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Eigener Schaden bei Erste Hilfe (Österreich)

Themenstarteram 24. Februar 2015 um 16:50

Liebe Leute,

vorerst, hoffe ich mal, dass es dem Verunfallten gut geht und er die Sache übersteht. Dagegen ist der Grund meines Posting hier wirklich unwichtig und wenn's so is .. sag ich halt "Pech, bin froh, dass ich nicht verletzt wurde".

Also zu meiner Frage:

Kann man seinen eigenen (materiellen und somit im Vergleich unwichtigen Schaden) den man durch eine Erste Hilfe Leistung erleidet einfordern? Wenn ja, wer/welche Versicherung würde ihn ersetzen?

Zum Unfallhergang:

Fussgänger kam aus einer Bar (Polizei meinte auch nicht ganz nüchtern) und wurde von einem Auto erfasst. Ich saß in einem Bus des ÖPNV, habe den dumpfen Knall gehört und gesehen, dass jemand blutend auf der Strasse liegt. Es waren zum Glück einige Passanten vor-Ort, jedoch dachte ich mir, vielleicht fühlt sich ja niemand wirklich zuständig, also bin ich raus und habe mit einigen anderen den Verletzten erstversorgt (stabile Seitenlage, Ansprechen). Nachdem einige Passanten und ich wollten, dass der Verletzte (verwirrt und kaum ansprechbar) auf der Strasse liegen bleibt (Unfallstelle abgesichert, keine Gefährdung) bis zum Eintreffen der Rettungskräfte, habe ich meine Jacke ausgezogen und ihm unter den Kopf geschoben. Dabei ist sie natürlich ziemlich blutig geworden, und ich weiß nicht ob man sie wirklich hygienisch reinigen kann bzw. was das kosten würde. Letzendlich war es leider auch umsonst, nachdem er so und so aufgestanden ist und die Ersthelfer inkl. mir ihn nicht davon abhalten konnten.

Hoffe natürlich in erster Linie, dass der Verunfallte das Ganze ohne Folgen übersteht, habe mich aber gefragt ob nicht so und so eine Versicherung für meinen materiellen Schaden (und den am Auto) aufkommen wird? Hängt das davon ab, ob derjenige eine Privathaftpflicht hatte? (wobei alles darauf hindeutet, dass er überhastet ohne zu schauen und alkoholisiert über die Strasse gerannt ist)

Kann mir jemand die Situation in AT schildern?

Möchte jetzt nicht, noch Ansprüche gegen den Verunfallten stellen?

(wenn es jedoch eine Versicherung abdeckt schon)

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12 Antworten

Seite 9 dürfte interessant sein: http://www.zt.uni-bayreuth.de/.../Brosch__re_Rechtsfragen_bei_EHL.pdf

Ich käme an sich gar nicht auf die Idee, mir darüber Gedanken zu machen, weil "einfach helfen und gut ist". Wenn dabei was kaputt geht, ist´s blöd, aber man hat geholfen. Anders sieht´s sicherlich aus, wenn der "Täter" (sei es nun der Verletzte selbst oder ein anderer Beteiligter) aggressiv wird, dich angreift und Eigentum dadurch (mutwillig) beschädigt.

Aber die Fragestellung ist durchaus interessant und mein Vorposter hat da schon einen guten Ansatz gegeben, wenngleich der für D (und nicht für A) gilt.

Was ist das für eine Jacke? Mit gängigen Fleckenmitteln sollte man das Fremdblut auch rauskriegen. Es gibt (auch für den Hausgebrauch) desinfizierende Waschmittel.

Muss dann nicht zwingend (kommt natürlich auf die Jacke an) eine chemisch-professionelle Reinigung sein. Vieles kriegt man auch zuhause hin.

Zumindest in D sind derartige Schäden durch den Unfallverursacher bzw. dessen Haftpflichtversicherung zu begleichen.

Themenstarteram 25. Februar 2015 um 9:17

Danke für Eure Infos.

Wie gesagt, beim Helfen ist es mir egal was kaputt geht und ob das ersetzt wird, da zählt nur der Verletzte und die Eigensicherung.

Ist jetzt mal in der Reinigung, die mich darauf hingewiesen hat, dass bei einer chemischen Reinigung KEINE Desinfektion stattfindet. Hier werden nur die Flecken chemisch-mechanisch entfernt. Mit Blut verunreinigte Gegenstände (wenns nicht grad das eigene ist) sollten allerdings immer mit 90°C gewaschen werden aus hygienischen Gründen.

Tipp eines Apothekers: Kleidung mindestens 5-10min in hochprozentigem Alkohol (mind 70%) desinfizieren, das tötet alles ab. Ansonsten ist das Risiko gering, aber es gibt schon einige Krankheitserreger die sonst überdauern können (abgesehen vom eher psychologischen Faktor).

So wie es aussieht, ist der Verletzte Schuld, also werde ich es wohl lassen Ansprüche auf Ersatz zu stellen, falls die Jacke das Alkoholbad nicht aushält. Wäre allerdings die Autofahrerin Schuld gewesen, hätte es ohnehin die KFZ Haftpflicht gedeckt, da hätte ich keinen Grund gesehen darauf zu verzichten...

Blutfleckenentferner kriegste in jeder Drogerie.

Damit wird schon ne Menge abgetötet und die Flecken dürften rausgehen (kommt auf den Stoff an).

Einweichen in Alkohol würde ich nicht machen, damit enfärbste die Jacke. Eventuell Isopropanol draufsprühen und kurz darauf in die Wäsche.

Andy

am 25. Februar 2015 um 16:49

Also erstmal Respekt für diese Leistung! Nicht jeder denkt und handelt so wie du. Leider.

Ich bin einmal fast verblutet und die Kleidung die ich an hatte wurde in der Waschmaschine komplett gereinigt, aber trotzdem ziehe ich diese Kleidung nicht mehr an. Es hängen schlechte Erinnerungen dran. Wenns dir nichts ausmacht kannste einfach reinigen und anziehen.

Zitat:

@paxton1234 schrieb am 25. Februar 2015 um 10:17:45 Uhr:

Danke für Eure Infos.

Wie gesagt, beim Helfen ist es mir egal was kaputt geht und ob das ersetzt wird, da zählt nur der Verletzte und die Eigensicherung.

Was anderes wollte ich auch nie behaupten. Würde ich auch nicht anders machen.

Zitat:

@paxton1234 schrieb am 25. Februar 2015 um 10:17:45 Uhr:

Ist jetzt mal in der Reinigung, die mich darauf hingewiesen hat, dass bei einer chemischen Reinigung KEINE Desinfektion stattfindet. Hier werden nur die Flecken chemisch-mechanisch entfernt. Mit Blut verunreinigte Gegenstände (wenns nicht grad das eigene ist) sollten allerdings immer mit 90°C gewaschen werden aus hygienischen Gründen.

...

Wenn man die Kohle für eine "Profi-Reinigung" eh nicht wiederhaben will - warum hast du´s dann in ´ne Reinigung gegeben? Ohne dass der Thread jetzt zu einem "wie mache ich meine Kleidung sauber-Dingens" verkommt - aber Blutflecken kann man doch mit handelsüblichen und zuhause ggf. vorhandenen Fleckenmitteln entfernen und dann mit nicht allzu teurem Desi-Waschmittel "rein" waschen. Sofern man diesen psychologischen Effekt braucht und Fleckenmittel + Standard-Waschmittel nicht ausreicht.

Wenns meine Jacke wäre, würde sie direkt in die Tonne wandern.... Du weißt nicht, was die Leute im Blut haben...

am 26. Februar 2015 um 4:07

Die Jacke wuerde ich auch in die Tonne hauen. Allerdings wuerde ich persoenlich unterschiede beim Schaden machen. Normaler Verkehrsunfall oder aehnliches, helfen Jacke entsorgen und gut ist.

Unfall mit einem der sich einen in der Kneipe gezwitschert hat oder aehnliches, helfen und spaeter den Schaden von ihm zahlen lassen. Bevor er das naechste Geld wieder in Alk investiert, kann er mir die Jacke zahlen. Ist gesuender ;)

Zitat:

@Tete86 schrieb am 25. Februar 2015 um 22:43:34 Uhr:

Du weißt nicht, was die Leute im Blut haben...

wenn es danach geht, dürftest du nicht zum arzt (vom krankenhaus mal ganz zu schweigen) und du dürftest auch kein obst/gemüse von den wühltischen im kaufhaus nehmen...

Zitat:

@MagirusDeutzUlm schrieb am 26. Februar 2015 um 13:41:15 Uhr:

Zitat:

@Tete86 schrieb am 25. Februar 2015 um 22:43:34 Uhr:

Du weißt nicht, was die Leute im Blut haben...

... kein obst/gemüse von den wühltischen im kaufhaus nehmen...

Die Blutorange heißt nur so! :D

Gruß Metalhead

am 26. Februar 2015 um 14:38

Zitat:

@Tete86 schrieb am 25. Februar 2015 um 22:43:34 Uhr:

Wenns meine Jacke wäre, würde sie direkt in die Tonne wandern.... Du weißt nicht, was die Leute im Blut haben...

In dem Fall viel Alk. Also anziehen, aber nicht mehr Auto fahren XD

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