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Diesel: Verkokung / Verrußung / DPF
Inwiefern beeinflusst die Fahrweise die Verkokung / Verrusung / Verstopfung von Motor bzw. DPF. Insbesondere wie wirkt sich häufiges/weniger fahren bzw. sportliches/entspanntes Fahren bzw. Langstrecke/Kurzstrecke darauf aus?
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57 Antworten
Generell beim modernen Diesel. Wenn der Motor viel Langstrecke bekommt, ist die ganze AGR Strecke viel sauberer. Es ist weniger Kraftstoff im Motoröl. Ohne Tuning wird sich das bei Injektoren, die in Ordnung sind, mit Ruß im Öl kaum auswirken. Wenn der Motor kalt ist, wird anfangs mehr Kraftstoff eingespritzt und es entsteht etwas mehr Ruß aber das ist minimal.
in Summe: Kurzstrecken sind kein Problem solange man auch jede Woche paar Langstrecken dabei hat. Aber das steht ja hier auch schon in ein paar anderen Themen.
Eine gute Kontrolle ist eine Ölanalyse nach 10tkm. Wenn da viel Diesel im Öl ist, sollte man etwas dagegen tun. Im Oilclub Forum gibt's Vergleichswerte.
@mt999
Egal wie viel und oft Du damit Kurzstrecken fährst hilft es auf jeden Fall Diesel mit Null (oder sehr wenig) Bioanteil zu tanken - ohne jetzt wieder eine endlose Diskussion loszutreten.
Neuere Kraftstoffe wie HVO sollen auch sehr gut gegen unnötige Verkokung helfen - damit habe ich aber keine persönlichen Erfahrungen.
Vielen Dank schonmal für die Auskünfte. Wie verhält es sich hinsichtlich der Drehzahl?
Mehr Drehzahl = mehr Reibung = mehr Verschleiß. Das übliche. Wenn das Öl kalt und dick ist sehe ich kein Problem. Ich gehe mal davon aus, dass niemand den Motor kalt auf 6000 upm dreht. Wenn das Öl warm ist, muss der Motor auch funktionieren. Auch kein Problem.
Bei höherer Drehzahl wird grundsätzlich mehr eingespritzt in derselben Zeit, also könnte so gesehen beim kalten Motor mehr Kraftstoff von der kalten Zylinderwand ins Öl kommen. Die Kolbenringe fahren auch öfter drüber.
einfach normal fahren wenn der Motor kalt ist. Kein Vollgas.
man kann es auch andersrum aufrollen. Nur Stadt ist extrem schlecht für den Diesel. Kann man eigentlich vergessen. Mischung mit einem guten Stück Landstraße idR kein Problem. Nur Autobahn perfekt. Autobahn normal gefahren wenig Verschleiß. Autobahn Vollgas mehr Verschleiß aber im Rahmen. Ist ja alles immer warm.
Beim 3L dauert es länger bis er warm ist. Mehr Ölvolumen, mehr Kühlmittel, mehr Metallmasse.
Wo geht die Überlegung hin?
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wollte das System nur verstehen, da ich da wenig Grundkenntnisse habe und grundsätzlich fast nur Autobahn / Landstraße in entspanntem Cruisen unterwegs bin, da ich meist am telefonieren bin. Habe mich auch gefragt ob man ab und an mal eine vernünftige Strecke mit höherer Drehzahl "alles freipusten" sollte.
Wenn alles gut funktioniert (Injektoren, DPF) dann reicht die Landstraße und wenn es nicht nur 20min Fahrt sind. Aber ab und zu mal Autobahn wäre schon ganz gut. Es muss kein Vollgas sein.
Bei viel Autobahn, auch wenn entspannt gefahren, würde ich mir keine Sorgen machen.
Die Abgasrückführung würde sicher sauberer sein bei mehr Last, aber wenn der Motor längere Strecken fährt, ist das schon OK, wenn er längere Zeit warm ist. Kurzstrecke ist dagegen eher besorgniserregend bzgl. AGR Verschmutzung und evtl. zu viel abgebrochener und bei kaltem Motor laufender Regenerationen, die vergleichsweise viel Diesel ins Öl bringen. Vielleicht noch ein Beispiel. Ein paar Wochen nur Kurzstrecken sind nicht ganz so tragisch, aber auf Dauer, wenn man es immer so macht, geht das nicht gut. Da wird der Diesel im Summe sehr wahrscheinlich teurer als ein Benziner. Kommt auch immer drauf an welchen Motor man jetzt vergleicht zu seiner Strecke. Ein 4 Zylinder ist schneller auf Temperatur. Beim 550D z.b. dauerts gefühlt ewig bis das Öl auf Temperatur kommt - entspannt/sparsam gefahren auf Landstraße. Aber ja... der 550 ist eh nicht für die Landstraße gebaut
Zitat:
@BLiZZ87 schrieb am 12. Oktober 2024 um 00:41:48 Uhr:
Beim 550D z.b. dauerts gefühlt ewig bis das Öl auf Temperatur kommt
Wobei wir da ja unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben- siehe den M550d-thread im April.
