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- Ein Jahr E91 318d - ein ausführlicher Erfahrungsbericht
Ein Jahr E91 318d - ein ausführlicher Erfahrungsbericht
Da es heute genau ein Jahr her ist seit dem ich meinen BMW 318d Touring vom Händler übernommen habe, ist nun ein guter Zeitpunkt für einen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Über zwanzig Jahre lang bin ich nur Fahrzeuge aus dem VW/Audi Konzern gefahren. Nicht weil ich ein besonders großer Fan dieser Marke gewesen wäre, sondern weil es sich immer irgendwie so ergeben hatte und ich auch nicht grundsätzlich unzufrieden war. Es war außerdem sehr bequem, dass es einen VW/Audi Partner in meinem Wohnort gibt.
Bei mir hatte sich nie ein besonders großes Interesse für Autos entwickelt. Natürlich musste mir mein Wagen gefallen und die Ausstattung für einen gewissen Fahrkomfort sorgen, aber wenn ich das Auto ein paar Wochen hatte, war es nach der anfänglichen Freude nur noch ein Gebrauchsgegenstand.
Ich bin selbständig und beruflich viel unterwegs. Daher lege ich recht viel Wert auf Verlässlichkeit und günstige Betriebskosten. Dabei ist Verlässlichkeit für mich mehr als ein rein technischer Aspekt, sondern auch, dass mir im Problemfall rasch und unkompliziert geholfen wird.
Bei einer Jahresleistung von 35 bis 45 Tausend Kilometern wechsle ich im Regelfall spätestens nach dreieinhalb bis vier Jahren das Fahrzeug und in den letzten 15 Jahren handelte es sich immer um einen Neuwagen. Das war zwar auch letztes Jahr noch eine Option, vorzugsweise sollte es jedoch diesmal ein Jahreswagen mit maximal 10.000 Kilometern und einem Alter von nicht mehr als 12 Monaten sein.
Für mich war die Entscheidung einen weiteren A4 zu kaufen eigentlich schon gefallen, bevor ich mit meinem Stammhändler diesbezüglich Kontakt aufgenommen hatte. Erst die Behandlung die ich dort und bei einem weiteren Händler erfahren habe, hat mich dazu gebracht, mich auch mal bei anderen Marken umzusehen.
Beim BMW-Partner hat dann alles gepasst. Die Beratung war toll und das Angebot stimmte. Sowohl der Rücknahmepreis für meinen 2007er A4, als auch der Anschaffungspreis für den angebotenen Jahreswagen waren fair. Preisverhandlungen waren nicht notwendig. Neben dem Fahrzeug selbst hat mich vor allem die Service-Pauschale bis 100.000 Kilometer überzeugt. Ein nettes Detail am Rande: Eigentlich hätte ich den Wagen schon im März übernehmen können, jedoch hat mir der Verkäufer empfohlen bis Mitte April zu warten, da dann die Service-Pauschale im Rahmen einer Früjahrs-Aktion um 199,- Euro zu bekommen wäre. Sehr fair!
Der Übernahmetermin war für den 18. April 2011 vereinbart und konnte nach einigen kurzfristigen Turbulenzen rund um die Anmeldung schließlich auch eingehalten werden. Gegen 14 Uhr standen meine Lebensgefährtin und ich vor meinem zukünftigen Auto: Einem BMW 318d Touring in Saphirschwarz mit Panorama-Dach und Individual-Sonnenschutzverglasung auf den zusätzlich gekauften 17" Sommerrädern mit V-Speiche 188 Felgen. Besonders von außen gefiel mir der Wagen außerordentlich gut. Mit 10.600 Kilometern am Tacho und einem Alter von etwas mehr als 14 Monaten waren meine diesbezüglich gesetzten Grenzen zwar knapp überschritten, aber trotzdem hatte ich den Eindruck vor einem Neuwagen zu stehen.
Diese Wahrnehmung setzte sich im Inneren fort. Der Wagen roch sogar neu. Als ich den Blick schweifen ließ, realisierte ich welch gut ausgestattetes Auto ich bekam: Die Sportsitze in der Stoff/Leder Kombination "Impuls", das M-Lederlenkrad und der M-Schaltknauf, die schwarzen Interieurleisten, das Navigationssystem "Business" mit seinem Höcker sowie das HiFi Lautsprechersystem schafften eine hochwertige Atmosphäre.
Trotzdem kam mir der Innenraum im direkten Vergleich zu meinem A4 B7 etwas beengter, sowie nicht ganz so gediegen und gefällig vor. Manche Details, wie zum Beispiel die Schalter und Knöpfe, aber auch die Materialien wirkten etwas weniger hochwertig als im Audi. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck gewandelt. Es hat offensichtlich doch sehr viel mit Gewohnheit zu tun. Einzig die beleuchteten Einstellräder der Belüftung und die Beleuchtung der Türgriffe gehen mir auch heute noch ein wenig ab - die sahen im Dunklen einfach sehr fein aus.
Nachdem ich eine ausführliche Einführung in die Bedienung des Fahrzeuges erhalten hatte trat ich die Heimfahrt an. Das Fahrgefühl war - und ist - hervorragend. Besonders die präzise Lenkung war für mich etwas ganz Neues. Nicht, dass ich jemals den Eindruck gehabt hätte, dass ein VW oder Audi "schlecht lenken" würden, aber der Unterschied war doch bemerkenswert. Die Lenkbewegungen werden vom Fahrzeug unmittelbar umgesetzt. Am Anfang war das sogar etwas ungewohnt, da schon die kleinsten Bewegungen des Lenkrads zu einer entsprechenden Reaktion des Fahrzeugs führen. Im Gegensatz dazu schienen meine bisherigen Autos viel weggefiltert zu haben. Am ehesten lässt sich für mich dieser Unterschied wie jener zwischen einem Turbo- und einem Saugmotor beschreiben. Während beim Turbo zwischen Impuls und Reaktion ein kurzer Moment liegt, hängt der Sauger direkt am Gas. So ähnlich verhält es sich auch mit der Lenkung im Vergleich der von mir gefahrenen Fronttriebler und dem BMW. Der Unterschied ist subtil, hat aber eine entscheidende Auswirkung: Fahrspass.
Trotz 17" Runflat Reifen finde ich das Fahrwerk nicht unkomfortabel. Klar ist es etwas sportlicher als ich es gewohnt war, aber niemals unbequem. Aus beruflichen Gründen muss ich wöchentlich mehrere Hundert Kilometer Autobahn fahren. Mit dem Dreier lässt es sich richtig entspannt und angenehm reisen.
