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Eco vs normale Reifen
Hallo zusammen,
untenstehend ein Link zu einem Vergleichtest der im Titel genannten Reifentypen in der handelsüblichen Dimension 205/55 R16 mit für mich nicht erklärbaren Ergebnissen beim Verbrauch vs. Rollwiderstand.
Beim Verbrauch liegen die Testkandidaten im Bereich von 5,07 Liter bis 5,49 Liter nicht unwesentlich auseinander. Bei den aktuellen Spritpreisen auf die Lebensdauer eines Satz Reifens betrachtet macht das schon mal gut und gerne mehr als den Preis einen kompletten neuen Satzes aus.
Ich hätte erwartet, dass die Reihenfolge der Testkandidaten beim Verbrauch und Rollwiderstand sich so ziemlich gar nicht unterscheidet. Das haut in dem Test aber nicht wirklich hin. Drei Beispiele:
- Conti Premium Contact 6 mit 5,26 L (Platz 6) beim Verbrauch und 8,46 kg/t (Platz 10) beim Rollwiderstand
- Bridgestone Turanza T005 mit 5,24 L (Platz 5) beim Verbrauch und 7,12 kg/t (Platz 4) beim Rollwiderstand
- Nokian Hakka Blue 3 mit 5,49 L (Platz 10) beim Verbrauch und 8,23 kg/t (Platz 8) beim Rollwiderstand
Wie geht denn das, frage ich in die Runde. Sind diese Testergebnisse (zumindest beim Verbrauch, weil den Rollwiderstand genau zu testen sollte keine große Wissenschaft sein) einfach nur Schrott, oder gibt es eine plausible Erklärung für solche Unterschiede beim Verbrauch vs. Rollwiderstand?
https://www.tyrereviews.com/.../...co-and-Regular-Summer-Tyre-Test.htm
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22 Antworten
Grundsätzlich treffen derartige Ergebnisse auch nur zu, wenn Fahrzeuge dann auch überwiegend in den Fahr-/Streckenzyklen bewegt werden, die bei der Testsituation zu Grunde lagen.
Mit zunehmender Geschwindigkeit ( > 80 km/h), tritt der Rollwiderstand in den Hintergrund und auch der Verbrauchsvorteil schmilzt, weil der Luftwiderstand entscheidender wird.
@Gummihoeker:
Alles gut und schön, bin gänzlich bei dir, aber das erklärt nicht, weshalb die Reihenfolge in den Testsegmenten Verbrauch und Rollwiderstand nicht deckungsgleich ist.
Mich juckt die Antwort auf die Frage, ob es abgesehen von miserabel getestet, einen anderen plausible Grund dafür geben kann, dass der Reifen mit geringerem Rollwiderstand einen höheren Verbrauch hat. Siehe beispielsweise
Nokian vs. Conti
8,23 vs. 8,46 kg/t
5,49 vs. 5,26 L
Grundsätzlich könnten auch Gewichtsunterschiede der Reifen einen Unterschied beim Verbrauch bewirken, ohne dabei unbedingt den reinen Rollwiderstand zu beeinflussen. Stichwort rotierende Massen. Zudem fand die Verbrauchsmesssung in einer Kreisfahrt statt, und die des Rollwiderstands sehr wahrscheinlich geradeaus rollend. Ich halte beide Effekt aber insgesamt für so klein, dass eher Messungenauigkeiten als Ursache für die unterschiedliche Reihenfolgen zu vermuten sind.
Die Messung des reinen Rollwiderstands sehe ich hier als vertrauenswürdiger an, denn bei der realen Verbrauchsmessung bringt das Auto selbst ja bereits eine Unmenge an Störgrößen mit sich (angefangen bei den Ladezyklen der Lichtmaschine, Regeneration von Partikelfiltern, Motortemperaturen, etc.)...
Zitat:
@Klampi schrieb am 26. April 2022 um 18:35:02 Uhr:
Mich juckt die Antwort auf die Frage, ob es abgesehen von miserabel getestet, einen anderen plausible Grund dafür geben kann, dass der Reifen mit geringerem Rollwiderstand einen höheren Verbrauch hat.
Erklärbar ist der Unterschied schon. Der Gesamtwiderstand eines Reifens setzt sich ja aus der Rollreibung an der Lauffläche und der für die Walkarbeit benötigten Kraft zusammen. Es ist naheliegend, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten die Rollreibung der Lauffläche überproportionalen Anteil hat, während die Walkarbeit noch einen geringeren Einfluss hat, weil ja pro Zeit bzw. pro Strecke weniger oft "gewalkt" wird. Bei höheren Geschwindigkeiten kehren sich die Verhältnisse dann um.
Bei der Rollwiderstandsprüfung wird (vermutlich) nur bei einer bestimmten Geschwindigkeit gemessen bzw. ein Durchschnittswert aus verschiedenen Messgeschwindigkeiten ermittelt. Jedenfalls wurde diese Messung maschinell durchgeführt ("Unusually we have both rolling resistance data from machine testing, and a real world test ...").
