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Duales Studium beim TÜV?

Themenstarteram 27. August 2015 um 7:36

Hallo liebe Forennutzer!

Auf der Suche nach einem passenden Beruf bin ich auf das duale Studium "Maschinenbau - Kfz-Prüftechnik" beim TÜV gestoßen. Leider finde ich nicht viele Informationen darüber, habe aber noch ein paar Fragen und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

1. Leider habe ich schon lange keinen perfekten Lebenslauf mehr. Nach meinem Abitur 2009 habe ich 3 Semester International Business Management studiert und abgebrochen. Anschließend habe ich ein halbes Jahr mit Vollzeit-Arbeit als Kellnerin und Praktika überbrückt. Seither studiere ich im Bachelor Chemie, meine Noten sind leider nicht sehr gut und ich brauche voraussichtlich 10 Semester für den Abschluss (das 1. Semester habe ich durch Krankheit fast vollständig verpasst, bin im 2. nicht mehr mitgekommen und habe dann erst im 3. wirklich angefangen). Nebenher studiere ich hobbymäßig Rechtswissenschaft an der FernUni in Hagen. Da man als PI bzw. später als aaSmT bzw. aaS auch viel mit Paragraphen zu tun hat: Soll ich das Studium angeben und bringt es mir einen Vorteil, auch wenn ich erst wenige Leistungen vorzuweisen habe? Und habe ich überhaupt eine Chance auf einen dualen Studienplatz?

2. Wie hoch ist das Niveau an der DHBW in Horb? Ich bin kein Mathe-Crack (was mir vor allem bei Herleitungen, wie wir sie im Chemie-Studium an der Uni sehr häufig benutzen, Probleme bereitet), rechnen kann ich aber. Mein Interesse an Autos und den technischen Hintergründen ist sehr hoch, kann man sich im ersten Jahr trotzdem durch die Grundlagen beißen, die mit Autos noch wenig zu tun haben?

3. Wie genau funktioniert das mit dem Studium? Kann man anschließend direkt die Ausbildung zum aaSmT machen? Wie lang dauert die dann noch? Und wie sieht es mit aaS aus? Laut Gesetz benötigt man einen Abschluss von einer Universität oder Technischen Hochschule, gehört die DHBW dazu? Benötigt man einen Master? Falls ja, wo kann man den (berufsbegleitend) machen? Alternativ ginge noch ein Fernstudium an der TU Dresden zum Diplom, aber ich weiß nicht, ob man da mit DHBW-Bachelor angenommen wird.

Danke euch schonmal für eure Antworten!

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8 Antworten

Hi,

Ich habe jetzt ein duales Studium Maschinenbau/Fahrzeug- System Engineering an der DHBW (Stuttgart) hinter mir. Also nicht ganz das Gleiche und nicht beim TÜV (für die Theorie unerheblich) aber ich glaube schon Vergleichbar.

Erstmal ja der Abschluss an der DH ist der Bachelor, du hast einen offiziellen Studienabschluss. Der ist aber an TUs oft nicht so richtig anerkannt (genauso wie FH). Die halten sich da oft für was elitäres.

Zum Niveau: Das Bachelorstudium beinhaltet sehr viele Grundlagen in Mathe/ E-Technik/ Mechanik etc. wofür man in Mathe schon recht gut sein muss. Die Praxisfächer kommen erst ab dem 4. Semester so richtig.

Ob du einen Studienplatz kriegst, kannst du nur durch Bewerbungen rausfinden. Das hängt ganz vom Personaler in der Firma ab.

Allgemeine Fragen zum DH Studium beantworte ich noch gern :)

LG flooott

Das Maschinenbaustudium ist alles andere als geschenkt. Abbrecherquoten von um die 50 Prozent eher die Regel als die Ausnahme.

Wenn du schon selber sagst, du bist nicht sobder Mathe-Crack, dann würd ich mir das mal ganz genau überlegen.

 

Das Maschinenbaustudium erfordert nach meiner Erfahrung ein enormes Niveau an Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft. Du investierst da extrem viel Zeit und v.a. in den ersten Semestern muss man sich durchbeissen, da geht viel Freizeit drauf.

 

Wenn du dir nicht 100 Prozent sicher bist, dass das das Richtige ist, lass es bleiben. Dann schaffst du es nämlich sowieso nicht. Das Maschinenbaustudium ist meiner Ansicht nach nichts, wo man sagt: ja gut, probier ich halt das mal. Das geht sicher schief.

