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Deutsches Nachkriegs Motorrad auf 30 PS tunen?

Adlerwerke MR MR
Themenstarteram 23. Oktober 2024 um 13:19

Hallo,

Ich bin aktuell auf der Suche nach einem neuen Schrauber-Projekt für mich.

Optisch gesehen sind deutsche Nachkriegs Motorräder meine absoluten Favoriten, also alles was so in die Richtung BMW r25, DKW rt 250 und Simson AWO 425 geht.

Ich würde mit diesen Motorrädern jedoch gerne auch etwas längere Reisen/ Touren machen, vor allem in die Berge, und dabei auch noch mit meinen Freunden mit modernen Motorrädern mithalten können, wofür die Leistung von meist unter 15 PS einfach nicht ausreicht.

Mein absoluter Traum wäre ja ein Motorrad mit diesem Look/ Aussehen, jedoch mit ungefähr 20PS - 30 PS und einem Top Speed von ca. 130 km/h.

Hat jemand eine Idee ob, und wenn ja, wie man das realisieren könnte? Also ist das ganze überhaupt realistisch machbar, und wenn ja, welches Bike als Grundlage wäre dafür am besten geeignet, und welche Tuningmaßnahmen, bzw. welchen neuen Motor könnte ich einbauen?

Im Internet habe ich bereits dieses Projekt hier gefunden, welches mich sehr interessiert hat. Eine Simson AWO mit Kompressor: https://www.youtube.com/watch?v=u-SO_OYI-Pc

Aber vielleicht hat ja jemand noch andere Herangehensweisen, bzw. Ideen.

Vielen Grüße

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10 Antworten

Servus,

ich fahre Oldtimer-Bergrennen und was ich da am meisten sehe, sind leistungsgeteigerte NSU, DKW und Puch. Selten mal was anderes.

Ich denke Du könntest Dir je nach Budget mal ne alte Horex, ne BMW R69S oder eine Puch 250 SGS Super ansehen. Die hätten von Haus aus schon mehr Leistung. Machen kann man ansonsten einiges mit Übersetzungen, Vergasern, usw. aber vollgasfest mit Dauerbelastung um mit neueren Mopeds mithalten zu können, halte ich für schwierig zumal die Fahrergonomie ohne wesentliche Änderungen dafür eher nicht ausgelegt ist. MEINE Meinung.

Kurz: Machbar ist einiges. Einfacher ist aber direkt der Kauf einer schon größeren Maschine.

Ich fahre zum Beispiel (unter anderem) eine 1957er Puch 250 SGS Super. Die hat knapp 24 PS, läuft so um die 120 km/h. Ist aber anfällig, weil dafür eigentlich nicht ausgelegt. Endgeschwindigkeit reicht zum Mitfahren. In Fahrwerk und Abzug aber hoffnungslos unterlegen. Zumindest MEINE Kumpels vermeiden es, die Puch mit im Schlepp zu haben. Alleine geht es aber durchaus flott und auch über längere Strecken.

Moin Moin !

Kauf dir eine Kawa W650!

MfG Volker

Zitat:

@snoogle schrieb am 23. Oktober 2024 um 15:38:44 Uhr:

aber vollgasfest mit Dauerbelastung um mit neueren Mopeds mithalten zu können, halte ich für schwierig zumal die Fahrergonomie ohne wesentliche Änderungen dafür eher nicht ausgelegt ist.

Sehe ich genau so.

30 PS ist zum Teil machbar -> als Rennmaschine, aber nicht als Alltagsmotorrad.

Bei AWO und BMW wird das der Kardan nicht lange mitmachen, da ja auch das Drehmoment steigt. Dafür ist das Winkelgetriebe nicht ausgelegt. Allein eine AWO oder BMW auf 350 ccm zu bringen, kostet mehrere tausende Euro. zzgl. der Basis. Wenn es noch größer werden soll, müssen die Stehbolzen nach außen versetzt werden, um den Block aufzuspindeln. Bei einer Vergrößerung der Laufbuchse um 2mm können die Bolzen bleiben. Meistens hält es. Nicht immer.

Getrieb, Kardan und Fahrwerk muss ja auch noch gemacht werden. Und vor allem die Bremsen.

Und einen Kompressor schraubt man mal nicht so nebenbei an.

Da geht viel Zeit, Geld und Hirnschmalz drauf.

 

Hallo !

 

Ein 15PS-Motorrad aus der Nachkriegszeit (bis ca. 1959) kann man schon auf 20PS bringen. Bei 30 PS wird es schon aufwändiger.

 

Allerdings kommt relativ bald der TÜV. Leistungssteigerungen über 50% eingetragen zu bekommen, kann eine echte Herausforderung werden und etliches an Geld kosten.

 

Ich denke, Du kommst am besten weg, wenn Du gleich ein Motorrad in entsprechender Leistungsklasse suchst. Dann passen auch alle Komponenten, von Kupplung über Antrieb zu Bremse und Kühlung.

 

Mir fallen spotan ein:

- BMW R50 und sämtliche Brüder und Nachfahren

- Zündapp KS 601

- Horex Imperator

- DKW RT 350S

- Ural M72 bzw. Dnepr K750 (allerdings erhöhter Pflegebedarf; da sollte häufiges Schrauben kein Problem sein) oder die "Nachfolger" Ural 650

 

Laut Google gibt es u.A. auch noch:

- Horex Resident 350

- Horex Regina 400

- NSU Konsul II

 

 

Schrauben wirst Du dennoch müssen ;) - Allein schon weil die Motorräder mind. 60 Jahre alt sind. Da geht mal ein Regler hier, eine Feder dort oder ein Dichtung dahinten kaputt.

