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Die Angst vor‘m Einfahren.

Kawasaki
Themenstarteram 8. Juli 2018 um 11:34

Servus ihr Lieben,

morgen ist es soweit: Die erste Inspektion oder auch Einfahrkontrolle steht an!

Au weia... der Nervenkitzel ist beinahe größer als bei der Unterschrift unter den Kaufvertrag.

Habe ich alles richtig gemacht? War ich zu schnell? Oder doch zu langsam? Hoffentlich nicht untertourig!

Da kann einem doch schon der Angstschweiß ins Gesicht schießen.

Oder nicht?

Ihr dürft unter diesen Thread gerne alle möglichen Meinungen, Tipps, Ratschläge, Erfahrungen, oder was euch sonst so auf dem Herzen liegt mitteilen, damit dieses kontroverse Thema vielleicht doch mal etwas entspannter gesehen wird.

Erstmal aber etwas zu mir...

Ich bin gerade 23 geworden und fahre eigentlich seit ich auf der Welt bin irgendwelche Zweiräder - zugegebenermaßen war das erste ein Dreirad - aber ab dem ersten Zweirad ging es Schlag auf Schlag.

Pocketbikes, Simsons, Crossbikes, Trialbikes, Roller... alles gehörte irgendwie immer zum Kind sein und auch dann zum erwachsen werden.

Dann habe ich meinen Autoführerschein inklusive A2 gemacht und kaufte mir auch prompt eine Suzuki GS500E ’93. Eine wunderbare Entscheidung. Ich hatte die wahrscheinlich tollste Zeit meines Lebens auf dieser Maschine - sie hat mir jeden Tropfen Öl, den ich ihr gab, mit Zuverlässigkeit über Jahre hinweg gedankt.

Nach meinem Abitur mit 17 Jahren ging ich direkt in die Ausbildung zu einem technischen Beruf und arbeite dort auch seit 1 Jahr als Angestellter.

Ich sparte jeden noch so kleinen Cent und habe mir jetzt mit ordentlich Angeboten etc. eine neue Kawasaki ZX10-R gekauft. Oh man. Aufregung pur. Das erste selbstgesparte Fahrzeug. Ein neues dazu.

Erstmal wird man vom Händler mit Informationen bombardiert.

Du darfst das, jenes aber nicht. Aber manches kannst du machen, musst es aber nicht. Eigentlich ist es egal, aber mach es lieber. Oder auch nicht. Ist ja egal.

„Egal?!?“, dachte ich. Alter, mir geht die Pumpe, ich will fahren. Mach‘ hinne und gib mir die Schlüssel - dachte mein Herz. Mein Kopf sagte: „Hör‘ mal lieber zu.“

Nun habe ich innerhalb von 4 Tagen ungefähr 850km auf der Maschine verbracht und werde morgen noch knapp 140 fahren. Ich habe mir ja extra Urlaub für diese Zeit genommen. Zum Glück spielte das Wetter mit und machte mir mein Sommermärchen perfekt. Auch meine Freundin ist ganz aus dem Häuschen, weil ich sie oft mit hatte.

Oh nein....bei 300km aus Versehen über 4000 gedreht. Mist. Im Handbuch steht doch maximal 4000 Umdrehungen in den ersten 800km. Verdammt. Es waren bestimmt 5000. Vielleicht sogar 6000. Das ist gar nicht gut. Bestimmt ist sie jetzt kaputt. Oder?

Also mal ehrlich Leute.

Meine Maschine lief nach 200km und ordentlich warm fahren auch mal 6-7000 Umdrehungen für 1-2 Sekunden. Irgendwie muss man an dem LKW ja vorbeikommen.

Wofür ist das Einfahren denn da? Genau. Um leichte Unebenheiten, Zahnräder, Dichtungen und ähnliche Teile aneinander anzupassen. Aber doch nicht um Span abzutragen oder sonstige werkstofftechnischen Verfahren im Motor vollführen zu lassen.

Abrieb hat man in einem Motor immer. Ob er nun 4000, 7000 oder 12000 Umdrehungen läuft. Wichtig dabei ist doch aber das bei den höheren Drehzahlen bereits Öl und Temperatur stimmen. Und damit meine ich nicht die Kühlwassertemperatur!

