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Der Grosse Wechselthread: 3.2 Liter V6 zu 5.0 Liter V10 TDI
Moin Kollegen,
Am 21. August habe ich meinen 3.2 Liter Benziner verkauft und am Mittwoch durch einen 5.0 Liter V10 TDI ersetzt. Da ich dank Jobwechsel ein paar Tage Zeit hatte mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen möchte ich meine Gedanken und Erfahrungen gerne mit Euch teilen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
AUSGANGSLAGE
Als ich im Sommer 2013 ein Deutsches Auto mit Automatik suchte und feststellte dass gut erhaltene Golf und Co dank ihrer Beliebtheit keinesfalls für umsonst hergeschenkt werden, entwickelte sich schnell eine Challenge im Sinne von "wieviel Auto kann man bekommen". So landete ich für wenig Geld bei meinem 3.2 Liter V6, ohne nach einer speziellen Ausstattung gesucht zu haben. Der war optisch etwas ramponiert, aber technisch gesund. Ich war zufrieden.
DAS "PROBLEM"
Wenn man Spass an etwas hat und beginnt, sich für die Details zu interessieren, schaut man mal gerne schnell über den Tellerrand und sieht was Andere so haben und was es noch so gibt. Da ich meine 25.000 Kilometer vor Allem auf der Autobahn abgespult habe, das Auto nicht täglich brauche und lange Strecken oft nachts gerne im Bereich 180 km/h - 220 km/h fahre, merkte ich dass es vielleicht andere Motoren gibt, die für dieses Profil besser geeignet sind.
Ich gehöre nicht zu den Leuten die behaupten, der Phaeton sei mit dem alten frontgetriebenen V6 Benziner grundsätzlich untermotorisiert; ich halte ihn im Stadtverkehr und auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich für mehr als ausreichend. Klar, andere Motoren machen hier mehr Spass, aber hier "fehlt die Leistung nicht ganz so offensichtlich". Es sind eher Situationen wie auf der Landstrasse in den Gegenverkehr zu gehen um ein Treckergespann zu überholen, oder aber auf der Autobahn durch ein Elefantenrennen von 200 auf 120 ausgebremst zu werden und wieder hochbeschleunigen zu müssen, wo man das Gefühl hat dass der Motor hier nicht zu Hause ist. Er kommt zwar bei deutlich über 200 km/h an, aber man spürt dass der Motor hier deutlich zu klein ist für diese Riesenmasse Auto. Entsprechend schnellt der Verbrauch dann deutlich über die 15 Liter hinaus. Zum Vergleich: im kleinen Golf R32 (war) dieser Motor das non-plus ultra.
MOTORENOPTIONEN UND GEDANKENSPIELE
Wenn man beim Phaeton nach oben Richtung Leistung schaut sieht man erstmal Richtung W12. Der W12 ist der grösste, schwerste, leistungsstärkste und ausbalancierteste Motor. Ich hatte die Möglichkeit einen W12 fast zweieinhalb Stunden rund um Berlin Probe zu fahren, mit Autobahn, Landstrassen und Stadt.
Der W12 hat die beste Laufruhe und wird von einigen hier als "Der wahre Phaeton Motor" oder "Sahnemotor" bezeichnet. Ich glaube ich kann in etwa verstehen was gemeint ist; immerhin war das Ziel der Phaeton Entwicklung, sämtliche Erschütterungen und Geräusche für maximalen Fahrtkomfort zu eliminieren. Man hört vom Motor fast gar nichts, egal ob bei Tempo 50 oder 250. Will man ihn hören, muss man Ihm schon sehr mit den Sporen treten, wozu er eigentlich nicht verleitet. Tempovorstösse bewerkstelligt er dank enormer Leistung spielend und in einer wie ich finde erhabenen Art. Der W12 gilt statistisch zu dem als zuverlässigstes Phaeton Triebwerk.