20km moderaten Lauf bis Betriebstemperatur finde ich ok.
Das DPF Thema is ja immer interessiert. Ich fahre viel kurz im 520d, ein paar km am Tag, noch zwei mal die Woche 25km hin und nochmal zurück, zur Arbeit. Ist das ok, dazu jede zwei Wochen 60,70km auf die Autobahn zum freipusten oder überdenke ich alles, eventuell mehr ab.
Übrigens, wäre es ok, sagen wir mal jede 500km eine Regeneration manuell zu starten, wenn Mann auf der AB ist, da ist es ja am besten, mit bimmerlink. Nur um zu verhindern das die regens abbrechen oder im Stadtverkehr ablaufen.
Zitat:
@ggggzz schrieb am 12. Oktober 2024 um 07:31:14 Uhr:
ein paar km am Tag, noch zwei mal die Woche 25km hin und nochmal zurück, zur Arbeit. Ist das ok, dazu jede zwei Wochen 60,70km auf die Autobahn
Wenn ich ein denkbar ungünstiges Fahrprofil für einen Diesel beschreiben sollte, würde es sich ungefähr so anhören.
Zitat:
@KaiMüller schrieb am 12. Oktober 2024 um 07:36:27 Uhr:
Zitat:
@ggggzz schrieb am 12. Oktober 2024 um 07:31:14 Uhr:
ein paar km am Tag, noch zwei mal die Woche 25km hin und nochmal zurück, zur Arbeit. Ist das ok, dazu jede zwei Wochen 60,70km auf die Autobahn
Wenn ich ein denkbar ungünstiges Fahrprofil für einen Diesel beschreiben sollte, würde es sich ungefähr so anhören.
Was würdest du dann empfehlen, den Wagen verkaufen kommt nicht in frage, es ist wahre Liebe ein mal die Woche AB eventuell? Ich präferiere den Diesel immer, aber das alles ist schon anstrengend geworden. Das tägliche anmachen vom Nachbar mit dem Tesla dringt immer mehr durch
Edit: Walnuss strahlen Reinigung vom Ansaugstrang ist ein paar hundert Euro, das würde die Verkokung entfernen denke ich, bleibt noch der dpf.
Eine Alternativlösung für die Kurzstrecken suchen.
Die verursachen massiv überproportional Verschleiß durch Ruß- und Kraftstoffeintrag ins Öl, Beladung des DPF und Verkokung des Ansaugtraktes.
Das lässt sich auch nicht wirklich durch "Freifahren" o.ä. wieder gut machen- einmal passiert, ist es passiert.
Oder halt damit leben, dass das Auto nicht den richtigen Antrieb für die Nutzung hat und überdurchschnittlichem Verschleiß unterliegt. Ist dann so. Davon geht ja die Welt nicht unter.
Zur anteiligen Mitigation könnte man die Wartung intensivieren.
Ölwechselintervalle verkürzen, Ansaugung reinigen etc.
Und hochwertigen Kraftsoff nutzen. Mindestens B0, wenn verfügbar HVO.
Kostet eben Geld wenn ein techn. Gerät unter suboptimalen Bedingungen betrieben wird und trotzdem lang halten soll.
PS: und, ja, das Fahrprofil klingt eigtl. ideal für ein BEV....
Zitat:
@ggggzz schrieb am 12. Oktober 2024 um 08:06:29 Uhr:
Zitat:
@KaiMüller schrieb am 12. Oktober 2024 um 07:36:27 Uhr:
Wenn ich ein denkbar ungünstiges Fahrprofil für einen Diesel beschreiben sollte, würde es sich ungefähr so anhören.
Was würdest du dann empfehlen, den Wagen verkaufen kommt nicht in frage, es ist wahre Liebe ein mal die Woche AB eventuell? Ich präferiere den Diesel immer, aber das alles ist schon anstrengend geworden. Das tägliche anmachen vom Nachbar mit dem Tesla dringt immer mehr durch
Edit: Walnuss strahlen Reinigung vom Ansaugstrang ist ein paar hundert Euro, das würde die Verkokung entfernen denke ich, bleibt noch der dpf.
Unbedingt Ultimate Diesel tanken und Start/Stop ausschalten, die Ölverdünnung kommt durch den Biodiesel Anteil im normalen Diesel (der hat einen hohen Siedepunkt den das Motoröl nicht erreicht, dadurch reichert sich das an)
Merkst du dann auch positiv durch bessere Laufkultur und mehr Drehfreude
vielen Dank für die Antworten, dann fühle ich mich relativ gut mit meiner Nutzung und dem Umgang mit dem Diesel.
Eigentlich wird er unter 30 km gar nicht angemacht, die typische Fahrt sind mind. 60-80 km einfache Strecke. Regelmäßig auch 200 - 400 km am Stück. Vielleicht 4x im Monat Kurzstrecke 8 - 12 km.
Das klingt grundsätzlich unproblematisch.