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EGS elektrische Getriebesteuerung - Austausch / Codierung??

Mercedes ML W163
Themenstarteram 2. Dezember 2012 um 10:18

Hi ML-er,

ich habe derzeit Problemchen mit meinem Getriebe (ML 400, Bj. 2003, 208 Tkm). Nach dem morgentlichen (Kalt-)Start schwankt die Motordrehzahl ab 2.000 um ca. 200 U/min. Nach ca. 5 Minuten und ca. 70 °C Motortempartur ist alles gut. Leider reagiert in dieser Zeit auch das Getriebe "unrythmisch", d. h. es schaltet hoch-runter.

Beim Fehrlerauslesen zeigen sich Fehler im EGS (carsoft12.0 Fehler: P38A5, P3320, ED). Nur Fehler löschen bringt auch nichts! Ich habe mir eine Austauschsteurgerät gekauft (EGS als Gebrauchtteil). Ich habe gelesen, dass das EGS auf das neue Auto codiert werden muss.

Jetzt meine Frage:

Da das gebrauchte EGS auch aus einem ML 400 (Bj. 2005) ist, kann ich es einbauen ohne es bei MB auf mein Auto codieren zu müssen? Die Teilenummer ist aber die nachfolgend, ersetzte TN.

Ist ggf. auch eine Getriebewartung (Ölwechsel, etc.) anzuraten?

Danke an die Fachleute von Euch für Eure Hilfestellungen ;-)

Beste Antwort im Thema
am 28. Januar 2013 um 0:32

Hallo ML400-GSC,

wenn ich in einem deiner Beiträge deinen Namen gefunden hätte, hätte ich dich gerne mit diesem Namen angesprochen... vielleicht beim nächsten Mal?

Zunächst geht es mir, was das Thema "Ölspülungsmethode" angeht, ähnlich wie Reiner Balmer: Ich verstehe nicht, weshalb diese "Methode" als das Ei des Kolumbus angesehen wird. Es kommt doch lediglich darauf an, das ATF-Öl, welches sich im Automatikgetriebe, im hydraulischen Drehmomentwandler, im Ölkühler und in den Leitungen/Schläuchen befindet, hin und wieder zu erneuern. Zur Orientierung: Ich mache dies bei meinem 400er alle 30.000 km. Alle 60.000 km wird auch okay sein. 100.000 km mit einer Ölfüllung zu fahren halte ich für zu viel. Die Problematik beim Wechsel des Öles ist, dass der hydraulische Drehmomentwandler über keine Ablassschraube verfügt. Da sich im Wandler auch bei stehendem Motor ein erhebliches Volumen an ATF-Öl befindet, schätzungsweise 2-3 Liter, würde das darin befindliche Öl sowie das Öl im Ölkühler und in den Leitungen im System verbleiben, wenn man lediglich das Öl aus der Getriebeölwanne ablässt und nur dieses Volumen neu einfüllt. Dies ist der Grund, weshalb man anstelle von einem Ölwechsel von einer Ölspülung spricht, wenn man mit frischem Öl möglichst viel altes Öl aus dem System herausspült und durch neues Öl ersetzt. Dies kann man auf unterschiedliche Weise erreichen. Entweder man bedient sich einer Pumpen- und Auffanganlage, wie beispielsweise Tim Eckart sie einsetzt und vertreibt, oder man geht z. B. so vor:

Hinweis:

Grundsätzlich gilt, dass man wissen muss, was man tut. Wer die Gefahren nicht kennt und/oder nicht beherrscht und/oder wer nicht über ausreichend Fachkenntnisse verfügt, soll die Arbeiten in einer Fachwerkstatt ausführen lassen. Dies ist keine Reparaturanleitung für Laien. Ich übernehme keine Verantwortung für irgendwelche Schäden. Ein umsichtiger Fachmann kann:

1. Ablassschraube an der Getriebeölwanne bei warmem Getriebe entfernen und das Öl ablassen

2. Ölwanne ausbauen, Ölfilter ausbauen

3. Getriebe sowie die unten angeschraubte EHS (Elektrohydraulische Steuereinheit), wenn zeitlich möglich, restlos abtropfen lassen. Das dauert...

4. Schlauch der Ölleitung zwischen Getriebeölkühler und Getriebe am Getriebegehäuse rechts (Seitenangabe wie immer in Vorwärtsfahrtrichtung) lösen und Öl aus dem Schlauch auslaufen lassen.

5. Neuen Ölfilter einbauen

6. Ölwanne montieren

7. Ggf. die Führungsbuchse erneuern (das Teil, an dem der Kabelsatz angeschlossen ist)

8. Das bisher insgesamt abgelassene Getriebeölvolumen (schätzungsweise um die 4 Liter) über das Ölstabführungsrohr neu einfüllen.

