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Die ersten 5000 km mit gebrauchtem W221

Mercedes S-Klasse W221
Themenstarteram 10. Februar 2014 um 18:46

Die ersten 5000km mit dem W221, eine Erfahrungsbericht.

 

Mir ist im November ein 2007er W221 preiswert vor die Füsse gefallen, 500er, 388PS, gut ausgestattet mit Distronic, Rückfahrkamera, Standheizung, Nachtsichtassistent und vielem Schnick und Schnack.

 

Hier

 

http://www.motor-talk.de/.../...siken-und-nebenwirkungen-t4786161.html

 

habe ich bereits von den ersten Problemen berichtet, jetzt möchte ich hier meine Eindrücke schildern, wie sich das gute Stück denn jetzt im Alltag macht.

 

Fahrverhalten: Schlicht ein Traum! Leise, immer ausreichend stark, sehr gute Federung dank Airmatik, bequeme gute Sitze, sehr gutes Handling (fühlt sich sehr ähnlich an, wie mein geliebter C140), top 7G Automatik. Das Fahrzeug ist eindeutig verwindungssteifer als der Vorgänger W220, das macht sich gerade bei hohen Geschwindigkeiten und/oder Seitenwind positiv bemerkbar. Kleiner Kritikpunkt: Die Fahrwerkseinstellung normal/komfort geschieht gleichzeitig mit der Getriebeeinstellung S/C. Auf C gefällt mir die Dämpfung des Fahrwerks besser, allerdings mag ich die Stellung S vom Getriebe her mehr (Anfahren im 1. Gang und etwas sportlicher). Auf S ist mir dafür das Fahrwerk schon eine Spur zu hart. Beim Mopf wurden die Funktionen meines Wissens wohl getrennt und die Fahrwerkseinstellung erfolgte ab dann unabhängig vom Getriebe über einen separaten Schalter.

 

Verbrauch: Stramme 13,2 l/100km (BC 12,6l/100km, wird beim nächsten Service "justiert"). Das zugehörige Fahrprofil ist aufgelaufen 40/30/30 Stadt/Land/Autobahn. Finde ich im Zusammenhang mit den Fahrleistungen gerade noch angemessen.

 

Ausstattung: "Must have" war die Distronic (plus), die ich in der einfachen Ausfertigung in meinem AMG kennen- und schätzen gelernt habe. Ich fahre damit mit größerem Abstand auf der AB und bin insgesamt deutlich entspannter unterwegs. Bis runter in den Stau ist das System wirklich brauchbar und funktioniert tadellos. Die Standheizung funktioniert wie sie soll, wegen des milden Winters musste sie bislang aber kaum ran. Der Nachtsichtassistent ist nicht schlecht. Ich fahre täglich ein Stück durch den Wald und in der Tat sind z.B. Fussgänger sehr viel besser zu erkennen und die Weitsicht ist hervorragend. Schlecht ist die Tatsache, dass man den Blick auf das Display (und damit weg von der Strasse) richten muss. Das adaptieren von rechtem Fahrbandrand und die Entfernungseinschätzung benötigen Übung, wenn man "nur" nach Monitor fährt. Fazit: Ich würde dieses (teure!) Extra nicht bestellen, es sei denn, es wird irgendwann (W222?) als "head up display" angeboten. Die Rückfahrkamera ist wunderbar, da brauche ich eigentlich kein "Gepiepe", hat er aber zusätzlich auch noch.

 

Verarbeitung: Der W221 hat jetzt 160tkm "runter". Der Innenraum wirkt nicht "verwohnt", die Schalter zeigen keine Abnutzungsspuren, das Leder ("Passion") macht noch einen fast neuwertigen Eindruck. Dennoch knarzt es hier und dort, auch beim Anfassen von Klappen und Deckeln gibt es Knarz- und Knackgeräusche, spurlos sind die 160tkm eben nicht vorbeigegangen.

