E 270 CDI zieht nach rechts
Hallo,
mein E270CDI Limo Avantgarde Stahlfahrwerk hat 4 neue Sachs Stoßdämpfer, neue Federlenker und Querlenker vorne und wurde heute erneut vermessen. Alles grün und in der Norm, außer der Nachlauf, der rechts zu links etwa 18 Minuten Unterschied hat und an der oberen Grenze ist. Ich habe noch Korrekturschrauben, die ich in die vorderen unteren Querlenker (Zugstrebe) machen könnte. Dann würden aber sämtliche Winkel verschoben werden. Gibt es irgendeinen Trick beim W211, z.B. Mehr Spur auf einer Seite etc. damit ich wieder einen normalen Geradeauslauf habe?
Grüße
Nikolaj
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18 Antworten
Vielleicht hat doch noch jemand nen Tipp?
Wer hat den vermessen? Reifenbude oder Mercedes? Die w211 ordentlich zu vermessen ist eine kleine Kunst..
Hallo,
Da ich die Problematik nur zu gut kenne, kann ich aus eigener Erfahrung und x Vermessungen berichten, daß bei meinem Fahrzeug nur die Erhöhung des Nachlauf rechts Verbesserung gebracht hat.
Mit einer asymmetrischen Einstellung der Spur erreichst Du wenig, da sich die Spur an der Fahrzeugmittelachse ausrichtet und sich lediglich der Fahrachswinkel verschiebt (Dackellauf) und das Lenkrad zum geradeausfahren schief steht.
Eine asymmetrischer Sturz kann helfen, hat aber ungleichmäßigen bzw. erhöhten Reifenverschleiß zur Folge. Aus diesem Grund wird von MB bevorzugt der Nachlauf asymmetrisch eingestellt.
Der Tausch der Vorderräder von rechts nach links kann ebenfalls Verbesserungen bringen.
Falls Dein Fahrzeug der Fahrbahnneigung sowohl nach rechts als auch nach links folgt, ist das stark von der Reifenmarke und Breite abhängig.
Manche erreichen Verbesserungen mit der Erhöhung der Vorspur an Hinter und oder Vorderachse innerhalb der Tolleranzgrenzen.
Falls Du rechts den Nachlauf erhöhen willst, kannst das selbst machen, ist nicht schwierig. Durch die Erhöhung ändert sich die Spur geringfügig. Dein Lenkrad wird minimal nach links stehen. Wenn Du die rechte Spurstange eine viertel Umdrehung im Uhrzeigersinn hineindrehst, steht Dein Lenkrad wieder gerade und die Spur ist korrekt. Am besten die Stellung der Spurstange vorher mit einem Stift markieren.
Bei der Wahl des Achsvermessungsbetriebes empfehle ich einen Betrieb mit einer 3D Anlage.
Bei Mercedes hab ich eher schlechte Erfahrungen gemacht. Meist stand das Lenkrad schief und ich musste x Mal antreten, bis die es hingekommen haben.
Gruß
Hi @sh1, ist zwar nicht mein Thread aber danke für die wertvollen Infos. Wie stellt man den Nachlauf ein? Auch mit Korrekturschrauben? Ich hab mal ein paar Monate in der Prüfstrasse einer grösseren deutschen Firma gearbeitet. Die haben mir beigebracht wie man Spur einstellt. Aber nur Spur. Der Mechaniker hat neben dem Optischen Messkopf kleine gefaltete Papierschnipsel gehabt. Wenn der Sturz nicht gepasst hat, dann hat er die unter die Halterung von dem Messkopf gesteckt, damit der grade steht und die Daten auf dem Ausdruck stimmten. Hahaa. Heftig, oder? Ich hoffe das machen nicht alle so.
Erstmal vielen Dank fürs Antworten!