Besonders die Sportsitze sind sehr angenehm und absolut langstreckentauglich. Hier muss ich aber auch erste Kritik üben. Die Höhenverstellung der Sitze ist ein Witz und eine genaue Einstellung kaum möglich. Die Idee, die Sitzhöhe durch Gewichtsverlagerung zu verstellen, ist absurd. Während man auf der Fahrerseite noch das Lenkrad zum Festhalten hat, wird die Einrichtung der Sitzhöhe spätestens auf der Beifahrerseite zur gymnastischen Herausforderung. Da das Auto manchmal auch von meiner Freundin genutzt wird, haben wir uns was die Sitzhöhe betrifft auf einen Kompromiss geeinigt. Nur nicht verstellen! Das ist das erste Auto, bei dem ich mir ernsthaft eine elektrische Sitzverstellung wünsche. Dieser Aspekt war bei meinen früheren Autos deutlich besser gelöst.
Enttäuscht bin ich auch von der Qualität des Leders. Auf der Fahrerseite ist das Leder der oberen Sitzwange vom Ein- und Aussteigen schon sichtbar lädiert und das trotz regelmäßiger Pflege. Erstmals aufgefallen ist mir das bei einem Kilometerstand von weniger als 25.000 Kilometern. Mein Auto-Aufbereiter nannte es "ein typisches BMW-Leiden".
Gut gefällt mir dagegen der Motor. Kein Vergleich zu den Pumpe/Düse Dieseln, die ich über zehn Jahre lang gefahren bin. Das Gesamtpaket aus Leistung, Laufruhe und vor allem Verbrauch sind nahezu perfekt. Nur manchmal wünschte ich mir einen Hauch mehr Kraft, was aber vielleicht auch am offensichtlich auf Sparsamkeit getrimmten Getriebe liegt. Das darf man aber nicht falsch verstehen - der 318d ist alles andere als lahm und er bringt für jede erdenkliche Verkehrssituation mehr als ausreichend Leistung. Jedoch überwiegt die Vernunft und ganz so viel Spass wie mir das grundsätzliche Fahrgefühl des BMW bringt, macht der Motor nicht. Das ist aber Kritik auf sehr hohen Niveau. Ich würde mir jederzeit wieder den 318er nehmen, aber halt mittlerweile den 320er vorziehen, wenn ich die Wahl habe.
Seit einigen Wochen habe ich aber leider auch ein - hoffentlich kleines - Problem mit dem Motor. Im Drehzahlbereich zwischen rund 1600 und 2100 Umdrehungen hat sich ein Brummen bemerkbar gemacht. Besonders auffällig ist es, wenn ich vom Gas gehe. Hätte der Motor dieses Geräusch von Anfang an gemacht, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen. Es ist nicht besonders laut. Wenn man aber in Jahr mit einem Auto fährt, dann kennt man die Geräuschkulisse recht gut und wenn sich daran etwas ändert, fällt das auf. Bei einer kurzen Probefahrt mit dem Mechaniker vor drei Wochen konnte er es leider nicht hören, aber ich habe den Eindruck, dass das Geräusch kontinuierlich lauter wird. Nun bin ich etwas verunsichert und werde diesbezüglich wohl bald wieder in die Werkstatt fahren.
An einer Stelle stellt sich der Spass mit diesem Motor aber auf jeden Fall ein: An der Zapfsäule. Mein Durchschnittsverbrauch beträgt mehrfach nachgerechnete 5,2l bis 5,5l auf 100km. Das beinhaltet ungefähr 65% Autobahnkilometer. Der Rest besteht aus Kurzstrecken und Stadtverkehr. Zur Autobahn ist zu sagen, dass ich wöchentlich aus der Oststeiermark nach Linz und retour fahre. Auf dieser Strecke müssen einige Höhenmeter überwunden werden und außerdem muss man aufgrund zahlreicher Tunnels und Geschwindigkeits-Begrenzungen häufig abbremsen und beschleunigen. Im Vergleich hat mein A4 bei selben Fahrprofil und gleicher Fahrweise zwar auch nur einen Verbrauch von 5,9 bis 6,5 Liter angezeigt, tatsächlich lag er allerdings teilweise sehr deutlich über 7,5l. Die Verbrauchsanzeige des Reiseboardcomputers beim BMW stimmt dagegen auf das Zehntel genau.
Das bringt mich zum Thema Betriebskosten. Wenn ich die Treibstoff- und Wartungskosten zusammenzähle, führt der Wechsel zum 3er zu einem erheblichen Vorteil. Bei den derzeitigen Diesel-Preisen erspare ich mir alleine durch den geringeren Verbrauch mindestens 1.200,-- Euro pro Jahr. Konservativ gerechnet und zugunsten des Audi gerundet. Da mein A4 alle 16- bis 17-Tausend Kilometer beim "Longlife"-Service war, weil der Pumpe-Düse Motor - was man mir beim Kauf des Autos natürlich nicht gesagt hatte - aufgrund des Partikelfilters deutlich verkürzte Wartungszyklen hatte, führt das zu einer weiteren jährlichen Ersparnis von wenigstens 1.000,-- Euro. Berücksichtigt man noch, dass der BMW über keinen Zahnriemen verfügt, dessen Tausch mir beim Audi rund 800,-- Euro gekostet hat, komme ich in Milchmädchen-Manier auf eine Ersparnis von rund 10.000,-- Euro nach vier Jahren im Vergleich zu meinem alten Auto. Mir ist schon klar, dass der Vergleich sich auf meinen 2007er B7 bezieht und mit einem aktuellen A4 anders ausfallen würde, aber in meinem Konkreten Fall ist es schon extrem um wie viel günstiger der Betrieb des BMW ist.
Das Auto war für die Übernahme zwar sowohl innen als auch außen gereinigt worden, aber doch nicht ganz so perfekt sauber wie ich es mir gewünscht hätte. Vor allem in den Fugen und neben den Stühlen waren die Spuren des Vorbesitzers nicht zu übersehen. Bei der ersten Reinigung tauchten dann auch ein paar kleinere Mängel auf. Hier und dort ein paar kleinere Kratzer beim Interieur machten mir klar, dass es sich doch um keinen Neuwagen handelte. Besonders die schwarzen Leisten sind sehr empfindlich, aber es fanden sich auch Beschädigungen auf anderen Kunststoffteilen und hartnäckige Verschmutzungen am Dachhimmel. Nichts wirklich Schlimmes, aber eben auch nicht neu.
Das Auto war zuvor auf die BMW AG München angemeldet und offensichtlich hatte der vorige Fahrer nicht besonders gut auf das Fahrzeug acht gegeben. Das klingt jetzt vielleicht schlimmer als es wirklich war, aber bei keinem meiner Neuwagen waren nach einem Jahr so viele Gebrauchsspuren zu sehen, wie bei diesem Auto. Keiner dieser Mängel war aber so groß, dass er eine Reklamation gerechtfertigt hätte.
