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Drei Generationen Mercedes S-Klasse im Test: W116, W126, W140

Mercedes S-Klasse W116
Themenstarteram 21. Oktober 2017 um 5:00

Friedrichsruhe – Fünf Jahre nach ihrer Vorstellung wurde die S-Klasse Teil des Deutschen Herbstes. Am 5. September 1977 wurde Hanns-Martin Schleyer von der RAF brutal aus seinem 450 SEL entführt. Seine Leibwächter wurden dabei erschossen, er selbst am 18. Oktober, vor ziemlich genau 40 Jahren. Das Foto, das nach dem Überfall entstand, zeigt den 450 SEL mit offenen Türen und herausgeschossenen Fenstern, flankiert von halb zerstörten Strich-Achtern. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses der BRD.

Der tiefdunkelblaue 350 SE der Classic-Abteilung von Mercedes hätte vielleicht ein fröhlicheres Jubiläum für diese Ausfahrt verdient. Aber er war ja nicht dabei, er wurde 1979 gebaut. Blaue Karositze, blauer Kunststoff am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen, dazwischen und in der Mittelkonsole braunes Wurzelholz. Restauriert wurde das Auto nicht, nur in Schuss gehalten. Er wirkt etwas abgenutzt. Nicht mehr wie ein glänzendes Symbol des Kapitalismus und Imperialismus.

Viele Erinnerungen sind heute mit Autos verbunden. Und viele Autos mit Erinnerungen. Die S-Klasse prägt das kollektive Gedächtnis, weil sie regelmäßig in den Nachrichten vorkam, im Fernsehen und in Zeitungen. Als Vorstands-Limousine oder als Staatskarosse. Bundespolitiker fuhren bis in die 1990er fast nur Daimler, Bank-Chefs und Industrielle auch. Das Topmodell von Daimler war deshalb zwangsläufig ein Symbol der herrschenden Klasse. Und gehörte zum linksextremistischen Feindbild.

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Mercedes 350 SE W116: V8 mit Dreigang-Automatik

Der W116 wirkt fast zierlich neben seinen Erben, dabei übertraf er mit 4,96 Metern Länge schon als Kurzversion fast alles, was damals auf den Straßen rollte. Chromstoßstangen, Fensterrahmen, Zierleisten - und natürlich der senkrecht aufragende Kühlergrill. Die S-Klasse machte keinen Hehl daraus: Wer hier drin saß, hatte es geschafft.

Dabei fühlen sich die Sitze an wie die in unserem Familien-W123 aus den frühen 1980ern. Ein bisschen zu weich und nach Federkern. Die Bedienung der elektrischen Fensterheber belegt ein Drittel des Mitteltunnels. Die Klimaanlage mit ihren vier Schiebereglern und zwei Drehknöpfen nimmt die Hälfte der Mittelkonsole ein. Immerhin: Zwei-Zonen-Regelung.

Unter der Haube sitzt ein 3,5-Liter-Benziner mit mechanisch geregelter Saugrohreinspritzung. Maximal 205 PS und 285 Newtonmeter Drehmoment erreichen das Getriebe. Viel davon kommt nie wieder raus. Die Dreigang-Automatik ist zudem kein Muster an Spontaneität. Trotzdem gibt es keinen Grund, über mangelnde Leistung zu klagen. Der 350 SE schiebt klaglos vorwärts.

Der V8 war in der Blüte seiner Jahre mal gut für eine Sprintzeit von rund 10 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h war Schluss. Mit Vierganghandschalter wäre es noch etwas schneller gegangen. Nicht schlecht. Dabei bollert der Motor nur ganz verhalten. Mercedes hat bei der Abstimmung auf Komfort und Laufruhe Wert gelegt. So rauscht man dahin, das große Lenkrad mit dem dünnen Kunststoff-Kranz zwischen den Fingern. Um die Mitte passiert sehr wenig, alles danach passiert mit leichter Verzögerung.