Das Fahrzeug wurde in einem Betrieb, welches sich nur damit beschäftigt vermessen. Es handelte sich um ein modernes 3D Gerät. Der Reifendruck wurde anfangs überprüft und bei der Vermessung ordentlich Zeit genommen, ich war die ganze Zeit dabei und konnte die Ergebnisse live am Monitor beobachten.
Anbei der Ausdruck vom Vermessen.
Ich schließe mich AlexBean an: wie kann denn der Nachlauf eingestellt werden? Der WIS entnehme ich, dass es nur anhand der Korrekturschrauben geht. Ich könnte in die rechte Zugstrebe noch eine Reparaturschraube einbauen um den rechten Nachlauf zu erhöhen. Dann wird rechts der Nachlauf laut WIS um +49´verändert und der Sturz um +11´.
Hallo,
Um den Nachlauf zu erhöhen muß das rechte Vorderrad durch Einbau der Reparaturschraube nach vorne geschoben werden. Hierzu die Torx Schraube der Zugstrebe durch die Reparaturschraube ersetzen.
In derr Zugstrebe gibt es 3 mögliche Positionen für die Schraube. Wenn man eine Grube hat, geht es am einfachsten.Wenn die Schraube entfernt wurde, einfach einen Klotz hinter das rechte Rad stellen und das Fahrzeug nach hinten schieben. Das reicht in der Regel schon für die 0,5 cm, die das Rad nach vorne muß. Wenn Du die Reparaturschraube einsetzt, ist es wichtig nicht mehr an der Schraube zu drehen, da sonst die Einkerbungen die Nuten abscheren können. Also die Mutter festziehen und an der Schraube gegenhalten.
Wichtig: Mutter erst festziehen, wenn das Auto auf den Rädern steht ! (falls man es auf der Bühne macht)
Durch das nach vorne schieben das Rades wird dieses vorne nach aussen gedrückt und wandert leicht in Richtung Nachspur (ca. 5 Minuten) Durch das hineindrehen der Spurstange um 90 Grad gibt man wieder die fehlenden 5 Minuten mehr Vorspur.
Beim ersten Mal hab ich ca 30 Minuten benötigt
Man entwickelt relativ schnell ein gutes Gefühl um wieviel man die Spurstangen verdrehen muß um eine Schiefstellung des Lenkrades zu korrigieren.
Mir ist es ein völliges Rätsel wie Mercedes für so etwas solche Mondpreise verlangen kann, wie sie es tun.
Ich muß dazusagen, daß das erste Mal als ich das bei Mercedes machen ließ insgesamt 5 Vermesssungen und ein halber Tag drauf ging, weil sie es nicht geschafft haben, durch logisches Denken diie Spurstangen in die richtige Richtung zu drehen um das Lenkrad gerade zu stellen. Aussagen wie, das kann man nicht besser einstellen o.ä zeigen mir nur die Unfähigkeit sogenannter "Spezialisten"
Dein Vermessungsprotokoll sieht aber soweit gut aus. Wurden Deine Zugstreben noch nicht getauscht ?
Was fährst Du für eine Reifenmarke -Größe ?
Gruß
Dunlop. In den Federlenkern sind schon Korrekturschrauben. Alle teile außer den oberen QL sind neu und von TRW/Lemforder/Ruville
Hallo,
Bei mir ist es so, daß das Problem mit neuen Goodyear Asymmetric 3 wieder verstärkt auftritt. Allerdings bei mir sowohl Rechts als auch Links Ziehen je nach Fahrbahnneigung. Die Reifen sind verhältnismäßig weich und das scheint die Einflüsse noch zu verstärken.
Auf der Autobahn fällt es am stärksten auf, da muß immer leicht nach links gegengelenkt werden. Bei den alten Reifen war es so, daß es mit abnehmendem Profil etwas besser wurde.
Inzwischen bin ich der Meinung, daß die C und E Klassen Fahrwerke einfach viel zu empfindlich sind und auf geringste Einflüsse reagieren.
