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E350 Motorschaden durch gerissene Steuerkette?

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 17. November 2022 um 8:43

Hallo zusammen,

bei meinem E350 BJ. 2005 (M272.964) ist vermutlich die Steuerkette gerissen. Bei ca. 50 km/h ratterte es laut und es ging nichts mehr, Motor aus und startet nicht mehr. Also wurde der Abschlepper gerufen und brachte mich in die nächste Werkstatt. Diese nannten dann die Steuerkette als Ursache und dass da nichts mehr zu machen sei und man den nun mit Motorschaden verkaufen sollte.

Ich habe allerdings verschiedene Meinungen dazu gehört, unter anderem das dies nicht allzu schwer zu reparieren sei. Der Freundliche aus der Werkstatt konnte mir nicht viel mehr zum Schaden sagen (hat dafür aber auch gar nichts berechnet).

Ich würde gerne von euch mit dem gleichen oder ähnlichen Modell hören, wie ihr die Chance einer Reparatur einschätzt, wenn es wirklich „nur“ die Steuerkette ist. Ich habe einen Bekannten der die Reparatur versuchen würde. Da dieser extra dafür anreisen würde, hätte ich die Erfolgsaussichten gerne vorher abgeschätzt.

Ist es wahrscheinlich, dass noch mehr dadurch kaputtgegangen ist, was nicht so einfach zu reparieren wäre bzw. sich nicht lohnen würde? Mein Limit wären 2000€.

Danke für eure Meinungen

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11 Antworten

Die M271/2/3 sind keine Freiläufer.

 

Wenn die Steuerkette reißt, setzen meist die Ventile auf. Ein weiterer Startversuch ist bei sowas nicht gerade förderlich.

 

In jedem Fall müssen die Köpfe runter.

 

Krumme Ventile müssen ersetzt und der Rest neu eingeschliffen werden.

Der Kopf muss auch geplant und die ZKD ersetzt werden.

 

Und das alles unter der Voraussetzung, dass ein (oder mehr) Kolben keinen Schaden genommen hat. Das ist zwar recht unwahrscheinlich, aber nicht unrealistisch.

 

Ich bin mir recht sicher, dass auch die Ausgleichswelle getauscht werden muss. Wenn die noch super ist, könnte man sie ggf. drin lassen. Zum Austausch muss der Motor raus.

 

Mal eben ist nicht.

Zum planen muss der Kopf zu einem Spezi.

 

Kommt auf den Gesamtzustand an.

Mit nur material könnte man hinkommen, WENN kolben und Laufbahn nicht beschädigt sind.

Aber zuerst eine vernünftige Diagnose stellen.

Zu dem möglichen Reparaturscenario hat ja phoenix217 schon geschrieben.

Was mich bei der Sache interessieren würde, wie kann es soweit kommen, dass bei einem M272 die Duplexkette wirklich reißt?

Wir kennen ja das Problem mit dem abgenutzten Kettenrad der Ausgleichwelle oder gelängten Steuerketten bei dem Motortyp, aber in all diesen Fällen geht ja normalerweise rechtzeitig die MKL an und warnt vor schlimmeren Ereignissen.

Daher meine Fragen:

- Wieviel km hat der Wagen jetzt gelaufen?

- Funktioniert die MKL (Leuchtet sie bei Zündung ein)?

- Falls sie leuchtet, wurde sie über einen längeren Zeitraum vielleicht schon ignoriert?

- Wurde die Ausgleichwelle mit dem Kettenrad schonmal erneuert?

- Gab es keine vorherigen Anzeichen im Betrieb, die auf einen möglichen Defekt hätten hindeuten können?

- Wurden die Motorölwechsel regelmäßig gemacht?

Die Kette wird eher übergesprungen sein und nicht gerissen.

Er kann auch die Klappen aus der Ansaugbrücke verdaut haben ...

Ein rattern ist allerdings nie ein gutes Zeichen.

Bestenfalls brauchst du ein paar neue Ventile und die Kette, schlimmstenfalls kann schon ein Ventil abgerissen sein und hat den Motorblock beschädigt.

Schraub mal den Öldeckel ab und schau, ob du die Kette siehst.

Die nächste Frage zu den Materialkosten wäre, ob die 4 Nockenwellenversteller noch FIT sind. Wenn der Motor über einen längeren Zeitraum mit einem stark abgenutzten Ausgleichswellenzahnrad betrieben wird, ist die Gefahr groß, dass auch die anderen Zahnräder im Trieb durch eine veränderte Kettegliedlänge ebenfalls Schaden nehmen. Meine da kostet alleine ein Versteller um die 650 - 700 EUR, bin mir aber nicht ganz sicher.

Schon mal in den Öleinfüllstutzen geschaut? Lieg hier die Kette noch sauber auf dem sichtbaren Nockenwellenversteller?

Wie burky350 schon sagt wäre ich die Historie mit zu berücksichtigen.

Schon mal über den Öleinfüllstutzen dne Kettentrieb und die Gleitschienen mit dem Endoskop begutachtet, die Zündkerzen rausgeschraubt und die Kolben endoskopiert? Hier sollte mann bei einem evt. Aufschlagen der Ventile auf dem Kolben entsprechende Abdrücke sehen. Danach mal vorsichtig versuchen den Motor mit der Hand langsam durchdrehen (ohne eingeschraubte Zündkerzen).