Die Sitzeinstellung funktioniert weitestgehend, wie sie soll, dennoch haben einige Luftkissen wohl leichte Undichtigkeiten, so dass der Druck abfällt und zwischendurch nachgepumpt werden muss. Das ist nicht wirklich schlimm, aber der Weisheit letzter Schluss sind diese Luftkissen meiner Ansicht nach nicht....keine Ahnung, ob man das technisch anders lösen könnte. Außerdem hat sich bei mir herausgestellt, dass die beste Einstellung die ist: Alles (mit Ausnahme der Wirbelsäulenunterstützung) auf "0". Massage und "fahrdynamischer Firlefanz" sind für die Galerie, braucht kein Mensch (ich jedenfalls nicht!). Schrullig ist die Lenkradheizung (selten so gelacht, als ich die entdeckt habe, braucht auch keiner wirklich), funktioniert aber wie Teufel, nach 5 Sekunden heizt die los, ganz im Gegensatz zur Sitzheizung, die braucht ziemlich lange, bis sie "wirkt".

 

Fazit: Der W221 ist ein fantastisches Auto, wenngleich die Verarbeitung nach meiner Meinung für ein Fahrzeug dieser Preisklasse noch einen Tacken besser sein könnte, wobei ich unterstelle, dass die kleinen Unzulänglichkeiten eben auch laufleistungsbedingt sind und bei einem neuen Fahrzeug so nicht auftauchen. Das Auto bietet für den derzeitigen Wert am Markt sehr viel Luxus, wobei man sich darüber im klaren sein muss, dass es sehr schwer (teuer!) ist, eine S-Klasse von 2007 mit 160tkm in einem nahezu perfekten Zustand zu erhalten. Meiner wird definitiv kein Sammlerfahrzeug werden. Im Frühjahr entscheide ich, ob ich ihn im Alltag weiternutze, oder gegen ein anderes Modell austausche.

Wie schon oben in meinem anderen Thread angedeutet, eine S-Klasse sollte nur der im Alltag fahren, der entweder damit lebt, dass ein Teil der Ausstattung tendenziell kaputt ist oder viel Geld liegen haben, um alles in Schuss zu halten. Selber Schrauben ist sicher nur was für Experten, Anfänger scheitern schnell an fehlendem Spezialequipment bzw. der komplexen Elektronik. Am besten kauft man (so werde ich es nächstes mal machen) so ein Auto nur mit Garantie.

 

Gruß,

 

Th.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 10. Februar 2014 um 18:46

Die ersten 5000km mit dem W221, eine Erfahrungsbericht.

 

Mir ist im November ein 2007er W221 preiswert vor die Füsse gefallen, 500er, 388PS, gut ausgestattet mit Distronic, Rückfahrkamera, Standheizung, Nachtsichtassistent und vielem Schnick und Schnack.

 

Hier

 

http://www.motor-talk.de/.../...siken-und-nebenwirkungen-t4786161.html

 

habe ich bereits von den ersten Problemen berichtet, jetzt möchte ich hier meine Eindrücke schildern, wie sich das gute Stück denn jetzt im Alltag macht.

 

Fahrverhalten: Schlicht ein Traum! Leise, immer ausreichend stark, sehr gute Federung dank Airmatik, bequeme gute Sitze, sehr gutes Handling (fühlt sich sehr ähnlich an, wie mein geliebter C140), top 7G Automatik. Das Fahrzeug ist eindeutig verwindungssteifer als der Vorgänger W220, das macht sich gerade bei hohen Geschwindigkeiten und/oder Seitenwind positiv bemerkbar. Kleiner Kritikpunkt: Die Fahrwerkseinstellung normal/komfort geschieht gleichzeitig mit der Getriebeeinstellung S/C. Auf C gefällt mir die Dämpfung des Fahrwerks besser, allerdings mag ich die Stellung S vom Getriebe her mehr (Anfahren im 1. Gang und etwas sportlicher). Auf S ist mir dafür das Fahrwerk schon eine Spur zu hart. Beim Mopf wurden die Funktionen meines Wissens wohl getrennt und die Fahrwerkseinstellung erfolgte ab dann unabhängig vom Getriebe über einen separaten Schalter.