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Der W116 war das erste Serienauto mit ABS

So war das damals. Geradeaus liegt der 350 SE satt und souverän. Er federt komfortabel und stoisch, Kanten schlucken die 205er-Reifen mit 70er-Flanken auf 14 Zoll einfach weg. So schiebt man sich durch den Herbst, vor der Windschutzscheibe die Konturen der Motorhaube. Sie rahmen die Landschaft ein, geben ihr eine Basis mit Mercedesstern in der Mitte. Man sieht ihn bis zum Sockel. Und fühlt sich erhaben. Natürlich kommt einem der Witz mit dem Mercedes-Stern als Zielvorrichtung in den Sinn.

Es setzt Regen ein. Ein Dreh am Ende des Lenkstocks auf der linken Seite, die silbernen Wischer quietschen leicht asynchron die Tropfen von der Scheibe. Ein bisschen ungelenk wirkt das. Damals war es Stand der Technik.

Die S-Klasse galt Mercedes schon damals als Technikträger. Bei Sicherheit, Telematik, Elektronik. Der W116 war das erste Serienauto mit ABS, ab 1978 wurde es als Extra angeboten. Was Generaldirektoren und Amtsträger schützte, sollte später weiter unten ankommen. Allerdings gab es damals beim Daimler kein echtes „unten“.

Oben löste 1979 der W126 den W116 ab. Er kam ab 1981 gegen Aufpreis mit Fahrerairbag und Gurtstraffer, auch ein Novum. Die Chromstoßstangen wurden durch Kunststoffstoßfänger ersetzt. Bruno Sacco war für das Design verantwortlich, das im Vergleich zum Vorgänger klar und nüchtern wirkt. Weniger prunkvoll, weniger protzig. Die Plastikplanken reichten um den kompletten Wagen - praktisch bei Remplern, die den Lack ganz ließen.

Außerdem waren Leichtbau und Aerodynamik Thema. Schließlich war der W126 unter dem Eindruck der ersten Ölkrise entwickelt worden. Der 300 SE verbrauchte bei besseren Fahrleistungen rund zehn Prozent weniger als der 350 SE der Vorgänger-Baureihe. Außerdem kam der Katalysator. Mehr Vernunft, weniger Prunk. Feindbild der Linken und Vorstands-Transportmittel blieb die S-Klasse. Auch der W126 hat seine RAF-Geschichte: Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen kam 1989 bei einem Bombenanschlag auf seine gepanzerte Limousine um.

Im Inneren des W126 merkt man vom Technikzeitalter zunächst wenig. Das Cockpit wirkt kaum moderner als das im W116. Der gleiche blaue Kunststoff spannt sich auf dem Armaturenbrett, das Holz wirkt wie aus derselben Charge. Für die billigen Plastikschieber der elektrischen Sitzverstellung würde sich Dacia heute schämen. Wenn Dacia eine elektrische Sitzverstellung anbieten würde. In der S-Klasse saß sie schon 1981 da, wo man sie heute noch findet. In der Tür, nicht am Sitz.

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Mercedes 300 SE W126: Fahrdynamisch in die 1990er

Den Fortschritt spürt man erst, wann man fährt. Dieser W126 wirkt schon auf den ersten paar Metern locker um die 11 Jahre moderner, die er neuer ist. Der weiße 300 SE stammt von 1990. Der 3,0-Liter-Reihensechszylinder leistet nur 188 PS (mit Kat bleiben 179 PS) und 260 Nm Drehmoment, trotzdem geht er besser als der W116.

Die Viergang-Automatik reagiert spontaner, die Lenkung vermittelt mehr Gefühl. Die Solidität des 116ers spürt man im 126er trotzdem noch. Dabei wiegt er deutlich weniger. Um fast 200 Kilo ist der 300 SE (1.570 kg) leichter als der 350 SE (1.765 kg). Den deutlich schwächeren 280 SE der Vorgängergeneration schlägt er um fast einen Zentner.

Der Sauger säuselt seinen Sechszylinder-Sound und schiebt den 300 SE nicht brachial, aber nett nach vorne. Die Bremsen packen fast bissig zu. Den W126 kann man sich gut im Alltag vorstellen. Warum auch nicht. Er bekommt ja noch nicht mal ein H-Kennzeichen.

