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Diesel steigt aus der Injektorverschraubung OM 646.811

Mercedes C-Klasse S204
Themenstarteram 1. Februar 2022 um 17:20

Hallo,

habe hier unseren C220 CDI (T-Modell Bj 1/2008) noch mit dem OM 646.

Der Injektor vom 3. Zylinder war undicht. Ursache war zunächst der defekte Kupferdichtring.

Nach Säuberung des Schachtes und des Sitzes habe ich zunächst den Injektor mit neuem Dichtring und neuer Dehnschraube (Gewinde mit der alten Schraube vorsichtig gesäubert) nach Vorgaben montiert (7 Nm und dann mit 10 Minuten Pause 2 x jeweils 90 Grad Winkelzug)

Motor lief wieder anständig, aber nach kurzer Probefahrt stand wieder Diesel um den Injektor herum.

Habe dann alles mit Tüchern wieder trocken gelegt und dann den Motor gestartet um zu sehen, wo es raussifft.

Nach wenigen Sekunden lief der Diesel wieder aus, aber es sieht so aus, als steigt der Diesel aus dem Sitz der Torx-Befestigungsschraube heraus. Also nicht aus dem Injektorschacht.

Habe den Injektor wieder ausgebaut und dann wieder mit neuer Dichtung und neuer Schraube eingebaut. Wieder das selbe Spiel. Inzwischen habe ich einen Überholten Injektor hier liegen, da ich dachte, es könnte doch nur der Injektor selber noch undicht sein.

Also grade den alten Injektor zum 3. Mal rausgenommen. Alles trockengelegt. Nur im Gewindeloch für die Injektorschraube stand noch Diesel. Also Lappen ausgelegt und dann habe ich mit Pressluft in das Loch gepustet um Restdiesel aus der Gewindebohrung zu blasen.....und dann kam ca. 1/4 Liter Diesel aus der Gewindebohrung hochgeschossen!!! Nicht aus dem Injektorschacht!

 

Was nun? Hat schon mal jemand davon gehört, gelesen etc. dass der Zylinderkopf an dieser Stelle einen Riss bekommen hat? Wo kommen diese Mengen Diesel sonst her?

 

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45 Antworten

Du hast das Gewinde der Dehnschraube wahrscheinlich nicht richtig gesäubert.

Das macht man hiermit..

 

https://www.xxl-automotive.de/.../...bohrer-hss-c-m6x1-0-laenge-140-mm

 

Wenn du nun in ein verschmutztes Gewinde eine Dehnschraube einschraubst,kann es zu Rissbildung kommen...aber..aus dem Gewinde kommt niemals Diesel heraus..unmöglich..erzähl kein Unsinn!

Der Diesel kann nur vom Injektor selbst,deren Zu-,oder Rückleitung kommen.

Wahrscheinlich ist die Rückleitungsklammer falsch verriegelt,undicht oder deren Nippel angebrochen.

Ich hatte ebenfalls das Vergnügen gehabt den vierten Injektor beim gleichen Motor neu abzudichten,nachdem eine Fachwerkstatt es aufgegeben hatte..siehe Bild..das war kein Vergnügen und forderte äußerst genaues und sauberes Arbeiten.Bis heute ist alles perfekt dicht.

20211007_201929.jpg

Bin mal gespannt was raus kommt , in unserer Diskussionsrunde kamen wir zu dem ergebniss , das du einen Riss im Kopf hast.

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 19:07

Zitat:

@Schrauber1221 schrieb am 1. Februar 2022 um 18:48:20 Uhr:

Du hast das Gewinde der Dehnschraube wahrscheinlich nicht richtig gesäubert.

Das macht man hiermit..

 

...aber..aus dem Gewinde kommt niemals Diesel heraus..unmöglich..erzähl kein Unsinn!

 

Der Diesel kann nur vom Injektor selbst,deren Zu-,oder Rückleitung kommen.

Wahrscheinlich ist die Rückleitungsklammer falsch verriegelt,undicht oder deren Nippel angebrochen.

Gewinde ist sorgsam gereinigt worden und leichtgängig!