Warum habe ich also keinen gekauft? Weil die Kosten im laufenden Betrieb enorm sind - wie hier an verschiedener anderer Stelle bereits korrekterweise dargelegt wurde. Es gibt W12 Fahrzeuge im Gebrauchtmarkt für unter EUR 10.000,00 und ich hätte nichtmal grosse Sorgen nach eingehender Prüfung und Probefahrt ein solches zu kaufen - aber neben den Kosten für Versicherung und Kfz Steuer, den Wartungskosten (Zündkerzen etc.) sind vor Allem auch die Spritkosten enorm: Faustregel Tacho minus null laufen beim W12 bei Tempo 200 km/h etwa 20 Liter Super oder auch Super Plus durch den Motor. Damit kostet mich rein von den Spritkosten ein Wochenendausflug Hamburg - Frankfurt - Hamburg ( etwa 2x 430 km?) als die Hin -und Rückfahrt im ICE ohne Bahncard. Und bevor sich jetzt wieder einige aufregen ;-): Es geht nicht immer nur darum, ob man das Geld hat - sondern auch darum ob es einem die Sache wert ist. Den Spass hat man mit dem W12 garantiert, allerdings steht er für mich persönlich in keinem Verhältnis wenn ich nach rd. 500 km Spassfahren wieder an die Tankstelle muss und für EUR 130,00 plus X Super (Plus) tanken darf. Die W12 Besitzer sollen sich jetzt aber nicht auf die Füsse getreten fühlen, ihr habt tolle Autos.
Was also dann? Mehr Dampf aber nicht soviel Verbrauch? Eigentlich hat VW so einen Motor, nämlich den viel gescholtenen V10 TDI: 313 PS und 750 NM Drehmoment - etwa so viel um einen toten Planeten wiederzubeleben, dazu ein besserer Verbrauch und mit Diesel der günstigere Kraftstoff. Es klingt so, als hätte VW hier die berühmte "eierlegende Wollmilchsau" erschaffen - Eigentlich genau mein Ding, wäre da nicht das Serienproblem der defekten Turbolader das wohl fast jeden V10 TDI früher oder später ereilt.
Das wollte ich nicht, also war der V10 TDI auch erstmal raus (wartet es ab ... ?? ).
Was bleibt dann noch, 4.2 Liter V8 und 3.0 Liter V6 TDI, die "Vernunftsmotoren"?
Der 4.2 Liter V8 ist ein Urgestein am Deutschen Limousinenhimmel, schon seit Ewigkeiten im Audi A8 verbaut - dort allerdings meines Wissens (??) mit Kette und nicht wie im Phaeton mit Zahnriemen. Sehr zuverlässig, sehr viel mehr Dampf als der V6 und nur etwas weniger Dampf als der W12 - von 0 - 100 V6= 9.4 sec / V8 6.9 sec / W12 6.2 sec. Allerdings gibt es hier einige, die plausibel glaubhaft machen dass der V8 im oberen Geschwindigkeitsbereich etwa genau soviel verbraucht wie der W12. Dann kann man auch gleich einen W12 nehmen, dachte ich mir.
Bleibt der V6 TDI: Er wäre zu meinem Vorgänger V6 Benziner verbrauchstechnisch ein Quantensprung gewesen. Dazukommt, dass hier durch die gute Gebrauchtwagensituation auch schon finanziell ein GP 1.5 oder GP 2.0 drin gewesen wären. Der 3.0 TDI hat zwar auf dem Papier nicht mehr Leistung als mein Vorgänger, wohl aber Allradantrieb und als Diesel deutlich mehr Drehmoment. Weil der 3.0 TDI längst nicht so anfällig wie sein grösserer Bruder ist - greifen hier einige bei begrenztem Risiko zum Chip. So werden je nach Motorversion aus 224 vorher 295 PS, oder aber aus 239 vorher am Ende 310 PS. Ich habe es nicht probiert, aber gehört dass es in Sachen Beschleunigung dem Triebwerk die nötigen Pferdestärken gibt, die ihm ab Werk vielleicht fehlen.
WAS IST NUN DARAUS GEWORDEN?
