Drallklappen und AGR stilllegen - 320 Diesel ?
Ich schau grade mal bissel durchs Internet und durch nen paar Autos.
Dabei ist mir aufgefallen, dass empfohlen wird beim 320d (FL -2003-2005) die Drallklappen zu entfernen und das AGR still zulegen.
Drallklappen versteh ich, aber eine gewissen Laufleistung, da diese sich los viebrieren können und in den Motor fallen können.
Hab aber auch gelesen, dass empfohlen wird das Agr still zu legen, dies würde zu den Schwachstellen zählen?
Kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen?
Manche berichten von einem besseren Durchzug bis 1500/min andere wiederrum beklagen einen immer wieder kehrenden Fehler im Fehlerspeicher und keine Besserung, sondern eher eine Verschlechterung.
Ist das Agr zu entfernen nun ebenfalls eine Sicherheitsmaßnahme gegen nen frühen Motortod oder doch eher eine verbastelte und nicht ausgereifte Versuchung den eigenen BMW zu tunen? ^^
Die Sache mit dem frühreren Tod durch das AGR´s könnte ich mir nicht ganz erklären...die Abgase die Rückgeführt steigern vielleicht ein wenig die Temperatur, aber sonst?
Danke - Alex
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Da bin ich bei dir!
Wobei man hier unterscheiden muss, ob es eine wandgeführte, oder strahlgeführte Einspritzung der Direkteinspritzer ist. Bei Mistubishi z.b. (schon 1997) hatte der GDI eine wandgeführte Einspritzung. Diese machte sich durch die spezielle Kolbenform (wie eine kleine Welle an der Kolbenoberfläche) bemerkbar, die den Drall eingeleitet hat, und somit die Vebrennung stattgefunden hat.
Bei den BMW-DI-Motoren spritzt man aber zentral ein und die Einspritzung erfolgt mittels der Piezo- oder Magnetventil-Injektoren mit einem (verkehrtem) V-förmigen Strahl - also quasi ein Hohlkegel (Düse öffnet nach Bestromung nach außen) und trifft auf einen Kolbenboden (welcher allerdings keine "Welle" wie beim GDI enthält), sondern einen tieferen Einschnitt mittig hat. Einen Drall hat man hier nicht.
Nur die GDI-Motoren (wandgeführte) haben einen Drall, da der Injektor nicht zentral, sondern exzentrisch, also seitlich gelegen ist.
Selbstverständlich haben Diesel Direkteinspritzer eine Kolbenform, die einen Luftdrall verursacht. Schon mal so einen Kolben gesehen? Da ist eine Mulde mit einer mittigen Wölbung.
Hier ein Paar sehenswerte Videos:
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45 Antworten
Die Drallklappen haben die Funktion das Drehmoment unterhalb vom Turbolader also Bereich von ca.1200- 1600 Umdrehungen zu erhöhen Also wenn Du sie still legst fehlt dir Drehmoment Es kann ebenfalls eine Fehlermeldung kommen AGR dient zur Minimierung von NOx die im Teillast Bereich am meisten entstehen weil die innere Kühlung durch die Verdampfungskühlung fehlt da die Einpritzzeit sehr gering ist AGR hat man in der Vergangenheit gerne mal abgeklemmt da von dort gerne eine Fehlermeldung kam Ich würde alles so lassen und nur reparieren wenn ein Fehler anfällt
Am AGR erst was zu machen wenns kaputt ist oder von dort ne Meldung kommt - okay.
Also lieber neue Drallklappen ab ~ 150.000 Kilometer einbaun, statt diese weg zu lassen?
Die Drallklappen dienen nicht dazu, Drehmoment zu erzeugen. Das ist Schwachsinn.
Die Drallklappen arbeiten bis ca. 2500 1/min, also durchaus auch dort, wo der Turbolader schon arbeitet. Die Drallklappen dienen dazu, der Ansaugluft (im Teillastbereich!!) einen Drall zu verpassen, also diese zu verwirbeln. Durch die Verwibelung kommt es in der Teillast zu einer besseren Gemischbildung, wodurch das Gemisch besser verbrannt wird und somit klarerweise der Motor etwas besser läuft, aber primär dir Abgase dadurch profitieren, da weniger Schadstoffe ausgestoßen werden.
Dass du durch den Ausbau der Klappen die Leistung und vor allem das Drehmoment (vielleicht 5 NM ) verlierst, ist nicht korrekt.
Du kannst sie ausbauen - wenn sie aus Metall sind und anfällig, ausbauen. Wenn sie aus Kunststoff sind und mit Halterung, dann drinnen lassen.
