Diesel oder Benziner vom WDR was meint ihr?
Preiswerter Sprit, sparsamer Verbrauch und ein hoher Wiederverkaufswert galten bislang als gute Argumente für einen Diesel-Pkw. markt zeigt, warum sich der Kauf schon bald nicht mehr lohnen könnte.
Wer sich heute einen Neuwagen anschafft, trifft eine Entscheidung für die Zukunft. Die bisherige Faustregel bei der Wahl zwischen Benziner oder Diesel lautet: „Der Benziner ist billiger in der Anschaffung, bei Steuern und Versicherung. Der Diesel rechnet sich ab 15.000 Kilometern im Jahr. Doch stimmt diese Rechnung heute noch?
Argument Nr. 1: Preiswerter Sprit
Schon heute ist das eigentlich nicht richtig. Der Preisunterschied beträgt aktuell nur 12 Cent, obwohl Diesel mit 22 Cent weniger besteuert wird. Und die Europäische Union diskutiert sogar darüber, den Steuervorteil abzuschaffen. Diesel würde dann deutlich teurer sein als Benzin. Experten wie Professor Friedrich Dudenhöffer sind sicher, dass es so kommen wird: „Ich glaube der Steuervorteil für den Diesel wird nicht zukunftsträchtig sein. Da wird man von weg gehen. Das heißt, die Subvention, die der Dieselfahrer heute hat, wird eher Geschichte werden.“
Doch auch ohne Wegfall der Subvention dürfte sich der Diesel- dem Benzinpreis dauerhaft annähern. Weil immer mehr Pkw Diesel tanken, steigt die Nachfrage. Sein Erfolg wird zum Nachteil. Gleichzeitig sind die Pläne, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, gescheitert. Die Folge: Auf den Autobahnen sind immer mehr Lkw unterwegs. Und die tanken Diesel. Automobilexperte Dudenhöffer meint: „Diesel und Benzin wird in einem festen Verhältnis in den bestehenden Raffinerien produziert. Mehr Diesel wird nachgefragt. Neue Raffinerien und Produktionsstätten für den Diesel werden von den Mineralölgesellschaften nicht aufgebaut, also wird der Diesel teurer werden und Benzin eher preisgünstiger.“
Dr. Peter Meintz vom ADAC weist auf eine weitere Ursache für eine Verteuerung hin: „Im Übrigen ist Heizöl chemisch dasselbe. Haben wir zwei, drei kalte Winter, kann das zusätzlich Druck auf den Kraftstoffmarkt ausüben, sodass Diesel schon aufgrund dieser Tatsachen teurer werden wird.“
Argument Nr. 2: Weniger Verbrauch
Tatsächlich war der Verbrauchsvorteil beim Diesel lange Zeit erheblich. Doch neue Benzinmotoren lassen ihn zusehends schrumpfen. Experten sagen, dass Benziner bei Klein- und Mittelklassewagen bald schon so sparsam sind wie ein Diesel. „Gerade in der Kleinwagenklasse, in der unteren Mittelklasse sind die Verbrauchsunterschiede zwischen Dieselmotoren und direkteinspritzenden Benzinmotoren so gering, dass sich häufig der Diesel bei den Preisen, die wir im Moment haben, gar nicht mehr lohnt“, beschreibt ADAC-Mann Meintz die Entwicklung.
Argument Nr. 3: Hoher Wiederverkaufswert
Über Jahrzehnte galt die Regel: Diesel lassen sich als Gebrauchtwagen besser wieder verkaufen als Benziner. Weil die Vorteile beim Spritpreis und beim Verbrauch aber geringer werden, stimmt auch das Argument nur noch selten. „Auf jeden Fall gilt: Je stärker sich der Dieselpreis an den Benzinpreis annähert, umso schlechter werden die Wiederverkaufswerte für den Diesel werden. Und die Unsicherheiten, die heute im Dieselpreis liegen, werden zum Verfall der Wiederverkaufswerte beitragen“, gibt Professor Dudenhöffer zu bedenken.