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Mit dem Kohl-Panzer schwindet der Charme

Zwölf Jahre lang baute Mercedes den W126. Länger als jede andere S-Klasse. Gut 818.000 Exemplare wurden verkauft, bis heute schaffte das kein Nachfolger. Allerdings wurde auch nie wieder eine S-Klasse so lange gebaut.

Beim Umstieg in den W140 merkt man das sofort. Kaum zu glauben, dass nur zwei Jahre zwischen den beiden liegen. Es ist das damalige Topmodell 600 SEL, Baujahr 1992. Der Kohl-Panzer. Dieser Trumm von Auto ist gebaut wie eine Trutzburg, ausladend und abweisend. So ähnlich wie Kohl. Und ähnlich kontrovers. Für Kritiker stand der W140 sinnbildlich für eine Politik, die Mitte bis Ende der 1990er den Kontakt zum Volk verloren hatte.

Über 5,21 Meter streckt sich der W140 in der Langversion, von Radlauf zu Radlauf misst er fast 1,89 Meter. Der Vorgänger (W126) war sieben Zentimeter kürzer und beinahe sieben Zentimeter schmaler. Erst mit der aktuellen Baureihe W222 hat Mercedes es geschafft, das wieder zu übertreffen.

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Mercedes 600 SEL: Der erste Mercedes-V12 nach dem Krieg

Mercedes setzte im 140er erstmals nach dem Krieg einen V12 ein. Mit sechs Litern Hubraum und 408 PS. Die kann er gut vertragen. Rund 2,2 Tonnen bringt der 600 SEL auf die Waage – fast eine halbe Tonne mehr als das W126-Topmodell 560 SEL. Die Fenster waren doppelt verglast, nicht nur mit aufgeklebter Folie, sondern mit zwei vollwertigen Glasscheiben.

Sogar der Innenspiegel ließ sich elektrisch verstellen. Ein unnützes Extra, von dem selbst der langjährige Baureihenleiter Frank Knothe sagt, da habe man es eventuell zu weit getrieben. Trotzdem ist er überzeugt, dass der Sprung vom 126 zum 140 einer der größten in der S-Klasse-Geschichte ist. Zumindest, was Komfort und Elektronik betrifft.

Man muss das nicht unbedingt vom Fahrersitz aus erleben. Fahrdynamisch stellt der 600 SEL keine Offenbarung dar. Er wirkt vom Lenkrad aus genauso schwer und breit, wie er ist. Die Bremse braucht mehr Druck als die im W116 und vermittelt quasi kein Gefühl. Ein Fahrerauto war diese S-Klasse nur geradeaus. In 6,3 Sekunden war sie auf Tempo 100.

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Das ESP kam vom 600 SEL in die A-Klasse

Der W140 ist ein Hintensitzer-Auto. Die Sitze im MB-Classic-Exemplar sind mit dickem beigen Velours bezogen. Damals mochte man das, es war der Bezug der Wahl für die Topausstattung. Leder galt als kühl. Allerdings brauchte man jemanden, der das empfindliche Material sauber hielt. Es altert nicht gut, auch dieser 600 SEL wirkt schmuddelig.

Dafür verstecken sich überall Elektromotoren. Es gibt eine Mehrzonen-Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Sitze mit Memory-Funktion. Die Neigung der Rückbanklehne lässt sich elektrisch justieren. Das klingt zwar, als würde man eine Zugbrücke herunterlassen, aber den Komfort erhöht es. Auch die Kopfstützen klappen elektrisch nach hinten.

Damit war der W140 durchaus Zeichen seiner Zeit. Schließlich brachten uns die späten 80er so unnütze Features wie Tapedecks mit Autoreverse-Funktion, bei der die komplette Kassette umgedreht wurde. Zeitgeistig war der W140 allerdings nicht. Er war zu breit für eine Normgarage und passte nicht auf den Autoreisezug. Der Innenraum mit Velours und Wurzelholz wirkt spießig. Eher wie Oggersheim als wie Berlin Mitte.

