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Die R-Klasse: Der Hersteller wird sie nie verstehen

Themenstarteram 5. Mai 2009 um 16:49

Seit zwei Wochen fahren wir jetzt die R-Klasse als Familienauto. Niemals hätten wir gedacht, daß wir je einen Mercedes kaufen würden weil diese Marke aus unserer Sicht ein Mindestalter von 60, Kinderfreiheit und eine eingeschränkte Weltsicht erfordert. Als ich zufällig beim Stöbern in Mobile.de entdeckte, daß Mercedes einen 7-Sitzer baut und dann die Preise sah, mußte ich als ordentlicher Kaufmann die R-Klasse zumindest in Erwägung ziehen. Denn es gibt tatsächlich eine Marktlücke bei wirklich siebensitzigen Autos, die wie Autos und nicht wie Kleinlastwagen aussehen und fahren und ausserdem Premiumansprüchen genügen. Schon vor 4 Jahren, als wir uns schließlich für den Volvo XC90 entschieden hatten stellten wir fest, daß dieses Thema kein Premiumhersteller wirklich konsequent anpackt. Wenn man nicht mehr zu den Geländewagen-Napoleons gehören will hört es dann entgültig auf.

Unser erster Besuch bei der örtlichen Mercedes-Niederlassung endete dann aber schon mal in einem Desaster, denn wir hatten unsere drei Kinder dabei. Bevor die überhaupt pap sagten wurden wir schon vom freundlichen Mercedes-Personal darauf hingewiesen, auf anständige Umgangsformen unserer Kinder zu achten, speziell bezogen auf die ausgestellten Autos. Wer selbst Kinder hat kann nachvollziehen, wie einem solche Ratschläge auf die Nerven gehen können. Wie dem auch sei, meine Frau fauchte das freundliche Personal mal kurz zusammen und verließ das Ladenlokal mit Kind und Kegel und den begleitenden Worten, man könne diese wertvollen Mercedeswagen gerne an jemand anderes verkaufen. Vorurteil also bestätigt.

Und wieso sind Mercedes eigentlich immer nur schwarz und silber, dies aber in allen möglichen Nuancen? Ist diese Marke also auch noch ein Ausdruck totaler Mutlosigkeit?

Aber: verkannte Dinge ziehen mich magisch an. Ich blieb also trotzdem dran und vertiefte mich immer mehr in die R-Materie, auch mit Eurer Hilfe in diesem Forum.

Mobile.de wurde fortan für mehr als 2 Monate mein ständiger Begleiter bis ich eines Morgens dieses Angebot fand: R 320 CDI, schwarz, EZ 10/2008 (Modelljahr 09, also kein in 2006 produzierter und in 2008 erstmals zugelassener Mietwagen), 6.000 km, Bicolor Innenausstattung (beige/schwarz) mit Leder, Airmatik, Command mit DVD Wechsler, 7 Sitze, Memory, Spiegel klappbar, etc., Listenpreis 73.000 Euro für 42.000 Euro Brutto. 45% Nachlass also. Was hätte ich anderes tun können als dieses Auto zu kaufen?

Daß so etwas möglich ist zeigt wie darnieder der Markt für die R-Klasse liegt. Ich behaupte es gibt kaum ein anderes Auto, das so schnell so viel Wert vernichtet. Aber warum ist das so, wenn doch dieses Auto eigentlich eine echte Marktlücke füllt?

Aus meiner Sicht macht Mercedes in seiner Kommunikation zur R-Klasse vieles falsch. Anfangs ein "Business-Liner mit 4 Lounge-Sitzen". Wer braucht denn so was, auch noch auf 10 m² Fläche?

Was ist so schwer daran zu sagen: wir bauen den einzigen echten Luxuswagen für größere Familien? Dazu einer, mit dem man prima seine Geschäftsfreunde vom Flughafen abholen kann. Wenn es dann auch noch eine passende Kindersitzlösung geben würde, um bis zu drei Kinder nebeneinander sicher und komfortabel in der zweiten Reihe unterzubringen, dazu dann bei Bedarf die 3. Sitzreihe...perfekt!

Wenn man dann auch noch das Personal auf den Umgang mit Kindern und Eltern schulen würde kann schon fast nichts mehr schief gehen.

Jedenfalls fahre jetzt sogar ich als jahrzehntelanger, geniessender BMW-Fahrer gerne mal mit dem Familienauto. Und daß ich hier ellenlang poste zeigt, daß ich anfange, einen Narren an der R-Klasse zu fressen. An dem Auto, an der Marke weniger. Übrigens: meine Frau mag ihn jetzt auch, die Marke aber weniger...