Ich fand die Idee eines Reisewagens toll, mit dem man im Phaeton Komfort 900 Kilometer durch die Gegend fahren kann ohne Tanken zu müssen. Ich hatte mich also auf den V6 TDI eingelassen, mich in den Zug gesetzt, zwei Exemplare angeschaut ... Und ... Am Ende doch mit einem V10 TDI nach Hause gekommen. Nachdem ich Minuten damit zugebracht habe sachlich zu erklären, was für A und gegen B spricht, habe ich mich kurzerhand von meinen Sinnen leiten lassen. Auto kaufen ist eben nicht nur rational. Nachdem die beiden V6 TDI die ich angeschaut hatte technisch Nichts waren - ich habe ja durchaus Spass daran Fahrzeuge mit Mängeln günstig aufzukaufen aber die Basis muss in Ordnung sein - konnte ich noch einen V10 TDI Probefahren. Das Fahrzeug ist optisch ohne nennenswerte Beulen oder Kratzer, ein zwei kleine Stellen, hat ein paar kleinere technische Mängel, aber die Basis scheint in Ordnung. Der Wagen geht jetzt demnächst zu Zottel in die Aufarbeitung nach Datteln, bei Interesse können wir ja vielleicht einen kleinen Foto Report machen.
DER NEUE
Warum plötzlich dieser Sinneswandel? Auch wenn sich der V10 TDI leistungstechnisch wohl zwischen V8 und W12 bewegt (ja, weniger PS als der V8 aber mehr Dampf...) fährt er sich komplett anders. Beim Phaeton von "sportlich" zu sprechen wirkt kindisch, "dynamisch" ist mir zu sachlich nüchtern. Ich finde im Vergleich zu den beiden grossen Benzinern ist der V10 TDI regelrecht wild. Er klingt phänomenal, egal ob man mit 30 km/h in eine Seitenstrasse einbiegt und den Motor kommen lässt, oder bei 180 km/h herausbeschleunigt, man wird von einem Grollen aus der Unterwelt empfangen. Anders als ein heckgetriebener Brabus Mercedes SL - der mit ähnlich viel NM Drehmoment nicht umgehen kann stimmt der Mix für dieses Auto. Dank des hohen Gewichts und des Allradantriebs bekommt man die Leistung auf die Strasse, und wer vorher wie ich V6 Benziner gefahren ist hat manchmal das Gefühl, der V10 TDI spielt regelrecht mit den 2.2 Tonnen Auto.
Die ersten 370 km Überführung waren nachts schnell non-stop erledigt.
Und dann die Überraschung: Anfangs vollgetankt war nach hauptsächlich 160 - 220 Fahrt immer noch die Hälfte im Tank. Mittlerweile ist das Auto in seiner neuen Heimat und wartet auf seinen Zulassungstermin nächste Woche. Ich bin knapp 600 durchaus flotte Kilometer gefahren und habe noch genau ein Viertel im Tank. Bei gefühlten 3x so viel Leistung und Fahrspass habe ich also auch beim Abstellen ein breites Grinsen, denn ich habe nicht nur anderthalb mal so viel Reichweite sondern spare auch noch etwa EUR 45 bei jedem Tankvorgang. Mit dem V10 TDI hat Volkswagen einen echten Supermotor gebaut. Vor diesem Hintergrund ist es ein Jammer, dass er mit Tandempumpe und Turboladern ein paar Schwachstellen hat, die schon so manchem V10 TDI das Genick gebrochen haben. Ich werde ihn pflegen und ihn schonend warm und kalt fahren, weiss aber dass eines Tages der Tag X kommen wird, an dem auch ich einen Turboladerschaden bekomme. Bis dahin... Was für eine Maschine.