9. Nun muss eine Person unten den noch losen Schlauch in ein Gefäß halten

10. Eine zweite fachkundige Person setzt sich ins Auto und startet auf Anweisung der unter dem Fahrzeug stehenden Person den Motor. Dass dabei jederzeit die Sicherheit gewahrt werden muss, muss sich von selbst verstehen.

11. Während das Fahrzeug mit der Feststellbremse und der Betriebsbremse gegen wegrollen gesichert ist, wird bei Leerlaufdrehzahl das Getriebe geschaltet. Dadurch strömt Öl aus der Leitung, welche in ein Gefäß gehalten wird, unter Druck aus. Das im System noch vorhandene, verbrauchte Öl wird von dem frischen Öl herausgespült. Auf diese Weise kann man ca. 2 bis 3 Liter, meist sichtbar dunkles Öl , aus dem System herausspülen. Nun stellt man den Motor ab und füllt wieder frisches Öl in der Menge des herausgespülten Öles nach. Danach wieder Motor starten, Fahrzeug gegen wegrollen sichern, Getriebe schalten und schmutziges Öl aus dem Wandler, dem Ölkühler und den Leitungen herausspülen. Bei einer Gesamfüllmenge von ca. 8 Litern Öl verwende ich insgesamt ca. 12 bis 14 Liter frisches Öl, um letztlich so viel wie möglich frisches Öl im System zu haben. Die Differenz der eingefüllten Ölmenge zur Füllmenge wird beim Spülen mit hinausgespült.

Nachdem nur noch frisches Öl aus der noch abgeschraubten Leitung fließt, kann diese mit neuen Dichtringen wieder an das Getriebegehäuse angeschraubt werden. Um den Ölstand richtigzustellen benötgt man einen Ölmesstab bzw. Ölpeilstab.

Der Vorteil eines gründlichen Ölwechsels besteht darin, dass auch aus dem Wandler Schmutz und Abrieb, insbesondere von der Wandlerüberbrückungskupplung, herausgespült wird. Wenn dieser Schmutz im System bleibt, muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann dann auch die EHS ausfällt. Sehr viele Beanstandungen am automatischen Getriebe sind auf den Abrieb aus der Wandlerüberbrückungskupplung zurückzuführen. Wer nicht ständig das enorme Drehmoment des 400ers ausnutzt und wer nicht ständig schwere Anhänger zieht, dafür öfter mal das Öl wechselt, der wird lange ungetrübte Freude mit dem Getriebe haben.

Wichtig ist, wie gesagt, die Funktion der Wandlerüberbrückunsgkupplung. Wenn diese durchrutscht macht sich dies durch Drehzahlschwankungen während der Fahrt bemerkbar.

Nachdem du nun das Getriebe spülen lassen hast, würde ich erst einmal 500 bis 1.000 km fahren. Es ist möglich, dass sich das Verhalten der Wandlerüberbrückungskupplung verbessert und die von dir wahrgenommenen Drehzahlschwankungen verschwinden. Wenn nicht, so vermute ich, muss der Wandler ausgebaut und instandgesetzt oder erneuert werden. Auch einen Wandlertausch würde ich mit einer Getriebeölspülung beginnen, damit nicht der neue Wandler gleich zu Beginn mit dem alten Öl befüllt wird.

Wünsche viel Erfolg!

Harald2

 

 

 

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20 Antworten
am 2. Dezember 2012 um 11:17

Hallo,

habe das selbe Problem im gleichen Fahrzeug..ML 400 BJ 2003 245000 km. bei 100000 km neues Getriebe plus Wandler von MB.

Bei 220.000 km Getriebeölspülung.

Nun seit einigen Monaten das gleiche Problem wie du.

Fehlermeldung im Getriebesteuergerät plus Adaptionswerte zurückgesetzt.

Feuchtigkeit im Getriebesteuergerät durch Kapilarwirkung der Kabel aus dem Getriebe beseitigt.

Bis jetzt keine Besserung...oder vielleicht ein bischen...ist aber, glaube ich nur Einbildung..:-)

Einige Fachleute darauf angesprochen..sie meinen, dass der Schaltschieberkasten im Getriebe defekt ist.

Ich werde das im Feb. machen lassen, da ich vorher den Wagen unbedingt brauche und solange es nicht schlimmer wird, lebe ich damit halt noch.

Bin gespannt was bei Dir letztendlich der Fehler ist..

Viele Grüße

wenn das EGS nun die ersetzte Variante ist, so würdest du für deinen auch nur das bei MB bekommen. Von daher würde ich hier jetzt keine Probleme sehen, das EGS zu stecken!

