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DRIVE PILOT Level 3

17 Antworten
Mercedes EQS V297
Themenstarteram 25. Februar 2025 um 14:03

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob hier im Forum noch jemand einen EQS mit dem Drive Pilot Level 3 besitzt. Gefühlt bin ich der Einzige damit unterwegs.

Falls Interesse besteht, kann ich gerne einen ausführlichen Fahrbericht verfassen. Die meisten offiziellen Tests und Berichte spiegeln die Realität meiner Erfahrung nach nicht wirklich wider. Ein praxisnaherer Bericht könnte für einige hier vielleicht aufschlussreich sein.

Gibt es noch jemanden mit dem Drive Pilot Level 3? Würde mich über einen Austausch freuen!

Viele Grüße!

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17 Antworten

Berichte doch bitte mal!

Danke!

Ja genau, mich würde auch sehr interessieren ob sich das lohnt oder nicht!

Ich finde ja schon das Handling des Fahrzeuges super wenn ich den Tempomat anmache, wie gut er dann die Fahrbahn erkennt!

Themenstarteram 25. Februar 2025 um 17:32

Erfahrungsbericht: Drive Pilot Level 3 im Mercedes-Benz EQS AMG 53

Hinweis: Dies ist ein Erfahrungsbericht aus einem Gedächtnisprotokoll und enthält daher oft subjektive Eindrücke.

Ursprünglich hatte ich nicht geplant, einen EQS AMG 53 zu kaufen. Mein Ziel war es, meinen E63 S zu ersetzen, und ein AMG GT 63 schien die naheliegendere Wahl. Letztendlich überzeugte mich aber die Technologie des EQS, insbesondere der Drive Pilot Level 3.

Und gleich vorweg: Ich bereue den Wechsel nicht.

1. Drive Pilot Level 3 – Ist ein Erlebnis

Der Drive Pilot Level 3 ist eines der fortschrittlichsten Assistenzsysteme im Automobilbereich. Die Möglichkeit, die Hände komplett vom Lenkrad zu nehmen und sich aktiv anderen Dingen zu widmen, verändert das Fahrerlebnis spürbar.

Ich fahre zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer im Jahr, etwa die Hälfte davon auf der Autobahn, hauptsächlich in Mittel- und Süddeutschland. Besonders im Stop-and-Go-Verkehr zeigt sich der Nutzen des Drive Pilot: kein ständiges Bremsen, Beschleunigen oder Spurhalten, sondern eine echte Entlastung.

Wichtig ist jedoch, dem System zu vertrauen. Wer mental weiterhin „mitfährt“ und jeden Moment einen Abbruch erwartet, wird den Vorteil nicht spüren. Wer sich jedoch darauf einlässt, fährt spürbar entspannter.

Allerdings gibt es klare Einschränkungen:

Der Drive Pilot funktioniert nur bis 60 km/h

Er ist nur auf deutschen Autobahnen nutzbar

Ein vorausfahrendes Fahrzeug ist erforderlich

Das System funktioniert nur bei Tageslicht

Eine nasse Fahrbahn kann die Aktivierung verhindern

Wintermonate sind problematisch: Temperaturen über dem Gefrierpunkt sind Voraussetzung

In Tunneln oder Baustellen wird die Funktion deaktiviert

 

Besonders die 60 km/h-Grenze schränkt die Nutzbarkeit stark ein. Wenn der Verkehrsfluss nur etwas schneller ist, deaktiviert sich das System und kann nicht mehr genutzt werden.

Wenn er sich abschaltet, passiert das aber nicht abrupt. Das System fordert die Übernahme mit ausreichender Vorwarnzeit an. Besonders in Baustellen oder vor Tunneln geschieht das zuverlässig und vorhersehbar.

2. Komfort und Technik – Mehr als nur ein Assistenzsystem

Der EQS bietet abseits des Drive Pilot eine hochmoderne Ausstattung, die den Fahrkomfort zusätzlich steigert. Massagesitze, TV-Streaming, großflächige Displays und eine markante Ambientebeleuchtung machen ihn zu einem unglaublich komfortablen Fahrzeug.

