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Death Wobble - Lenkerflattern
Hallo zusammen,
Ich fahre jetzt bereits 7 Jahre unfallfrei Motorrad (BMW R1150R).
Letzte Woche hatte ich ein krasses Nahtot Erlebnis.
Bei ca. 70 bis 80km/h machte ich erstmals Bekanntschaft mit einem Dead Wobble.
Mein Lenker war nicht mehr kontrollierbar und ich fiel hilflos vom Bike und prallte auf den Hinterkopf auf (Helm kaputt).
Glück im Unglück: "Ausser" eine heftige Gehirnerschütterung und paar Schürfwunden hatte ich nichts.
Meine Motorrad Karriere ist vorbei, ich traue mich nie wieder auf so eine Maschine.
Meine Frage : Habt ihr mit dem seltenen Phänomen schon Bekanntschaft machen müssen?
Viele Grüße
Christoph
41 Antworten
Zitat:
Meine Motorrad Karriere ist vorbei, ich traue mich nie wieder auf so eine Maschine.
Naja ... das ist eine Einstellungssache. Ich bin vor einiger Zeit bei exakt 70Km/h wegen einer Verfahrtsmissachtung durch einen PKW bei nasser Fahrbahn "abgestiegen". Motorrad war - dank Sturzbügel - nur weggerutscht und mit Ausnahme eines Spiegels heil geblieben. Krönchen richten, aufsteigen und weiterfahren ... auch das kann mir jederzeit wieder passieren
Zitat:
Meine Frage : Habt ihr mit dem seltenen Phänomen schon Bekanntschaft machen müssen?
Kann man fragen ... muss man aber nicht ... viel interessanter wäre es doch, die Ursache herausfinden, um das für die Zukunft zu vermeiden! Ursachen kann es verschiedene geben. Bei meiner Transalp hatte ich das mal bei 50-60Km/h und das schaukelte sich bei gleichbleibender Geschwindigkeit merklich auf. Ging ich vom Gas ... Schlingern weg. Ursache war ein defektes Lenkkopflager
LG
NoGolf
Bei der XJ 900 war es häufig der Fall, aber nur bei bestimmten Beladungszuständen, abgefahrenen Reifen und freihändig. Wenn man den Lenker fest im Griff hat, kann sich IMO nichts aufschaukeln - zumindest noch nie erlebt, auf den unterschiedlichsten Maschinen.
Bei Spurrillen wegen dem Asphalthobel z.B. da rührt es auch. Einfach den Lenker festhalten und drüber bügeln, da passiert nix. Mit lenkerfestem Windschild (bei der R1150 R oft angebaut) hinterm LKW kommt es auch zu Verwirbelungen, die das Rühren auslösen können. Da heisst es einfach Lenker festhalten, auf keinen Fall gegenlenken, und alles ist gut.
Zitat:
@R1150RBmw schrieb am 28. August 2024 um 13:59:54 Uhr:
...
Meine Frage : Habt ihr mit dem seltenen Phänomen schon Bekanntschaft machen müssen?
...
Meinst damit jetzt, dass du Dich nach dem Unfall nicht mehr aufs Bike traust, nein. Auch nach meinem Frontralcrash incl. Krankenhaus, Rollstuhl, Motorrad-Totalschaden bin mehr oder weniger sofort weiter gefahren. Habe mir noch im Rolli sitzend das Ersatzbike gekauft.
Was das Lenkerschlagen/-flattern angeht, kann es mehrere Ursachen haben. Die R1150R hat zudem im Gegensatz zur R1100R keinen Lenkungsdämpfer mehr.
Hauptursache für Lenkerschlagen ist die seitliche Krafteinwirkung aufs Vorderrad. Beispielsweise durch Schlaglöcher, Spurrillen, etc. Wenn dann noch falscher Luftdruck und dementsprechend empfindliche Reifen hinzukommen, ...
Ebenso könne abgefahrene Reifen, falscher Luftdruck, falsche Beladung/Fahrwerkseinstellung, lose Lager, etc. Auslöser sein, ggf. alles zusammen.
Normalerweise sind die Telelevermaschinen aber gegen Lenkerschlagen ziemlich unempfindlich. Ein Grund warum der LKD wegrationalisiert wurde. Voraussetzung allerdings, technisch ist alles i.O., bei mangelnder Wartung, Verschleiß der nicht behoben wurde oder falschen Fahrwerkseinstellungen, kann es natürlich auch mal kritisch werden.
Hieß das Problemxhen nicht früher shimmy oder so ?
Oder ist das was anderes ?
Mir fehlt mal wieder der Glaube ...