Was nun den Getriebe Service angeht, so ist das nie verkehrt diesen zu machen;)

Themenstarteram 2. Dezember 2012 um 19:41

Also nicht auf das jeweilige Fahrzeug codieren bzw. welches Risiko besteht, wenn es doch erforderlich wäre??

also nach Info aus dem EPC ist es doch so, das es nach dem Einbau mit dem Handheld-Tester Codiert werden muss :(

Themenstarteram 9. Dezember 2012 um 8:59

Zitat:

Original geschrieben von cleanfreak1

also nach Info aus dem EPC ist es doch so, das es nach dem Einbau mit dem Handheld-Tester Codiert werden muss :(

Danke für die Antworten. Das ist grundsätzlich (EPC) klar, aber

-> Frage:

Reicht es aus, wenn das Austausch-EGS aus dem gleichen Modell ist oder muss ich das Teil bei MB genau auf mein Fahrzeug codieren lassen? Konkret, kann ich das gebrauche aus einem anderen ML 400 in meinen ML 400 einbauen ohne extra Codierung??

Danke und schönen 2. Advent ;-)

also wenn es der gleiche ML400 ist und die Getriebe Nummer auch, dann sollte das keine Probleme verursachen

Themenstarteram 9. Dezember 2012 um 20:40

Zitat:

Original geschrieben von cleanfreak1

also wenn es der gleiche ML400 ist und die Getriebe Nummer auch, dann sollte das keine Probleme verursachen

Wenn nicht (ich habe nur eine unverbindliche Info über das Spenderfahrzeug), welches Risiko besteht?

Risiko müsste nur darin bestehen, dass das System sofort einen Fehler zeigt bzw. der Notlauf weiterhin vorhanden ist. Solltest auf jedenfall eine Diagnose zur Hand haben um das System auslesen zu können.

Anderst würde ich so einen tausch gar nicht angehen;)

Themenstarteram 10. Dezember 2012 um 11:27

Diagnose (Carsoft12.0) habe ich. Trotzdem besuche ich morgen MB. Ich denke SD ist für die Fehlersuche geeigneter. Das Austausch-EGS nehme ich mit, falls der Fehler darin liegt. Infos folgen dann entsprechend den Angaben von MB.

Fahrt bei dem Wetter vorsichtig ;-)

Themenstarteram 12. Dezember 2012 um 16:27

Lt. MB konnte kein Fehler gefunden werden?! Komisch, auch der Fehlerspeicher hat wohl keine Infos gegeben (mein relativ simples Carsoft 12.0 hatte jedoch trotz Löschung immer 3 Fehrel im EGS angezeigt). Wenn ich fahre, ist aber das Problem (s. o.) noch da.

MB will das Auto mal eine Nacht auf dem Hof stehen lassen und dann das Fahrzeug richtig kalt testen. Termin muss ich noch vereinbaren.

Moin,

mal eine Frage, wann hast Du einen Ölwechsel am AG gemacht? Mit Filter? Mit Dichtung zur Steckverbindung zum EGS?

Ja sind schon drei Fragen, wenn DB mit Stardiagnose aber keinen Fehler im EGS findet würde ich auch erst mal auf die hydrauische Seite im Getriebe schauen. Also die üblichen Verdächtigen ;-)

Gruß

Jörg

Themenstarteram 15. Dezember 2012 um 12:19

Zitat:

Original geschrieben von JJZwei

Moin,

mal eine Frage, wann hast Du einen Ölwechsel am AG gemacht? Mit Filter? Mit Dichtung zur Steckverbindung zum EGS?

Ja sind schon drei Fragen, wenn DB mit Stardiagnose aber keinen Fehler im EGS findet würde ich auch erst mal auf die hydrauische Seite im Getriebe schauen. Also die üblichen Verdächtigen ;-)

Gruß

Jörg

Hallo und danke für die Info. Steckverbindung im EGS ist ölfrei. AG-Wartung lasse ich jetzt machen.

Angebot ZF Friedrichshafen AG - NL Magdeburg: "Ein Ölservice am Getriebe beinhaltet bei uns die Reinigung des Schaltgerätes, Erneuerung diverser Dichtelemente und letztlich den Filter und neues Öl. ... den Ölservice bieten wir zum Festpreis von 450, € inkl. MwSt. an.")

Ist das okay??? Meinungen sind gewünscht. Danke ;-)

wenn es sich dabei um die Getriebespülung nach TE handelt, so wäre der Preis akzeptabel (ZF ist da leider immer etwas teurer als MB selber). Frage bitte vorher nach was die genaue Leistung beinhaltet (Spülung oder nur Ölwechsel)

Moin Zusammen,

ein Getriebespühlung bei ZF ist nicht nach Tim Eckart und für mich ist das auch gut so.

Da ich früher selber viel mit Hydraulikschaltungen zu tun hatte bin ich auch kein Fan von der TE Methode.

Für die, die es möchten gerne, hat ja jeder seinen Weg eine Lösung zu finden.

450 für den Service bei ZF sind in meinen Augen auch ok, die wissen worauf sie achten müssen.

Gruß

Jörg

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