 

Aus dem Gewindeloch kommt nicht nur ein bischen Diesel raus.....wenn der Injektor montiert ist, kann man bei Motorlauf klar sehen, wie der Injektorbereich von der Dehnschraube aus ruckzuck mit Diesel vollläuft! Ich habe es ja auch nicht glauben wollen. Nach Ausbau und Trockenlegung habe ich ja dann den Rest Diesel aus dem Gewinde herauspusten wollen. Dazu dann das Bild ansehen!!!! Da kann man sehen, das alles trocken ist, bis auf die Gewindebohrung der Dehnschraube. Und genauso sah es aus, als ich mit der Pistole reingepustet habe. Und dann habe ich nicht schlecht gestaunt, als dann Diesel rausschoss! Locker ein Kölschglas voll, eher mehr. Der gesamte Bereich um die 4 Injektoren war in wenigen Sekunden geflutet. Und zwar mit Druck.

Die These mit dem Riss im Zylinderkopf habe ich nun ja auch schon.

Möglicherweise ist genau in dem Bereich unter dem Gewinde der Kopf gerissen, nur habe ich noch nie von einem Schaden in dem Bereich gehört.

 

 

Injektorsitz und Gewindebohrung der Dehn

Der Zylinder müsste einen Dieselschlag haben ,damit dort bei Rissbildung Diesel herausschießt,ansonsten unmöglicht.

 

 

Du könntest nun eine neue Dehnschraube mit entsprechender Dichtmasse einschrauben ,um die Bohrung einzudichten... Loctite usw...suche selbst.

 

(Manche kleben auch eine M6 Gewindestange im Notfall, falls das Gewinde nicht mehr hält.)

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 19:18

Zitat:

@Schrauber1221 schrieb am 1. Februar 2022 um 20:10:48 Uhr:

Der Zylinder müsste einen Dieselschlag haben ,damit dort bei Rissbildung Diesel herausschießt,ansonsten unmöglicht.

 

Du könntest nun eine neue Dehnschraube mit entsprechender Dichtmasse einschrauben ,um die Bohrung einzudichten... Loctite usw...suche selbst.

Danke dir für die Tipps!

Dieselschlag? Ist das denkbar? Das würde bedeuten, dass ich nicht nur einen defekten Kopf einkalkulieren muss?

Zu dem Tipp mit Dichtmasse: Das kann doch bei den Druckverhältnissen nicht wirklich gehen, oder?

Zitat:

@Altekistebenz schrieb am 01. Feb. 2022 um 20:18:49 Uhr:

Ist das denkbar?

Wenn die Kompression nicht mehr ausreicht für eine Selbstzündung sammelt sich im Zylinder unverbrannter Diesel, welcher den Motorölstand erhöht..

Kompression messen

 

Dieselschlag ist nur theoretisch, eher unwahrscheinlich,da der unverbrannte Diesel durch die Ventile entweicht, ..also unmöglich

Zitat:

@Altekistebenz schrieb am 01. Feb. 2022 um 20:18:49 Uhr:

Zu dem Tipp mit Dichtmasse: Das kann doch bei den Druckverhältnissen nicht wirklich gehen, oder?

Ich könnte mir vorstellen, dass in der heutigen moderenen Klebewelt etwas Entprechendes möglich sein könnte.

Loctite Hotline anrufen..

Themenstarteram 1. Februar 2022 um 19:31

Bisher war am Motorölstand nichts zu erkennen.

Kompressionstester für Diesel müsste ich erst besorgen. Fahren kann ich so auch nirgends hin. Auto steht in meiner Schrauberhalle.

Ich schaue, dass ich einen gescheiten Komptester bekomme.

Danke dir nochmal!

Die Dehnschrauben haben doch bereits eine grüne Sicherungsmasse drauf, das hat aber nicht für eine Abdichtung gereicht.

Werde zur Probe morgen den neuen Injektor einsetzen und versuchen das Schauspiel dann zu filmen, falls es weiter aus dem Gewinde sifft, was ja sehr wahrscheinlich sein wird.