Die Wahl des richtigen Autos war also nie so schwierig wie heute, meint Dr. Peter Meintz: „Es gibt heute keine Faustformel mehr. Man muss das individuell ausrechnen. Es gibt Fahrzeugklassen, da muss man 40.000 bis 50.000 Kilometer fahren, damit sich der Diesel rechnet, und es gibt Fahrzeugklassen, da rechnet er sich nie.“
Einige Fahrzeughersteller bieten jetzt den Diesel als günstigstes Einstiegsmodell an. Zufall oder Absicht? Klar ist jedenfalls: Das ist eine ganz neue Variante und ein Grund mehr, beim Autokauf vorher alles gründlich durchzurechnen.
Beste Antwort im Thema
Ich hatte an anderer Stelle bereits einen Link zu einer Bosch- Vergleichs-Site eingestellt und mache das gern noch einmal. Man kann hiermit einen Vergleich von einem Benziner zu einem vergleichbaren Diesel ziehen, alle zu beachtenden Kosten- Parameter werden berücksichtigt, und kommt dabei zu interessanten Erkenntnissen, die bisherige Argumentationen schlichtweg obsolet und überholt machen!
http://www.fuel-pilot.de/selection.htm?...
In meinem Fall war es so, dass ich mich bei einer Laufleistung von 15.000 km p.a für einen C 180 BE entschieden habe und nicht für einen 220 CDI, den ich eigentlich haben wollte. EUR 5000.00 Mehrpreis hielt ich wegen der sich verändernden Gesamt- Gemengelage von Diesel zu Benzin für nicht gerechtfertigt.
Ähnliche Themen
13 Antworten
schön ist beim diesel das gefühl, drehmoment im überfluß zu haben. das kriegen aktuelle benziner mit turbo aber indessen auch hin. insofern bin ich emotionslos. es muß sich halt rechnen für mich als vielfahrer (55tkm/jahr). wenn das pendel zugunsten der übernächsten benziner-generation ausschlägt, bin ich dabei. aktuell glaub ich aber noch an die diesel-hybridnummer. wenn man da im realen fahrbetrieb unter 5l kommt, wird der kraftstoffpreis fast egal.
Nach 1.5 Mio Diesel-Dienst-km in den letzten 35 Jahren wird meine jährliche Fahrleistung deutlich < 10.000 km p.a. sein, somit wird sich mein cabon footprint deutlich senken. Für die aktuelle Preisdifferenz Diesel- zu Benzinmotor in Anschaffung u. Betriebskosten kann ich ca. 45.000 - 50.000 km fahren, das wären so 5 - 6 Jahre. Und die jetzige Verkehrsdichte erlaubt eh keine längeren Fahrten mit deutlich > 120km/h. Da braucht man auch kein Drehmoment > 250/300Nm - ausser man muss Pferde von der Weide ziehen - mir zu mühselig...
tja folgende Fragen bleiben aber offen bei diesem Beitrag vom WDR Lieber Herrn Dudenhöfer,
Diesel lebt doch bekanntlich länger als Benziner warum wurde das nicht mit in die Bewertung genommen?
1.
Wer zahlt die Mehrkosten für die Transportunternehmen?
2.
Die Hersteller haben auf Diesel Technologien ihre Produktion ausgerichtet und investiert, lassen dich sich das gefallen?
3.
Was ist mit den Pendlern die einen sehr weiten Weg gerade in den Ballungsgebieten in kauf nehmen müssen?
4.
Werden die Öffentliche Verkehrsbetriebe subventioniert?
5.
Warum wurde kein Hersteller befragt
"
Automobilexperte Dudenhöffer meint: „Diesel und Benzin wird in einem festen Verhältnis in den bestehenden Raffinerien produziert. Mehr Diesel wird nachgefragt. Neue Raffinerien und Produktionsstätten für den Diesel werden von den Mineralölgesellschaften nicht aufgebaut, also wird der Diesel teurer werden und Benzin eher preisgünstiger.“
Für eine Raffinerie ist es egal ob die Diesel oder Benzin herstellen und warum müssen wir extra oder mehr Raffinerien haben für Diesel??
Herr Dudenhöfer ist wohl nicht auf dem laufenden
Raffinerien werden geschlossen, siehe Shell in Hamburg oder man macht ein Tanklager daraus, da wir eine über Produktion haben.
Für mich alles sehr einseitig das ganze, so ala
"Diesel ist schei... kauft Benziner und wir sagen euch ja was ihr zu machen habt und was nicht, wir können in die zukunft sehen" Ich hätte den mal gerne die Lottenzahlen für Samstag
Meine Antworten hierzu:
Dass moderne Diesel deutlich länger leben, ist umstritten, Stichwort Injektoren. Ich denke, man kann in diesem Punkt einen alten gemütlichen 300er Sauger aus dem W 123 nicht mit einem modernen CDI vergleichen.