Die Zeiten, als die S-Klasse die Nachrichten bestimmte, neigten sich ohnehin rapide dem Ende zu. Der 7er von BMW war zwischenzeitlich zum ernsthaften Konkurrenten aufgestiegen - auch außerhalb der bayerischen Landespolitik und 1994 kam der erste Audi A8 auf den Markt. Kurz nach dem Ende von Kohls Amtszeit drängte sogar Volkswagen in die Oberklasse. Gerhard Schröder machte den Phaeton kurzzeitig populär. Als eine Art bodenständige Oberklasse, wenn man so will. Inzwischen bestehen die Politiker-Fuhrparks aus einer bunten Mischung aller Hersteller.

Eine ziemlich wichtige technische Neuerung hatte der W140 aber noch in petto. Er war der erste Mercedes mit ESP. Ab 1995 gab es den Schleuderschutz in den V12-Modellen serienmäßig, für die V8-Versionen war er optional. Das erste Fahrzeug, dass das System in allen Varianten serienmäßig erhielt, war keine S-Klasse: die 1997 neu eingeführte A-Klasse wurde damit ausgerüstet. Jetzt gab es ein "unten" beim Daimler. Zuvor war sie beim Elchtest umgefallen. Übrigens am 21. Oktober, als vor ziemlich genau 20 Jahren. Auch kein schönes Jubiläum.

 

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Technische Daten W116, W126 und W140

Modell350 SE (W116)300 SE (W126)600 SEL (W140)
Motor3,5-Liter-V8-Benziner3,0-Liter-Reihensechszylinder6,0-Liter-V12-Benziner
Leistung205 PS (151 kW) b. 5.750 U/min188 PS (138 kW) b. 5.700 U/min408 PS (300 kW) b. 5.200 U/min
Drehmoment287 Nm b. 4.000 U/min260 Nm b. 4.400 U/min580 Nm b. 3.800 U/min
AntriebDreigang-Automatik, HinterräderViergang-Automatik, HinterräderViergang-Automatik, Hinterräder
Geschwindigkeit205 km/h200 km/h250 km/h
0-100 km/h10,3 s9,1 s6,3 s
Verbrauch13,0 l11,8 l13,7 l
Länge/Breite/Höhe4,96 m/1,87 m/1,43 m5,02 m/1,82 m/1,44 m5,21 m/1,89 m/1,49 m
Gewicht1.765 kg1.570 kg2.190 kg
Stückzahlen51.100 (W116 ges.: 473.035)105.422 (W126 ges.: 818.036)32.517 (W140 ges.: 406.717)

 

[videotag]https://www.youtube.com/watch?v=-oi8R0XGjnk[/videotag]

 

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492 Antworten

Der 126 ist einfach eine alte Kiste. Mit dem kann ich nichts anfangen. Der 140, 221 und 221 sind S-Klasse würdig.

Da ich unter anderem genau diese 3 Autos habe kann ich einmal mehr nur sagen: dilletantisch recherchiert und an zahlreichen Stellen falsch oder ungenau:

Beispiele: 116: um die Nullage passiert nix! Lenkspiel! Sollte man wissen, meiner ist sehr präzise.

Der Kühler war eben nicht hochkant sondern der erste Mercedes, der waagerecht war. Und die Reifen haben natürlich 14 Zoll und nicht 15 Zoll.

126: Das Auto (300SE) war Nachfolger des 280 SE, der Nachfolger hätte der 380/420 sein müssen. Und das Gewicht mit Schaltgetriebe mit der Automatik und SA's im 116 zu vergleichen ist noch peinlicher. Wenigstens die Fahreindrücke des 300SE passen einigermaßen (meiner ist auch von 1990) Der reale Gewichtsvorteil beim 6-Zylinder M110 ist deutlich unter 100KG. Und dafür wirkt (und ist) dervInnenraum viel kleiner als der W116; steht nur nirgends.

Und beim 140 werden schlicht nur die alten Falschmeldungen und Wortmeldungen die ideologisch verbohrten Linkspresse wiederholt, die inzwischen bestimmt 100 mal wiederlegt wurden. Und" Velours" war 1992 im V12 zwar Serie aber wenig gewünscht und nicht "üblich". Die meisten hatten eben entgegen Artikel Leder. Die These mit dem Velours traf allenfalls für den Vorgänger zu.