Notfalls nimm Loctite Gewindekleber, das wäre besser als nichts ..zum Abdichten.

Es verbleibt aber dann die Gefahr,dass sich die Dehnschraube festbackt.

 

Teflonband könnte als Notlösung vielleicht besser sein.

 

Ich verwende das Teflonband zum Abdichten jeder Ölablassschraube,auch wenn die halbe Schrauberwelt gleich Katastrophe schreibt. Dichtet perfekt ab.Hier sind aber andere Druckverhältnisse.Ein Versuch wäre es trotzdem wert.Besser das ,als die Hallenmiete weiter zu bezahlen.

 

(Ich würde an deiner Stelle,nichtmal die Kompression messen,sondern gleich die neue Dehnschraube mit blauem Gewindekleber einschrauben und anschließend beobachten,falls es schnell gehen muss.Später kannst du noch immer andere bessere Dichtmittel verwenden.)

 

Viel Erfolg.

Themenstarteram 2. Februar 2022 um 19:40

Ich nehm die Rübe ab. Bin gar nicht dazu gekommen, den neuen Injektor probeweise noch einmal einzusetzen. Wollte nochmal den Injektorsitz schrubben und dabei ist der kleine Gummistopfen, der den Injektorsitz zum Zylinder verschließen sollte in den Zylinder verschwunden. Also habe ich es dem OM 646 gar nicht mehr angetan nochmal zu laufen.

Der Kopf kommt jetzt halt nach 275 K runter und dann kann ich hoffentlich dabei sehen, ob der Injektorsitz des Zylinder 3 irgendwie defekt ist. Läuft wohl auf einen neuen Kopf hinaus.

Habe grade kurz mal nachgesehen, ob man zum Abbau der Rübe Spezialwerkzeug braucht. Auf die Schnelle habe ich nichts besonderes entdeckt. Falls wer irgendwo eine übersichtliche Anleitung für Ausbau und notwendige Zerlegung des Kopfes weiß, wäre ich für einen Link dankbar. Habe selber nur eine offlineversion, da muss man aber für jede Info von Dokument zu Dokument hüpfen und ausdruckbar ist da auch nichts.

Ich kann morgen in WIS mal reinschauen und Dir das Bezugsdokument raussuchen. Falls Du es zum Ausdrucken brauchst kann ich es Dir als pdf zusenden.

Zitat:

@Altekistebenz schrieb am 02. Feb. 2022 um 20:40:30 Uhr:

Wollte nochmal den Injektorsitz schrubben und dabei ist der kleine Gummistopfen, der den Injektorsitz zum Zylinder verschließen sollte in den Zylinder verschwunden.

Du könntest an der Kurbelwelle von Hand drehen,vielleicht schießt dieser kleiner Gummistopfen wieder aus der Injektoröffnung hervor.

(Wenn dieser Gummistopfen sehr klein und weich war, könnte man eventuell auch ein Startversuch machen.Dabei könnte dieser aus der Injektoröffnung herausschießen .Letzendlich sollte ein winziger Gummistopfen auch keinen großen Schaden verursachen.Er verbrennt und verlässt den Zylinder durch die Auslassventile,theoretisch. )

275tsd Km ist gerade mal die Hälfte der Laufleistung beim OM646. Davon können moderne komputeroptimierte Aluwegwerfmotoren nur träumen.

 

Bist Du dir sicher ,dass Diesel aus der Gewindebohrung hervorkommt?Vielleicht ist es nur Kühlflüssigkeit.Das würde auch eher zur deine Mengenangabe von 1/4 Liter passen.Das wäre ein großer Unterschied,da die Druckverhältnisse fürs Abdichten anders wären.Um dieses zu Testen,gibt 2 Bar Druck auf den Ausgleichbehälter und beobachte die Gewindebohrung.

 

Ich würde zuerst dennoch ein Abdichtversuch machen,bevor man den Zylinderkopf regeneriert.

Diese filigranen Arbeiten brauchen Ruhe,Geduld und Zeit.Dann klappt es auch.