1. Transportmehrkosten zahlt der Verbraucher, welcher ja auch gerne die Minderkosten für bisher steurlich begünstigten Diesel in Kauf genommen hat, ggf. überlegt der Spediteur, ob er den leeren LKW quer durchs Land schickt, weil Logistik noch teurer ist als der gefahrene Kilometer?
2. Nur, weil deutsche Hersteller es verpennt haben, sich auf dem (Mild-) Hybrid - Markt weiterzubilden, wird die EU hier wenig Rücksicht walten lassen, die Bundesregierung bei entsprechender Lobbyarbeit schon eher.
3. Mir als aufs Auto angewiesener Pendler mit 50 km einfach ist es wurscht, ich fahre Benzin und wähle ggf. die für mich günstigste Variante und kaufe ggf. ein junges Gebrauchtfahrzeug mit anderem Antrieb.
4. Der ÖPNV ist als Infrasturktur wie das Hallenbad oder das Stadttheater oder Brücken zu subventionieren. Die FRage ist, wie hoch, und was ein Fahrschein kosten darf, dass er allen den ÖPNV zugänglich, also finanziell noch erträglich macht.
5. Wozu sollen die Hersteller befragt werden? "Was sollen wir Politiker denn höher besteuern, damit ihr mehr davon verkauft, Benzin oder Diesel oder Apfelsaft? Habt ihr zu viele Autos mit Automatik auf Halde? Wir machen euch eine Handschalt-Steuer" - oder so???
Zitat:
Original geschrieben von Andy2266
tja folgende Fragen bleiben aber offen bei diesem Beitrag vom WDR Lieber Herrn Dudenhöfer,
Diesel lebt doch bekanntlich länger als Benziner warum wurde das nicht mit in die Bewertung genommen?
1.
Wer zahlt die Mehrkosten für die Transportunternehmen?
2.
Die Hersteller haben auf Diesel Technologien ihre Produktion ausgerichtet und investiert, lassen dich sich das gefallen?
3.
Was ist mit den Pendlern die einen sehr weiten Weg gerade in den Ballungsgebieten in kauf nehmen müssen?
4.
Werden die Öffentliche Verkehrsbetriebe subventioniert?
5.
Warum wurde kein Hersteller befragt
Brüssel weist Spekulationen über höhere Diesel-Steuer zurück
11.04.2011, 16:16 Uhr | dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Brüssel (dpa) - Die geplante europäische Reform der Sprit-Steuersätze macht Dieselkraftstoff in Deutschland nicht teurer. Die EU-Kommission hat entsprechende Spekulationen zurückgewiesen. Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass der Vorschlag den Diesel-Preis in Deutschland steigen lasse, sagte ein Sprecher des EU-Steuerkommissars. Er versicherte, die EU-Steuer werde niedriger sein als der Steuersatz, der derzeit in Deutschland angewendet werde. Deutsche Politiker hatten mobil gemacht gegen die Pläne der EU.
Zitat:
Original geschrieben von Andy2266
Automobilexperte Dudenhöffer meint: „Diesel und Benzin wird in einem festen Verhältnis in den bestehenden Raffinerien produziert. Mehr Diesel wird nachgefragt. Neue Raffinerien und Produktionsstätten für den Diesel werden von den Mineralölgesellschaften nicht aufgebaut, also wird der Diesel teurer werden und Benzin eher preisgünstiger.“
Für eine Raffinerie ist es egal ob die Diesel oder Benzin herstellen und warum müssen wir extra oder mehr Raffinerien haben für Diesel??
Nicht ganz. Aus einer Tonne Rohöl kann man mehr Ottokraftstoff als Diesel herstellen. Wenn also mehr Diesel nachgefragt wird, muss noch mehr Rohöl verarbeitet werden, wodurch (sozusagen als "Abfallprodukt") auch mehr Ottokraftstoff entsteht. Momentan ist es in Deutschland so, dass der "überschüssige" Ottokraftstoff exportiert wird und man Diesel eher noch importieren muss. Daher die Aussage von H. Dudenhöffer.