Mercedes versteht also sein eigenes Auto nicht. Schade, es wäre eine echte Chance gewesen.

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 5. Mai 2009 um 16:49

Seit zwei Wochen fahren wir jetzt die R-Klasse als Familienauto. Niemals hätten wir gedacht, daß wir je einen Mercedes kaufen würden weil diese Marke aus unserer Sicht ein Mindestalter von 60, Kinderfreiheit und eine eingeschränkte Weltsicht erfordert. Als ich zufällig beim Stöbern in Mobile.de entdeckte, daß Mercedes einen 7-Sitzer baut und dann die Preise sah, mußte ich als ordentlicher Kaufmann die R-Klasse zumindest in Erwägung ziehen. Denn es gibt tatsächlich eine Marktlücke bei wirklich siebensitzigen Autos, die wie Autos und nicht wie Kleinlastwagen aussehen und fahren und ausserdem Premiumansprüchen genügen. Schon vor 4 Jahren, als wir uns schließlich für den Volvo XC90 entschieden hatten stellten wir fest, daß dieses Thema kein Premiumhersteller wirklich konsequent anpackt. Wenn man nicht mehr zu den Geländewagen-Napoleons gehören will hört es dann entgültig auf.

Unser erster Besuch bei der örtlichen Mercedes-Niederlassung endete dann aber schon mal in einem Desaster, denn wir hatten unsere drei Kinder dabei. Bevor die überhaupt pap sagten wurden wir schon vom freundlichen Mercedes-Personal darauf hingewiesen, auf anständige Umgangsformen unserer Kinder zu achten, speziell bezogen auf die ausgestellten Autos. Wer selbst Kinder hat kann nachvollziehen, wie einem solche Ratschläge auf die Nerven gehen können. Wie dem auch sei, meine Frau fauchte das freundliche Personal mal kurz zusammen und verließ das Ladenlokal mit Kind und Kegel und den begleitenden Worten, man könne diese wertvollen Mercedeswagen gerne an jemand anderes verkaufen. Vorurteil also bestätigt.

Und wieso sind Mercedes eigentlich immer nur schwarz und silber, dies aber in allen möglichen Nuancen? Ist diese Marke also auch noch ein Ausdruck totaler Mutlosigkeit?

Aber: verkannte Dinge ziehen mich magisch an. Ich blieb also trotzdem dran und vertiefte mich immer mehr in die R-Materie, auch mit Eurer Hilfe in diesem Forum.

Mobile.de wurde fortan für mehr als 2 Monate mein ständiger Begleiter bis ich eines Morgens dieses Angebot fand: R 320 CDI, schwarz, EZ 10/2008 (Modelljahr 09, also kein in 2006 produzierter und in 2008 erstmals zugelassener Mietwagen), 6.000 km, Bicolor Innenausstattung (beige/schwarz) mit Leder, Airmatik, Command mit DVD Wechsler, 7 Sitze, Memory, Spiegel klappbar, etc., Listenpreis 73.000 Euro für 42.000 Euro Brutto. 45% Nachlass also. Was hätte ich anderes tun können als dieses Auto zu kaufen?

Daß so etwas möglich ist zeigt wie darnieder der Markt für die R-Klasse liegt. Ich behaupte es gibt kaum ein anderes Auto, das so schnell so viel Wert vernichtet. Aber warum ist das so, wenn doch dieses Auto eigentlich eine echte Marktlücke füllt?

Aus meiner Sicht macht Mercedes in seiner Kommunikation zur R-Klasse vieles falsch. Anfangs ein "Business-Liner mit 4 Lounge-Sitzen". Wer braucht denn so was, auch noch auf 10 m² Fläche?

Was ist so schwer daran zu sagen: wir bauen den einzigen echten Luxuswagen für größere Familien? Dazu einer, mit dem man prima seine Geschäftsfreunde vom Flughafen abholen kann. Wenn es dann auch noch eine passende Kindersitzlösung geben würde, um bis zu drei Kinder nebeneinander sicher und komfortabel in der zweiten Reihe unterzubringen, dazu dann bei Bedarf die 3. Sitzreihe...perfekt!

Wenn man dann auch noch das Personal auf den Umgang mit Kindern und Eltern schulen würde kann schon fast nichts mehr schief gehen.