Während der autonomen Fahrt in Level 3 sind sie tatsächlich nutzbar – anders als in Fahrzeugen, in denen man die Hände am Lenkrad behalten muss.

3. Drive Pilot Level 3 vs. Level 2 – Kein Vorteil außerhalb der Autobahn

Einige erwarten, dass sich die Level-2-Fahrassistenzsysteme durch den Drive Pilot Level 3 verbessern. Das ist nicht der Fall.

Auf Landstraßen oder schlechter markierten Fahrbahnen kommt es weiterhin zu plötzlichen Abbrüchen oder Problemen bei der Spurführung. Hier verhält sich der EQS nicht besser als andere Modelle ohne Level 3.

Auf der Autobahn dagegen gibt es keine abrupten Systemabbrüche. Falls der Drive Pilot sich deaktiviert, hat man mindestens 10 Sekunden Zeit, um die Kontrolle zu übernehmen.

4. Fazit – Lohnt sich der Drive Pilot?

Der Drive Pilot ist keine Spielerei, sondern ein sinnvolles Assistenzsystem, das in bestimmten Situationen eine spürbare Entlastung bietet.

Die 60 km/h-Grenze ist die größte Einschränkung. Das System wäre deutlich nützlicher, wenn es nicht so oft deaktiviert würde. Auch die vielen anderen Bedingungen, die erfüllt sein müssen – gutes Wetter, Tageslicht, trockene Fahrbahn – schränken die Nutzung stark ein.

Für Fahrer, die regelmäßig Autobahnabschnitte mit dichtem Verkehr oder Staus erleben, kann sich der Drive Pilot dennoch lohnen. Ich selbst nutze ihn häufig und empfinde ihn als eine deutliche Erleichterung.

Ob der Aufpreis gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem geplanten Update auf 95 km/h wird das System aber richtig Interessant.

Ich freu mich riesig auf das Update.

Das Ding hat mehr Ausschlüsse wie wo es was bringt und dafür ist es viel zuteuer und verunstaltet die Front

Bin auch erschrocken über die vielen Problemchen die die Stufe 3 da so hat.

Ich sehe da kein Mehrwert, denn allein das vorausfahrende Fahrzeug und die nur 60 km/h lassen die Nutzbarkeit erheblich sinken.

Mir hatte mein Händler letztens erzählt, dass die zulässige Geschwindigkeit auf 130 oder 140 km/h von Mercedes erhöht wurde.

60 km/h ist da ja nichts.

All das was hier beschrieben wurde macht doch der Tempomat mit den Assistenzsystemen auch und dann auch noch weit über 60 km/h.

Zitat:

@Pizzaofen schrieb am 26. Februar 2025 um 13:13:16 Uhr:

All das was hier beschrieben wurde macht doch der Tempomat mit den Assistenzsystemen auch und dann auch noch weit über 60 km/h.

Der große Unterschied ist, dass im Fall des Unfalles bei Level 3, der Fahrzeughersteller haftet und bei Level 2 immer der Fahrer. Das ist jetzt im Normalbetrieb mal egal, aber die Haftung ist ein Riesen Thema für den Hersteller. Daher nicht weiter verwunderlich dass z.b. bei Tesla alles offiziell nur "Beta" ist, damit müssen sie nie für Ihre Fehler haften...

Ja, aber mal von der Haftung abgesehen, wo ist denn eigentlich der Vorteil?

Hände weg vom Lenkrad und machen lassen ist ja laut Beschreibung eigentlich nicht permanent möglich, auf Autobahnen schon mal gar nicht.

Bei anderen Sachen klinkt der sich gleich aus, warum also kaufen?

Erschließt sich mir nicht und auch das Fazit es wäre toll kann ich da nicht verstehen!

Dieses System arbeitet doch nur stark limitiert!

Naja die Haftung ist der große Unterschied. Da liegen technologisch Welten inzwischen...

IMHO gab bis Mitte 23 oder 24 die Gesetzeslage nicht mehr her, als einen Stauassistenten bis Tempo 60.

Das wurde mittlerweile erhöht, so viel ich weiß auf irgendwas 100-120km/h.

Nur für dieses höhere Tempo muss, was man so gelesen hat die HW geändert werden, weil eben das Thema Haftung so bedeutend ist...

