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Drehzahlschwankungen, Klackern bei getr. Kupplung - ZMS defekt?
Hallo zusammen,
nach nun recht langer Zeit völlig problemloser Kilometerfresserei hat mein Elch (mit mittlerweile 9 Jahren und 180.000 km auf dem Buckel) nun leider über die letzten Monate mehrere kleinere Probleme entwickelt, die sich in Summe ungesund anfühlen - was fällt euch bei diesen Symptomen als Fehlerursache(n) ein?
- Angefangen hat es im letzten Sommerurlaub, als er einmal aus heiterem Himmel Drehzahlschwankungen bei 2200 U/Min im 6. Gang auf der Autobahn bei etwa 130 km/h aufwies, während der Fahrt einen Berg hinauf. Drehzahl schwankte 100 U/Min rauf und runter, währenddessen traten Vibrationen auf. Hat sich angefühlt, als ob die Kupplung etwas rutschen würde. Fuhr man schneller oder langsamer oder wechselte man in den 5. Gang verschwand das Problem. Nach etwa einer Minute war der Spuk dann genauso abrupt vorbei, wie er angefangen hatte - und blieb über Monate weg, dazu gleich mehr...
- In der Zwischenzeit fiel mir auf, dass bei ruckartigem Gas geben und wegnehmen bei der darauffolgenden Bewegung des Motors ein etwas lauteres "Klack" als früher zu vernehmen ist. (Verschleiß der Schwingungsdämpfer der Motoraufhängung?)
- Ungefähr zeitgleich fing der Schalthebel in Neutral manchmal leicht zu vibrieren an, wobei ein nerviges, leise schnarrendes Schwinggeräusch entsteht - verschwindet jedoch sofort, wenn man ihn minimal bewegt. (Folge erhöhter Motorvibration?)
- Vor einigen Wochen begann ich dann ein unbekanntes Klackergeräusch im Motortakt bei durchgetretener Kupplung zu hören, wenn der Wagen warm ist. Ich meine auch, dass sich der Motorklang minimal verändert, ist aber schwer zu beschreiben. Lässt man die Kupplung kommen, verschwindet es sofort.
- Seit den letzten 2-3 Wochen ist das Drehzahlschwankungsproblem aus dem Urlaub zurück, anfangs nur extrem selten, inzwischen häufiger. Wieder bei ca. 2200 U/Min im höchsten Gang, schwankt 100 Umdrehungen rauf und runter - aber interessanterweise nicht bevorzugt beim Bergauffahren, sondern auch in der Ebene. Aber stets nur wenn er warm ist. Bei anderen Drehzahlen und Geschwindigkeiten meine ich manchmal auch ein deutlich schwächeres Schwanken und ein ganz leichtes Hoppeln zu spüren, als ob die Straße minimal uneben wäre, aber bis ich die Augen auf den Drehzahlmesser gerichtet habe ist es meist schon verschwunden.
Inzwischen ernsthaft beunruhigt bin ich damit nun mal bei der freien Werkstatt meines Vertrauens aufgeschlagen und wollte es eigentlich bei einer Probefahrt demonstrieren, aber natürlich schlug der Vorführeffekt zu und mein Elch verhielt sich vollkommen brav und ordnungsgemäß. Meiner Schilderung nach tippte der Meister aber auf das Zweimassenschwungrad. Was meint ihr?
Sollte es tatsächlich das ZMS und/oder die Kupplung sein, dürfte es vermutlich ratsam sein, wenn der Wagen eh schon soweit zerlegt ist gleich beide auf einmal zu wechseln, oder? Bei den Arbeitszeitkosten kommt's darauf ja dann auch fast schon nicht mehr an, und dürfte es bei dem Fahrzeugalter und der Laufleistung eh nur eine Frage der Zeit sein, bis das jeweils andere Bauteil hops geht.
Viele Grüße
Matt
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5 Antworten
Moin Matt,
So wie du es beschrieben hast, klingt das wirklich nach ZMS und einer ziemlich runter gefahrenen Kupplung. Ein durchrutschen beginnt eigentlich immer in den höchsten Gängen. Bei der Laufleistung würde ich auch einen kompletten Tausch, inkl Simmerring, empfehlen. Normalerweise rutscht die Kupplung aber nur unter Last und verursacht nicht deine Drehzahlschwankung im Teillastbereich. Vorallem fängt die sich nicht einfach so von alleine wieder ein, sondern durch leiches lupfen des Gaspedals.