Biher war ich Benzin Fan weil der Sound bei meinem bisherigen V8 einfach besser ist und weil ich den Gestank an den Händen beim tanken nicht so mag. Allerdings werden die Diesel Modelle stärker subventioniert und da ich wohl nur ein Mal im Monat tanken muss, kann ich dann mit den Kunststoffhandschuhen leben ;-)
Zitat:
Original geschrieben von Andy2266
Neue Raffinerien und Produktionsstätten für den Diesel werden von den Mineralölgesellschaften nicht aufgebaut, also wird der Diesel teurer werden und Benzin eher preisgünstiger.“
Hiermit ist eigentlich gemeint:
Der Benzinpreis steigt weniger stark als der Dieselpreis; aber er steigt!
Der Benzinpreis wird nicht fallen. Warum auch.
Zitat:
Original geschrieben von R-Zwo-D-Zwo
Zitat:
Original geschrieben von Andy2266
Automobilexperte Dudenhöffer meint: „Diesel und Benzin wird in einem festen Verhältnis in den bestehenden Raffinerien produziert. Mehr Diesel wird nachgefragt. Neue Raffinerien und Produktionsstätten für den Diesel werden von den Mineralölgesellschaften nicht aufgebaut, also wird der Diesel teurer werden und Benzin eher preisgünstiger.“
Für eine Raffinerie ist es egal ob die Diesel oder Benzin herstellen und warum müssen wir extra oder mehr Raffinerien haben für Diesel??
Momentan ist es in Deutschland so, dass der "überschüssige" Ottokraftstoff exportiert wird und man Diesel eher noch importieren muss. Daher die Aussage von H. Dudenhöffer.
Dieses kann ich nicht unterstreichen, da ich bis vor 4 Monaten noch in einer Raffinerie tätig gewesen bin. Selbst falls es so wäre, fördert doch alles die Wirtschaft Export und Import und schafft Arbeitsplätze oder erhält diese.
Zitat:
Original geschrieben von Andy2266
Dieses kann ich nicht unterstreichen, da ich bis vor 4 Monaten noch in einer Raffinerie tätig gewesen bin. Selbst falls es so wäre, fördert doch alles die Wirtschaft Export und Import und schafft Arbeitsplätze oder erhält diese.
Hier ist auch noch ein interessanter Artikel zum Thema aus einer österreichischen Zeitung:
http://diepresse.com/.../Tanken_Die-Legende-vom-heiligen-Diesel
Ich hatte an anderer Stelle bereits einen Link zu einer Bosch- Vergleichs-Site eingestellt und mache das gern noch einmal. Man kann hiermit einen Vergleich von einem Benziner zu einem vergleichbaren Diesel ziehen, alle zu beachtenden Kosten- Parameter werden berücksichtigt, und kommt dabei zu interessanten Erkenntnissen, die bisherige Argumentationen schlichtweg obsolet und überholt machen!
http://www.fuel-pilot.de/selection.htm?...
In meinem Fall war es so, dass ich mich bei einer Laufleistung von 15.000 km p.a für einen C 180 BE entschieden habe und nicht für einen 220 CDI, den ich eigentlich haben wollte. EUR 5000.00 Mehrpreis hielt ich wegen der sich verändernden Gesamt- Gemengelage von Diesel zu Benzin für nicht gerechtfertigt.
Danke für den Interessanten Link!
Bei mir rechnet sich der Diesel bereits ab 17.600km. Bei 40tkm im Jahr stellt sich die Frage nach einem Benziner erst gar nicht. LPG wäre eine Alternative, allerdings ist mir das zu heikel. Denn wenn ich an einen Umrüster gerate der keine Ahnung hat, zerlegt es einem den Motor und der Spareffekt ist nicht nur Null sondern sogar deutlich Negativ.
Servus,
hab mir mal die Rechnung angeschaut soweit möglich.
1. Gibt nur die neuen Motoren
2. keinen V6 Benziner in der Auswahl
3. nur Fahrleistung von 30tkm p.a., lieg selber nur für Arbeitsweg und privat bei 50-55tkm p.a.
Liege 3 100ertjährige Fichten im miesen mit den CO2 emis...
Mir wurscht mein Wald macht das locker weg...
Mein Diesel bleibt...tanke momentan eh für 1.42 per liter.
Gruß
Josef