Jedenfalls fahre jetzt sogar ich als jahrzehntelanger, geniessender BMW-Fahrer gerne mal mit dem Familienauto. Und daß ich hier ellenlang poste zeigt, daß ich anfange, einen Narren an der R-Klasse zu fressen. An dem Auto, an der Marke weniger. Übrigens: meine Frau mag ihn jetzt auch, die Marke aber weniger...

Mercedes versteht also sein eigenes Auto nicht. Schade, es wäre eine echte Chance gewesen.

 

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Wunderbar geschrieben !

 

Bis auf das Erlebnis mit dem Freudnlichen kann ich Deine Assoziation mit der Marke Mercedes teilen.

Es gibt zwar die dynamischen SL und CLS, die auf eine junge Zielgruppe schließen lässt, aber die meißten unter 50-Jährigen müssen eben noch ihr Häuschen bezahlen. Daher ist primär der graumelierte Mitfünfziger der typische Mercedes-Fahrer (Porsche-Fahrer sind übrigens durschnittlich noch älter als Mercedes-Fahrer).

 

Also ich bin noch lange keine 40 und meine zwei Kinder sind genauso wie meine Frau und ich absolut überzeugt vom Konzept der R-Klasse.

Ich wurde zwar mal kurz nachdenklich, als ich das neue E-Klasse Coupé sah, für mich evtl. sowas anzuschaffen und Frauchen fährt dann einen Volumentransporter... aber nein es wird wieder eine R-Klasse für mich.

 

Ich sehe das wie Du. Die Mercedes-Marketing-Futzies wissen nicht, wie die R-Klasse besser vermarktet werden könnte. Die sollten die Zielgruppe in gutsituierten Familien suchen (es gibt im R-Prospekt kein einziges Kind zu sehen !!!). Aber ich genieße es auch einen Exoten zu fahren. Daher is es mir wurscht, ob das Ding erfolgreich is oder nich.

Das hast Du schön geschrieben, dem muß ich mich anschließen!

 

Meine Erfahrungen mit MB Händlern sind ähnlich, hab meinen R grad aus der Inspektion abgeholt, die haben sich diesmal Mühe gegeben, mich nicht zu vergraulen.

 

Im Vergleich zum XC 90 (auch mein Vorgänger) bin ich unentschlossen, welcher von beiden der bessere ist. Es gibt einige Volvofeatures, die ich schmerzlich vermisse (die geteilte Heckklappe und den umklappbaren Beifahrersitz zum Beispiel).

 

Die Inspektionspreise (über 800€ für einen kleinen Service) sind im Gegensatz zu Volvo (kleiner Service 300€) allerdings happig, zumal das Serviceintervall bei MB kürzer ist (ich fahre Benziner).

 

Gruß Thomas

Themenstarteram 5. Mai 2009 um 18:01

BMW-Futzi, wir sind Brüder im Geiste!

Übrigens: es gibt ein weiteres verkanntes Auto, das mein nächstes werden wird. Das 6er Coupe ist der perfekte Spass-Wagen, mit dem man morgens noch die Kinder zur Schule bringen kann und der ebenfalls in den ersten Jahren fast unermesslich an Wert verliert.

Zusammen mit der R-Klasse hat man dann die perfekte Autokombination für alle Lebenslagen - zu einem Bruchteil der Listenpreise und ohne daß sie einem permanent über den Weg fahren.

Geht es besser?

Themenstarteram 5. Mai 2009 um 18:10

Zitat:

Original geschrieben von 850R96

Das hast Du schön geschrieben, dem muß ich mich anschließen!

 

Meine Erfahrungen mit MB Händlern sind ähnlich, hab meinen R grad aus der Inspektion abgeholt, die haben sich diesmal Mühe gegeben, mich nicht zu vergraulen.

 

Im Vergleich zum XC 90 (auch mein Vorgänger) bin ich unentschlossen, welcher von beiden der bessere ist. Es gibt einige Volvofeatures, die ich schmerzlich vermisse (die geteilte Heckklappe und den umklappbaren Beifahrersitz zum Beispiel).

 

Die Inspektionspreise (über 800€ für einen kleinen Service) sind im Gegensatz zu Volvo (kleiner Service 300€) allerdings happig, zumal das Serviceintervall bei MB kürzer ist (ich fahre Benziner).

 

Gruß Thomas

Lieber Thomas, den Volvo haben wir sehr gern gefahren und aus unserer Sicht ist der größte Vorteil, daß man im Gegensatz zum R die erwähnten drei Kinder hier problemlos auf der Rücksitzbank unterbekommt und zwar mit den entsprechenden Kindersitzlösungen. Das ist selten. Ansonsten ist der R eindeutig fahraktiver und macht einfach mehr Spaß als der "Eiertanz" im Volvo mit gefühlten 15 Meter Wendekreis. Außerdem merkte man ihm zum Schluß die 4 Jahre schon an. Ich hoffe daß sich hier der Mercedes noch etwas von den Genen meines /8 von vor 25 Jahren bewahrt hat.