Möglich wäre auch, dass du leichten Ölverlust am Simmerring hast oder das Ausrücklager undicht geworden ist. Wenn diese Flüssigkeiten auf die Mitnehmerscheibe gelangen, kann das auch zum durchrutschen führen. Durch die dabei entstehende Reibungshitze, verbrennt das dann und die Kupplung greift wieder völlig normal. Was aber nur anfangs funktioniert. Worüber du auf jeden Fall vor der OP nachdenken solltest, ist ein wechseln auf ein EMS statt ZMS. Das fährt sich zwar etwas ruppiger, geht aber nicht kaputt und ist deutlich günstiger....
Moin Viper,
erstmal Danke vielmals für deine Antwort!
Zitat:
@ViperV50 schrieb am 4. April 2016 um 10:15:40 Uhr:
Normalerweise rutscht die Kupplung aber nur unter Last und verursacht nicht deine Drehzahlschwankung im Teillastbereich. Vorallem fängt die sich nicht einfach so von alleine wieder ein, sondern durch leiches lupfen des Gaspedals.
So ist es bei mir auch - kurz den Fuß vom Gaspedal lupfen (oder alternativ beschleunigen, woraufhin er weiter schwankt, bis der Drehzahlbereich überwunden ist) und das Rutschen hört auf. Würde ich die Drehzahl weiter halten, würde er auch munter weitermachen damit.
Interessanterweise scheint sie aber nicht unter richtig heftiger Belastung zu rutschen - habe der Neugierde halber einmal getestet, ob er bei Beschleunigung mit Vollgas aus dem Stand durchrutscht, denn so kannte ich das von anderen Autos, deren Kupplungen hinüber waren, aber da war kein Rutschen zu verspüren. Tritt scheinbar bevorzugt bei Teillast auf...
Zitat:
@ViperV50 schrieb am 4. April 2016 um 10:15:40 Uhr:
Möglich wäre auch, dass du leichten Ölverlust am Simmerring hast oder das Ausrücklager undicht geworden ist. Wenn diese Flüssigkeiten auf die Mitnehmerscheibe gelangen, kann das auch zum durchrutschen führen. Durch die dabei entstehende Reibungshitze, verbrennt das dann und die Kupplung greift wieder völlig normal.
Mensch, wo du gerade das Stichwort "verbrennen" erwähnst, dazu fällt mir gerade etwas wieder ein:
Während des angesprochenen letztjährigen Urlaubs (etwa drei Tage nach dem ersten, einmaligen Auftreten der Schwankungen) fuhr ich wieder einen Berg auf einer Autobahn hoch. Der Straßenbelag war sehr uneben und ich hatte den Drehzahlmesser nicht angeguckt, deswegen habe ich es vielleicht gar nicht gemerkt, falls er geschwankt hat, aber in der Situation hatte ich plötzlich mal eine große, leicht weißliche Qualmwolke hinter mir im Rückspiegel gesehen - etwas hinter dem verschlissenen, brutal rußenden rumänischen Ford Transit, den ich zufällig gerade überholte... Könnte die Wolke evtl. von meinem gewesen sein, solches verbrennendes Öl?!
Zitat:
@ViperV50 schrieb am 4. April 2016 um 10:15:40 Uhr:
Worüber du auf jeden Fall vor der OP nachdenken solltest, ist ein wechseln auf ein EMS statt ZMS. Das fährt sich zwar etwas ruppiger, geht aber nicht kaputt und ist deutlich günstiger....
Hm... wie genau muss ich mir "etwas ruppiger" vorstellen, und von welchem Preisunterschied sprechen wir denn da?
Also meine Werkstatt hatte für das komplette Austauschkit, Kupplung und ZMS, glaube ich von um die 800 € netto gesprochen, Arbeitszeit 4-6 h, wenn ich mich recht erinnere. War aber nur eine kurze Auskunft auf Basis dessen, was deren System als erforderliche Bauteile ausgespuckt hat; muss noch ein konkretes schriftliches Angebot einholen.
Große weiße Qualmwolke würde ich ausschließen, maximal ein kleines Wölkchen. Außerdem stinkt Kupplung recht heftig, dass könnte dir aber auf der Autobahn entgehen durch den Fahrtwind. Das kann auch nur ein Tropfen Öl oder Bremsflüssigkeit sein, andernfalls würde er komplett durchrutschen...
EMS kostet etwas über die hälfte vom ZMS ... Genaue Preise hab ich grad nicht mehr im Kopf. Ich hatte mich damit mal beschäftigt für den theoretischen Fall, dass meiner dran ist.