 

Nur als Anregung, wenn du schon sagst, du hast dies und jenes angefangen zu studieren. Maschinenbau dann als nächstes einfach so mal zu probieren, halte ich für eine schlechte Idee.

 

Das mag zwar alles jetzt hart klingen, aber das möchte ich dir so schonmal mitteilen. Die Informationen sind nämlich bei der Entscheidungsfindung wichtig.

 

PS: studiere selber im Master Fahrzeugtechnik an einer TU, ich weiss also von was ich spreche :D

am 27. August 2015 um 9:49

Zitat:

@Marco1991 schrieb am 27. August 2015 um 11:32:51 Uhr:

Das Maschinenbaustudium ist alles andere als geschenkt. Abbrecherquoten von um die 50 Prozent eher die Regel als die Ausnahme.

Das ist bei der DHBW zum Glück besser, da hier die Unternehmen schon vorab recht strenge Auswahlkriterien anlegen und so versuchen nur Leute einzustellen, von denen sie glauben, dass diese das Studium durchziehen. Daher sind die Durchfallquoten weit weg von denen normaler Unis bzw. FHs. Bei mir lag die Quote bei ca. 10 % (Wirtschaftsingeieurwesen-Maschinenbau).

Falls du zum Bewerbungsgespräch kommen solltest (die haben möglicherweise auch vorgelagerte Tests o. ä.) solltest du auf jeden Fall eine gute Begründung für deine angefangenen, abgebrochenen und nebenher betriebenen Studienreichtungen bereithalten.

Wenn dir bei Chemie Mathe sauer aufstößt, dann mach um Maschinenbau einen riesigen Bogen. Mehr kann man da eigentlich nicht zu sagen. MB besteht praktisch nur aus Mathe, Elektrotechnik=Mathe,Physik=Mathe, Mechanik=Mathe, Konstruktion=Mathe u.s.w. :D

Deine Beschreibung klingt für mich, als wenn du auf Biegen und Brechen irgendein Studium abschließen möchtest?

So wird das aber selten was, dann lieber einen anderen Lebensweg einschlagen, andernfalls rauschen die Jahre nur an dir vorbei und du stehst nicht bessser da.

Zitat:

@charly1994 schrieb am 27. August 2015 um 11:49:49 Uhr:

Zitat:

@Marco1991 schrieb am 27. August 2015 um 11:32:51 Uhr:

Das Maschinenbaustudium ist alles andere als geschenkt. Abbrecherquoten von um die 50 Prozent eher die Regel als die Ausnahme.

Das ist bei der DHBW zum Glück besser, da hier die Unternehmen schon vorab recht strenge Auswahlkriterien anlegen und so versuchen nur Leute einzustellen, von denen sie glauben, dass diese das Studium durchziehen. Daher sind die Durchfallquoten weit weg von denen normaler Unis bzw. FHs. Bei mir lag die Quote bei ca. 10 % (Wirtschaftsingeieurwesen-Maschinenbau).

Alles klar, ich kann natürlich nur von meiner Erfahrung an einer "normalen TU" berichten.

Letztendlich ist es dann aber vom Anspruch her gleich, nur dass eben vor Studienbeginn noch härter aussortiert wird.

Es liest sich halt so, als wenn die TE jetzt einiges angefangen hat und jetzt sagt: hm Autos interessieren mich auch, das könnte was sein. Und falls das so ist, kann ich nur von dem Versuch abraten. Das bestätigen mehr oder weniger alle bisherigen Antworten.

Themenstarteram 27. August 2015 um 11:37

Danke für eure Antworten :)

Vielleicht habe ich mich ein bisschen missverständlich ausgedrückt: Ich stehe mit Mathe nicht komplett auf Kriegsfuß, ich habe nur Probleme mit mathematischen Herleitungen bzw. Beweisen. In der Schule war ich (bis auf die üblichen durch die Pubertät bedingten Ausrutscher) durchgängig gut bis sehr gut in Mathe. Ein Beispiel: Rechnen mit der Nernst-Gleichung ist kein Problem, das Herleiten bereitet mir allerdings Probleme. (Wobei die Nernst-Gleichung ziemlich einfach herzuleiten ist, das würde ich wahrscheinlich noch schaffen. Aber ich denke, das Beispiel ist ganz gut.) Und nun die Frage: Muss man an der DHBW auch alle Formeln theoretisch herleiten können oder genügt es, wenn ich die Formeln kenne und damit rechnen kann? Es geht mir hier auch speziell um die DHBW.

