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Diesel Motor mit Ethanol
Ist es möglich Diesel Motor mit Ethanol zu betreiben? Vom Preis wäre das günstiger. Denke mal dass die Abgase wären wohl auch besser.
Beste Antwort im Thema
Nee, nicht ganz. PÖL verbessert nicht die Abgaswerte. Der NOx-Ausstoss geht leicht zurück, dafür wird mehr Russ, CO usw. ausgestossen was an der schlechteren Verbrennung liegt. Aufgrund der höheren Zähigkeit zerstäubt PÖL schlechter.
Bei Ethanol sieht das anders aus, das zündet wesentlich SCHLECHTER als Diesel. Es hat eine Oktanzahl noch über Benzin, was für hohe ZündUNwilligkeit spricht. Dazu kommt die hohe Verdunstungskälte von Ethanol. Bei den Abgaswerten reduziert sich insbesondere der Russanteil um bis zu 50%, bei den anderen Schadstoffkomponenten ändert sich nicht so viel.
Heisst es benötigt immer noch einen Grossteil Diesel um bei Kälte überhaupt noch anzuspringen. Das Ethanol wird dabei durch die Selbstzündung des Diesels mit entzündet. Das geht etwa bis 30% Alkohol. Da aber der Alkohol erst durch die Dieselverbrennung "nachzündet" ensteht ein deutlicher Zündverzug, der eine Anpassung des Einspritzzeitpunkts nötig macht. Zudem gibt es bei Diesel noch mehr als bei Benzin Mischprobleme, gerade bei höheren Wasseranteilen des Alkohols das Lösungsvermittler nötig macht. Der Zündverzug wird bei fertigen Mischkraftstoffen meist noch mit Zugabe von Zündverbesserern reduziert um auch bei normalen Dieseln den Kraftstoff nutzen zu können.
Einfach Ethanol reinkippen geht also nicht so ohne weiteres, oder besser gesagt nur bei sehr kleinen Mischungsanteilen.
Gruß Meik
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15 Antworten
Aus Schweden wird das berichtet. Dazu muss aber einiges am Motor geändert werden, wenn man mit reinem Alkohol fahren will.
http://www.sekab.se/eng/ethanolfuels.cfm
http://www.sekab.se/eng/etamaxD.cfm
Als Beifügung zu Diesel ist Alkohol ohne Umbau einsetzbar und erbringt bessere Abgaswerte:
Und was ist mit dem Verbrauch? Würde er genauso steigen wie bei einem Benziner?
warum so ein Umstand? kipp lieber Pflanzenöl, zb das gute Brölio von Aldi, in dein Diesel mit rein.
das funktioniert auch prima im Bereich von 10-80% (je nach Wetter und Motortyp), du musst nix umrüsten, und die Abgaswerte verbessern sich auch
Zitat:
Original geschrieben von renno
Und was ist mit dem Verbrauch? Würde er genauso steigen wie bei einem Benziner?
Ich denke schon, dass es da auch einen Mehrverbrauch gibt. Wenn du es aber genau wissen willst, dann schreib denen in Schweden eine Mail, die können es dir sicher sagen. Mir haben sie vor einigen Wochen freundlich geantwortet, als ich fragte, was an dem Dieselfahrzeug geändert wurde.
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
warum so ein Umstand? kipp lieber Pflanzenöl, zb das gute Brölio von Aldi, in dein Diesel mit rein.
das funktioniert auch prima im Bereich von 10-80% (je nach Wetter und Motortyp), du musst nix umrüsten, und die Abgaswerte verbessern sich auch
Da wären ein paar Sachen, die mich interessieren.
1) Was kostet ein Liter Pöl, wenn man das beim Bauer kauft? Ethanol könnte man für 60 cent bekommen, wenn man grosse Mengen kauft.
2) Man bräuchte keine Vorwärme für Ethanol, was bei Pöl nötig ist.
3) Ich denke mal beim Verbrennen sollte Ethanol bessere Abgase haben.
Zitat:
Original geschrieben von renno
Da wären ein paar Sachen, die mich interessieren.