Von einer Freundin habe ich die Erlaubnis ihren Text aus dem Piaggio-Forum hierher zu kopieren,
es ist zwar nur ein Roller, aber ich denke, das es sich auch auf dieses Thema ausdehnen lässt:
Zitat;
Vorher war der Michelin City montiert, ich glaube einen schlechteren Reifen gibt es nicht (nur meine Meinung); egal bei welcher Geschwindigkeit, Lenker kurz loslassen war einfach nicht möglich. Ob 100 oder vielleicht nur 5 kmh es hat den Lenker immer hin und her gerissen, dass mir angst und bang geweorden ist.
Der Pirelli, ja, ich habe doch erwartet, dass auch der das Lenkerflattern hat. Vielleicht weniger oder so ... Aber, gar nix, nix, einfach nix. Kein Lenkerflattern, einfach überhaut nicht!! Egal bei welcher Geschwindigkeit, ich hab es bei 100 und darüber ausprobiert, bei 50 im Ortsgebiet, noch langsamer in der Wohnstraße ... So hatte ich das auch nicht erwartet. Ich bin restlos begeistert von den Pirellis.
Zitat.Ende
Das Problem Lenker schlagen oder "shimmy" kenn ich auch von meinen großen Bikes; und auch hier macht es einen riesen Unterschied welcher Reifen da drauf ist. Ohne eine Marke schlecht machen zu wollen, die besten Erfahrungen habe ich mit den Pirelli Angel GT und dem Conti Road Attack 3 (und 4) gemacht. Da nix "shimmy" ...
Wenns hilft ...
DB
Zitat:
@Bert_H schrieb am 28. August 2024 um 20:22:53 Uhr:
Zitat;
Vorher war der Michelin City montiert, ich glaube einen schlechteren Reifen gibt es nicht (nur meine Meinung); egal bei welcher Geschwindigkeit, Lenker kurz loslassen war einfach nicht möglich. Ob 100 oder vielleicht nur 5 kmh es hat den Lenker immer hin und her gerissen, dass mir angst und bang geweorden ist.
Zitat.Ende
Bin ich jetzt böse und sage das genau diese bösen Michelin's auf meiner Vespa bestens funktionieren, liegen wie ein Brett und da null Bewegung im Lenker ist auch nicht wenn ich loslasse?
Er hätte den Sturz verhindern können, wenn er sich vor sieben Jahren im BikerTreff angemeldet hätte. Jetzt ist es zu spät und sinnlos.
Ich meine, dass das Lenkerflattern/Shimmy/Wobble eigentlich dann auftritt, wenn man den Lenker loslässt. Hält man den Lenker fest, passiert nichts.
Beim richtigen Weawe schwingt der Rahmen gegen das Vorderrad um die Lenkachse. Das ist viel mehr energiegeladen als Lenkerflattern und könnte schon ernst werden. Hier hilft Tempo runter und sich selbst auf der Maschine aus dem Wind nehmen, also ducken.
Hier wurde es von Dunlop bereits 1975 sehr gut erklärt:
Schönes Video! Top. Aber leider auf eine moderne R 1150 bei 70 KM/h nicht zutreffend. Bei mir lagen auch die Z 900 bei 160 und die R 90/6 wie ein Brett. Damals war ich auch ein paar Kg leichter. Bleigürtel bringt absolut nix, das ist Quatsch. Da wollten sich die Jungs wohl selbst überzeugen. Ist wie mit dem Pendel oder Wünschelrute: Wenn Du meinst, es soll wackeln, dann wackelt es auch...
Davon abgesehen lernen wir aus dem Video, dass Dunlop Testfahrer damals am Hungertuch nagten und 45 KG zum Reifen testen einfach nicht ausreichend sind
Fährt noch jemand Reifen von 1975?
Bei 70 KMh ? Kann ich fast nicht glauben wenn das Möp technisch i.O. war.
Meine hatte das immer wenn die vorne leicht wurde. Also beim rausbeschleunigen aus der Kurve.
Jetzt mit Lenkungsdämpfer keine Probleme mehr.
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 29. August 2024 um 10:16:12 Uhr:
Schönes Video! Top. Aber leider auf eine moderne R 1150 bei 70 KM/h nicht zutreffend. Bei mir lagen auch die Z 900 bei 160 und die R 90/6 wie ein Brett. Damals war ich auch ein paar Kg leichter. Bleigürtel bringt absolut nix, das ist Quatsch. Da wollten sich die Jungs wohl selbst überzeugen. Ist wie mit dem Pendel oder Wünschelrute: Wenn Du meinst, es soll wackeln, dann wackelt es auch...
Sorry, das Video von Dunlop ist völlig auf der Linie mit Schwingungslehre.
Das, was Du schreibst, ist leider nicht zutreffend.
Es ist gut möglich, dass die heutigen Maschinen unempfindlich für Wobble sind (meine V-Strom kennt es nicht), das bedeutet überhaupt nicht, dass die zusätzlichen Gewichtsgurte nichts ausmachen. Damit verstimmt man das Schwingungssystem.
Aber das übliche ungefährliche Lenkradflattern kenne ich mit V-Strom und Bridgestone A40 schon. Mit A41 ist es weg.