AGR kannst du stilllegen, der Motor wird aber nur Frischluft ansaugen, was natürlich besser ist - allerdings leuchtet dann (je nach Motor, bei dir sehr wahrscheinlich), die MKL auf, da der Positionsgeber der AGR keinen Durchfluss erkennt, demzufolge er eine Fehlermeldung hergibt, da er evtl. denkt, dass bspw. der Druckwandler/erzeuger defekt ist. Die MIL kannst du aber ignorieren
Die Schadstoffe steigen, wenn du die AGR entfernst.
BMW_Verrückter
Mit minimal weniger Laufruhe/Leistung kann ich, bei einer vermeidlich steigender Lebensdauer durchaus leben...
Echt keine Lust im ersten Auto , dass ja nicht grade billig ist, wegen so einem Euro Artikel den ganzen Motor zu himmeln.
Ab wann wurden Drallklappen aus Kunststoff verbaut? Das ist jetzt wieder eine ganz neue Info für mich.
Also kann(!) ich das AGR abschalten, muss es aber nicht?
Hab ich denn i.welche negativen Folgen, bzw. können welche entstehen, wenn ich das AGR NICHT absteck/abklemm oder was auch immer?
Leistungsverlust unten raus und qualmender Auspuff könnte ich mir vorstellen, bzw. meine ich auch mal gelesen zu haben?
Der Motor geht wegen diesem Fehler aber nicht in das Notlauf Programm?
Mit ner Leuchte die stillt und heimlich vor sich hin glimmt komm ich auch klar, jedoch nicht mit einem Motor, der wegen falschen Eigenschutzes nur noch auf minimaler Leistung läuft ...?
Schön beschrieben, aber eine kleine Korrektur muss sein:
Der Drall der Ansaugluft entsteht nicht durch die Drallklappen, sondern durch Bleche im Drallkanal (genaue Beschreibung s. Fachlektüre), die Drallklappen sind nur dazu da, den Füllkanal im unteren Drehzahlbereich zu verschliessen. Im oberen Drehzalbereich öffnen sie, Ansaugluft gelangt durch beide Kanäle in den Zylinder, der Drall des Drallkanals verwirbelt dabei die angesaugte Luft des Füllkanals im Zylinder dann mit. Pro Zylinder steht jeweils ein Drall- und ein Füllkanal zur Verfügung. [und ja, beim Turbomotor wird keine Luft angesaugt... ]
Zitat:
Original geschrieben von Baddek
Schön beschrieben, aber eine kleine Korrektur muss sein:
Der Drall der Ansaugluft entsteht nicht durch die Drallklappen, sondern durch Bleche im Drallkanal (genaue Beschreibung s. Fachlektüre), die Drallklappen sind nur dazu da, den Füllkanal im unteren Drehzahlbereich zu verschliessen. Im oberen Drehzalbereich öffnen sie, Ansaugluft gelangt durch beide Kanäle in den Zylinder, der Drall des Drallkanals verwirbelt dabei die angesaugte Luft des Füllkanals im Zylinder dann mit. Pro Zylinder steht jeweils ein Drall- und ein Füllkanal zur Verfügung. [und ja, beim Turbomotor wird keine Luft angesaugt... ]
Stimmt natürlich, aber ob ich nun schreibe, dass die Bleche oder die "Drallklappen - allgemein gesagt" den Drall verursachen, ist ja nicht so wichtig Aber recht hast du.
@TE:
Die Drallklappen (!) sollten ab EURO 4, welche ab 2004 (März) bei BMW vorhanden ist, aus Kunststoff sein, bin mir aber beim E46 nicht sicher, beim E60 100% ab März 2004 durch Einführung des Partikelfilters wurden die Drallklappen überarbeitet!
Das Stilllegen des AGR bringt dir bei der Leistung eher Vorteile, da nur Frischlufte angesaugt werden und keine mit Abgas vermischten Luftanteile. Somit hat man da Vorteile. Nachteile hat man bei den Abgasen, da hier die NOx-Werte ansteigen, da der Diesel-Motor bekanntlich sehr mager = mit viel Luftüberschuss - Lambda größer 2,5 - läuft, deshalb das ausgeprägte NOx-Problem. Ähnlich dem Magerbetrieb der neuen BMW-DI-Motoren.