1) Was kostet ein Liter Pöl, wenn man das beim Bauer kauft? Ethanol könnte man für 60 cent bekommen, wenn man grosse Mengen kauft.
2) Man bräuchte keine Vorwärme für Ethanol, was bei Pöl nötig ist.
3) Ich denke mal beim Verbrennen sollte Ethanol bessere Abgase haben.
1) PÖL gibts in Kanistern für größere Mengen auch schon für 60ct, bei Aldi der Liter ca 75ct
2) nicht ganz richitg, Ethanol hat nen Flammpunkt von +12°, darunter entsteht nicht genug Dampf für eine Zündung
3) in einem Diesel mit wesentlich höheren Drücken einen Stoff zu verbrennen, der wesentlich leichter zündet als Diesel, halte ich für riskant.
außerdem: Lagerung von brennbaren Stoffen in Wohnhäusern oder Kellern ist nur bis max. 20 Liter gestattet!!
hast du die Möglichkeit, den Alkohol entsprechend zu lagern???
daher nochmals meine Verständnisfrage: wieso einen Aufwand betreiben?? gehts dir um Ersparnis oder um Abgaswerte? dann ist bei beiden Punkten doch PÖL für deinen Diesel die richtige Antwort
Nee, nicht ganz. PÖL verbessert nicht die Abgaswerte. Der NOx-Ausstoss geht leicht zurück, dafür wird mehr Russ, CO usw. ausgestossen was an der schlechteren Verbrennung liegt. Aufgrund der höheren Zähigkeit zerstäubt PÖL schlechter.
Bei Ethanol sieht das anders aus, das zündet wesentlich SCHLECHTER als Diesel. Es hat eine Oktanzahl noch über Benzin, was für hohe ZündUNwilligkeit spricht. Dazu kommt die hohe Verdunstungskälte von Ethanol. Bei den Abgaswerten reduziert sich insbesondere der Russanteil um bis zu 50%, bei den anderen Schadstoffkomponenten ändert sich nicht so viel.
Heisst es benötigt immer noch einen Grossteil Diesel um bei Kälte überhaupt noch anzuspringen. Das Ethanol wird dabei durch die Selbstzündung des Diesels mit entzündet. Das geht etwa bis 30% Alkohol. Da aber der Alkohol erst durch die Dieselverbrennung "nachzündet" ensteht ein deutlicher Zündverzug, der eine Anpassung des Einspritzzeitpunkts nötig macht. Zudem gibt es bei Diesel noch mehr als bei Benzin Mischprobleme, gerade bei höheren Wasseranteilen des Alkohols das Lösungsvermittler nötig macht. Der Zündverzug wird bei fertigen Mischkraftstoffen meist noch mit Zugabe von Zündverbesserern reduziert um auch bei normalen Dieseln den Kraftstoff nutzen zu können.
Einfach Ethanol reinkippen geht also nicht so ohne weiteres, oder besser gesagt nur bei sehr kleinen Mischungsanteilen.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
in einem Diesel mit wesentlich höheren Drücken einen Stoff zu verbrennen, der wesentlich leichter zündet als Diesel, halte ich für riskant.
Ethanol zündet nicht leichter als Diesel, sonst müsste man nicht noch Cetanzahlverbesserer in grossen Mengen (sekab.se setzt um die 5 % ein), zusetzen. Beim Selbstentzünden ist nicht der Flammpunkt maßgebend, sondern die Zündtemperatur und die liegt bei Ethanol bei 425 Grad, bei Diesel wird 220 Grad angegeben.
Ethanol kann man mit Diesel nur mit Emulgatoren mischen, weil beides sich sonst trennt. Die O2-Dieselfirma, deren Link ich oben angab, macht das ja.
