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E200NGT: Öl im Erdgas läßt Einblasdüsen verkleben

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 14. Mai 2011 um 17:24

Hallo alle zusammen!

Ich fahre einen E200NGT (11/2004; 251000 km; Scheckheftgepflegt) und mußte in die Werkstatt weil der Erdgasantrieb ausgefallen war (Meldung: Erdgasbetrieb nicht möglich Werkstatt aufsuchen). Dabei mußten alle Leitungen und die Einblaßdüsen ausgetauscht werden, was mir dann 1700 Euro kostete (500 Euro Kulanz schon runtergerechnet). Ich habe im Serviceheft nichts gefunden, das die Erdgasfilter ausgetauscht werden müssen. Sie werden dort nicht einmal erwähnt.

Weiß jemand, ob und wann diese getauscht werden müssen? Wie ich von Mercedes erfuhr gibt es wohl zwei, einen Grobfilter am Einfüllstutzen und einen feineren in der Leitung.

Das Öl kommt von älteren Kompressoren, die Öl beim komprimieren des Erdgases an dieses abgeben (siehe http://www.gastankstellen.de/00_Erdgas1.pdf ).

Gruß icke68746

PS: Ich mußte mit der Luxusbrühe (Benzin) fahren, das kostet fast genau das doppelte...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 16. Mai 2011 um 10:32

@eisbaer757: Danke!

Ich war gerade beim Freundlichen und der Meister hat in einer Produktinformation die er zur Einführung vom E200NGT erhalten hat nachgesehen: Es gibt nur einen Filter im Einfüllstutzen der nicht austauschbar ist. Er filter alle Teile > 50µm heraus.

Daraufhin habe ich im Werk Mannheim (NGT Abteilung) angerufen und dort nachgefragt, wie man dieses Problem lösen kann. Er sagte man kann nur die Tankstelle meiden, die verunreinigtes Erdgas verkauft. Der Filter ist Selbstreinigend. Im W212 ist ein austauschbarer Filter verbaut.

Für mich irgendwie unbefriedigend. Ich habe bereits die 4. Einblasdüsen drin und bin nicht bereit alle ca. 50000 km für knapp 2000 Euro diese tauschen zu lassen weil der Wagen nicht mehr mit Erdgas läuft.

Gruß icke68746

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8 Antworten

Hallo icke68746,

da ich auch einen NGT fahre weiß ich wie angenehm das bezahlen nach dem Tanken ist, obwohl in den letzten zwei Jahren die Preise um 3 Cent das Kilo erhöht wurden:D

Jetzt aber zu dem von Dir beschriebenen Problem.

Ich war vor einiger Zeit mal in der Niederlassung WÜ, in der Hoffnung die hätte Erfahrung mit dem NGT (SW kann ich nicht empfehlen) aber auch die hatten nur ein Taxi im Kundenstamm und somit wenig Erfahrungen. Mein Problem war, dass das Fahrzeug schlechter anspringt, als nach dem Kauf.

Ich weiß auch nicht ob hier im Forum noch weitere NGT Fahrer sind, da ist es nach meiner Meinung sinnvoller im Erdgasfahrerforum zu posten, was Du ja auch gemacht hast.

Themenstarteram 15. Mai 2011 um 20:45

Im Erdgasfahrerforum ist nicht soviel los. Ich wollte das Thema dem großen Motor-Talk nicht vorenthalten.

Gruß icke68746

Hallo,

habe zwar keinen MB sondern Volvo. Aber auch mit CNG. Bei uns ist der Filterwechsel bei 85tkm vorgeschrieben, evtl hilft Dir diese Info.

Gruß, Roman

Themenstarteram 16. Mai 2011 um 10:32

@eisbaer757: Danke!

Ich war gerade beim Freundlichen und der Meister hat in einer Produktinformation die er zur Einführung vom E200NGT erhalten hat nachgesehen: Es gibt nur einen Filter im Einfüllstutzen der nicht austauschbar ist. Er filter alle Teile > 50µm heraus.