Beim Vergleich in Sachen "Fahraktivität" gehen die Punkte klar an den R (mit Airmatic).

Gruß Thomas

am 5. Mai 2009 um 18:44

Nabend Thomas,

ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen (obwohl ich den kleinen ;) Bruder der R-Klasse fahre, aber sie sind ähnlich). Mit den Kindersitzen hast Du leider :( Recht, es ist schon ein gefuddel drei Stück nebeneinander anzuschnallen :mad:. Hier würde ich gern die Verantwortlichen dies täglich machen lassen :D.

Zum Thema Niederlassung und Kundenfreundlichkeit mit Kindern :eek: kann ich auch schöne Geschichten erzählen :D, aber das juckt die MB-Jungs leider nicht :(. So gewinnt man keinen Kunden von Morgen ;).

Gruß

fjordis2001

am 7. Mai 2009 um 6:28

Ich erinnere mich noch gut an unseren ersten Besuch in der NL München um Frau und Kindern den R zu zeigen.

Das war so im Herbst 2006. Schon damals haben die Verkaufsberater nicht gewusst was ein R eigentlich ist. Entweder schult der Hersteller die Berater nicht, was ich mir wirklich nicht vorstellen kann, oder den Beratern ist es ....egal.

Das Erlebnis war so ernüchternd daß wir seitdem in diese NL keinen Fuß mehr gesetzt haben. (Meine Frau hat da eine sehr spezielle Meinung entwickelt)

Trotzdem haben wir den R bestellt - und es bis heute nicht bereut. Ich kann nur hoffen daß ein Nachfolger, von mir aus auch auf der 212er Plattform, kommen wird.

Sonst wäre das sehr traurig.

Ist auch meine Meinung.

 

Der R wird von den Verkäufern absolut vernachlässigt. In der Regel ist der Kunde durch das Internet schlauer als der Freundliche.

 

Mir wurden zum Teil sogar falsche Infos geben. Zum Beispiel - dass bei der kurzen Version die letzte Sitzreihe mit der mittleren Sitzreihe nicht komplett zu einer gerade Fläche umgeklappt werden kann. Ginge angeblich nur in der langen Version. Was natürlich so nicht richtig ist.

 

Auch Probefahrten sind nicht immer möglich, da einfach nicht genügend Fahrzeuge vorhanden.

 

Kurzum - der R wird einfach schon beim Verkauf nachlässig behandelt (wahrscheinlich ist auch die Marge bei E- oder S-Klasse höher). Leider setzt sich das nach dem Kauf auch bei den Werkstattbesuchen fort. Auch hier habe ich den Eindruck, dass die Mitarbeiter mehr vermuten als sie tatsächlich wissen.

 

Wirklich schade für den R und seine Verkaufszahlen.

 

 

Liebe Schwestern und Brüder im Geiste,

ich kann euch bezüglich des Autos nur uneingeschränkt beipflichten. Auch wir fahren mit 3 Kindern R350 6-Sitzer und Volvo XC90 7 Sitzer. Bezüglich der Familie als Zielgruppe (man braucht sich nur hier umzusehen), habe ich auch eine Email an Mercedes-Benz geschrieben.

Was die Freundlichen angeht, möchte ich eine Lanze für die Mercedes NL Mainz brechen. Das Beste an Kundenorientierung, gerade auch für (kleine) Kinder, was mir in meinen 28 Jahren als Autobesitzer untergekommen ist. Es gibt also auch Ausnahmen (was bedeutet, daß die von euch beschriebenen Erfahrungen leider die Regel sind).

Dennoch, für Leute. die keinen Van oder Transporter fahren wollen, ist die R-Klasse das mit Abstand beste Reiseauto.

Viele Grüße

Doc

Themenstarteram 31. Oktober 2009 um 16:23

6 Monate mit ihr und 5.000 km später muß ich sagen: ein klasse Auto. Insbesondere die Rückfahrt aus Italien in einem Stück, also 1.300 km in 9 Stunden Fahrzeit mit 3 Kindern im Auto und großer Dachbox - das bei einem Durchschnittsverbrauch von wenig mehr als 12 Litern und wir alle kamen total entspannt an. Wirklich toll.

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