Hatte mal ein längeres Gespräch mit einem Tuner, der riet zu schmalerer Bereifung und auf keinen Fall irgendwelche Tieferlegungen, da man danach keine vernünftigen Ergebnisse vorallem was die Spurtreue betrifft erzielen konnte.
Allerdings gibt es scheinbar auch E-Klassen, die geradeausfahren. Hier würde mich interessieren, ob das die Regel oder die Ausnahme ist.
Also meiner fährt geradeaus auch wenn man das Lenkrad loslässt .
Was hast Du für eine Bereifung und Lenkung?
Habe hinten 275/35/18 und vorn 245/40/18 auf einem CLS ohne Airmatic mit Parameterlenkung.
245/45 R17 Airmatic und Parameterlenkung .
Der Vorteil der Airmatic ist, daß das Fahrzeugniveau ausgeglichen wird und somit gleichmäßige Achslasten herrschen, was bei der Stahlfederung ja nicht passiert.
Evtl gibt es Einstellungen des Fahrwerks, die dem entgegenwirken, diese sind mir aber nicht bekannt.
Vllt kann mal jemand ein Vermessungsprotokoll einstellen von einem W211 mit Stahlfederung und Parameterlenkung und Mischbereifung, dessen Fahrzeug diesen Effekt nicht oder nicht so stark hat.
Möglicherweise kann man auf diesem Weg dann eine Tendenz erkennen mit welcher Reifenmarke , Breite und mit welcher Fahrwerkseinstellung man die wenigsten Probleme bekommt.
Fahre als 2. Wagen noch einen E46, bei dem spielt die Bereifung keine Rolle, der fährt immer geradeaus, egal in welche Richtung sich die Fahrbahn neigt. Dieser hat aber eine andere Achskonstruktion und somit auch nicht direkt vergleichbar. Ebenso ist es so, daß das Fahrzeuig nicht in die Richtung gezwungen wird, was auch am geringeren Nachlauf liegt.
Ebenso scheint es so, daß die Parameterlenkung den Effekt zu verstärken scheint.
Was mich interessieren würde, ob jemand durch Veränderung der Fahrwerksbuchsen , Tausch der Hydrolager gegen Gummilager in den Zugstreben oder anderen Veränderungen Verbesserungen erzielen konnte, oder ein bestimmter Reifen mehr oder weniger dazu neigt.
Grüße
Hier ich darf mal ist von anderem User. Fahrzeug fährt auch Perfekt
Zitat:
@benigo25 schrieb am 24. Februar 2017 um 14:28:00 Uhr:
Hier ich darf mal ist von anderem User. Fahrzeug fährt auch Perfekt
Mein Protokoll sieht annähernd genauso aus mit etwas weniger Vorspur auf der Vorderachse. Habe es aber auch schon mit etwas mehr Vorspur probiert ohne einen positiven Effekt zu erzielen. Einzig hatte ich das Gefühl, daß er etwas nervöser war. Wenn ich nahe Null Spur gehe wird er schwammig.
Bei 05 / 05 ist das Fahrgefühl genau dazwischen.
Hinten hatte mehr Vorspur bei mir eher den Effekt, daß die bestehende Fahrtrichtung (folgen der Fahrbahnneigung) den Winkel, den das Fahrzeug in dem Moment hat beizubehalten. Das heißt, das Ziehen war genauso ausgeprägt, allerdings war mein Eindruck, daß zum Geradeausfahren das Lenkrad etwas mehr Zug benötigt hat.
Aber Einfluß gegen das rechts- oder linksziehen konnte ich keine feststellen.
Bei mir sind die Traggelenke, Zugstreben und Koppelstangen neu. Spurstangen und Querlenkerbuchsen sind nach Prüfung spielfrei.
Mit der Erhöhung des Nachlaufs rechts wurde das Ziehen bei mir besser, aber weg ist es noch nicht.
Gruß