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Dichtringe, warum in den letzte Jahren weg vom Kupfer hin zum Alu?

Themenstarteram 20. September 2019 um 22:53

Hallo zusammen,

Ich möchte mal nachfragen warum in den letzten Jahre immer mehr weg von Kupferdichtringen hin zu Aluminiumdichtringen (z.B. bei Ölablassschrauben, Kühlwasserablassschrauben usw.) gegangen wird.

Mir wäre jetzt hier wichtig wirklich DEN Grund zu erfahren und nicht wieder nachher einen Treat zu haben der sich in wilden Spekulationen verliert.

Zur näheren Erklärung; Bei meiner Honda VFR800 Bj. 2003 wurden bis vor ein paar Jahren von der Werkstatt immer Kupferdichtringe verwendet. Dann auf einmal wurden Aluminiumdichtringe verwendet, warum?

Ich denke wegen der elektrochemischen Spannungsreihe oder auch Redoxreihe genannt (z.B. Kupferdichtring auf Aluölwanne) kann ja eigentlich nicht sein. Diese ist bereits seit 1794 bekannt. Diese Erkenntnis wäre also, so wenn diese an diesem Punkt so dramatisch gewesen wäre sicherlich 2003 als mein Motorrad gebaut wurde bereits eingeflossen.

Auch die oft gelesene Aussage, dass man bei einem Aludichtring im Gegensatz zu einem Kupferdichtring weniger Drehmoment zum Anziehen der Ölablassschraube bis zur vollständigen Abdichtung benötigt und so das empfindlichere Gewinde der Aluölwanne schont wäre auch schon 2003 bekannt gewesen. Bis jetzt habe ich bei Einhaltung der empfohlenen Drehmomente noch nie eine Schraube die mit einem Kupferdichtring in einem Alugegenstück eingedreht wurde das Gewinde beschädigt…

Bliebe nur der Kostenvorteil…

Grüße

Fantomias

Beste Antwort im Thema

Zschopau ---> MZ

Schkopau----> Plaste/ Elaste

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Mit der Elektrochemie liegst Du da schon richtig, denke ich!

In den letzten 20 Jahren wurden immer mehr Alu-Ölwannen statt welche aus Stahlblech an die Automotoren rankonstruiert. Und um Kontaktkorrosion zu vermeiden, wurden halt dementsprechend die Ringe auf das neue Material angepasst.

Neueste Konstruktionen haben sogar schon Ablaßschrauben aus Kunststoff!

Aber da wohl nur um Kosten zu drücken.

Heut zu Tage bestimmt ja vielfach leider der Einkauf die Konstruktion mit...

Zitat:

@Schnapsfahrer schrieb am 21. September 2019 um 03:03:41 Uhr:

Mit der Elektrochemie liegst Du da schon richtig, denke ich!

In den letzten 20 Jahren wurden immer mehr Alu-Ölwannen statt welche aus Stahlblech an die Automotoren rankonstruiert. Und um Kontaktkorrosion zu vermeiden, wurden halt dementsprechend die Ringe auf das neue Material angepasst.

Neueste Konstruktionen haben sogar schon Ablaßschrauben aus Kunststoff!

Aber da wohl nur um Kosten zu drücken.

Heut zu Tage bestimmt ja vielfach leider der Einkauf die Konstruktion mit...

Aber man muß dazu sagen, dass man die Ölablasschrauben aus Kunststoff bei jedem Ölwechsel erneuern muß. So eine Kunststoffschraube kostet auch über 3 € .

Ja, ist vollkommener Schwachsinn mit den Plastikschrauben.

Und überteuert.

Plaste und Elaste aus Zschopau teurer als Stahl...

Aber der Aftermarket bietet ja auch kaum noch Dichtringe an, vor 20 Jahren sind sie dazu übergegangen die Schrauben nur noch komplett mit Ring anzubieten.

Verkaufsargument "unverlierbarer" Dichtring... :D

Ich habe immer genau EINE gekauft, nach dem nächsten ÖW den alten Ring abgeknipst und dann Ringe aus Alu oder Kupfer verwendet.

Man muss ja Resourcen schonen, sehe nicht ein jedes mal eine neue Schraube zu kaufen! ;)

Zschopau ---> MZ

Schkopau----> Plaste/ Elaste

Themenstarteram 21. September 2019 um 11:35

Zitat:

@Schnapsfahrer schrieb am 21. September 2019 um 03:03:41 Uhr:

Mit der Elektrochemie liegst Du da schon richtig, denke ich!

Wäre dem so, so denke ich hätte man schon 2003 bei meiner VFR Aludichtringe für die Abblasschrauben von Öl und Kühlwasser verwendet, da die Redoxreihe ja schon seit 1794 bekannt ist.