Ein solche Diagnose nebst gestellter Frage im Forum zu beantworten ist sehr schwierig. Allerdings kommst Du mit 2000 EUR nur schwerlich hin wenn Du eine fachgerechte Reparatur mit "vernünftigen" Ersatzteilen (keine Ebay China-Schrott) vornehmen möchtest. Dann sollte das Auto einen entsprechenden Allgemeinzustand aufweisen und vor allem: Du willst das Auto noch länger fahren!

LG

Egal ob die Steuerkette gerissen oder nur übergesprungen ist, am besten den die Brennräume mit einem guten Werkstatt Endoskop Untersuchen!

Gibt es Abdrücke von Ventilen auf den Kolbenböden?

Bei einer übergesprungenen Kette, wird es Abdrücke auf ALLEN Kolbenböden geben, weil beim weiteren durchdrehen des Motors (Startversuche) zwingend alle Ventile (zu mindest einer Zylinderbank) mit den Kolben Kontakt hatten.

Bei einer gerissenen Steuerkette, könnten die Ventile an einem Zylinder so günstig stehen geblieben sein, das sie keinen Kolbenboden Kontakt hatten.

Dann ist zu prüfen wie sehr die Ventile ggf. verbogen sind bzw. die Kolbenböden, schlimmstenfalls die Zylinderwände.

Und dann heiß es rechnen, Anzahl der Ventile (wenn Kolbenböden nicht zu sehr beschädigt wurden oder gar die Zylinderwand ..) und die Restlichen Teile, plus Arbeit, plus das was noch kommt wenn der Motor geöffnet ist.

Wichtig wäre die Laufleistung vom Fahrzeug, zu erfahren.

MfG Günter

Zitat:

@xJannek schrieb am 17. November 2022 um 09:43:00 Uhr:

Hallo zusammen,

bei meinem E350 BJ. 2005 (M272.964) ist vermutlich die Steuerkette gerissen. Bei ca. 50 km/h ratterte es laut und es ging nichts mehr, Motor aus und startet nicht mehr. Also wurde der Abschlepper gerufen und brachte mich in die nächste Werkstatt. Diese nannten dann die Steuerkette als Ursache und dass da nichts mehr zu machen sei und man den nun mit Motorschaden verkaufen sollte.

Ich habe allerdings verschiedene Meinungen dazu gehört, unter anderem das dies nicht allzu schwer zu reparieren sei. Der Freundliche aus der Werkstatt konnte mir nicht viel mehr zum Schaden sagen (hat dafür aber auch gar nichts berechnet).

Ich würde gerne von euch mit dem gleichen oder ähnlichen Modell hören, wie ihr die Chance einer Reparatur einschätzt, wenn es wirklich „nur“ die Steuerkette ist. Ich habe einen Bekannten der die Reparatur versuchen würde. Da dieser extra dafür anreisen würde, hätte ich die Erfolgsaussichten gerne vorher abgeschätzt.

Ist es wahrscheinlich, dass noch mehr dadurch kaputtgegangen ist, was nicht so einfach zu reparieren wäre bzw. sich nicht lohnen würde? Mein Limit wären 2000€.

Danke für eure Meinungen

Wenn man es richtig und sauber machen möchte, sind die 2.000€ zu wenig. Wenn das wirklich dein Budget ist, bleibt dir nur verkaufen an Bastler.

Ob man wirklich den Kopf planen muss würde ich stark anzweifeln. Selbst MB schreibt vor, NICHT PLANEN.

Bei 2000 Euro Budget würde ich es selbst machen.

Planen ja oder nein entscheidet dann die Prüfung mit dem Haarlineal.

Da kann doch MB keine pauschale Aussage treffen.

Aber die wollen ja auch neue Autos verkaufen ;)

Bin gespannt was der TE noch dazu schreibt...

Diese Aussage gibt es schon lange. Damals als das Dokument erschien war der Motor noch in der Serienproduktion. Also kann man davon ausgehen dass es nicht darum ging ein neues Auto verkaufen zu wollen.

Zitat:

@Mr.Wolfman schrieb am 20. November 2022 um 15:01:00 Uhr:

Planen ja oder nein entscheidet dann die Prüfung mit dem Haarlineal.

Da kann doch MB keine pauschale Aussage treffen.

Natürlich kann MB eine Pauschale Aussage treffen!

Leute wir leben in der Zeit OBENLIEGENDER Nockenwellen und wenn der Kopf sich verzogen hat, sind auch die Nockenwellenlager nicht mehr in einer "Flucht".

Der Verzug im Kopf ist als Fehler auch in den Lagerstellen der Nockenwelle. Die Nockenwelle macht, in so einem Kopf montiert einen "Bogen", das führt einerseits zu erhöhter Reibung, andererseits zu einer wechselnden Biegebelastung der Nockenwelle im Betrieb.

Und das kann zu einem Ermüdungsbruch der Nockenwelle führen.

Zusätzlich hat ein bearbeiten der Dichtfläche immer auch Einfluss auf die Verdichtung.

Eine interessante Frage, wäre in diesem Zusammenhang auch, ob heutige Zylinderköpfe noch eine ausreichende "Eigensteifigkeit" haben, um wie "früher" nach längerer Betriebszeit, noch einfach mit dem Kriterium "eben, gerade" geprüft werden zu können? Oder ob heutige Zylinderköpfe eventuell so "weich" sind das sie die Geradheit erst durch verschrauben mit dem Motorblock erhalten?

Weiß das jemand??

MfG Günter

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