 

Verbrauch: Stramme 13,2 l/100km (BC 12,6l/100km, wird beim nächsten Service "justiert"). Das zugehörige Fahrprofil ist aufgelaufen 40/30/30 Stadt/Land/Autobahn. Finde ich im Zusammenhang mit den Fahrleistungen gerade noch angemessen.

 

Ausstattung: "Must have" war die Distronic (plus), die ich in der einfachen Ausfertigung in meinem AMG kennen- und schätzen gelernt habe. Ich fahre damit mit größerem Abstand auf der AB und bin insgesamt deutlich entspannter unterwegs. Bis runter in den Stau ist das System wirklich brauchbar und funktioniert tadellos. Die Standheizung funktioniert wie sie soll, wegen des milden Winters musste sie bislang aber kaum ran. Der Nachtsichtassistent ist nicht schlecht. Ich fahre täglich ein Stück durch den Wald und in der Tat sind z.B. Fussgänger sehr viel besser zu erkennen und die Weitsicht ist hervorragend. Schlecht ist die Tatsache, dass man den Blick auf das Display (und damit weg von der Strasse) richten muss. Das adaptieren von rechtem Fahrbandrand und die Entfernungseinschätzung benötigen Übung, wenn man "nur" nach Monitor fährt. Fazit: Ich würde dieses (teure!) Extra nicht bestellen, es sei denn, es wird irgendwann (W222?) als "head up display" angeboten. Die Rückfahrkamera ist wunderbar, da brauche ich eigentlich kein "Gepiepe", hat er aber zusätzlich auch noch.

 

Verarbeitung: Der W221 hat jetzt 160tkm "runter". Der Innenraum wirkt nicht "verwohnt", die Schalter zeigen keine Abnutzungsspuren, das Leder ("Passion") macht noch einen fast neuwertigen Eindruck. Dennoch knarzt es hier und dort, auch beim Anfassen von Klappen und Deckeln gibt es Knarz- und Knackgeräusche, spurlos sind die 160tkm eben nicht vorbeigegangen.

Die Sitzeinstellung funktioniert weitestgehend, wie sie soll, dennoch haben einige Luftkissen wohl leichte Undichtigkeiten, so dass der Druck abfällt und zwischendurch nachgepumpt werden muss. Das ist nicht wirklich schlimm, aber der Weisheit letzter Schluss sind diese Luftkissen meiner Ansicht nach nicht....keine Ahnung, ob man das technisch anders lösen könnte. Außerdem hat sich bei mir herausgestellt, dass die beste Einstellung die ist: Alles (mit Ausnahme der Wirbelsäulenunterstützung) auf "0". Massage und "fahrdynamischer Firlefanz" sind für die Galerie, braucht kein Mensch (ich jedenfalls nicht!). Schrullig ist die Lenkradheizung (selten so gelacht, als ich die entdeckt habe, braucht auch keiner wirklich), funktioniert aber wie Teufel, nach 5 Sekunden heizt die los, ganz im Gegensatz zur Sitzheizung, die braucht ziemlich lange, bis sie "wirkt".

 

Fazit: Der W221 ist ein fantastisches Auto, wenngleich die Verarbeitung nach meiner Meinung für ein Fahrzeug dieser Preisklasse noch einen Tacken besser sein könnte, wobei ich unterstelle, dass die kleinen Unzulänglichkeiten eben auch laufleistungsbedingt sind und bei einem neuen Fahrzeug so nicht auftauchen. Das Auto bietet für den derzeitigen Wert am Markt sehr viel Luxus, wobei man sich darüber im klaren sein muss, dass es sehr schwer (teuer!) ist, eine S-Klasse von 2007 mit 160tkm in einem nahezu perfekten Zustand zu erhalten. Meiner wird definitiv kein Sammlerfahrzeug werden. Im Frühjahr entscheide ich, ob ich ihn im Alltag weiternutze, oder gegen ein anderes Modell austausche.