LG Fabian
Beste Antwort im Thema
Moin Kollegen,
Am 21. August habe ich meinen 3.2 Liter Benziner verkauft und am Mittwoch durch einen 5.0 Liter V10 TDI ersetzt. Da ich dank Jobwechsel ein paar Tage Zeit hatte mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen möchte ich meine Gedanken und Erfahrungen gerne mit Euch teilen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
AUSGANGSLAGE
Als ich im Sommer 2013 ein Deutsches Auto mit Automatik suchte und feststellte dass gut erhaltene Golf und Co dank ihrer Beliebtheit keinesfalls für umsonst hergeschenkt werden, entwickelte sich schnell eine Challenge im Sinne von "wieviel Auto kann man bekommen". So landete ich für wenig Geld bei meinem 3.2 Liter V6, ohne nach einer speziellen Ausstattung gesucht zu haben. Der war optisch etwas ramponiert, aber technisch gesund. Ich war zufrieden.
DAS "PROBLEM"
Wenn man Spass an etwas hat und beginnt, sich für die Details zu interessieren, schaut man mal gerne schnell über den Tellerrand und sieht was Andere so haben und was es noch so gibt. Da ich meine 25.000 Kilometer vor Allem auf der Autobahn abgespult habe, das Auto nicht täglich brauche und lange Strecken oft nachts gerne im Bereich 180 km/h - 220 km/h fahre, merkte ich dass es vielleicht andere Motoren gibt, die für dieses Profil besser geeignet sind.
Ich gehöre nicht zu den Leuten die behaupten, der Phaeton sei mit dem alten frontgetriebenen V6 Benziner grundsätzlich untermotorisiert; ich halte ihn im Stadtverkehr und auch im mittleren Geschwindigkeitsbereich für mehr als ausreichend. Klar, andere Motoren machen hier mehr Spass, aber hier "fehlt die Leistung nicht ganz so offensichtlich". Es sind eher Situationen wie auf der Landstrasse in den Gegenverkehr zu gehen um ein Treckergespann zu überholen, oder aber auf der Autobahn durch ein Elefantenrennen von 200 auf 120 ausgebremst zu werden und wieder hochbeschleunigen zu müssen, wo man das Gefühl hat dass der Motor hier nicht zu Hause ist. Er kommt zwar bei deutlich über 200 km/h an, aber man spürt dass der Motor hier deutlich zu klein ist für diese Riesenmasse Auto. Entsprechend schnellt der Verbrauch dann deutlich über die 15 Liter hinaus. Zum Vergleich: im kleinen Golf R32 (war) dieser Motor das non-plus ultra.
MOTORENOPTIONEN UND GEDANKENSPIELE
Wenn man beim Phaeton nach oben Richtung Leistung schaut sieht man erstmal Richtung W12. Der W12 ist der grösste, schwerste, leistungsstärkste und ausbalancierteste Motor. Ich hatte die Möglichkeit einen W12 fast zweieinhalb Stunden rund um Berlin Probe zu fahren, mit Autobahn, Landstrassen und Stadt.
Der W12 hat die beste Laufruhe und wird von einigen hier als "Der wahre Phaeton Motor" oder "Sahnemotor" bezeichnet. Ich glaube ich kann in etwa verstehen was gemeint ist; immerhin war das Ziel der Phaeton Entwicklung, sämtliche Erschütterungen und Geräusche für maximalen Fahrtkomfort zu eliminieren. Man hört vom Motor fast gar nichts, egal ob bei Tempo 50 oder 250. Will man ihn hören, muss man Ihm schon sehr mit den Sporen treten, wozu er eigentlich nicht verleitet. Tempovorstösse bewerkstelligt er dank enormer Leistung spielend und in einer wie ich finde erhabenen Art. Der W12 gilt statistisch zu dem als zuverlässigstes Phaeton Triebwerk.