Daraufhin habe ich im Werk Mannheim (NGT Abteilung) angerufen und dort nachgefragt, wie man dieses Problem lösen kann. Er sagte man kann nur die Tankstelle meiden, die verunreinigtes Erdgas verkauft. Der Filter ist Selbstreinigend. Im W212 ist ein austauschbarer Filter verbaut.

Für mich irgendwie unbefriedigend. Ich habe bereits die 4. Einblasdüsen drin und bin nicht bereit alle ca. 50000 km für knapp 2000 Euro diese tauschen zu lassen weil der Wagen nicht mehr mit Erdgas läuft.

Gruß icke68746

Themenstarteram 18. Mai 2011 um 17:02

Ich war gerade beim Freundlichen und habe nachgefragt ob es möglich ist den Erdgasfilter von der neuen E-Klasse (W212) in den Vorgänger W211 einzubauen. Antwort: Nein, das ist nicht von Mercedes Benz freigegeben. Erst wenn Mercedes die Fahrzeuge zurückruft oder in den Servicevorschriften ähnliches vorschreibt wird das durchgeführt. Anderenfalls müßte die Werkstatt die Gewähr dafür übernehmen und dazu sind sie nicht bereit, weil auf dem Dach der große Stern ist.

Aber sie haben mich noch auf ein anderes Problem hingewiesen: Selbst wenn ich jetzt - und das wäre wohl reine Glücksache - nur noch ölfreies Erdgas tanke könnte immer noch Öl, das sich in den Flaschen angesammelt hat, durch die Leitungen in den Motor gelangen, was dann zum selben Schaden führt.

Nun müßte man die Gasflaschen irgendwie "durchleuchten" können um evtl. Ölansammlungen zu entdecken.

Nebei sagte man mir, das der W212 NGT noch keine Verkaufsfreigabe hat.

Gruß icke68746

Themenstarteram 20. Mai 2011 um 8:11

Ich habe auch die Ölkonzerne und Betreiber der Tankstellen angeschrieben und dieses Problem erörtert. Hier mal stellvertretend eine aussagekräftige Antwort:

"Sehr geehrter Herr xx,

zu Ihrer Anfrage möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:

uns ist bekannt, dass Öleintrag im Erdgas durch die Verdichtung auf über 200 bar an den Erdgastankstellen nach Meinung der Fahrzeugindustrie bei dem einen Hersteller mehr und bei anderen weniger Probleme bereitet. Dieses ist seit Jahren in der Branche ein sehr Kontrovers diskutiertes Thema ohne jedoch zu einem eindeutigen Ergebnis zugelangen. Die eingesetzten Verdichter Typen und die Tankstellenkonfiguration spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Grundlage für die Gasbeschaffenheit des Erdgaseinsatzes als Kraftstoff sind das DVGW Arbeitsblatt G260 und die DIN 51626. Allerdings bestehen zwischen den Erdgaslieferanten und den Fahrzeugherstellern kein Konsens über die zulässige Menge als auch Erkenntnisse aus dem Verhalten des als feinster Nebel im Gas gelösten Öl aus der Gasverdichtung. Wir sind auch keine Motorexperten um die Auswirkungen beurteilen zu können. Technisch belastbare Untersuchungsergebnisse sind uns nicht bekannt. Ich kann Ihnen daher nur unserer Erkenntnisse aus dem Einsatzverhalten unserer Tankstelle mitteilen.