So könnte man beliebig weitermachen..

Und das obwohl schon ein Blick auf die Standardliteratur und in die jeweiligen Foren klar macht, dass hier einiges nicht stimmt.

Ich und meine Frau fahren genau diese drei regelmäßig und der W140 wird Yvor allem von meiner Frau gerade als Fahrer "geliebt"!

Und am 116 schätzen wir immer wieder genau die exzellente Lenkung, an die der 126 (beide mit neuwertiger Lenkung) nicht im Ansatz rankommt.

Mein Fazit: leider wie so oft schnell, schlampig und wenig ausgewogen!

Ich nehme den W116. Wegen der schönen Uhr. Warum an diese Stelle damals der Drehzahlmesser gewandert ist, werde ich nie verstehen. Wer interessiert sich in so einem Auto für eine Drehzahlanzeige?

Alle 3 sehr nette Großraum-Limousinen mit Charakter von MB. :)

Nach dem W140 hörte MB auch auf zu sein, was sie mal waren.

Die heutigen S-Klassen sind zwar ein nettes Spielzeug, aber ihnen fehlt einfach der min. 30-jährige Charm. :D

@111erBernd

Na, das ist doch mal aus erster Hand berichtet.

Danke.

 

Der Unterschrift-Titel ist ja aller erste Sahne.

Beginnend mit Zitat: "Vom RAF-Terror bis..."

Dass diese ganze Sache mehrere gewaltige Haken hat wird weiterhin strickt ignoriert, Hauptsache man kann die Wörter RAF und Terror schön propagieren.

Aber das ist nicht das Thema...

PS: Ein herzblut W201-Fahrer (1991) :)

Warum ist der alte, kürzere W116 fast 200 Kg schwerer als der W126? Dachte, neue Autos wären eher schwerer. Ok., der W116 hat hier einen größeren Motor. Ist das der entscheidende Grund? Der W126 ist mit über 5 m Länge relativ leicht.

j.

am 21. Oktober 2017 um 7:21

Die Entwicklung der letzten 20 Jahre ist schon erstaunlich: Da habe ich mit meinem noch schwereren Schiff mit einem halb so großen Motor, der im Realbetrieb nur die Häfte verbraucht, fast identische Fahrleistungen wie der damalige 6,0 l V12 :cool:.

Mein Vater fuhr einen W116 - 280SE - den Klang des Motors habe ich heute noch in toller Erinnerung.

Mein Vater hat den damals als Jahreswagen gekauft.

Ein schönes Auto in der klassischen Buchhalterausstattung mit elektr. Schiebedach, Lenkradautomatik, Radio und sonst nichts. Allerdings war die Farbkombination schon sehr "speziell" und typisch 70er Jahre. Aussen Kaledoniengrün und innen eine MB-Tex Kunstlederausstattung (o.k. noch ein Extra :D) in grün. Die sah aber innen nach 10 Jahren noch aus wie am ersten Tag. Solche Farbkombinationen könnte man sich heute in der S-Klasse nicht mehr vorstellen. Leider kam dann doch der Rost mit der Zeit und meine Eltern sind auf den W124 umgestiegen.

In meinen Augen war der W116 die schönste S-Klasse und bei der Erscheinung ihrer Zeit am meisten voraus.

Aber auch der W126 war eine tolle Weiterentwicklung. Ich kann mich noch sehr gut erinnern als der Wagen 1979 auf den Markt kam. Ich war 8 Jahre alt und schon ein großer Autofan. Wenn man damals einen der ersten W126 im Straßenverkehr sah, wirkte der wirklich sehr futuristisch und wie von einem anderen Stern. Vor allem in hellen Metallicfarben. Den W126 gab es ja sehr lange bis 1991 - hat mich in meiner Jugend begleitet.