Ganz anders außen. Wie sich herausstellte, waren die schwarzen Blenden zwischen den Fenstern außen extrem zerkratzt. Keine Ahnung was der Vorbesitzer damit angestellt hat. Leider wurde mir von meinem Händler gesagt, dass das noch im Rahmen dessen läge was ich bei einem gebrauchten - selbst bei Premium Selection - akzeptieren müsse. Da ich ansonsten aber mit diesem BMW-Partner sehr zufrieden war, wollte ich es wegen dieser Sache auf keinen Konflikt ankommen lassen und habe mich mit den zerkratzten Teilen abgefunden. Das Fahrzeug hatte außen keine weiteren sichtbaren Mängel. Als mir aufgefallen ist, dass auf der Motorhaube kein einziger Steinschlag zu sehen war, wurde mir gesagt, dass der Lack vorne neu wäre. Das sei bei Premium Selection Fahrzeugen üblich, wenn zu viele Steinschläge zu sehen wären.
Trotz der Mängel würde ich jederzeit wieder zu einem Jahreswagen greifen. Der Preisvorteil vom Listen- zum Kaufpreis lag bei "etwa einem VW Golf". Dafür kann man dann auch den einen oder anderen Kratzer akzeptieren.
Leider traten aber auch recht bald ein paar technische Probleme auf. Zuerst stellte sich heraus, dass die Spracheingabe nicht funktionierte. Unmittelbar nach dem Start konnte man einen Sprachbefehl geben, der manchmal auch verstanden wurde, aber danach wurde ich bei jedem weiteren Druck auf die entsprechende Lenkradtaste die Fehlermeldung "Diese Funktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung" angezeigt. Ein anderer Fehler war, dass Telefongespräche bei aufrechter BlueTooth Verbindung manchmal plötzlich über das Telefon, statt über die Lautsprecher des Wagens ausgegeben wurden. Das iPhone ließ sich aber trotzdem via iDrive steuern, nur die Tonausgabe klappte nicht mehr. Beide Fehler konnten durch ein Software-Update behoben werden.
Obwohl das Update einen ganzen Tag in Anspruch nahm, lief es für mich extrem schmerzfrei ab. Ich bekam ein 318i Coupé als Leihwagen und mein Auto war pünktlich zum Vereinbarten Zeitpunkt fertig. Einfach perfekt. Inklusive der Fahrt zur Werkstatt hat der Vorgang weniger als eine Stunde Zeitaufwand gekostet. Man hat sich sehr bemüht, Rücksicht auf meinen Terminkalender zu nehmen.
Im Zusammenhang mit dem Softwareproblem hatte ich auch Kontakt mit BMW Assist. Ich war auf der Autobahn unterwegs und hatte einige wichtige Telefonate zu führen, aber keine Zeit um anzuhalten. Da war es ärgerlich, dass das BlueTooth Problem genau zu diesem Zeitpunkt wieder auftauchte. Ich ging davon aus, dass ein Reset des CIC den Fehler kurzfristig beheben würde, hatte aber keine Ahnung ob, bzw. wie das während der Fahrt möglich wäre. Da BMW Assist nicht auf mein Telefon angewiesen ist, sondern die integrierte Einheit nutzt, war Freisprechen darüber möglich. Es meldete sich eine freundliche Dame, die mir leider nicht helfen konnte und mir empfahl meinen Händler anzurufen. Als ich ihr sagte, dass ich keine Zeit hätte für ein Telefonat anzuhalten, sagte sie: "Das ist doch kein Problem. Wie heißt denn ihr Händler? Ich verbinde sie.". Wenige Minuten später konnte ich wieder über BlueTooth telefonieren. Das hat mich beeindruckt.
Ein weiteres Problem tauchte erstmals nach einigen Wochen auf. Beim Einsteigen - das Auto hat den Komfortzugang - wurde die Lenkradsperre nicht entriegelt und eine Fehlermeldung angezeigt. Erst als ich das Fahrzeug mehrfach von außen ab- und wieder aufgesperrt hatte, wurde die Sperre freigegeben und ich konnte meine Fahrt antreten. Als der Fehler zum dritten Mal auftrat, half aber auch das nicht. Das Lenkrad blieb verriegelt und das Auto ließ sich nicht starten.
Bereits nach weniger als eine halben Stunde war ein BMW Techniker vor Ort bei einem Hotel-Parkplatz. Das Ganze spielte sich zwischen acht und neun Uhr morgens ab. Nach einer weiteren Stunde war ich wieder mobil. Kosten sind dadurch keine entstanden. Allerdings sagte mir der Techniker, dass das jederzeit wieder auftreten könne und dass zur Behebung des Fehlers die Lenksäule getauscht werden müsse. Die Reparatur wurde bald darauf zwar ebenfalls unkompliziert und dank kostenlosem Leihwagen ohne große Umstände für mich durchgeführt - ärgerlich war es aber trotzdem.
Ein Randbemerkung zum Leihwagen. Es handelte sich in diesem Fall um einen 316i in Basisausstattung und für einen Ersatzwagen ist das natürlich absolut kein Anlass zur Kritik. Nach drei Tagen mit diesem Fahrzeug war ich aber schon sehr froh, wieder in meinem eigenen Auto zu sitzen. Der Unterschied, den die Ausstattung und Motorisierung ausmachen, ist deutlich größer als ich dachte. Es fühlte sich an wie eine vollkommen andere Fahrzeugklasse.
Sehr viel Freude bereitet mir die Lichttechnik des Autos. Den Fahrlicht-Assistenten kann ich mir kaum noch wegdenken - vor allem aufgrund der über 30 Tunnel auf der Strecke zwischen meinem Heimatort und Linz. Bei der Fernlicht-Automatik ist mein Eindruck etwas durchwachsener. Zwar funktioniert sie meist recht anständig und sorgt bestimmt für mehr Sicherheit, aber eben nur "meist". Oft - besonders in Kurven - wird der Gegenverkehr nicht erkannt. Auch Autos, denen man sich annähert, werden meiner Ansicht nach viel zu spät registriert. Dann passiert es recht häufig, dass man manuell abblenden möchte und just im selben Augenblick die Automatik dasselbe tut, was dazu führt, dass man die Lichthupe betätigt. Das fühlt sich doch sehr "beta" an. Großartig ist dagegen die Ausleuchtung der Straße und auch das Kurven- und Abbiegelicht möchte ich nicht mehr missen.