 

Viele Grüße !

Moin Moin !

um das mal deutlich zu machen: das ist eine völlige Schnappsidee! Von den labberigen damaligen Fahrwerken mal abgesehen, die in erster Linie dazu dienten , dass man unterwegs nicht den Motor verlor, kommt ja das praktisch unlösbare Problem der zu der damaligen Zeit üblichen Bremsen , die schon mit der Serienleistung heute rettungslos überfordert sind. Im Grunde kann man für so ein Projekt ausser dem Tank nichts von damals gebrauchen.

MfG Volker

Nicht unbedingt.

So wurde schon früher an Sport AWOs gerne mal eine MZ Gabel mit Scheibenbremse verbaut. Sieht halt komisch aus.

Habe auch schon eine Horex Regina mit einer großen Duplexbremse (vorne) von einem japanischen Motorrad gesehen. Das war optisch ok.

Fahrwerkstechnisch ist alles Unsinn, was ausschließlich Federn hat. Ohne Stoßdämpfer ist das lebensgefährlich.

Ich würde von 4Taktern zum tunen die _Finger lassen, der Ventiltrieb, die Steuerzeiten ... alles sehr komplex and anfällig wenn die Leistung erhöht wird, dann eher ein Zweitakter.

Allerdings dazu sollten als erstes die Lager vomn Kurbelwelle Pleul und Kolbenbolzen auf moderne Lager umgebaut werden, dann am besten ein Motor mit primären Kettentrieb so dass man dann die Übersetzung leichter ändern kann.

Weiter muss die Kupplung verstärkt werden oder ein modernerer Kupplungskorb und Scheiben eingebaut werden, weil die Kupplung muss die Mehrlast übertragen können.

Am Zylinder kann man dann die Kanäle vergrößern ebenso den Einlass, Einlasskrümmer und Ausslass, dazu muss man jedoch die Steuerzeiten des Kolbens an den Schlitzen feststellen und mit anderen Motoren gleichen Hubraums aber mehr Leistung vergleichen um dann die richtigen Änderungen vorzunehem.

Größese Potential bietet der Zylinderkopf der war bis in zum Ende der 70'er nur sphärisch (Kugelig) ausgebildet, die Ausbildung mit Qutschkante setzte sich erst ab den 80'er Jahen überall durch, der Kopf müsste dann umgeschweißt (mittels Auftragsschweissung) werden. Dazu muss man aber beachten, dass man die Verdichtung nur sehr moderat erhöht weil auch hier die Komponenten auf die Mehrleistung nicht eingestellt sind.

Last not least eine elektronische Zündung mit Zündverstellung über das Drehzahlband, das bringt ebenfalls wieder Mehrleistung.

Sehr stark Leisung und Drehmomentverbessernd ist die Ausbildung des Auspuffs und hier die Ausbildung eines Resonators am mit Prallblech oder Expansionskammer, der zu früh ausgetretende Frischgase wieder zurück in den Bremmraum befördert, das hatten die alten Motoren nicht, wehalb die damals auch so gesabbert haben.

Ich habe eine 175cc Ardie von 1953 die hatte damals 9 PS und jetzt um die 20 und eine 250cc CZ von 1962 die hat jetzt um die 25PS und vorher etwa 14 PS, wobei obige Maßnahmen vorgenomen wurden.

Du solltest schon eine Drehbank, eine Fräse beitzen, Alu- und Blech schweissen können, dazu benötigst Du noch die Fachkenntisse über den Motorbau selbst.

Die Ardie (Doppelport) und die CZ findest Du in der Anlage.

Img-20220507
Img-20200621

Hier braucht man keine Leiche weiter zu beatmen, der TE hat nur genau den Eingangspost erstellt und seitdem nichts mehr von sich hören lassen und ist seit einem Monat auch nicht mehr online gewesen.

Vermutlich weil er eingesehen hat das es ne Schnappsidee war oder die ausschließlich verneinenden Antworten haben gereicht ;)

Man muss halt auch mal im Hinterkopf behalten das diese Motoren vom Design nochmal was ganz anderes waren wie ein Motor aus der Neuzeit. Wir sprechen hier von fast 100 Jahre alten Konstruktionen. Da wird es sicherlich Kniffe geben, aber dann wird die, eh schon vergleichsweise niedrige Haltbarkeit bzw. die Serviceanfälligkeit noch weiter ansteigen und das will man ja gerade auf einem langen Trip so gar nicht.

Dann wirklich schon eher eine Neo-Retro Maschine die technisch auf einem aktuellen Stand ist, aber trotzdem einen Charme versprüht wie es halt nur ein klassisch anmutendes Motorrad kann. Da stimmt dann auch die Dauerhaltbarkeit.

Völlig d'accord. Anzumerken wäre vielleicht noch, dass DKW für die RT 125, RT 175 und RT 250/2 Werks-»Frisier«anleitungen veröffentlichte, um sie motorsporttauglich zu machen. Ein ansehnlicher Maschinenpark zur Metallbearbeitung, wie bereits angemerkt, und das nötigeKnow-How war auch hierfür unerlässlich. DKW merkte zudem sehr wohl an, dass die »frisierten« Mopeten nicht mehr den ursprünglichen Ansprüchen in Sachen Wirtschaftlichkeit und Haltbarkeit genügten. Last but not least: Die ins Auge gefassten 30 PS waren selbst bei der RT 250/2 nicht drin.

Beste Grüße, Uwe

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