Ich bin mein Baby die 850 km mit ungefähr 4-5000 Umdrehungen im Durchschnitt gefahren und habe sie auch mal hin und wieder auf 7-8000 gejagt. Ja auch eine 10000 war für kurze Zeit mal dabei. Na und? Wenn sie dabei einen Schaden für die Ewigkeit davongetragen hätte, dann wäre das auch bei tausenden Kilometer mehr passiert.

Natürlich sollte man jetzt nicht hochtourig vom Hof knallen. Die ersten 200km habe ich mich auch brav an die 4000 und viele Schaltvorgänge gehalten. Aber bei so vielen Kilometer ist jeder Kolben in seinem Zylinder Hunderttausende auf und abgelaufen.

Sie rasselt, klappert, pfeift nicht und auch sonst singt sie mir nicht das Lied vom Tod.

Sie fühlt sich wohl. Weil sie eben genau dafür gemacht ist. Gefahren zu werden.

Und denkt ihr, dass die namhaften Hersteller heutzutage sich leisten würde billige Herstellungsverfahren zu benutzen? Das könnten die sich gar nicht erlauben.

Das sind Hightech Triebwerke mit Tausendstel bis Hundertstel Millimeter Toleranz in der Fertigung.

Also habt keine Angst dem Bike auch in der Einfahrphase mal AB und ZU für KURZE Zeit mal ein bisschen Feuer zu machen.

Ich auf jeden Fall mache mir gar keine Sorgen, dass das morgen ein schlechter Tag werden sollte.

Nach dem sehr langen Post sage ich also nur noch:

Allzeit gute Fahrt und haut rein!

Beste Antwort im Thema
am 8. Juli 2018 um 12:32

Hauptsache, er hat es Fahrzeug immer von der richtigen Seite betankt.

Sonst besteht er die Einfahrkontrolle nicht.

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Ich versteh die Frage nicht?!?

am 8. Juli 2018 um 12:28

Ich auch nicht.... aber mach Dir keine Sorgen. Einfahren war früher wichtig, aber das ist Vergangenheit. Damals waren die Toleranzen in der Fertigung größer, da mußten sich Motoren erst einschleifen. Heutzutage gilt das nicht mehr bzw. nicht in dem Maß wie früher. Du kannst vom ersten Moment an voll Gas geben (was die Hersteller beim Motorentest übrigens auch machen), ohne daß was kaputt geht.

Mit anderen Worten: Du hast nix falsch gemacht.

am 8. Juli 2018 um 12:32

Hauptsache, er hat es Fahrzeug immer von der richtigen Seite betankt.

Sonst besteht er die Einfahrkontrolle nicht.

Nach mehrmaligem Lesen is mir immer noch ned klar , was dein Roman mir sagen soll.

...der Fehlerspeicher wird es schon bei der Inspektion ans Tageslicht bringen. Dann ist die Garantie hin und Kawasaki schickt drei Samurais, die sich schnell noch ein Snikers einpfeifen bevor sie dir die Leviten lesen..

am 8. Juli 2018 um 15:47

Eigentlich reagieren moderne Motoren sofort mit kapitalen Kolbenklemmern, wenn sie über die vorgeschriebene Einfahrdrehzahl kommen. Kannst von Glück reden, dass die Kiste überhaupt noch läuft.

Das gilt exakt für die vorgeschriebene Distanz zum Einfahren.

Einen Kilometer danach kannst Du den Motor beliebig in den Begrenzer drehen wie Du willst, denn dann ist er richtig eingefahren und nahezu unkaputtbar.

am 8. Juli 2018 um 17:56

Ach bitte, Vulkanisator, nimm doch ein Grinse-Smily. Sonst hält das so ein Kiddi noch für bare Münze.

Übrigens: Wenn man die Kiste hätte einfahren müssen, dann hättest Du das irgendwie schriftlich gekriegt und nicht per Märchenstunde vom Händler.

am 8. Juli 2018 um 20:36

Ich glaube, dem Calle ist heute langweilig und er hat sich einen weiteren Spassaccount zugelegt.

am 8. Juli 2018 um 20:52

immerhin: der TA hat für belustigende Unterhaltung gesorgt, auch wenn es niemand für bare Münze hält;

was der Löw nicht geschafft hat :D

Meine Lösung: Einfach alte Motorräder kaufen. Da ist die Einfahrphase schon lange abgeschlossen. Dafür darf man sich dann mit dem Wartungsstau beschäftigen. Mal unterhaltsam, mal einfach nur nervig.