Apropos Licht. Das Panorama-Glasdach ist ein Segen. Niemals hätte ich mir gedacht, dass mir dieses Loch im Dach so wichtig werden würde. Dabei ist mir die Möglichkeit das Dach zu ganz öffnen weniger wichtig, als dass der Innenraum angenehm hell ist. Das steigert den gefühlten Komfort deutlich und ich habe auch den Eindruck, dass ich weniger schnell ermüde und die Konzentration deutlich länger anhält. Eigentlich schließe ich die Schiebeblende nur in seltenen Fällen, wenn man sie jedoch schließt, ist es im Innenraum eine Spur ruhiger und die HiFi Anlage klingt etwas besser (ernsthaft ;-)). Weniger gut gefällt mir die Steuerung des Dachs, bei der unzählige Funktionen auf einer Taste liegen. Bei zukünftigen Autos würde ich nur sehr ungern auf ein Glasschiebedach verzichten.
Eine Sache, auf die ich ganz sicher nicht mehr verzichten wollte, sind die automatisch abblendenden Spiegel. Schon bei der ersten nächtlichen Autobahnfahrt war mir das klar.
Das Schlimme an einem so gut ausgestatteten Auto ist, dass die "must have"-Liste für zukünftige Fahrzeuge plötzlich sehr lang wird und Dinge umfasst, an die man früher nicht im Traum gedacht hätte. Dazu gehören auch Luxusfunktionen, wie der Komfort-Zugang und das Lichtpaket. Xenon, PDC, Sitzheizung und Tempomat kamen ja schon durch meinen Audi auf die Liste des Unverzichtbaren. Durch die grafische Entfernungsanzeige am Display ist das PDC sogar noch praktischer als in meinem A4, in dem die Entfernung nur akustisch signalisiert wurde. Die Sitzheizung konnte man dafür im Audi etwas feiner einstellen, da sie über sechs Stufen verfügte, während es im BMW deren nur drei gibt. Was den Tempomat betrifft - na ja - es ist ein Tempomat.
Die Heizung, beziehungsweise Klimatisierung eines Autos ist eigentlich keine Erwähnung wert. Im Falle des BMW gab mir allerdings eine Funktion am Anfang Rätsel auf. Wie ich es gewohnt war, kann man auch in diesem Auto die Temperatur getrennt für die linke und rechte Seite des Fahrzeugs in 0,5 Grad-Schritten einstellen. Das geschieht jeweils mit einem Drehknopf auf der Steuereinheit der Klimaanlage. Darüber hinaus gibt es noch im Bereich der mittleren Luftauslässe eine weiteres Einstellrad, das man zwischen einem blauen und einem roten Punkt, also offensichtlich kalt und warm, drehen kann. Im Handbuch steht dazu, dass darüber gesteuert wird, wie viel kühle Luft im Oberkörperbereich ausströmt. Der Sinn erschloss sich mir trotzdem erst nach einer Internet-Recherche. Durch diesen Regler kann die Schichtung der kalten und warmen Luft verschoben werden. Nicht ganz intuitiv erfassbar und schwer zu erklären, aber sehr genial wenn man es mal verstanden hat.
Wenn ich schon beim Thema Heizung bin, muss ich ein weiteres technisches Problem ansprechen. Im Winter sind mir trotz Frostschutz schon bei -5 Grad die Scheibenwaschdüsen zugefroren. Bin ich dann durch einen längeren Tunnel gefahren sind sie mit etwas Glück soweit aufgetaut, dass ich die Scheiben schnell mal reinigen konnte. Daher dachte ich schon, dass die Düsen nicht beheizt wären.
Eine Rückfrage bei der Werkstatt ergab, dass sie sehr wohl über eine Heizung verfügen. Ich ließ das also überprüfen und man sagte mir, dass mein Scheibenfrostschutzmittel "aufgeflockt" wäre und ein Sieb verstopft hätte. Man müsse nur das Wasser ablassen und dann wäre wieder in Ordnung. Zukünftig solle ich einen hochwertigeren Frostschutz verwenden.
Komisch war dabei, dass ich bei meiner Stammtankstelle seit Jahren immer das gleiche, im übrigen das einzige dort verfügbare, Frostschutzmittel kaufe, ohne dass ich jemals Probleme damit gehabt hätte. Seit dem ich das Auto zurück erhalten habe, sind die Düsen aber nie wieder zugefroren.
Etwas später erhielt ich jedoch unerwartet eine Rechnung für den Tausch der Waschpumpe. Auf Rückfrage teilte man mir dann mit, dass die Pumpe in Mitleidenschaft gezogen worden wäre und man sie daher zur Sicherheit ausgetauscht hätte. Dies sei jedoch auf Kulanz passiert und die Verrechnung wäre irrtümlich geschehen. Irgendwie war das alles sehr eigenartig. Da der Fehler jedoch behoben wurde und im Endeffekt auch keine Kosten auftraten war ich zufrieden.
Was das Waschwasser betrifft, ist leider im Motorraum nur in schmaler Einfüllschlauch zum sehen. Der Wasserbehälter selbst ist verborgen. Daher ist es nicht möglich den aktuellen Füllstand zu erkennen, was es besonders im Winter schwierig macht das richtige Mischverhältnis zwischen Wasser und Frostschutz zu finden. Das kann man nur schätzen. Äußerst unpraktisch das Ganze.
Beim Thema Wasser kann ich jetzt auch den Regensensor erwähnen. Obwohl ich auch darauf nicht mehr verzichten möchte, bin ich trotzdem nicht uneingeschränkt glücklich damit. Er reagiert nicht immer vorhersehbar und die Einstellung der Sensibilität hat keine spürbaren Auswirkungen. Er ist zwar grundsätzlich praktisch, hat aber auch noch großen Raum für Verbesserungen. Besonders unglücklich ist das Lämpchen positioniert, das anzeigt ob der Regensensor aktiv ist. Es befindet sich nämlich am Scheibenwischer-Hebel an einer Position, die für den Fahrer ohne Verrenkungen garantiert nicht einsehbar ist - vollkommen unabhängig von Sitzposition oder Lenkrad-Einstellung.
Nun ein großer Sprung zu zum "Navi Business" und iDrive. Noch vor etwas mehr als einem Jahr hielt ich fest eingebaute Navis für unnötig und maßlos überteuert. Hätte ich einen Neuwagen geordert, hätte ich den Aufpreis dafür mit absoluter Sicherheit nicht bezahlt und dann natürlich auch nicht gewusst, was ich dadurch verpasst hätte. Der Name "Navigationssystem" ist dafür aber auch nicht ganz optimal, da man schließlich auch ein komplett anderes Bedienkonzept für eine Vielzahl von Funktionen erhält. Ein solches System geht über die reine Wegfindung weit hinaus. Auch wenn ich mich wiederhole: In Zukunft gehört das zur Pflichtausstattung.