Die im vergangenen Jahr durchgeführte Druckbehälterprüfung der Speicherflaschen an unserer Tankanlage durch den TÜV hat in der Befundung keinerlei Anzeichen von Ölablagerungen an den Flaschenwänden ergeben, die auf einen Ölaustrag aus der vorgelagerten Verdichtung hingedeutet hätten. Unser für die Busbetankung ausgelegter Gasspeicher gewährleistet eine lange Verweilzeit des Erdgases im Speicher, so das eine Direktbetankung aus dem laufenden Verdichter bei einer PKW Betankung praktisch nicht eintritt. Nachfragen beim Verdichterhersteller unserer Tankstelle der Fa. Grennfield Deutschland bei Inbetriebnahme 2004 hat ergeben, dass der Ölaustrag des dreistufigen CU Kolbenverdichters sich nicht über 0,5 g/ verdichtete Kilowattstunde Erdgas bewegt. Wir überprüfen diese Angaben monatlich seit 2006 und haben bisher Ölverluste von 0,02-0,3g registriert. Dieses bedeutet, dass wir durchschnittlich ca.1l Öl monatlich bei einer Verdichtung von 24.000 kg Erdgas nachfüllen. Auch im Rahmen der jährlich durchgeführten Verdichterwartung durch den Herstellen wird der Ölaustrag begutachtet. Wir schließen daher Schäden an der Fahrzeuggasanlage durch Ölaustrag aus der Betankung mit Erdgas aus unserer Tankstelle aus. Der von uns eingesetzte Verdichtertyp ist in der Fachwelt auch nicht als Ölschleuder bekannt. Vielmehr handelt es sich um einen seit Jahrzehnten bewährtes Erzeugnis zur Verdichtung von technischen Gasen der Fa. Sulzer der Weltweit zum Einsatz gelangt und in Deutschland der Schweiz und Österreich in Erdgastankstellen eingesetzt wird. Wir haben uns daher bewusst gegen den Einsatz von auch häufig verbreiteten Hydraulikverdichtern entschieden deren Ölverlust bekanntermaßen größer ist..Auch durch ungenügende und verlängerte Wartungszyklen der Tankstellenbetreiber ist ein erhöhter Ölaustritt denkbar.

Schäden am Motor oder den Erdgasbaugruppen sind uns an den in unserem Umland zugelassenen PKW und Bussen nicht bekannt. Auch Schäden oder erhöhter Verschleiß an Fahrzeugen unserer eigenen Erdgasflotte sind nach nunmehr 7 jährigem Betrieb nicht aufgetreten. Sollte bei dem ortsansässigen xx der seit Inbetriebnahme der Tankstelle 10 Busse mit Erdgasantrieb betreibt auch nur die geringsten Anzeichen von Problemen mit der Fahrzeuggasanlage durch Öleintrag aus dem Erdgas aufgetreten sein, so wären wir aus erster Hand mit dieser Problematik konfrontiert worden..

 

Ich hoffe Ihnen, die zugegeben für Sie nicht ganz einfache Ölproblematik und befriedigende Situation, technisch verständlich erläutert zu haben. Für weiter Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung. Ich denke, das Sie Ihr Fahrzeug nach wie vor bedenkenlos an unserer Tankstelle mit Erdgas ohne Öleintrag die zu Motorschäden führen betanken können und würde mich freuen wenn Sie uns auch weiterhin als Erdgaskunde treu bleiben. Die Preisbildung des Erdgases an der Tankstelle fallt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Ich werde aber Ihre Anfrage mit der Bitte um eine Stellungnahme an den zuständigen Vertriebsbereich der Stadtwerke xx weiterleiten.