Ich denke nicht, das die Konstrukteure erst vor 15 Jahren durch Zufall von der Spannungsreihe erfahren haben und sich dachten, Mist jetzt haben wir all die Jahre...

Ich denke mal, dass das eine reine Kostengeschichte ist. Man spart halt 2ct/Ring in der Herstellung. Wenn ich jetzt noch die Ablassschraube als Einwegprodukt deklariere, freuen sich die Aktionäre. Kleinvieh macht halt auch Mist.

Das nächste Stadium werden halt die Oelwechsel Patronen sein, weil das ja sauberer ist. :rolleyes:

Zitat:

Zur näheren Erklärung; Bei meiner Honda VFR800 Bj. 2003 wurden bis vor ein paar Jahren von der Werkstatt immer Kupferdichtringe verwendet. Dann auf einmal wurden Aluminiumdichtringe verwendet, warum?

Weil Kupfer gegenüber Alu deutlich teurer ist.

Rohstoffpreise stand: 20.9.2019

Kupfer : 5242euro/1000Kg

Aluminium: 1.631euro/1000kg

 

Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass Aluminium rund ein Drittel von Kupfer wiegt, dann ergibt sich, dass ein Dichtring aus Aluminium (bei gleichen Abmessungen) nur ca. ein Zehntel der Materialkosten von einem Kupferring verursacht.

Themenstarteram 21. September 2019 um 18:40

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 21. September 2019 um 19:15:00 Uhr:

Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass Aluminium rund ein Drittel von Kupfer wiegt, dann ergibt sich, dass ein Dichtring aus Aluminium (bei gleichen Abmessungen) nur ca. ein Zehntel der Materialkosten von einem Kupferring verursacht.

...und da leichter, wäre dann der Transport auch günstiger...

Wobei die Dichtringe bestimmt kein Reinkupfer sind. Das wird ne legierung sein die mit billigen Metallen gestreckt wurde.

Ich glaube nicht daß der Kupferring original von Honda verbaut wurde.

Seit langer Zeit (min.30 Jahre)verbaut Honda an Autos als auch den großen Motorrädern einen Aluminiumdichtring

14x24x2mm mit identischer Teilenummer.

http://www.ac-motorradteile.de/...-Dichtung-14mm-Original::427188.html

Für kleine als auch neuere Modelle gibt es auch noch die 12mm Variante in Alu.

Grund ist die Verträglichkeit zu Aluminiumölwannen als auch Kosten, Gewicht.Immer originale Bauteile an dieser Stelle benutzen.

VW z.B. verbaut Magnesiumgetriebegehäuse mit speziellen dafür geeigneten Dichtscheiben.

Dichtscheiben zwingend immer erneuern, da bei schon benutzten Dichtscheiben keine Sicherheit gegen ungewolltes Lösen gegeben ist-Unfallgefahr!

 

Die Teilenummer für das Teil der VFR800

lautet 94109-12000.

Also die Ausführung Ablassschraube 12mm.

https://www.bike-parts-honda.de/.../16448

Themenstarteram 27. Oktober 2019 um 14:41

Danke Euch für die vielen Antworten...

@micha23mori: Wie läuft das eigendlich wenn ein neues Motorrad beim Händler für den Kunden fertig gemacht wird?

Sind da die Betriebsstoffe (Öl, Kühlwasser) schon drin oder werden diese erst beim Händler vor Ort eingefüllt?

Wäre dem so, hätte mein Händler die Alu-Dichtringe von der Ölablaßscharaube und dem Kühlwasser bei der Erstbefüllung gegen welche aus Kupfer ausgetauscht und mir jahrelang dann immer wieder welche aus Kupfer für meine eigendurchgeführten Wechsel verkauft :-(

Hab hier leider nur den Ersatzteilzettel für die Kupferdichtung der beiden Kühlwasserablaßschrauben gefunden.

Für die Ölablaßschraube hat man mir aber auch immer welche aus Kupfer verkauft.

Mist, da denkt man kauf das teure originale Zeug vom Händler...

Ohne-titel
am 27. Oktober 2019 um 23:43

Bei Opel wurde der Kupferdichtring am Bremsschlauch an Bremssattel auch von Kupfer gegen alu ersetzt. Die neue Aludichtung jat dazu leider auch noch eine lt. Teilehändler nicht übliche Grösse und gab es nur beim Opelhändler. Das ist zum ko... gewesen. Die Ölablassschraube wurde ersetzt und hat einen O-Ring bekommen, wo angeblich immer die komplette Schraube ersetzt werden muss. Den O-Ring gibts aber einzeln, den musste ich in den letzten Jahren noch nicht mal ersetzen müssen.

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