Die Umsetzung ist sehr gelungen und intuitiv. Besonders gefällt mir, dass man beliebige Punkte aus der Menüstruktur auf insgesamt acht Funktionstasten legen kann und diese Einstellung auch am Schlüssel gespeichert wird. Vom Funktionsumfang geht mit auch bei der Business-Variante (CIC) überhaupt nichts ab. Einzig das kleine Display wirkt unter dem Höcker etwas verloren. Meine Lieblingsfunktion ist übrigens, dass man Navigationsziele direkt aus Google Maps ins Auto schicken kann. Sehr praktisch!
Auch die iPhone Anbindung via Y-Kabel und die Steuerung über den iDrive-Controller funktionieren im Großen und Ganze sehr gut. Den SnapIn Adapter benötige ich nicht. Schade ist nur, dass man in längeren MP3s keine beliebigen Positionen anspringen kann. Ich höre während der Fahrt häufig Podcasts mit Laufzeiten bis zu 4 Stunden. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass ich meinen Finger minutenlang auf der Spultaste halten musste. Wenn ich aber daran zurück denke, dass ich für den Audi noch CDs brennen musste, ist das ein erträgliches Problem. Das HiFi Lautsprechersystem des BMW ist im Übrigen sehr gut.
Nahezu perfekt funktionieren die BlueTooth Anbindung und die Freisprecheinrichtung. Nur die Übertragung der Kontakte könnte etwas schneller gehen und es wäre schön, wenn nicht jedesmal das Adressbuch komplett aufs Neue geladen werden müsste.
Am Wochenende ist mir leider auch ein weiteres kleines Problem aufgefallen. Die Gurtwarnung für den Beifahrersitz funktioniert nur sporadisch - oder besser gesagt meistens nicht. Das werde ich wohl auch ansehen lassen, wenn ich demnächst aufgrund der Motor-Geräusche in der Werkstatt bin.
Mein Fazit für dieses Auto fällt zwiespältig aus. Noch nie hatte ich mit einem Fahrzeug so viel Spass, wie mit diesem. Selbst nach einem Jahr freue ich mich auf jede Fahrt. Auch die Betriebskosten sorgen für viel Freude und der Service meiner Werkstatt könnte besser nicht sein. Dem steht aber die größte Anzahl an Problemen gegenüber, die ich jemals mit einem Auto in einem so kurzen Zeitraum hatte: Sprachsteuerung ausgefallen, iPhone-BlueTooth-Anbindung fehlerhaft, Lenksäule getauscht, Waschwasserpumpe getauscht, Brummgeräusche des Motors, Gurtwarnung defekt und das Leder war an manchen Stellen trotz guter Pflege schon nach extrem kurzer Zeit stark abgenutzt. Obwohl die meisten dieser Dinge von meiner Werkstatt rasch und unkompliziert behoben wurden, entspricht das nicht meiner Qualitätsvorstellung für ein Premium-Fahrzeug.
Würde ich mir das Auto aus heutiger Sicht wieder kaufen? Auf diese Frage lautet die Antwort ganz eindeutig: "Ja!". Sollten jedoch die Schwierigkeiten nicht abreißen, oder ein möglicher spätere BMW ähnliche Probleme machen, kann ich einen Wechsel zu einer anderen Marke aber nicht ausschließen. Benz vielleicht?
Hoffentlich war Euch mein Bericht nicht zu lange. Ich wollte jedoch auf alle Aspekte eingehen, die mir wichtig schienen und vielleicht anderen angehenden E9x-Käufern weiter helfen.
Gruß,
Christian
PS: Ich poste diesen Beitrag in den drei Foren, die mich als Leser seit meiner Überlegung auf BMW umzusteigen begleitet haben.
Beste Antwort im Thema
Da es heute genau ein Jahr her ist seit dem ich meinen BMW 318d Touring vom Händler übernommen habe, ist nun ein guter Zeitpunkt für einen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Über zwanzig Jahre lang bin ich nur Fahrzeuge aus dem VW/Audi Konzern gefahren. Nicht weil ich ein besonders großer Fan dieser Marke gewesen wäre, sondern weil es sich immer irgendwie so ergeben hatte und ich auch nicht grundsätzlich unzufrieden war. Es war außerdem sehr bequem, dass es einen VW/Audi Partner in meinem Wohnort gibt.
Bei mir hatte sich nie ein besonders großes Interesse für Autos entwickelt. Natürlich musste mir mein Wagen gefallen und die Ausstattung für einen gewissen Fahrkomfort sorgen, aber wenn ich das Auto ein paar Wochen hatte, war es nach der anfänglichen Freude nur noch ein Gebrauchsgegenstand.
Ich bin selbständig und beruflich viel unterwegs. Daher lege ich recht viel Wert auf Verlässlichkeit und günstige Betriebskosten. Dabei ist Verlässlichkeit für mich mehr als ein rein technischer Aspekt, sondern auch, dass mir im Problemfall rasch und unkompliziert geholfen wird.
Bei einer Jahresleistung von 35 bis 45 Tausend Kilometern wechsle ich im Regelfall spätestens nach dreieinhalb bis vier Jahren das Fahrzeug und in den letzten 15 Jahren handelte es sich immer um einen Neuwagen. Das war zwar auch letztes Jahr noch eine Option, vorzugsweise sollte es jedoch diesmal ein Jahreswagen mit maximal 10.000 Kilometern und einem Alter von nicht mehr als 12 Monaten sein.
Für mich war die Entscheidung einen weiteren A4 zu kaufen eigentlich schon gefallen, bevor ich mit meinem Stammhändler diesbezüglich Kontakt aufgenommen hatte. Erst die Behandlung die ich dort und bei einem weiteren Händler erfahren habe, hat mich dazu gebracht, mich auch mal bei anderen Marken umzusehen.
Beim BMW-Partner hat dann alles gepasst. Die Beratung war toll und das Angebot stimmte. Sowohl der Rücknahmepreis für meinen 2007er A4, als auch der Anschaffungspreis für den angebotenen Jahreswagen waren fair. Preisverhandlungen waren nicht notwendig. Neben dem Fahrzeug selbst hat mich vor allem die Service-Pauschale bis 100.000 Kilometer überzeugt. Ein nettes Detail am Rande: Eigentlich hätte ich den Wagen schon im März übernehmen können, jedoch hat mir der Verkäufer empfohlen bis Mitte April zu warten, da dann die Service-Pauschale im Rahmen einer Früjahrs-Aktion um 199,- Euro zu bekommen wäre. Sehr fair!
