die Möglichkeit den Datenstand seines Wagen up to date zu halten.
Eine spätere Abfrage des Datensatzes könnte man Online für 3,- - 5,- EUR sicherlich gut verkaufen.
Ich freue mich auf eine angenehme und sachliche Diskussion
Ihr dürft euch auch gern über die Zugänglichkeit von TÜV-Berichten und Werkstatthistorien besprechen.
All das möchte ich in diesem Thread gesammelt behandelt haben.
Das Impliziert aber auch das es aus anderen Threads weg bleibt.
LG Moorteufelchen
Ich würde direkt die Gegenposition zu Deinem Post @Keksemann einnehmen.
Rein sachlich im Falle eines Kaufes/Verkaufes gebe ich dir insofern Recht, als dass eine lückenlose Historie für den Käufer wünschenswert wäre.
Was mich als reine Privatperson, die ganz sicher kein vollumfänglicher Befürworter des Datenschultzgesetzes ist, allerdings stört ist Folgendes:
- Übermitteln die Werkstätten automatisch erledigte Arbeiten, geht selbst mir das zu weit. Wenn ich einem Käufer die Historie geben möchte, dann tue ich das, aber eigenständig anhand meiner Belege und nicht „ungefragt“
- Wer darf abfragen? Alle? Fragt die Versicherung im Schadenfall ab? Im schlimmsten Fall wird eine u, 500 km überzogene Jahresfahrleistung (die insgesamt aber passt und ansonsten toleriert worden wäre) zum „Problem“ für den Kunden?
- Wieso soll ich als Privatperson ggf. 10 Jahre lang Gebühren für Einträge in die Datenbank bezahlen, obwohl ich die ganze Zeit nicht weiß ob mein Wagen je verkauft wird?
- Wer verdient mit den gesammelten Daten Geld (die ich ggf selber kostenpflichtig melde) und mit welcher Berechtigung?
- Als Privatperson werde ich u.U. (mal wieder) gezwungen mitzumachen, obwohl ich es gar nicht möchte, um bei einem Verkauf anderenfalls ggf. erhebliche Abschläge zu vermeiden.
Meiner Meinung nach würde mit so einer Datenbank und Vorgehen eine weitere Bevormundung zum „Verbraucherschutz“ ins Leben gerufen. Ich sehe mich durchaus in der Lage, selber zu entscheiden, welche Risiken ich eingehe und welche nicht.
Existierende Daten abfragen zu können (abgerechnete Versicherungsschäden, Zugang zur Fehler- (nicht Wartungs-) Historie in den Herstellerwerkstätten) würde ich sogar unterstützen. Einem Käufer könnte ich auch (papierhaft) die komplette Historie (inkl. Werkstattbesuchen und Tankzeitpunkten) unseres Fahrzeuges seit Kauf vor 7 Jahren offenlegen, entscheiden möchte ich darüber aber bitte selber.
Carfax kauft die Daten aus allen möglichen Quellen.
Ich kann mit Ehrlich gesagt nicht vorstellen das bei den Europäischen Datenschutzgesetzen die Hersteller, Werkstätten, Versicherungen usw. dazu bereit sind die gesammelten Daten zu verkaufen.
Ja ein Fahrzeug ist keine Person die Datenschutzverordnung greift daher streng genommen vielleicht nicht.
Aber viele Firmen werden das Risiko nicht eingehen wollen.
Zitat:
@kleiner_Lurch schrieb am 23. April 2023 um 21:22:28 Uhr:
Danke für die sachlichen Argumente.
Zitat:
- Wer darf abfragen? Alle? Fragt die Versicherung im Schadenfall ab? Im schlimmsten Fall wird eine u, 500 km überzogene Jahresfahrleistung (die insgesamt aber passt und ansonsten toleriert worden wäre) zum „Problem“ für den Kunden?
Nur zum Beispiel mit der Versicherung würde ich sagen: Die erfährt im Schadensfall den Kilometerstand sowieso, falls ein Gutachter kommt. Und falls keiner kommt, würde ich dann zusätzlich zur versäumten Hochsetzung der vertraglichen Jahresfahrleistung noch vorsätzlich einen geringeren als den tatsächlichen Kilometerstand melden? Riskant.
Zitat:
- Wieso soll ich als Privatperson ggf. 10 Jahre lang Gebühren für Einträge in die Datenbank bezahlen, obwohl ich die ganze Zeit nicht weiß ob mein Wagen je verkauft wird?
- Wer verdient mit den gesammelten Daten Geld (die ich ggf selber kostenpflichtig melde) und mit welcher Berechtigung?
Ich glaube, das vorgeschlagene Modell sieht vor, dass der europäische Carfax die Werkstätten etc. für das Übermitteln der Daten bezahlen würde, nicht der Werkstattkunde. Erst der, der eine Abfrage machen will, bezahlt dann an Carfax.
Zitat:
- Übermitteln die Werkstätten automatisch erledigte Arbeiten, geht selbst mir das zu weit. Wenn ich einem Käufer die Historie geben möchte, dann tue ich das, aber eigenständig anhand meiner Belege und nicht „ungefragt“
Ok, aber wie passt das zur anderen Aussage? Wie können Daten zur Fehler-Historie existierend sein, wenn sie nicht früher übermittelt worden sind?