BMW_Verrückter
Ich hab heute morgen noch die Ansaugbrücke in der Hand gehabt, dank AGR sitzt da drin eine ca 2mm dicke Schicht Kohle. Diese Kohle sitzt nicht wirklich fest, wenn man kopft, fallen kleine Krümel raus, die natürlich auch in den Zylinder gesaugt werden können. Das AGR-Ventil und in der Brücke den Bereich, wo man mitm Schraubenzieher hinkommt, hab ich soweit von Kohle befreit, das tiefe Innere der Brücke werde ich wohl mit Bremsenreiniger o.ä. zu reinigen versuchen.
Die sogenannten Drallklappen ... haben m.E. mit Drall rein garnix zu tun. Jeder, der die Ansaugbrücke in die Hand nimmt, kann sich leicht klar machen, daß diese Klappen ausschließlich eine öffnende bzw. schließende Funktion haben. Nirgends wird da ein Drall erzeugt.
Die Ansaugbrücke versorgt pro Zylinder zwei separate Ansaugkanäle mit Luft. Ein Schacht ist rund und sehr lang geführt, der andere Schacht ist rechteckig mit etwas größerem Querschnitt, dafür ganz kurz geführt. Der Weg der Ansaugluft durch die langen engeren Schächte ist mindestens doppelt so weit wie bei den kurzen weiten Schächten.
Die kurzen weiten Schächte sind bei niedrigen Drehzahlen durch die sogenannten Drallklappen geschlossen, sodaß die Luft nur durch den langen engen Schacht angesaugt wird. Praktisch verhält sich der Motor dann wie ein Zweiventiler. Die Geschwindigkeit der Ansaugluft im engen Kanal bleibt trotz geringer Kolbengeschwindigkeit relativ hoch. Das soll mehr Drehmoment im Drehzahlkeller bringen. Bei hoher Last geben die Drallklappen zusätzlich die kurzen weiten Schächte frei, sodaß bei hoher Drehzahl volle Leistung entfaltet werden kann.
Praktisch hab ich nach dem Ausbau der Drallklappen bei meinem 320d (2001, FL) keinen Unterschied beim Fahren gemerkt, kann aber daran liegen, daß ich Automatikgetriebe hab, da kommt der Drehzahlkeller praktisch nie vor.
Ich würde jedem Empfehlen die AGR stillzulegen (einfach den Stutzen am Unterdruckverteiler mit nem Stopfen versehen und den Schlauch vom AGR im Freien baumeln lassen. Es geht *keine* Warnlampe an!
Außerdem würde ich empfehlen, bei der Gelegenheit die Glühkerzen mal loszuschrauben, mit Anti-Seize einzuschmieren und wieder einzubauen (oder zu tauschen falls welche kaputt sind).
Meines Erachtens erzeugen sie schon einen Drall (eine Verwirbelung der Luft) - ungefähr so, wie hier - Klick
BMW_verrückter
Absolut geiles Forum hier
Bekommt man wenigstens auch bisschen Hintergrundinfos und nicht nur "Ist halt so, verstehste eh nicht".
Klasse!
Die Grafik stellt aber nicht die Beatmungs-Geometrie beim 320d dar.
Mag aber durchaus sein, daß wie einer oben schrieb ein zusätzlicher Drall entsteht, wenn die Drallklappen den zweiten Kanal für die Ansaugluft öffnen. Allerdings ist ein Direkteinspritzer bei allen Drehzahlen auf Drall angewiesen, nicht nur bei hoher Last, und dieser Drall entsteht typischerweise durch eine spezielle Form der Dellen in der Oberseite des Kolbens.
Mal ne absolute Mega Off-Topic Frage:
Macht ihr beruflich was mit Autos oder bringt ihr euch das auch alles selbst bei?
Zitat:
Original geschrieben von Feldheld
Mag aber durchaus sein, daß wie einer oben schrieb ein zusätzlicher Drall entsteht, wenn die Drallklappen den zweiten Kanal für die Ansaugluft öffnen. Allerdings ist ein Direkteinspritzer bei allen Drehzahlen auf Drall angewiesen, nicht nur bei hoher Last, und dieser Drall entsteht typischerweise durch eine spezielle Form der Dellen in der Oberseite des Kolbens.
Da bin ich bei dir!
Wobei man hier unterscheiden muss, ob es eine wandgeführte, oder strahlgeführte Einspritzung der Direkteinspritzer ist. Bei Mistubishi z.b. (schon 1997) hatte der GDI eine wandgeführte Einspritzung. Diese machte sich durch die spezielle Kolbenform (wie eine kleine Welle an der Kolbenoberfläche) bemerkbar, die den Drall eingeleitet hat, und somit die Vebrennung stattgefunden hat.