Da die Menschheit mittlerweile mit der Eigenverantwortung ein Problem hat (siehe Videos vom Tesla AP, wo sich der Fahrer auf die Rücksitzbank setzt), mussten die Level 2 Systeme so eingeschränkt werden, dass eine Totmannschaltung einbauen musste. Sprich das Level 2 System darf nicht unbeaufsichtigt verwendet werden. Level 3 in den definierten Rahmenbedingungen schon.

Habe mich mit den Sachen jetzt nicht im Detail beschäftigt, daher bitte um Korrektur wo sich da etwas geändert hat.

Hier ein Bericht vom ADAC

Warum kaufen muss jeder für sich entscheiden. Ein 1600€ Smartphone kann auch nur minimal mehr als eines um <200€ (zumindest nichts was den Aufpreis rechtfertigen würde), dennoch kaufen es die Leute

Ich konnte das System immerhin mal in Immendingen ausprobieren.

Ja, man vertraut recht schnell dem System.

Ja, ich würde es in jedem Fall kaufen. Obwohl ich sehr selten Staus erlebe (aktives Vermeidemanagement; ich will stets fahren, muss nie), würde es solche Fälle wirklich verschönern.

Habe aktuell DTR+Q. Beeindruckend, wie selbst bei Nässe und Gegenlicht die Fahrbahn erkannt wird und wie sanft und perfekt er Kurven nimmt.

Schlecht, dass er wortlos aussteigt. So ist das nicht wirklich eine Entspannung, aber es soll ja nur ein Assistent sein.

Vermutlich würde der Übergang/ Umstieg (auf Level 3) sanfter erscheinen, wenn DTR+Q nicht nur das winzige grüne Lenkrad änderte sondern mit Ton zur Wachsamkeit aufriefe.

Bisher ist bei Störung keinerlei Rückfall auf "Tempomat" möglich. Wohl, um ja nicht Unerwartbarkeiten des Systems zu evozieren.

Künftig hat man in konkreten (eher klar erkennbaren) Systemgrenzfällen (Nicht BAB, v > 95 usw.) dennoch DTR+Q - aber hier schon durch die Lenkradleuchten gut erkennbar.

Gerade bei elektrischen Langstrecken (die man nicht selten entspannt bei um die 120 angeht), wird das System der absolute USP, wenn mal zuverlässig funktionierend.

Themenstarteram 27. Februar 2025 um 1:28

Leider ist Mercedes wirklich nicht mehr gut darin Technologie vernünftig zu erklären. Das merkt man besonders beim Thema Drive Pilot.

Man kann den Drive Pilot nicht mit einem Fahrassistenten auf Level 2 vergleichen. Der Drive Pilot übernimmt die gesamte Kontrolle. Man könnte sagen, der aktuelle Stand ist nicht mehr als eine Testphase. Mercedes kommuniziert das anders, aber die Begrenzung auf 60 km/h ist in der Praxis eine große Einschränkung.

Sobald das Fahrzeug knapp 70 km/h erreicht, leitet das System die Deaktivierung ein und fordert den Fahrer auf, die Kontrolle zu übernehmen. Das Ziel war aber sicher nicht, es dabei zu belassen.

Seit Ende 2024 wurde die behördliche Zulassung für eine Erhöhung auf 95 km/h erteilt. Mercedes hat angekündigt, dies bei allen Bestandsfahrzeugen mit Drive Pilot sowie bei allen Neufahrzeugen mit MBUX per Over-the-Air-Update umzusetzen.

95 km/h ist laut Mercedes dann aber auch die Grenze für alle Fahrzeuge mit MBUX. Erst bei einer neueren Generation, vermutlich S-Klasse Facelift 2025, EQS zweite Generation und möglicherweise dem E-Klasse Facelift, wird es technisch möglich sein, das nächste Ziel von 130 km/h umzusetzen. Das wird wohl auch angestrebt.

Für mein Fahrzeug und alle bestehenden Modelle mit Drive Pilot bedeutet das, dass keine höheren Geschwindigkeiten als 95 km/h möglich sein werden.