Der Diesel läuft naturgemäß etwas unrunder, dass wird durch das ZMS ausgeglichen und die Schaltvorgänge werden dadurch weicher. Unter Last wird das ZMS so verspannt, dass es sich wie ein EMS verhält, im Teillastbereich nehmen die Federn zwischen den beiden Scheiben die Vibrationen vom Motor auf. Das EMS fährt sich sportlicher, da direkter, hat aber Komfortverlust beim crusen... Wobei das jetzt aber nur die theoretische Erklärung ist, in der praktischen Umsetzung wirst du da nicht wirklich viel von merken mit Ausnahme der Schaltvorgänge. Da hast du dich aber nach 2 Tagen dran gewöhnt... Wichtig ist bei der OP auf jeden Fall das Ausrücklager mit zu machen... Das ist bei Volvo leider auch gleichzeitig der Geberzylinder für die Kupplung... Sau blöde Konstruktion... Wenn damit was ist, muss das ganze Getriebe wieder raus.
Eindeutig ZMS kaputt
s. http://www.motor-talk.de/forum/kupplung-defekt-c70-d5-t5191890.html
Ich hatte das gleiche Problem bei meinem C70II D4 mit 45.000kM
> beim Beschleunigen im 5 o. 6 Gang Drehzahl steigt um 1.000 - 2.000, aber Auto beschleunigt fast nicht
> Kupplungstest am Stand u. Sprint vom Stand weg kein Problem
LÖSUNG:
das ZMS war total hinüber (die Scheiben hatten fast 5mm Querspiel u. konnten von Hand bewegt werden!!!)
Bezahlen mußte ich bei Volvo 25% der Kupplung, alles andere (ZMS) Garantie
Positiver Nebenefekt
> Beschleunigung zu vorher ein Wahnsinn
> Verbrauch um 0,5 - 0,7 L weniger (vorher 6,5 - 6,7 l ; jetzt 5,8 - 6,1 l )
mfg
Kurt
So langsam beunruhigt mich das Problem... das Klackern bei getretener Kupplung ist die letzten Tage etwas lauter geworden und ist nun auch bei kaltem Wagen hörbar. Außerdem hatte ich kürzlich zum ersten mal seit langem wieder einmal 3 Leute im Auto, und prompt trat das Drehzahlschwankungsproblem bei Teillast zwischen 120-130 km/h im 6. Gang wieder auf - er hat geruckelt/geschubbert, verlor Geschwindigkeit und ließ sich erst durch erhebliche Gaswegnahme wieder beruhigen, um bei erneutem Erreichen der Geschwindigkeit wieder anzufangen, bis ich den 5. geschalten habe, auf etwa 140 km/h beschleunigt und wieder in den 6. geschalten habe, dann blieb er ruhig. Den Rest (dann in der Stadt) der Fahrt über verhielt er sich auch etwas komisch, hatte das Gefühl, die Kupplung spricht etwas anders an als sonst - ein bisschen später und unberechenbarer. Könnte mich was das betrifft aber auch irren.
Da ich es ja leider nicht zuverlässig reproduzieren kann, konnte ich meiner Werkstatt das Problem noch immer nicht bei einer Probefahrt vorführen. Aber aufgrund meiner Schilderungen riet man mir, das ZMS plus Kupplung und Zentralausrücker zeitnah zu wechseln, da eigentlich soweit alles darauf als Fehlerursache hindeute. Da ich außerdem vorhabe über Pfingsten wegzufahren, inkl. Gepäck und durch eine gebirgige Region, wurde mir geraten das lieber nicht auf die lange Bank zu schieben, weil diese Fahrsituationen natürlich heikel hinsichtlich einer plötzlichen, erheblichen Verschlechterung werden könnten.
Bevor ich diese voraussichtlich 900-1200 € in die Hand nehme... gibt es noch irgendwas, das als Ursache infrage kommt? Nicht, dass ich nun das Geld investiere, und am Ende stellt sich heraus, dass es etwas völlig anderes ist?
Mich irritiert, dass beim Beschleunigen und Bergauffahren, selbst mit Vollgas, nach wie vor kein merkliches Durchrutschen der Kupplung auftritt (wobei ich das Gefühl habe, dass er manchmal marginal schlechter zieht als sonst, vielleicht ist das aber auch Einbildung) und auch den altbekannten Abwürgetest im dritten Gang hat die Kupplung mit Bravour und ohne Geruchsentwicklung bestanden. Extreme Vibrationen, wie sie viele bei Defekt des ZMS beschrieben haben, habe ich auch keine...