Dann kam der "Riese" W140. Was damals alle Dimensionen gesprengt hat (Anpassung von Reisezügen der deutschen Bahn, massenweise Probleme in Waschanlagen etc.) ist heute fast schon eher klein - schon witzig :)

Auf jeden Fall sehr charakterstarke Fahrzeuge - war eine tolle Zeit. Einen W116 möchte ich mir irgendwann mal zulegen - ist noch geplant :)

Federkernsitze und das Zebranoholz sind typisch für die Mercedes der 70er/80er Jahre. Der etwas altbackene Innenraum strahlt trotzdem heute noch eine Gemütlichkeit aus, die moderneren Modellen häufig abgeht.:)

Meine 2016er E-Klasse (MY 2015, W212) wiegt heute fast genauso viel wie ein 450 SE W116. Nur wenig leichter als ein 500 SE W140. Trotzdem beiden in den Fahrleistungen, teilweise haushoch, überlegen und verbraucht nur ein Drittel. Und da soll noch einer sagen, der Verbrenner hat keine Zukunft. Möchte nicht wissen, wie viel alleine die Konstruktion zur Erreichung der in Europa (noch unbekannten) Normen des US Small Overlap Crashtest in meinem Dicken wiegt......

"von Radlauf zu Radlauf misst er fast 1,89 Meter."? Kann das sein?

Zitat:

@111erBernd schrieb am 21. Oktober 2017 um 07:42:54 Uhr:

Da ich unter anderem genau diese 3 Autos habe kann ich einmal mehr nur sagen: dilletantisch recherchiert und an zahlreichen Stellen falsch oder ungenau:

Beispiele: 116: um die Nullage passiert nix! Lenkspiel! Sollte man wissen, meiner ist sehr präzise.

Der Kühler war eben nicht hochkant sondern der erste Mercedes, der waagerecht war. Und die Reifen haben natürlich 14 Zoll und nicht 15 Zoll.

126: Das Auto (300SE) war Nachfolger des 280 SE, der Nachfolger hätte der 380/420 sein müssen. Und das Gewicht mit Schaltgetriebe mit der Automatik und SA's im 116 zu vergleichen ist noch peinlicher.

Ganz ehrlich, mir reicht das Redaktionsgebashe!

Vor allem, wenn die Leute selber keine Ahnung haben. Da können Deine Frau und Du noch so viel Mercedes Fahren. Es fahren genug 116er mit 15 Zoll rum und dieser hier hatte eben welche und zwar ganz offiziell: https://www.mercedes-benz.de/.../tires_and_rim.html

Und was zum Geier soll ein waagerechter Kühler sein? Das ist grober Unfung. Im Text steht "der senkrecht aufragende Kühlergrill" - mehr nicht.

Und, ja, so alte Autos haben auch bei guter Wartung meist eine Lenkung, die etwas unpräziser ist, als wir das heute kennen. Auch bei Mercedes! Und das kann man in so einem Text durchaus erwähnen.

Und wenn zwei Autos aufeinanderfolgender Generationen da stehen, dann kann man auch bei unterschiedlichen Ausstattungen einfach mal einen Blick aufs Gewicht werfen. Das ist ein Anhaltspunkt - mehr nicht. Er merkt vage an, was sich da in den Jahren allgemein getan haben könnte.

 

Bin absolut kein Mercedes-Fan, aber beim W140 könnte ich schwach werden. :)

Und ich finde, Frau König steht er auch gut.

Immer wenn ich den W116 sehe muss ich ungewollt an den türkischen Film Mercedes Mon Amour / Sari Mercedes denken. Hat sich bei mir so eingebrannt. Mit dem W126 verbinde ich einen Stellplatz beim Bauern dort stand von einem Automessie so einer verstaubt. Der Besitzer fuhr immer mal wieder mit den gefühlt 20 alten Kisten und roter Nummer rum. Mit dem W140 verbinde ich Kohl, Komfort und die Geschichte um den Autozug.

Interessant ist und zugleich traurig ist, als die Fahrzeuge aktuell waren sind sie für Normalos, wie mich, unerschwinglich gewesen und dann sieht man dieselben 10-20 Jahre später im desolaten Zustand beim "Kiesplatz/Fähnchenhändler". Aber so ist der Lauf der Dinge. Alles geht mal den ewigen "Jagdgründen" zu.

Beim W140 komm ich nicht ganz drauf klar, dass die mittleren Lüftungsdüsen versetzt zur Mittelkonsole positioniert sind :D

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