Das klingt erstmal nach wenig, ist in der Realität aber ein riesiger Sprung. Bisher bedeutete Drive Pilot: Langsamer Stauverkehr, oft nur wenige Minuten nutzbar, dann wieder deaktiviert.

Mit 95 km/h sieht das anders aus. Ich fahre nicht mehr auf den Parkplatz und mache eine halbe Stunde Pause, sondern fahre auf die rechte Spur, hänge mich hinter einen LKW, aktiviere den Drive Pilot und kann währenddessen eine Doku schauen, E-Mails bearbeiten oder mich einfach entspannen.

Es gibt einen Grund, warum das mit Abstandstempomat oder Spurassistent nicht empfehlenswert ist. Diese Systeme sind einfach nicht zuverlässig genug.

Die Fahrassistenzsysteme auf Level 2 nehmen unter Umständen schon einiges an Stress beim Fahren raus. Aber der Drive Pilot fährt einfach selbst. Auch wenn es nur bis 95 km/h funktioniert, muss ich nichts tun. Das ist ein riesiger Unterschied.

Meine Hände sind weg vom Lenkrad. Ich fahre den Sitz in eine angenehmere Position, aktiviere die Massagefunktion, nehme mein Tablet und schreibe einen Beitrag auf Motor-Talk. Währenddessen kontrolliere ich nicht ständig die Umgebung, den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug oder was sonst um mich herum passiert.

Ich bin in diesem Moment Beifahrer.

Was den Preis angeht – also mal ehrlich. Der Aufpreis für den Drive Pilot liegt irgendwo bei 5000 €. Wo startet der EQS oder die S-Klasse? Bei 120.000 €? Das fällt da wirklich nicht ins Gewicht. Ich finde, im Verhältnis zu anderen Ausstattungspaketen ist das fast schon günstig, vor allem für so eine aufwendige Technologie.

Das Auto ist vollgestopft mit zusätzlicher Sensorik, ein hochauflösendes Satelliten-Navigationssystem, zusätzliche Kameras – und während das System aktiv ist, trägt Mercedes die Fahrverantwortung. Das gibt es in keinem anderen System auf dem Markt.

Zum Thema Optik des Frontgrills: Der EQS 53 ist für meinen Geschmack der hässlichste Mercedes, den ich je hatte. Nichts für ungut, aber das liegt sicher nicht an den zwei Lidar-Sensoren vorne – das Auto ist außen einfach insgesamt eine Katastrophe.

Und dennoch habe ich mich unter anderem wegen des Drive Pilot gegen einen AMG GT entschieden – und bereue es kein bisschen.

Der einzige Aufreger für mich ist die miserable Kommunikation seitens Mercedes.

Es hieß zuerst, das Update auf 95 km/h komme Ende 2024, dann wurde es auf Anfang 2025 verschoben. Ein genauer Termin ist bis heute nicht bekannt, und es gibt bei meinem Fahrzeug einen erheblichen Software-Update-Stau.

Mein MBUX ist veraltet, es fehlen Funktionen, weil das System noch nicht aktualisiert wurde, und Anfragen dazu werden nicht zufriedenstellend beantwortet.

Wenn das Update endlich kommt, bin ich aber zufrieden.

am 27. Februar 2025 um 9:31

@UNIMATRIX0 aus meiner Sicht sehr gut zusammengefasst!

Ich sehe auch den größten Vorteil darin, dass man seine Hände frei vom Lenkrad hat. Zum einen ist die Sitzposition dann entspannter (für Level 2 macht es BMW im 5er am besten, denn dort geht es auch ohne Hände aber mit Blick) und zum anderen kann man was anderes machen.

Wie oft wäre ich gerne einfach mal auf die rechte Spur gefahren, mich mit 90 km/h in den LKW Zug reingesetzt und ne Zeit lang was anderes gemacht. Top!

Wenn es bis zu 130 km/h zugelassen wird umso besser. Nicht unbedingt für die Fahrt innerhalb Deutschlands, sondern vielmehr im Ausland. Da hat man meist eine Beschränkung bis 130kmh. Dann kann man sich da ohne größere Probleme in den schnelleren Fließverkehr einklingen. Wie toll ist das denn dann

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