Der Prof. Strey macht das mit Wasser, um auch bessere Abgaswerte zu erreichen, braucht dazu natürlich auch Emulgatoren. Er hat aber ein Verfahren patentiert, was sehr geringe Mengen an Emulgator erfordert. Üblicherweise braucht man nämlich viel mehr, was ich selber schon mit Diesel-Alkohol- und auch Rapsöl-Alkoholmischungen probiert habe.
okay, in Richtung Diesel bin ich da wohl unwissend, ich hatte das eher aus dem Bauch raus vermutet.
aber zustimmen werdet ihr mir doch, das es wenig Sinn gibt, zumal die bessere Alternative PÖL leichter zu bekommen, zu lagern und zu handhaben ist. biiitteee
Der Sinn liegt einfach an besseren Abgaswerten und dem Betrieb mit allen Dieseln.
PÖL ist zwar einfach, aber eigentlich nur bei den älteren Vorkammerdieseln relativ problemlos im Gebrauch.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
daher nochmals meine Verständnisfrage: wieso einen Aufwand betreiben?? gehts dir um Ersparnis oder um Abgaswerte? dann ist bei beiden Punkten doch PÖL für deinen Diesel die richtige Antwort
Es geht nicht um meinen Wagen (daraus mache ich einen Micro bzw Mild Hybrid). Ich will nur wissen, ob sowas technisch bzw ökonomisch sinnvoll wäre.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Bei Ethanol sieht das anders aus, das zündet wesentlich SCHLECHTER als Diesel. Es hat eine Oktanzahl noch über Benzin, was für hohe ZündUNwilligkeit spricht.
Dann würde es doch ganz einfach funzen, wenn man einfach den Dieselmotor ein Ethanol-Luft-Gemisch ansaugen lässt (Würde sich durch einen vergaser oder frei programmierbare Einspritzanlage ganz easy dosieren lassen).
Die original Dieseleinspritzpumpe müsste man dann nur noch auf "Standgas" stellen und die Last wird dann nur über den Ethanolgehalt in der Ansaugluft bestimmt (Der Dieselmotor würde somit als Zündstrahlmotor arbeiten).
Müsste doch gehen, sofern sich Ethanol nicht selbst entzündet, bzw. zum Klopfen neigt...
Kann der Motor dann eigentlich noch immer mit Luftüberschuss arbeiten oder muss da ein bestimmtes Mischungsverhältnis erreicht werden (z.b. Lambda 1 ???)
Ethanol hat übrigens eine Cetanzahl von ca. 8 und eine Oktanzahl von ca. 110.
Ist also ziemlich Zündunwillig (hoher Zündverzug), aber könnte es denn da nicht auch zum Klopfen kommen durch das hohe Verdichten des Ethanol-Luft-Gemisches beim Verdichtungstakt im Dieselmotor?
Zitat:
Original geschrieben von steftn
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Bei Ethanol sieht das anders aus, das zündet wesentlich SCHLECHTER als Diesel. Es hat eine Oktanzahl noch über Benzin, was für hohe ZündUNwilligkeit spricht.
Dann würde es doch ganz einfach funzen, wenn man einfach den Dieselmotor ein Ethanol-Luft-Gemisch ansaugen lässt (Würde sich durch einen vergaser oder frei programmierbare Einspritzanlage ganz easy dosieren lassen).
Die original Dieseleinspritzpumpe müsste man dann nur noch auf "Standgas" stellen und die Last wird dann nur über den Ethanolgehalt in der Ansaugluft bestimmt (Der Dieselmotor würde somit als Zündstrahlmotor arbeiten).
Müsste doch gehen, sofern sich Ethanol nicht selbst entzündet, bzw. zum Klopfen neigt...
Kann der Motor dann eigentlich noch immer mit Luftüberschuss arbeiten oder muss da ein bestimmtes Mischungsverhältnis erreicht werden (z.b. Lambda 1 ???)
Ethanol hat übrigens eine Cetanzahl von ca. 8 und eine Oktanzahl von ca. 110.
Ist also ziemlich Zündunwillig (hoher Zündverzug), aber könnte es denn da nicht auch zum Klopfen kommen durch das hohe Verdichten des Ethanol-Luft-Gemisches beim Verdichtungstakt im Dieselmotor?
Das mag bei einem Saugdiesel funktionieren, aber wie willst Du das bei einem aufgeladenen Diesel machen?