Der Übernahmetermin war für den 18. April 2011 vereinbart und konnte nach einigen kurzfristigen Turbulenzen rund um die Anmeldung schließlich auch eingehalten werden. Gegen 14 Uhr standen meine Lebensgefährtin und ich vor meinem zukünftigen Auto: Einem BMW 318d Touring in Saphirschwarz mit Panorama-Dach und Individual-Sonnenschutzverglasung auf den zusätzlich gekauften 17" Sommerrädern mit V-Speiche 188 Felgen. Besonders von außen gefiel mir der Wagen außerordentlich gut. Mit 10.600 Kilometern am Tacho und einem Alter von etwas mehr als 14 Monaten waren meine diesbezüglich gesetzten Grenzen zwar knapp überschritten, aber trotzdem hatte ich den Eindruck vor einem Neuwagen zu stehen.
Diese Wahrnehmung setzte sich im Inneren fort. Der Wagen roch sogar neu. Als ich den Blick schweifen ließ, realisierte ich welch gut ausgestattetes Auto ich bekam: Die Sportsitze in der Stoff/Leder Kombination "Impuls", das M-Lederlenkrad und der M-Schaltknauf, die schwarzen Interieurleisten, das Navigationssystem "Business" mit seinem Höcker sowie das HiFi Lautsprechersystem schafften eine hochwertige Atmosphäre.
Trotzdem kam mir der Innenraum im direkten Vergleich zu meinem A4 B7 etwas beengter, sowie nicht ganz so gediegen und gefällig vor. Manche Details, wie zum Beispiel die Schalter und Knöpfe, aber auch die Materialien wirkten etwas weniger hochwertig als im Audi. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck gewandelt. Es hat offensichtlich doch sehr viel mit Gewohnheit zu tun. Einzig die beleuchteten Einstellräder der Belüftung und die Beleuchtung der Türgriffe gehen mir auch heute noch ein wenig ab - die sahen im Dunklen einfach sehr fein aus.
Nachdem ich eine ausführliche Einführung in die Bedienung des Fahrzeuges erhalten hatte trat ich die Heimfahrt an. Das Fahrgefühl war - und ist - hervorragend. Besonders die präzise Lenkung war für mich etwas ganz Neues. Nicht, dass ich jemals den Eindruck gehabt hätte, dass ein VW oder Audi "schlecht lenken" würden, aber der Unterschied war doch bemerkenswert. Die Lenkbewegungen werden vom Fahrzeug unmittelbar umgesetzt. Am Anfang war das sogar etwas ungewohnt, da schon die kleinsten Bewegungen des Lenkrads zu einer entsprechenden Reaktion des Fahrzeugs führen. Im Gegensatz dazu schienen meine bisherigen Autos viel weggefiltert zu haben. Am ehesten lässt sich für mich dieser Unterschied wie jener zwischen einem Turbo- und einem Saugmotor beschreiben. Während beim Turbo zwischen Impuls und Reaktion ein kurzer Moment liegt, hängt der Sauger direkt am Gas. So ähnlich verhält es sich auch mit der Lenkung im Vergleich der von mir gefahrenen Fronttriebler und dem BMW. Der Unterschied ist subtil, hat aber eine entscheidende Auswirkung: Fahrspass.
Trotz 17" Runflat Reifen finde ich das Fahrwerk nicht unkomfortabel. Klar ist es etwas sportlicher als ich es gewohnt war, aber niemals unbequem. Aus beruflichen Gründen muss ich wöchentlich mehrere Hundert Kilometer Autobahn fahren. Mit dem Dreier lässt es sich richtig entspannt und angenehm reisen.
Besonders die Sportsitze sind sehr angenehm und absolut langstreckentauglich. Hier muss ich aber auch erste Kritik üben. Die Höhenverstellung der Sitze ist ein Witz und eine genaue Einstellung kaum möglich. Die Idee, die Sitzhöhe durch Gewichtsverlagerung zu verstellen, ist absurd. Während man auf der Fahrerseite noch das Lenkrad zum Festhalten hat, wird die Einrichtung der Sitzhöhe spätestens auf der Beifahrerseite zur gymnastischen Herausforderung. Da das Auto manchmal auch von meiner Freundin genutzt wird, haben wir uns was die Sitzhöhe betrifft auf einen Kompromiss geeinigt. Nur nicht verstellen! Das ist das erste Auto, bei dem ich mir ernsthaft eine elektrische Sitzverstellung wünsche. Dieser Aspekt war bei meinen früheren Autos deutlich besser gelöst.
Enttäuscht bin ich auch von der Qualität des Leders. Auf der Fahrerseite ist das Leder der oberen Sitzwange vom Ein- und Aussteigen schon sichtbar lädiert und das trotz regelmäßiger Pflege. Erstmals aufgefallen ist mir das bei einem Kilometerstand von weniger als 25.000 Kilometern. Mein Auto-Aufbereiter nannte es "ein typisches BMW-Leiden".
Gut gefällt mir dagegen der Motor. Kein Vergleich zu den Pumpe/Düse Dieseln, die ich über zehn Jahre lang gefahren bin. Das Gesamtpaket aus Leistung, Laufruhe und vor allem Verbrauch sind nahezu perfekt. Nur manchmal wünschte ich mir einen Hauch mehr Kraft, was aber vielleicht auch am offensichtlich auf Sparsamkeit getrimmten Getriebe liegt. Das darf man aber nicht falsch verstehen - der 318d ist alles andere als lahm und er bringt für jede erdenkliche Verkehrssituation mehr als ausreichend Leistung. Jedoch überwiegt die Vernunft und ganz so viel Spass wie mir das grundsätzliche Fahrgefühl des BMW bringt, macht der Motor nicht. Das ist aber Kritik auf sehr hohen Niveau. Ich würde mir jederzeit wieder den 318er nehmen, aber halt mittlerweile den 320er vorziehen, wenn ich die Wahl habe.
Seit einigen Wochen habe ich aber leider auch ein - hoffentlich kleines - Problem mit dem Motor. Im Drehzahlbereich zwischen rund 1600 und 2100 Umdrehungen hat sich ein Brummen bemerkbar gemacht. Besonders auffällig ist es, wenn ich vom Gas gehe. Hätte der Motor dieses Geräusch von Anfang an gemacht, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen. Es ist nicht besonders laut. Wenn man aber in Jahr mit einem Auto fährt, dann kennt man die Geräuschkulisse recht gut und wenn sich daran etwas ändert, fällt das auf. Bei einer kurzen Probefahrt mit dem Mechaniker vor drei Wochen konnte er es leider nicht hören, aber ich habe den Eindruck, dass das Geräusch kontinuierlich lauter wird. Nun bin ich etwas verunsichert und werde diesbezüglich wohl bald wieder in die Werkstatt fahren.