Warum habe ich also keinen gekauft? Weil die Kosten im laufenden Betrieb enorm sind - wie hier an verschiedener anderer Stelle bereits korrekterweise dargelegt wurde. Es gibt W12 Fahrzeuge im Gebrauchtmarkt für unter EUR 10.000,00 und ich hätte nichtmal grosse Sorgen nach eingehender Prüfung und Probefahrt ein solches zu kaufen - aber neben den Kosten für Versicherung und Kfz Steuer, den Wartungskosten (Zündkerzen etc.) sind vor Allem auch die Spritkosten enorm: Faustregel Tacho minus null laufen beim W12 bei Tempo 200 km/h etwa 20 Liter Super oder auch Super Plus durch den Motor. Damit kostet mich rein von den Spritkosten ein Wochenendausflug Hamburg - Frankfurt - Hamburg ( etwa 2x 430 km?) als die Hin -und Rückfahrt im ICE ohne Bahncard. Und bevor sich jetzt wieder einige aufregen ;-): Es geht nicht immer nur darum, ob man das Geld hat - sondern auch darum ob es einem die Sache wert ist. Den Spass hat man mit dem W12 garantiert, allerdings steht er für mich persönlich in keinem Verhältnis wenn ich nach rd. 500 km Spassfahren wieder an die Tankstelle muss und für EUR 130,00 plus X Super (Plus) tanken darf. Die W12 Besitzer sollen sich jetzt aber nicht auf die Füsse getreten fühlen, ihr habt tolle Autos.
Was also dann? Mehr Dampf aber nicht soviel Verbrauch? Eigentlich hat VW so einen Motor, nämlich den viel gescholtenen V10 TDI: 313 PS und 750 NM Drehmoment - etwa so viel um einen toten Planeten wiederzubeleben, dazu ein besserer Verbrauch und mit Diesel der günstigere Kraftstoff. Es klingt so, als hätte VW hier die berühmte "eierlegende Wollmilchsau" erschaffen - Eigentlich genau mein Ding, wäre da nicht das Serienproblem der defekten Turbolader das wohl fast jeden V10 TDI früher oder später ereilt.
Das wollte ich nicht, also war der V10 TDI auch erstmal raus (wartet es ab ... ?? ).
Was bleibt dann noch, 4.2 Liter V8 und 3.0 Liter V6 TDI, die "Vernunftsmotoren"?
Der 4.2 Liter V8 ist ein Urgestein am Deutschen Limousinenhimmel, schon seit Ewigkeiten im Audi A8 verbaut - dort allerdings meines Wissens (??) mit Kette und nicht wie im Phaeton mit Zahnriemen. Sehr zuverlässig, sehr viel mehr Dampf als der V6 und nur etwas weniger Dampf als der W12 - von 0 - 100 V6= 9.4 sec / V8 6.9 sec / W12 6.2 sec. Allerdings gibt es hier einige, die plausibel glaubhaft machen dass der V8 im oberen Geschwindigkeitsbereich etwa genau soviel verbraucht wie der W12. Dann kann man auch gleich einen W12 nehmen, dachte ich mir.
Bleibt der V6 TDI: Er wäre zu meinem Vorgänger V6 Benziner verbrauchstechnisch ein Quantensprung gewesen. Dazukommt, dass hier durch die gute Gebrauchtwagensituation auch schon finanziell ein GP 1.5 oder GP 2.0 drin gewesen wären. Der 3.0 TDI hat zwar auf dem Papier nicht mehr Leistung als mein Vorgänger, wohl aber Allradantrieb und als Diesel deutlich mehr Drehmoment. Weil der 3.0 TDI längst nicht so anfällig wie sein grösserer Bruder ist - greifen hier einige bei begrenztem Risiko zum Chip. So werden je nach Motorversion aus 224 vorher 295 PS, oder aber aus 239 vorher am Ende 310 PS. Ich habe es nicht probiert, aber gehört dass es in Sachen Beschleunigung dem Triebwerk die nötigen Pferdestärken gibt, die ihm ab Werk vielleicht fehlen.
WAS IST NUN DARAUS GEWORDEN?