Garantieerhalt: Einfach zu den vorgegebenen Ereignissen (12 Monate oder bestimmte Laufzeit) zur Vertragswerkstatt bringen. Die kümmern sich dann um den Rest und wollen nur dein Bestes - dein Geld. ;)

Grüße, Martin

Einfahren ist das Märchen von heute. Ich habe z.B. Anfang Feb. einen neuen Golf 7 1,5 TSI bekommen. Ich hab ihn ganz normal gefahren, auch Vollgas und er lebt auch 8000 km später noch.

Ganz anderst war es bei meinem Motorboot vor ein paar Jahren. Ich hatte einen neuen Yamaha F200 Aussenbordmotor gekauft und es gab die ersten 20 Std. sehr genaue Einfahrvorschriften die nacher auch ausgelesen wurden, war Grundlage der Garantie!!

Am besten immer das was der Hersteller vorschreibt....

am 9. Juli 2018 um 7:29

Zitat:

@Softail-88 schrieb am 8. Juli 2018 um 14:28:54 Uhr:

Ich auch nicht.... aber mach Dir keine Sorgen. Einfahren war früher wichtig, aber das ist Vergangenheit. Damals waren die Toleranzen in der Fertigung größer, da mußten sich Motoren erst einschleifen. Heutzutage gilt das nicht mehr bzw. nicht in dem Maß wie früher. Du kannst vom ersten Moment an voll Gas geben (was die Hersteller beim Motorentest übrigens auch machen), ohne daß was kaputt geht.

Mit anderen Worten: Du hast nix falsch gemacht.

Jetzt mal ein ernsthafter Beitrag von mir.

Den fett hervorgehoben Satz kenne ich bereits seit mindestens 25 Jahren. Irgendwann in den 80er Jahren hat man das klassische "Einfahren" für veraltet erklärt, mit exakt dieser Begründung.

Seit dieser Zeit rudern die Hersteller immer wieder zurück, was das "Einfahren nicht mehr nötig" angeht.

Bei meinen neu gekauften Kawasakis stand explizit im Handbuch, dass die Motoren eingefahren werden sollen. Bei meinem Citroen C5 auch.

Die Motoren gehen nicht kaputt, wenn man das nicht beachtet. Auch gehen sie nicht bereits nach 10000km kaputt. Sonst würden alle Firmen- oder Mietwagen mehr mit einem Motorschaden in der Werkstatt stehen als fahren.

Aber sie können so unschöne Eigenschaften wie einen etwas hohen Ölverbrauch entwickeln. Auffallend viele moderne Automotoren haben einen ziemlich hohen Ölverbrauch. Wenn man das anspricht, dann kommt übrigens auch der Standardspruch: "Das ist bei dem Modell so. Bis zu 0,5l (teilweis 1l) auf 1000km ist normal und unbedenklich. Schlimmer ist es, wenn er gar kein Öl verbraucht oder der Ölstand steigt." Der Spruch ist noch viel älter.

Da heutige Motoren in der Regel teures synthetisches Öl benötigen, ist das ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

Ich weiss nicht, ob ein Ölverbrauch von 0,5l/1000km auch ein Zeichen von präzisen Fertigungstoleranzen ist.

Mein ehemaliger Vectra B war ein Jahr lang ein Mietfahrzeug von Sixt. Der ist garantiert nicht eingefahren worden. Er hatte einen sagenhaft hohen Ölverbrauch und hat nur ca. 120.000km gehalten. Beides eher ungewöhnlich für diesen Motor. Nach 10 Jahren ist es natürlich schwer bis gar nicht nachzuweisen, dass das am fehlenden Einfahren gelegen hat. Aber der hohe Ölverbrauch war aber bereits vorhanden, als ich ihn mit gut fünf Jahren und ca 60.000km gekauft hab. Irgendwelche Geräusche hat der Motor bis zum Schluss nicht gemacht, auch konnte ich keinen Leistungsverlust feststellen.

Das Kawasakihandbuch schreib bis 800km max. 4000U/min vor und bis 1.600km 6000.

Da haben wir dann wohl einen Fall von Garantieverlust im Falle eines Motorschadens. Das wird bestimmt irgendwo in der Motorsteuerung hinterlegt

am 9. Juli 2018 um 7:40

Ob Kawasaki das im Bordcomputer mitloggt ist fraglich, kann ich aber nicht ausschliessen. Die sind in dieser Richtung etwas hinter der Zeit.

Bei BMW-Autos ist es so, bei den Motorrädern wäre es denkbar.

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