 

Bei meinem OM646 war ich auch kurz vor dem Aufgeben, da ich zuerst einen großen Becher Ölkohle entfernen musste und nicht wusste, wie das am besten geht.Schlussendlich konnte ich diese sehr gut mit Wasserdampf,zerstörsfrei für die umgebenden Teile,entfernen.

Dann kam das Problem mit dem Ventilsitz und der richtigen Fräse..usw.

Zitat:

@Altekistebenz schrieb am 1. Februar 2022 um 20:18:49 Uhr:

Zitat:

@Schrauber1221 schrieb am 1. Februar 2022 um 20:10:48 Uhr:

Der Zylinder müsste einen Dieselschlag haben ,damit dort bei Rissbildung Diesel herausschießt,ansonsten unmöglicht.

 

Du könntest nun eine neue Dehnschraube mit entsprechender Dichtmasse einschrauben ,um die Bohrung einzudichten... Loctite usw...suche selbst.

Danke dir für die Tipps!

Dieselschlag? Ist das denkbar? Das würde bedeuten, dass ich nicht nur einen defekten Kopf einkalkulieren muss?

Zu dem Tipp mit Dichtmasse: Das kann doch bei den Druckverhältnissen nicht wirklich gehen, oder?

Wenn der Schraubkanal der Dehnschraube vor dem Einschrauben voll Diesel stand , dann kann das Einschrauben auch den Riss verursacht haben . Durch die schiefe Ebene des Gewindes wird eine hohe Übersetzung und damit , beim Eindrehen ,ein hoher hydraulischer Druck erreicht .Natürlich können auch die übrigen Mutmaßungen richtig sein , oftmals hat es aber auch so eine ganz einfache Ursache , wenn der Motor vorher ja in Ordnung war.

Wir behaupten von uns , das wir Sorgfältig sind , und alles 3 mal checken , aber , in meinen 35 Handwerkerjahren , sind mir auch schon diverse Sachen unterlaufen , über die ich , als ich es bemerkte was ich angerichtet habe , nur den Kopf schüttelte und mich fragte , musste dir das jetzt wirklich passieren ?

Nun ja , das ist nur gedacht für den Fall , das du wirklich nihcts anderes findet , dann kann es auch so eine simple " Dummheit" sein.

Themenstarteram 3. Februar 2022 um 16:14

Wie auch immer, um den Schaden vernünftig und dauerhaft zu beheben werde ich den Kopf runternehmen. Das Gewinde hatte ich jeweils vor dem Einsetzen der neuen Dehnschraube getrocknet. Da aber immer weiter Diesel (kein Öl und kein Kühlmittel) austrat habe ich den alten Injektor insgesamt 3 x jeweils mit neuem Dichtring und neuer Schraube montiert. Als ich nach dem 3. mal in das Gewinde mit Pressluft geblasen habe um alle Feuchtigkeit rauszubekommen, schoss der Diesel hoch. Wie auch immer das möglich ist, werde ich wohl erstmal sehen, wenn ich auseinander baue.

An einen Probelauf trotz dem eingefallenen Gummistopfen habe ich auch gedacht, aber es verworfen, da ich doch eh nicht drumherumkomme, es vernünftig zu machen.

Kurse für überholte Köpfe sind nicht so hoch wie ich erwartet hatte, insofern wird sich die Aktion hoffentlich lohnen, ist immerhin ein netter T mit braunem Leder und ESSD, also für nen frühen 220er in der Form eher selten und halt in der Familie beliebt.

@fotom: Das wäre natürlich perfekt, wenn du das schaffst. Wichtig sind neben den Drehmomenten auch Nockenwelle.

Weiß denn jemand, ob es ein Problem ist, wenn ich die Glühkerzen erst nach Kopfdemontage raushole? Ist im WIS der erste Schritt. Nur blöd, da ich sie bei kaltem Motor ja schnell abreißen könnte.

Vielen Dank euch für die Ideen und Unterstützung. Ich gebe Rückmeldung, wie es weitergeht, egal ob es klappt oder ich erbärmlich mit meinen Möglichkeiten scheitere. Habe bisher nur alte m102/m103 gemacht.

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