An einer Stelle stellt sich der Spass mit diesem Motor aber auf jeden Fall ein: An der Zapfsäule. Mein Durchschnittsverbrauch beträgt mehrfach nachgerechnete 5,2l bis 5,5l auf 100km. Das beinhaltet ungefähr 65% Autobahnkilometer. Der Rest besteht aus Kurzstrecken und Stadtverkehr. Zur Autobahn ist zu sagen, dass ich wöchentlich aus der Oststeiermark nach Linz und retour fahre. Auf dieser Strecke müssen einige Höhenmeter überwunden werden und außerdem muss man aufgrund zahlreicher Tunnels und Geschwindigkeits-Begrenzungen häufig abbremsen und beschleunigen. Im Vergleich hat mein A4 bei selben Fahrprofil und gleicher Fahrweise zwar auch nur einen Verbrauch von 5,9 bis 6,5 Liter angezeigt, tatsächlich lag er allerdings teilweise sehr deutlich über 7,5l. Die Verbrauchsanzeige des Reiseboardcomputers beim BMW stimmt dagegen auf das Zehntel genau.
Das bringt mich zum Thema Betriebskosten. Wenn ich die Treibstoff- und Wartungskosten zusammenzähle, führt der Wechsel zum 3er zu einem erheblichen Vorteil. Bei den derzeitigen Diesel-Preisen erspare ich mir alleine durch den geringeren Verbrauch mindestens 1.200,-- Euro pro Jahr. Konservativ gerechnet und zugunsten des Audi gerundet. Da mein A4 alle 16- bis 17-Tausend Kilometer beim "Longlife"-Service war, weil der Pumpe-Düse Motor - was man mir beim Kauf des Autos natürlich nicht gesagt hatte - aufgrund des Partikelfilters deutlich verkürzte Wartungszyklen hatte, führt das zu einer weiteren jährlichen Ersparnis von wenigstens 1.000,-- Euro. Berücksichtigt man noch, dass der BMW über keinen Zahnriemen verfügt, dessen Tausch mir beim Audi rund 800,-- Euro gekostet hat, komme ich in Milchmädchen-Manier auf eine Ersparnis von rund 10.000,-- Euro nach vier Jahren im Vergleich zu meinem alten Auto. Mir ist schon klar, dass der Vergleich sich auf meinen 2007er B7 bezieht und mit einem aktuellen A4 anders ausfallen würde, aber in meinem Konkreten Fall ist es schon extrem um wie viel günstiger der Betrieb des BMW ist.
Das Auto war für die Übernahme zwar sowohl innen als auch außen gereinigt worden, aber doch nicht ganz so perfekt sauber wie ich es mir gewünscht hätte. Vor allem in den Fugen und neben den Stühlen waren die Spuren des Vorbesitzers nicht zu übersehen. Bei der ersten Reinigung tauchten dann auch ein paar kleinere Mängel auf. Hier und dort ein paar kleinere Kratzer beim Interieur machten mir klar, dass es sich doch um keinen Neuwagen handelte. Besonders die schwarzen Leisten sind sehr empfindlich, aber es fanden sich auch Beschädigungen auf anderen Kunststoffteilen und hartnäckige Verschmutzungen am Dachhimmel. Nichts wirklich Schlimmes, aber eben auch nicht neu.
Das Auto war zuvor auf die BMW AG München angemeldet und offensichtlich hatte der vorige Fahrer nicht besonders gut auf das Fahrzeug acht gegeben. Das klingt jetzt vielleicht schlimmer als es wirklich war, aber bei keinem meiner Neuwagen waren nach einem Jahr so viele Gebrauchsspuren zu sehen, wie bei diesem Auto. Keiner dieser Mängel war aber so groß, dass er eine Reklamation gerechtfertigt hätte.
Ganz anders außen. Wie sich herausstellte, waren die schwarzen Blenden zwischen den Fenstern außen extrem zerkratzt. Keine Ahnung was der Vorbesitzer damit angestellt hat. Leider wurde mir von meinem Händler gesagt, dass das noch im Rahmen dessen läge was ich bei einem gebrauchten - selbst bei Premium Selection - akzeptieren müsse. Da ich ansonsten aber mit diesem BMW-Partner sehr zufrieden war, wollte ich es wegen dieser Sache auf keinen Konflikt ankommen lassen und habe mich mit den zerkratzten Teilen abgefunden. Das Fahrzeug hatte außen keine weiteren sichtbaren Mängel. Als mir aufgefallen ist, dass auf der Motorhaube kein einziger Steinschlag zu sehen war, wurde mir gesagt, dass der Lack vorne neu wäre. Das sei bei Premium Selection Fahrzeugen üblich, wenn zu viele Steinschläge zu sehen wären.
Trotz der Mängel würde ich jederzeit wieder zu einem Jahreswagen greifen. Der Preisvorteil vom Listen- zum Kaufpreis lag bei "etwa einem VW Golf". Dafür kann man dann auch den einen oder anderen Kratzer akzeptieren.
Leider traten aber auch recht bald ein paar technische Probleme auf. Zuerst stellte sich heraus, dass die Spracheingabe nicht funktionierte. Unmittelbar nach dem Start konnte man einen Sprachbefehl geben, der manchmal auch verstanden wurde, aber danach wurde ich bei jedem weiteren Druck auf die entsprechende Lenkradtaste die Fehlermeldung "Diese Funktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung" angezeigt. Ein anderer Fehler war, dass Telefongespräche bei aufrechter BlueTooth Verbindung manchmal plötzlich über das Telefon, statt über die Lautsprecher des Wagens ausgegeben wurden. Das iPhone ließ sich aber trotzdem via iDrive steuern, nur die Tonausgabe klappte nicht mehr. Beide Fehler konnten durch ein Software-Update behoben werden.
Obwohl das Update einen ganzen Tag in Anspruch nahm, lief es für mich extrem schmerzfrei ab. Ich bekam ein 318i Coupé als Leihwagen und mein Auto war pünktlich zum Vereinbarten Zeitpunkt fertig. Einfach perfekt. Inklusive der Fahrt zur Werkstatt hat der Vorgang weniger als eine Stunde Zeitaufwand gekostet. Man hat sich sehr bemüht, Rücksicht auf meinen Terminkalender zu nehmen.