Ich fand die Idee eines Reisewagens toll, mit dem man im Phaeton Komfort 900 Kilometer durch die Gegend fahren kann ohne Tanken zu müssen. Ich hatte mich also auf den V6 TDI eingelassen, mich in den Zug gesetzt, zwei Exemplare angeschaut ... Und ... Am Ende doch mit einem V10 TDI nach Hause gekommen. Nachdem ich Minuten damit zugebracht habe sachlich zu erklären, was für A und gegen B spricht, habe ich mich kurzerhand von meinen Sinnen leiten lassen. Auto kaufen ist eben nicht nur rational. Nachdem die beiden V6 TDI die ich angeschaut hatte technisch Nichts waren - ich habe ja durchaus Spass daran Fahrzeuge mit Mängeln günstig aufzukaufen aber die Basis muss in Ordnung sein - konnte ich noch einen V10 TDI Probefahren. Das Fahrzeug ist optisch ohne nennenswerte Beulen oder Kratzer, ein zwei kleine Stellen, hat ein paar kleinere technische Mängel, aber die Basis scheint in Ordnung. Der Wagen geht jetzt demnächst zu Zottel in die Aufarbeitung nach Datteln, bei Interesse können wir ja vielleicht einen kleinen Foto Report machen.
DER NEUE
Warum plötzlich dieser Sinneswandel? Auch wenn sich der V10 TDI leistungstechnisch wohl zwischen V8 und W12 bewegt (ja, weniger PS als der V8 aber mehr Dampf...) fährt er sich komplett anders. Beim Phaeton von "sportlich" zu sprechen wirkt kindisch, "dynamisch" ist mir zu sachlich nüchtern. Ich finde im Vergleich zu den beiden grossen Benzinern ist der V10 TDI regelrecht wild. Er klingt phänomenal, egal ob man mit 30 km/h in eine Seitenstrasse einbiegt und den Motor kommen lässt, oder bei 180 km/h herausbeschleunigt, man wird von einem Grollen aus der Unterwelt empfangen. Anders als ein heckgetriebener Brabus Mercedes SL - der mit ähnlich viel NM Drehmoment nicht umgehen kann stimmt der Mix für dieses Auto. Dank des hohen Gewichts und des Allradantriebs bekommt man die Leistung auf die Strasse, und wer vorher wie ich V6 Benziner gefahren ist hat manchmal das Gefühl, der V10 TDI spielt regelrecht mit den 2.2 Tonnen Auto.
Die ersten 370 km Überführung waren nachts schnell non-stop erledigt.
Und dann die Überraschung: Anfangs vollgetankt war nach hauptsächlich 160 - 220 Fahrt immer noch die Hälfte im Tank. Mittlerweile ist das Auto in seiner neuen Heimat und wartet auf seinen Zulassungstermin nächste Woche. Ich bin knapp 600 durchaus flotte Kilometer gefahren und habe noch genau ein Viertel im Tank. Bei gefühlten 3x so viel Leistung und Fahrspass habe ich also auch beim Abstellen ein breites Grinsen, denn ich habe nicht nur anderthalb mal so viel Reichweite sondern spare auch noch etwa EUR 45 bei jedem Tankvorgang. Mit dem V10 TDI hat Volkswagen einen echten Supermotor gebaut. Vor diesem Hintergrund ist es ein Jammer, dass er mit Tandempumpe und Turboladern ein paar Schwachstellen hat, die schon so manchem V10 TDI das Genick gebrochen haben. Ich werde ihn pflegen und ihn schonend warm und kalt fahren, weiss aber dass eines Tages der Tag X kommen wird, an dem auch ich einen Turboladerschaden bekomme. Bis dahin... Was für eine Maschine.
LG Fabian
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14 Antworten
Schöner Bericht,
herzlichen Glückwunsch zum V10, Fabian!
Erzähl bitte mehr über den Wagen, EZ, Laufleistung, Ausstattung etc.
Welche Umweltplakette? Wird ohne grüne Plakette schwierig mit dem geplanten Besuch bei Zottel.
Frag ihn vorher, im gesamten Ruhrgebiet kommst Du ohne grüne kaum irgendwo rein.
LG
Udo
Hallo Udo,
EZ 10/2004, rund 153.000 KM gelaufen. Aussen schwarz, die V10 Standard Felgen, echtes bi-xenon mit Lichtsensor, vorne 18-wege memory sitze, mit lüftung und massage. Elektrisch verstellbares lenkrad. Hinten sitzheizung. Schwarzes vienna leder. Insofern hat er schon viel mehr als mein Alter.