Wie schon oben in meinem anderen Thread angedeutet, eine S-Klasse sollte nur der im Alltag fahren, der entweder damit lebt, dass ein Teil der Ausstattung tendenziell kaputt ist oder viel Geld liegen haben, um alles in Schuss zu halten. Selber Schrauben ist sicher nur was für Experten, Anfänger scheitern schnell an fehlendem Spezialequipment bzw. der komplexen Elektronik. Am besten kauft man (so werde ich es nächstes mal machen) so ein Auto nur mit Garantie.

 

Gruß,

 

Th.

5 weitere Antworten
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5 Antworten
am 10. Februar 2014 um 19:24

Hallo Th.,

danke für den Bericht. Jetzt hast du schon so viel geschrieben, dass du schon fast einen neuen Testbericht für die Rubrik "Test" schreiben kannst.

Themenstarteram 11. Februar 2014 um 9:18

Hallo,

 

hast recht...sorry..., dass ich lieber dieses Forum nutze. Ich schaue selber eher selten in der Rubrik Test nach. Da ist man ja auch relativ gebunden an ein Schema und ich schreibe lieber, "wie mir die Schnautze gewachsen ist".

Ich hoffe dennoch, dass der Bericht an dieser Stelle toleriert wird, zumal ja auch ein Bezug zu meinen technischen Problemen in der Anfangszeit dabei ist.

Oft werden ja Kaufberatungen angefragt und wer ein wenig stöbert, könnte ja diesen Bericht für sich als Hilfe empfinden, so ist er zumindest gemeint.

 

Gruß,

 

Th.

 

am 11. Februar 2014 um 9:47

Ich bin nicht der Meinung, dass der Bericht hier falsch ist - im Gegenteil. Der Testbericht wäre allerdings noch eine schöne Ergänzung.

am 11. Februar 2014 um 20:23

Zitat:

Original geschrieben von tw.ghost

Am besten kauft man (so werde ich es nächstes mal machen) so ein Auto nur mit Garantie.

Sehr richtig, Ghost. Denn bei einem solch komplexen Fahrzeug, wo alleine schon die Sitze über mehr Steuergeräte verfügen, als ein gesamtes Auto aus den 80ern, kann sich die Garantie sehr schnell bezahlt machen.

Ich hatte mit meinen 221ern bisher jedoch Glück, fahre aktuell meinen dritten und bis jetzt noch kein einziger außerplanmäßiger Boxenstopp, ganz im Gegensatz zum GL ...

Saludos

PS: Respekt, hätte von einem extremen Youngtimer-Fan nicht so einen Objektiven Bericht über ein aktuelles Modell erwartet :D;)

Themenstarteram 12. Februar 2014 um 14:51

Zitat:

Original geschrieben von alfonso99

PS: Respekt, hätte von einem extremen Youngtimer-Fan nicht so einen Objektiven Bericht über ein aktuelles Modell erwartet :D;)

Hallo,

 

nun ja, ich bin ja nicht so ein "hardcore-fan", der auch im Alltag mit einem 20 Jahre alten Auto fahren muss und gehöre ganz sicher nicht zu der Gruppe Leute, die auf "früher war alles besser" bestehen.

Ich kann mich auch für moderne Autos begeistern, wobei, rate, an welcher meiner drei S-Klassen mein Herz hängt............:D.............Tipp, es war die mit Abstand billigste ;).

 

Alte Autos sind eine Zeitreise und das Gefühl, zwischendurch mit ihnen zu "cruisen", ist wunderschön.

Dabei ist es mir egal, ob es sich um das alte Luxusmobil mit allem Schnick und Schnack handelt, oder um einen archaischen Diesel mit "Mitmachfensterhebern" und Handschaltung. Der Reiz liegt für mich im Wechsel.

 

An so einen W221 gewöhnt man sich verdammt schnell.......hatte jetzt dienstlich kurz als Leihwagen einen W204, der war so grausig, mit so einem 180er Kompressor "Motörchen" und einem Plastik-Cockpit, wie man es im Toyota Yaris erwartet, aber nicht in einem Mercedes.....ne, dass muss ich dann wiederum nicht haben.....und der ist nicht mal unbedingt preiswerter, wenn man es geschickt anstellt.

 

Gruß,

 

Th.

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