 

Herzliche und Energiegeladene Grüße aus xx

Dipl.-Ing. xxxxxx

Leiter Netzbetrieb Erdgas"

Themenstarteram 20. Mai 2011 um 8:12

Ich hatte dann nochmal auf das Schreiben geantwortet. Dieses Schriftverkehr will ich Euch nicht vorenthalten:

Sehr geehrter Herr xx,

vielen Dank für Ihre ausführliche und kompetente Antwort. Ich war gerade bei Mercedes und habe angefragt ob es möglich ist den Erdgasfilter aus der neuen E-Klasse (W212) in mein Vorgängermodell (W211) BJ 2004 einzubauen. Diese lehnte dies mit der Begründung ab, das solcherlei Umbauten nur durch Mercedes Benz Berlin veranlaßt werden können und dann in die Wartungsvorschriften oder einer eventuellen Rückrufaktion aufgenommen werden müßten. Bei Mercedes meint man aber - und daran habe ich noch garnicht gedacht - daß selbst bei zukünftig sauberen Erdgastankungen sich immer noch Öl in den Flaschen angesammelt haben könnte das dann nach und nach in den Motor gelangt. Interessant wäre jetzt einen Blick in die Flaschen werfen zu können um evtl. Ölansammlungen feststellen zu können. Ist Ihnen eine technische Lösung bekannt wie man die Flaschen - am besten ohne Ausbau - "durchleuchten" kann? Soviel zu meinem Problem.

Mit freundlichen Grüßen

Themenstarteram 20. Mai 2011 um 8:12

Und die Antwort:

Sehr geehrter Herr xx,

es freut mich wenn Ihnen meine Erklärungen geholfen haben. Eine Innenbegutachtung der Speicherflaschen ist durch eine Sonde, die über das demontierte Füllventil eingeführt wird, möglich. An deren Ende eine Beleuchtungseinrichtung installiert ist. Bei unserer Revision hat dieses der TÜV mitgebracht und durchgeführt. Auf die Flaschenrevision bei den Busunternehmen hat sich in unserer Region das Busunternehmen Hunold in Hecklingen (Staßfurt) spezialisiert. Ich denke, das diese auch eine derartige Innenbegutachtung durchführen kann. Inwieweit die Platzverhältnisse eine Innenbefundung ohne Flaschenausbau zulassen kann ich nicht sagen.

Allerdings ist mir die Aussage von Mercedes auch nicht verständlich wodurch das in den Flaschen abgelagerte Öl mit dem ausströmenden Erdgas ausgetragen wird. Dann müssten sich ja regelrecht Pfützen am Flaschenboden angesammelt haben und durch eine hohe Strömungsgeschwindigkeiten mit dem Erdgas ausgetragen werden. Die bisher vorgefundenen Ölablagerungen in den Flaschen zeigen sich als Ölfilm an den Flaschenwänden mal mehr oder weniger der sich dann meistens nur in den ersten Flaschen des Speichers nach der Verdichtung zeigt und sich dann verliert. Eine Ölanreicherung des Erdgases in den Flaschen durch einen vorhandenen Ölfilm ist technisch bei den in den Fahrzeugflaschen vorkommenden Strömungsverhältnissen selbst während des Füllvorganges auszuschließen. Die Ölanreicherung erfolgt ausschließlich durch die Verdichtung und kann bei der Entspannung freigesetzt werden. Eine absolute Öltrennung durch die in den Fahrzeugen eingebaute einfache Filterung ist nicht möglich. Die Fahrzeugfilter und die auch in unseren Anlagen vorhandenen Filtereinrichtungen dienen in erster Linie der Zurückhaltung von Stabpartikeln aus dem Leitungsnetz. Es ist jedoch auch denkbar, dass die im Erdgas vorhandenen Kohlenwasserstoffe durch die in den Einlassdüsen herrschenden Bedingungen zur Ablagerungen beitragen und damit die Lebensdauer reduzieren. Sie sehen es gibt fast unerschöpfliche weitere technische Möglichkeiten und Ursachen auch bedingt durch das Naturprodukt Erdgas, das in seiner Zusammensetzung je nach Herkunft nicht gleichbleibend ist. Hier ist der Fahrzeughersteller gefordert.

Vielleicht helfen Ihnen diese Argumente gegenüber Mercedes weiter.

Energiegeladene Grüße und ein erholsames Wochenende

Dipl.-Ing. xx

Leiter Netzbetrieb Erdgas

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