Bei den BMW-DI-Motoren spritzt man aber zentral ein und die Einspritzung erfolgt mittels der Piezo- oder Magnetventil-Injektoren mit einem (verkehrtem) V-förmigen Strahl - also quasi ein Hohlkegel (Düse öffnet nach Bestromung nach außen) und trifft auf einen Kolbenboden (welcher allerdings keine "Welle" wie beim GDI enthält), sondern einen tieferen Einschnitt mittig hat. Einen Drall hat man hier nicht.
Nur die GDI-Motoren (wandgeführte) haben einen Drall, da der Injektor nicht zentral, sondern exzentrisch, also seitlich gelegen ist.
@Coupe1994: Schön, dass dich das Forum hier begeistert Angenehmes "Klima" hier, muss ich zustimmen!
Ich habe beruflich kaum was mit Autos zu tun - aber in der Freizeit kaum mit etwas anderem
BMW_verrückter
Es freut mich das Feldheld die Geschichte mit den Drallklappen richtig erkannt hat Ein Dieselmor arbeitet mit Luftüberschuss also er hat eine Qualitätssteuerung keine Quantitätssteuerung das heist er hat keine Drosselklappe für die angesaugte Luft. Übrigens auch ein Turbomotor saugt natürlich Luft an!!!! Der Turbo spricht dann irgendwo ab 1600-1800 Umdrehungen an und geht auf einen Überdruck von ca.1bar beim Diesel Da wir heute hauptsächlich kleinere Motoren haben (2.0l )werden diese mit 16V versehen um eine gute Leistung im oberen Drehzahl Bereich zu erreichen Damit haben wir also einen großen Füllungsgrad Im unteren Drehzahlbereich ist der Öffnungsquerschnitt der beiden Einlaßventile zu groß so das sich die Luftgeschwindigkeit verringert damit verbunden weniger Luftbewegung im Brennraum also wurden hierfür die Drallklappen entwickelt Je nach Motor Ausführung können diese unterschiedlich geschaltet sein zB. haben wir zwei Einlaßkanäle für einen Zylinder mit je einem Einlaßventil. In einem Kanal befindet sich eine Drallklappe die im unteren Drehzahlbereich geschlossen oder leicht geöffnet ist, damit steigt natürlich die Luftgeschwindigkeit der angesaugten Luft und damit erfolgt eine bessere Verwirbelung im Brennraum und damit verbunden eine Erhöhung des Drehmomentes( ist aber nicht vergleichbar mit der brachial einsetzenden Turbobeschleunigung) Wenn die Drallklappen mit einem Schrittmotor versehen sind ist auf diesem, der meistens Massegetaktet wird, ein Poti integriert um die Stellung der Drallklappe über eine Signalspannung dem Steuergerät mitzuteilen Wenn wir diesen manipulieren wird das Steuergerät dieses erkennen und meckern, Anders kann es sein wenn die Drallklappen mit einer Unterdruckdose angesteuert werden hier wird die Motorkontrolllampe nicht angehen Das gleiche gilt auch für die Abgasrückführung Mit viel Glück könnte man vielleicht eine kleine Leistungssteigerung im untere Teillastbereich spüren die Du aber nicht merken wirst weil Du ja die Drallklappen entsorgen willst
Zitat:
Original geschrieben von Bmw_verrückter
Da bin ich bei dir!
Wobei man hier unterscheiden muss, ob es eine wandgeführte, oder strahlgeführte Einspritzung der Direkteinspritzer ist. Bei Mistubishi z.b. (schon 1997) hatte der GDI eine wandgeführte Einspritzung. Diese machte sich durch die spezielle Kolbenform (wie eine kleine Welle an der Kolbenoberfläche) bemerkbar, die den Drall eingeleitet hat, und somit die Vebrennung stattgefunden hat.
Bei den BMW-DI-Motoren spritzt man aber zentral ein und die Einspritzung erfolgt mittels der Piezo- oder Magnetventil-Injektoren mit einem (verkehrtem) V-förmigen Strahl - also quasi ein Hohlkegel (Düse öffnet nach Bestromung nach außen) und trifft auf einen Kolbenboden (welcher allerdings keine "Welle" wie beim GDI enthält), sondern einen tieferen Einschnitt mittig hat. Einen Drall hat man hier nicht.
Nur die GDI-Motoren (wandgeführte) haben einen Drall, da der Injektor nicht zentral, sondern exzentrisch, also seitlich gelegen ist.
Selbstverständlich haben Diesel Direkteinspritzer eine Kolbenform, die einen Luftdrall verursacht. Schon mal so einen Kolben gesehen? Da ist eine Mulde mit einer mittigen Wölbung.
Hier ein Paar sehenswerte Videos: