BMW überarbeitet den 5er. Das Facelift-Modell unterscheidet sich kaum vom Vorgänger, fährt aber sparsamer und unterstützt beim Arbeiten.
München – Halbzeit für den F10: Seit dreieinhalb Jahren verkauft BMW die sechste Fünfer-Generation, sieben Jahre sollen es insgesamt werden. Damit das Modell bis zum Ende seiner Produktionstage noch jung wirkt, frischen die Bayern die Business-Baureihe auf: Limousine, Touring und Gran-Turismo erhalten ein Facelift, mit dem Ziel, die Pole-Position in der Zulassungsstatistik zu halten. BMW 5er: Facelift unter dem BlechQuelle: BMW So ambitioniert sich dieser Plan anhört, so zurückhaltend fallen die Modifikationen aus. Das geschulte Auge entdeckt die Blinker in den Außenspiegeln und die neu gestalteten Front- und Rückleuchten. Experten erkennen feine Unterschiede in der Frontschürze. Am Blech ändert sich nichts. Bereichsleiter Peter Wolf ist von der Karosserieform überzeugt: „Wir haben über eine Million 5er der aktuellen Baureihe verkauft. Besser lief kein anderer.“ Deshalb bekommt der Neue nur kleine Updates. Dazu gehören Ausstattungsvarianten: Den 5er gibt es jetzt als Modern-Line, Luxury-Line und mit M-Sportpaket. Xenon ist immer an Bord, alle Motoren trinken weniger und erfüllen die Euro-6-Norm. BMW 530d: Ein alter BekannterDas fällt beim Fahren natürlich nicht auf. Der Reihensechszylinder des Test-5ers leistet nach wie vor 258 PS und 560 Newtonmeter. Auf dem Papier sinkt der Verbrauch um etwa einen halben Liter auf 5,1 bis 5,5 Quelle: BMW Liter pro 100 Kilometer. Mit schmalen 17-Zoll-Rädern fährt er am sparsamsten. Während der flotten Testfahrt (auf 18 Zoll) spritzen die Injektoren knapp acht Liter in die Brennräume. Mit viel Gefühl im Gasfuß erreicht die Limousine annähernd ihre Normwerte. Der Turbomotor baut schnell Ladedruck auf und beschleunigt den 530d 0,3 Sekunden schneller als das Vor-Facelift-Modell. Dank einer neuen Motorabstimmung und eines verbesserten cW-Wertes sprintet der 1,8-Tonner in 5,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Für einen Selbstzünder zeigt sich das Aggregat überraschend drehfreudig: Bei 4.500 Umdrehungen stehen noch über 400 Newtonmeter zur Verfügung. Die Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF schaltet sanft und präzise. Ein Auto für DienstreisenBMW verkauft weltweit über die Hälfte aller 5er an Geschäftskunden. „In Deutschland sind es 70 bis 80 Prozent“, sagt Wolf. Deshalb haben die Ingenieure die Langstreckenqualitäten des 5ers überarbeitet. Das Fahrwerk federt einen Tick sanfter, die Lenkung steuert eine Idee direkter – Details, die erst nach vielen Autobahnkilometern auffallen. Damit die nicht zu langweilig werden, können die ConnectedDrive Services europaweit aufs Internet zugreifen. Sie ermöglichen das Diktieren von E-Mails, bieten eine frühzeitige Stauerkennung sowie eine riesige Musik-Bibliothek und einen Concierge-Service. Der hilft in jeder Lebenssituation – sogar, wenn das Gras auf dem Golfplatz nicht grün genug ist - dann sucht das System einfach einen anderen Platz. Schön: Das iDrive-Bedienelement verfügt jetzt über eine Touch-Fläche. Die kann mit dem Finger geschriebene Buchstaben und Zahlen lesen und die interaktive Karte mit Smartphone-Bewegungen vergrößern oder verkleinern. BMW 518d: Neuer Basisdiesel für 39.900 EuroDie Preise für den gelifteten 5er steigen um 400 bis 1.300 Euro. Trotzdem sinkt der Einstiegspreis: Mit dem Facelift führen die Bayern einen neuen Einstiegsmotor ein. Der BMW 518d basiert auf dem 2,0-Liter-Diesel im 520d, leistet aber nur 143 PS. Das bringt keinen Verbrauchsvorteil, beide Selbstzünder trinken 4,5 Liter pro 100 Kilometer auf dem Prüfstand. Der schwächste 5er ist aber 2.250 Euro günstiger als der nächststärkere Diesel. Das Leistungsdefizit von 41 PS kostet 1,6 Sekunden in der Beschleunigung und 20 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der neue BMW 5er startet am 20. Juli 2013. M5, M550d und Active Hybrid 5 folgen im Laufe des Jahres. Lest hier unseren Testbericht zum BMW 518d. BMW 5er Facelift: Technische DatenDer getestete 5er
Der Einstiegsdiesel
Quelle: MOTOR-TALK |