Und keine Angst, ich bin nicht beleidigt oder verurteile jemanden, weil er mir erzählt, dass Maschinenbau schwer ist ;) Das ist mir durchaus bewusst.

Ich habe seither bei der Studienwahl immer den Fehler gemacht, dass ich mich ausschließlich von meinen Interessen habe leiten lassen. Über den späteren Beruf habe ich mir kaum Gedanken gemacht, zumal man viele Berufsfelder vorher auch gar nicht einschätzen kann. Ergebnis der Sache: Ich stehe nächstes Jahr mit einem abgeschlossenen Chemie-Bachelor da, mit dem ich keinen Beruf ergreifen kann, der mir auch nur ansatzweise Spaß machen könnte. (Und nein, das ändert sich durch Master oder Promotion auch nicht, zumal das dann nochmal extrem lange dauert, bevor ich in den Beruf einsteigen kann.)

Und damit ich nicht für immer und ewig Hartz IV empfangen muss, ziehe ich das Ganze nun andersrum auf: Zuerst überlege ich mir, was mir Spaß machen könnte, dann recherchiere ich ausführlich, ob meine Vorstellungen zutreffen und anschließend schaue ich, über welchen Weg ich dorthin kommen könnte und ob sich das mit meinen Interessen vereinbaren lässt. Da ich den Bachelor auf jeden Fall abschließen werde, muss es auch nicht unbedingt ein Studium sein. Ich habe auch noch andere (sehr unterschiedliche) Alternativen, das duale Studium beim TÜV ist nur eine Option, über die ich mich gerade informiere. Wenn ihr versprecht, dass ihr mich auf keinen Fall auslacht, kann ich die anderen Optionen auch gerne noch nennen.

am 27. August 2015 um 13:22

Also ich weiß nicht genau wie das bei den Vollblut-Maschinenbauern ist, bei uns WIWs wurden die Herleitungen nicht in den Prüfungen verlangt. Wir durften aber auch immer selbstgemachte Formelsammlungen mit zur Prüfung nehmen, auf die man die Herleitungen zur Not hätte schreiben können. Ich denke das hängt aber auch stark vom Dozenten ab... Trotzdem war höhere Mathematik (was nebenbei nicht wirklich mit dem Mathe in der Schule vergleichbar ist) mit eine der schwersten Prüfungen mit den meisten Durchfallern. Ich denke allgemein, dass die DHBW etwas weniger theoretisch und einen Tick mehr praxisorientiert ist als eine Uni.

Zitat:

@EnsaladaMixta schrieb am 27. August 2015 um 13:37:29 Uhr:

Ich habe auch noch andere (sehr unterschiedliche) Alternativen

Das solltest du übrigens bei Bewerbungsgesprächen für ein duales Studium auf jeden Fall für dich behalten, sowas hören Personaler gar nicht gerne ;)

Was hast du denn noch für Alternativen? (ich zumindest werde versuchen nicht zu lachen ;))

Wieso auslachen? Stripper auf Ü50 Feiern? falls nicht keine Angst :)

Mit den meisten Gleichungen musst an der DHBW nur Rechnen müssen, es schadet aber nicht sich weitere Formeln herleiten zu können. Man kann ja nicht alle auswendig wissen bzw. in die meistens begrenzte Formelsammlung schreiben. Mathematische Beweise hab ich bei Maschinenbau nicht einmal gebraucht.

Das DH Studium beschreibe ich gern als Ausbildung mit besserer Theorie. Es ist schon recht stark auf einen folgenden Job ausgerichtet. Also vllt. genau die Zielführung die du in dem Durcheinander mal brauchst. Versteife dich aber nicht nur auf den TÜV. Auf der DHBW Website gibt's ne Liste mit allen kooperierenden Unternehmen. Da sind auch Mittelständler drunter, die man sonst garnicht kennt.

Auch wichtig zu wissen ist, dass man sich an der DHBW mehr wie in einer (Berufs) Schule fühlt als an einer Uni. Die Kurse sind ca 30 Mann (Frau) stark und die Dozenten kennen einen persönlich beim Namen. Das muss man wollen, also kein Unifeeling im Hinterkopf haben.

Bei der Frage was man noch für Alternativen hat aber nur sowas wie normal Maschinenbau studieren antworten. Wenn es was ganz anderes ist erweckt es beim Bewerbungsgespräch den Eindruck, dass du dir nicht sicher bist , dass du es willst

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