Ansonsten keine extras, kofferraum ohne elektrischen motor und auch kein keyless go oder softclose.
Neben der Aufarbeitung und dem Beheben der technischen Mängel möchte ich langfristig noch ein paar Sachen machen, unter anderem 19" Omanyt Felgen mit neuen Sommerreifen, und dann vielleicht noch Schaltwippen oder GP2 Rücklichter, mal sehen. Der Motor und die Technik haben erstmal vorrang.
LG Fabian
Gratuliere auch zum bärenstarken V10!
Wäre für mich wohl auch eine Alternative zum kleinen TDI.
Bin tatsächlich auch am Überlegen, umzusteigen, allerdings wäre für mich auch ein Audi A8 interessant, da der um einige hundert KG leichter ist.
Wenn man es mal eiliger hat, ist der Phaeton einfach zu schwer, um flottere Landstrassenpartien einzulegen, findet ihr nicht?
Die sportlichere Dämpfereinstellung ist schon ganz in Ordnung, doch das Gewicht neutralisiert es auch nicht, und die Bremsen sind dann auch schnell überfordert, so kommts mir jedenfalls vor.
Die Motorpower ist ja fast ausreichend mit dem Chip, da würde ein A8 mit dem 3.0 TDI bestimmt noch besser dastehen.
Doch wie ist die Verarbeitung/Materialanmutung im Vergleich zum Phaeton?
Man gewöhnt sich doch schnell an das edle Ambiente im P.
Leider hatte ich noch keine Möglichkeit, einen A8 Modelljahr 2005-2007 genauer zu begutachten.
Hat jemand von Euch schon verglichen?
Hallo Fabian,
wenn die Laufleistung echt ist, ist der dicke Diesel ja grad mal eingefahren...
Die schmale SA hat auch Vorteile. Je weniger, desto weniger kann kaputt gehen.
Wünsch dir viel Glück und Spaß mit dem Neuen.
Noch mal, frag Zottel wegen der Umweltplakette bevor Du ihn besuchst.
LG
Udo
Hallo Tomy79,
Ich schreibe nur auf dem Smartphone, der Bericht war schon sehr lang, da dachte ich mir spare ich mir die Passage, aber nun denn ;-)
Ich gebe zu, ich bin auch kurzzeitig fremdgegangen und einen 2004er 4.2 Liter A8 testgefahren. Da ja einige Komponenten, zum Beispiel das Luftfahrwerk das Gleiche sind, könnte man ja meinen, sie fahren sich ähnlich.
Dem war aber eigentlich nicht so: Der Audi ist dank Alu Karosserie etwa 350 Kg leichter. Das heisst, der stärkste W12 Audi von 2005 wiegt etwa genausoviel wie mein alter 3.2 V6. Damit sprintet der Ältere A8 mit dem gleichen 335 PS Motor fast eine Sekunde schneller von null auf hundert als sein gleichmotorisierted Phaeton pendant. Ausserdem hat der Audi bereits den besseren / schnelleren Bus habe ich mir sagen lassen.
Aber: Dieses ganz spezielle Fahrgefühl des "Gleitens" empfindet man im Audi nicht so bzw. Anders. Ich will keine Wertung vornehmen, nur wenn man das Fahrgefühl im Phaeton als Optimum bezeichnet ist man mit dem Anderen nicht zufrieden. Geschmackssache würde ich sagen.
Audi hat aber den 4.2 Liter V8 Diesel den es im Phaeton nie gab. Ich denke dieser Motor wäre sehr interessant gewesen für Alle denen der 3.0 etwas zu wenig Leistung hat und der V10 zu überzüchtet ist.
Insgesamt würde ich sagen der Audi ist athletischer, sachlicher und straffer auf Performance ausgerichtet.
Wie sind deine Erfahrungen mit dem Chip?
LG Fabian
Chip ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn es ein guter Tuner richtig abstimmt.
Verbrauchsmässig kann ich nicht sagen, ob viel Unterschied ist, da ich ihn gleich nach dem Kauf chippen hab lassen.