Zitat:
Existierende Daten abfragen zu können (abgerechnete Versicherungsschäden, Zugang zur Fehler- (nicht Wartungs-) Historie in den Herstellerwerkstätten) würde ich sogar unterstützen.
Ich habe jeden Werkstattbeleg seit Kauf in meinen Unterlagen, selbst den Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen.
Sofern ich das als notwendig erachte, gehe ich sie einem eventuellen Käufer gerne mit. Aber darüber möchte ICH entscheiden.
Die Daten sind also durchaus existent, halt nur nicht für jedermann zugänglich.
Bezüglich der Versicherung meinte ich es eher in die Richtung: Schaden in 2023, Jahresfahrleistung in 2021 überzogen..
das wird die Versicherung so oder so mitbekommen, hat sie Zweifel fragt sie Dich. Lügst Du dann oder zahlst du lieber nach. Warum ist das für Dich überhaupt relevant? Ich dachte wir wollen Transparenz schaffen, aber doch nicht einseitig oder? Ich selbst gebe die Fahrleistung immer korrekt an und sollte ich mich mal verschätzen oder sollten sich Umstände ändern, so melde ich meine KM nach, denn das wäre ja auch Betrug. Halt nicht am Käufer, sondern an der Versicherung. Jede Münze hat zwei Seiten oder: Wasch mich, aber mach mich nicht nass!
Also ich würde eine Art Carfax auch befürworten.
Ich mein, das Auto ist ein Gegenstand und die Auskunft ist ein Zettel wo eigentlich nur drauf stehen muss wann welcher Service war, die Km stände, evtl reperaturen oder Lackierungen sofern irgendwo mit Beleg gemacht.
Das wars doch auch schon.
Diese Daten tun doch keinem weh?
Oder täusch ich mich da?
naja... das würde dem wehtun, der versucht dir beim Kauf einen Unfall zu verschweigen, oder einen Hagelschaden oder einen Einbruch mit Türtausch.... dem, der mit offenen Karten spielt und einen tollen Wagen mit schöner Historie verkauft, dem tut da nix weh.
Ich scanne alle Dokumente (Werkstattrechnungen, Reifenkauf, TÜV-Bericht, Zulassungsbescheinigungen) ein und setze sie in die Mobile-Verkaufsanzeige rein. Meinen Namen und Adresse decke ich dabei ab.
Das kam bei den Käufern immer sehr gut an und schafft Vertrauen.
Ein offenes "Carfax" kann zusätzlich nur gut sein.
Ja das es dem schadet der was verbergen will ist klar aber hier sind ja leute dagegen die nichts zu verbergen haben - denk ich zumindest - .
Eine Meldung von Daten durch Werkstätten sollte eine verbesserte Nachvollziehbarkeit bringen - aber 100% darf man nicht erwarten. Falls eine Werkstatt einen Unfallschaden nicht sachgerecht wieder zurechtpfuscht, wird sie im Eigeninteresse oder nach Bestechung durch den Auftraggeber auf eine Meldung der Arbeiten verzichten.
ich verstehe den Ansatz des Datenschutzen bei einer so wertvollen Sache nicht. Wenn ich heute eine Uhr im 4-stelligen Bereich verkaufen will, dann fragt jeder nach der Originalrechnung und Wartungsnachweisen. Komme ich da nicht mit dem Full-Set um die Ecke, ist das Interesse schnell weg. Beim Autokauf wird das Vertrauen des Käufers in die Angaben des Verkäufers erwartet.... "sauberer Wagen" und "scheckheftgepflegt"... ich kann es schon nimmer lesen und hören.
Vielen Rennen mit einen Google-Account auf dem Handy durch die Welt und posten von jedem Essen im Restaurant ein Foto bei Insta und bei Zwitter wird jeder Müll kommentiert, aber dann bei der Autohistorie auf den Datenschutz pochen.
Könnte man heute beginnen, so etwas einzuführen, dann hätte man in drei Jahren bereits einen absolut sauberen Gebrauchtwagenbestand bei den Jungwagen und jeder Verkäufer und Käufer könnte jubeln.
FunFact: die Kilometerdreher hätten kein leichtes Spiel mehr.
Zitat:
@motor_talking schrieb am 24. April 2023 um 09:15:24 Uhr:
Eine Meldung von Daten durch Werkstätten sollte eine verbesserte Nachvollziehbarkeit bringen - aber 100% darf man nicht erwarten. Falls eine Werkstatt einen Unfallschaden nicht sachgerecht wieder zurechtpfuscht, wird sie im Eigeninteresse oder nach Bestechung durch den Auftraggeber auf eine Meldung der Arbeiten verzichten.
Meine Idee beinhaltet die Möglichkeit, dass jeder Eigentümer eine Wartung, Reparatur, Nachrüstung selbst auch melden kann, wenn der Erbringer der Leistung an das System nicht angeschlossen wäre. z.B. Sattler oder CarHifi-Laden. Auch Versicherer sollten ein Interesse an diesen Daten haben, Thema Vorschaden.