Theoretisch wäre dann bei höheren Geschwindigkeiten der Reifen mit der stabileren Seitenwand im Vorteil, weil er weniger Walkarbeit hat. Bei niedrigen Geschwindigkeiten wäre der Reifen mit der härten Gummimischung oder den verwindungssteiferen Profilblöcken im Vorteil. Für die Theorie mit den Profilblöcken spricht auch, dass die Reifen mit abnehmender Profiltiefe weniger Rollwiderstand entwickelten ("How much this helps each tyres energy consumption is unknown, but the testers had Goodyear buff down their EfficientGrip Performance 2 from it's starting tread depth of 8.2mm down to the 6.1mm the Michelin e.Primacy starts with, and the rolling resistance dropped from 7.15 kg/ton to 6.62 kg/ton which put it right on the heels of the eco tyres.")
Auch wird erklärt, dass Eco-Reifen deswegen schon im Neuzustand weniger Profiltiefe haben ("Aquaplaning wasn't any better for the ECO tyres as they start with reduced tread depth compared to regular tyres, which helps the rolling resistance.")
Zum Thema Fahr-Widerstände, noch einmal die Ausarbeitung der Continental:
Es wäre noch interessant zu wissen, wie sich der Rollwiderstand des Reifens zusammensetzt. Dann könnte man auch entscheiden, ob man sich Eco-Reifen nicht sparen könnte, indem man einfach den Luftdruck seiner herkömmlichen Reifen um 0,2 bar erhöht.
Ich find insbesondere das mit der Walkarbeit und Profilblöcken sehr spannend…
Beide Contis schneiden im Testsegment Verbrauch besser ab als beim Rollwiderstand. Mit beiden Michelins und beiden Nokians verhält es sich genau umgekehrt. Vielleicht ist das kein Zufall, sondern auf gewisse Ähnlichkeit des Innenlebens der Reifen aus dem selben Haus zurückzuführen.
Angesichts dieser Testergebnisse!ist es schon bedauerlich, dass Reifentests massenhaft den Rollwiderstand abgeben und auch in die Bewertung auch einfließen lassen, aber Verbrauchstest so gut wie nie durchgeführt werden…
Danke für die Antworte!
Es wird ja noch undurchsichtiger! Ich habe aktuell die Conti ECO Contact6, ein eigentlich guter Reifen mit dem Nachteil, dass er im Neuzustand nur über 5,8mm Profiltiefe verfügt hat. Unterstellt man eine Nutzung bis 3mm Restprofiltiefe, so kann der Reifen noch nicht einmal zu 50% abgefahren werden. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein geht anders, Gewinnmaximierung hat wohl Vorrang und wird marketingtypisch wohlwollend mit besserer Gummimischung und deswegen längerer Haltbarkeit schöngeschrieben. Für mich gehört die Angabe der Profiltiefe im Neuzustand zwingend in eine Produktbeschreibung hinein wie der Inhalt einer Ware. Nicht einmal zu 50% nutzbare Profiltiefe sind angesichts des hohen Ressourcenverbrauchs inakzeptabel. Klar haben tiefere Profile anfangs höhere Fahrwiderstände durch mehr Verwindung der Profilblöcke, irgendwann fahren sie sich aber auf ein Niveau ab, das Conti beim ECO Contact 6 schon im Neuzustand bereit stellt und das ich als Normalnutzer anderer Reifen erst nach 30.000km Laufleistung erreiche.....
Kleinere und schmale Reifen sind haltbarer und fahren sich langsamer ab, schonen zusätzlich Geldbeutel, Ressourcen und die Umwelt. Unsere 205/60-16 von Hankook sind aktuell noch die ersten Reifen und haben aktuell 110.000km auf der Uhr. Abzüglich Winterreifen von etwa 40.000km wären das 70.000km, für 2 Sommer und 30.000km sind sie wohl noch gut. Mit Breitreifen war nach 20-30.000km oft schon Schluß....
Gruß
Gravitar
Reifen mit einer Profiltiefe von unter 7mm sind eine Frechheit. Andererseits werfen auch viele ihre Reifen aufgrund des Alters weg, obwohl sie noch ausreichend Profil haben. Alle anderen, die etwas mehr fahren verärgert man hierdurch.
Die Profiltiefe im Neuzustand gehört für mich auf dem Reifenlabel vermerkt.
Sorry, die Schlußfolgerungen hier hinken doch gewaltig...
Die Profiltiefe hat nur bedingt etwas mit der Lebensdauer der Reifen zu tun
Da muss man nicht so auf die Barrikaden gehen
Hatte mal einen Winterreifen der hatte 5,5mm Profil und sich quasi nicht abgefahren.
@Der Autoversteher
Manchmal würde ich gerne wissen, wer für einen Beitrag wie Deinen auch noch auf "Danke" klickt.
@Krizzzzz
Wie recht Du hast!
Naja, ich finde die Profiltiefe auch durchaus wichtig. Gerade bei Winterreifen.
Denn Michelin mit ihrem Total Performance Müll Gelaber hilft einem auch nicht weiter, wenn man ne Mindestprofiltiefe von 4 mm haben muss.
Und wer sagt das Reifen mit weniger Profil länger oder genauso halten?
Zitat:
@Chaos1994 schrieb am 4. Mai 2022 um 14:45:53 Uhr:
Und wer sagt das Reifen mit weniger Profil länger oder genauso halten?
Das sagt ja niemand, aber zu behaupten ein Reifen mit wenig Profil würde schneller verschleißen ist zu pauschal.