Pendelt sich bei mir bei ca. 8,5-9 Liter ein.
Aber der Durchzug ist deutlich besser geworden...die Vmax klettert über die 260 Anzeige, vorher war bei 245 Schluss.
Bin ja vorher den Audi S6 auch mit dem 4,2 V8 gefahren und von daher etwas mehr Sportlichkeit gewöhnt.
Ja den V8 Tdi im Phaeton wäre wahrscheinlich das Optimum, aber was soll man machen, ist hald so.
Das Gleiten finde ich und alle meine bisherigen Mitfahrer als sehr angenehm und nervenschonend.
Doch die Lenkung empfinde ich teilweise als recht indirekt um die Mittellage herum, so exaktes Kurvenanpeilen, wie im Audi ist mir damit nicht möglich, aber das sind wohl Luxusprobleme, die wir haben...dafür schäme ich mich schon fast.
Sorry Tomy79,
ein Vergleich mit einem A8 und/oder Chipgedöne machen in diesem Thread keinen wirklichen Sinn.
Fabian hat seinen neuen Phaeton vorgestellt und ihn sehr schön mit alternativen Motorisierungen beim Phaeton verglichen. Er hat seine persönliche Wahl für den V10 überzeugend begründet.
Hätte er beim A8 vermutlich auch so gemacht, aber er hat nun mal einen Phaeton.
Und das ist gut so!
LG
Udo
Lieber A346, ich finde, wenn sogar der Threadersteller auf meine Frage zum Thema Fahrzeugwechsel eingeht, bin ich doch hier nicht im falschen Thread, oder?
Und wenn er mich selber zum Chip befragt, wäre es doch von mir unhöflich, nicht zu antworten oder meinst Du nicht?
Aber um Dich nicht weiter zu verärgern, werde ich mich wohl hier zurück halten...schönen Abend noch.
Du hast mich nicht verärgert tomy79,
ich wollte lediglich einem Vergleichsthread Phaeton v.s. A8 in Fabians Thema vorbeugen.
Sorry, wenn es bei dir falsch rübergekommen ist.
LG
Udo
Hallo Fabian,
toller Bericht! Ich bin nun wirklich hin und her gerissen. V6TDI behalten oder V10TDI anschaffen?
Da ich, wie Udo und Zottel im Ruhrgebiet !größte zusammenhängende Umweltzone der Welt! mein Leben fristen muss, wäre die Antwort auf Udo´s Frage ganz hilfreich.
Zitat:
Original geschrieben von A346
Welche Umweltplakette? Wird ohne grüne Plakette schwierig mit dem geplanten Besuch bei Zottel.
Frag ihn vorher, im gesamten Ruhrgebiet kommst Du ohne grüne kaum irgendwo rein.
DPF nachgerüstet oder "grüne Plakette" nachgerüstet?
Gruß Kay
Hier die grüne Plakette für schwierige Fälle.
Ich würde so vorgehen:
Gelbe/rote Plakette entfernen
Diese grüne Plakette hinkleben
In Städten nur in Parkhäusern parken
Und ggf. die paar Euro Strafe (ohne Punkte) mal bezahlen
Hallo,
Meiner hat noch vom Vorbesitzer eine grüne ohne dass er sie haben dürfte. Da Hamburg nach wie vor keine Umweltzone hat, und auch mein Elternhaus in Hannover ausserhalb der Umweltzone liegt, lohnt sich die DPF Nachrüstung für mich erstmal nicht. Die Kosten für die Nachrüstung liegen bei etwa EUR 750. Bringt einen also nicht um.
Für die einmalige Tour zu Zottel hält sich das Risiko wohl im vertretbaren Rahmen. Wenn ich erwischt werde ist die Strafe eben fällig.
LG Fabian
Danke für die Antwort.
Gruß Kay
Ohne jetzt zu großen Straftaten aufrufen zu wollen, ich denke mal an eine grüße blanko Plakette kommt man schneller als an einen guten V10. Zumindest hier in Duisburg
Gruß,
Sascha
PS: Guter Bericht der Lust auf einen V10 macht.