Im Zusammenhang mit dem Softwareproblem hatte ich auch Kontakt mit BMW Assist. Ich war auf der Autobahn unterwegs und hatte einige wichtige Telefonate zu führen, aber keine Zeit um anzuhalten. Da war es ärgerlich, dass das BlueTooth Problem genau zu diesem Zeitpunkt wieder auftauchte. Ich ging davon aus, dass ein Reset des CIC den Fehler kurzfristig beheben würde, hatte aber keine Ahnung ob, bzw. wie das während der Fahrt möglich wäre. Da BMW Assist nicht auf mein Telefon angewiesen ist, sondern die integrierte Einheit nutzt, war Freisprechen darüber möglich. Es meldete sich eine freundliche Dame, die mir leider nicht helfen konnte und mir empfahl meinen Händler anzurufen. Als ich ihr sagte, dass ich keine Zeit hätte für ein Telefonat anzuhalten, sagte sie: "Das ist doch kein Problem. Wie heißt denn ihr Händler? Ich verbinde sie.". Wenige Minuten später konnte ich wieder über BlueTooth telefonieren. Das hat mich beeindruckt.
Ein weiteres Problem tauchte erstmals nach einigen Wochen auf. Beim Einsteigen - das Auto hat den Komfortzugang - wurde die Lenkradsperre nicht entriegelt und eine Fehlermeldung angezeigt. Erst als ich das Fahrzeug mehrfach von außen ab- und wieder aufgesperrt hatte, wurde die Sperre freigegeben und ich konnte meine Fahrt antreten. Als der Fehler zum dritten Mal auftrat, half aber auch das nicht. Das Lenkrad blieb verriegelt und das Auto ließ sich nicht starten.
Bereits nach weniger als eine halben Stunde war ein BMW Techniker vor Ort bei einem Hotel-Parkplatz. Das Ganze spielte sich zwischen acht und neun Uhr morgens ab. Nach einer weiteren Stunde war ich wieder mobil. Kosten sind dadurch keine entstanden. Allerdings sagte mir der Techniker, dass das jederzeit wieder auftreten könne und dass zur Behebung des Fehlers die Lenksäule getauscht werden müsse. Die Reparatur wurde bald darauf zwar ebenfalls unkompliziert und dank kostenlosem Leihwagen ohne große Umstände für mich durchgeführt - ärgerlich war es aber trotzdem.
Ein Randbemerkung zum Leihwagen. Es handelte sich in diesem Fall um einen 316i in Basisausstattung und für einen Ersatzwagen ist das natürlich absolut kein Anlass zur Kritik. Nach drei Tagen mit diesem Fahrzeug war ich aber schon sehr froh, wieder in meinem eigenen Auto zu sitzen. Der Unterschied, den die Ausstattung und Motorisierung ausmachen, ist deutlich größer als ich dachte. Es fühlte sich an wie eine vollkommen andere Fahrzeugklasse.
Sehr viel Freude bereitet mir die Lichttechnik des Autos. Den Fahrlicht-Assistenten kann ich mir kaum noch wegdenken - vor allem aufgrund der über 30 Tunnel auf der Strecke zwischen meinem Heimatort und Linz. Bei der Fernlicht-Automatik ist mein Eindruck etwas durchwachsener. Zwar funktioniert sie meist recht anständig und sorgt bestimmt für mehr Sicherheit, aber eben nur "meist". Oft - besonders in Kurven - wird der Gegenverkehr nicht erkannt. Auch Autos, denen man sich annähert, werden meiner Ansicht nach viel zu spät registriert. Dann passiert es recht häufig, dass man manuell abblenden möchte und just im selben Augenblick die Automatik dasselbe tut, was dazu führt, dass man die Lichthupe betätigt. Das fühlt sich doch sehr "beta" an. Großartig ist dagegen die Ausleuchtung der Straße und auch das Kurven- und Abbiegelicht möchte ich nicht mehr missen.
Apropos Licht. Das Panorama-Glasdach ist ein Segen. Niemals hätte ich mir gedacht, dass mir dieses Loch im Dach so wichtig werden würde. Dabei ist mir die Möglichkeit das Dach zu ganz öffnen weniger wichtig, als dass der Innenraum angenehm hell ist. Das steigert den gefühlten Komfort deutlich und ich habe auch den Eindruck, dass ich weniger schnell ermüde und die Konzentration deutlich länger anhält. Eigentlich schließe ich die Schiebeblende nur in seltenen Fällen, wenn man sie jedoch schließt, ist es im Innenraum eine Spur ruhiger und die HiFi Anlage klingt etwas besser (ernsthaft ;-)). Weniger gut gefällt mir die Steuerung des Dachs, bei der unzählige Funktionen auf einer Taste liegen. Bei zukünftigen Autos würde ich nur sehr ungern auf ein Glasschiebedach verzichten.
Eine Sache, auf die ich ganz sicher nicht mehr verzichten wollte, sind die automatisch abblendenden Spiegel. Schon bei der ersten nächtlichen Autobahnfahrt war mir das klar.
Das Schlimme an einem so gut ausgestatteten Auto ist, dass die "must have"-Liste für zukünftige Fahrzeuge plötzlich sehr lang wird und Dinge umfasst, an die man früher nicht im Traum gedacht hätte. Dazu gehören auch Luxusfunktionen, wie der Komfort-Zugang und das Lichtpaket. Xenon, PDC, Sitzheizung und Tempomat kamen ja schon durch meinen Audi auf die Liste des Unverzichtbaren. Durch die grafische Entfernungsanzeige am Display ist das PDC sogar noch praktischer als in meinem A4, in dem die Entfernung nur akustisch signalisiert wurde. Die Sitzheizung konnte man dafür im Audi etwas feiner einstellen, da sie über sechs Stufen verfügte, während es im BMW deren nur drei gibt. Was den Tempomat betrifft - na ja - es ist ein Tempomat.
Die Heizung, beziehungsweise Klimatisierung eines Autos ist eigentlich keine Erwähnung wert. Im Falle des BMW gab mir allerdings eine Funktion am Anfang Rätsel auf. Wie ich es gewohnt war, kann man auch in diesem Auto die Temperatur getrennt für die linke und rechte Seite des Fahrzeugs in 0,5 Grad-Schritten einstellen. Das geschieht jeweils mit einem Drehknopf auf der Steuereinheit der Klimaanlage. Darüber hinaus gibt es noch im Bereich der mittleren Luftauslässe eine weiteres Einstellrad, das man zwischen einem blauen und einem roten Punkt, also offensichtlich kalt und warm, drehen kann. Im Handbuch steht dazu, dass darüber gesteuert wird, wie viel kühle Luft im Oberkörperbereich ausströmt. Der Sinn erschloss sich mir trotzdem erst nach einer Internet-Recherche. Durch diesen Regler kann die Schichtung der kalten und warmen Luft verschoben werden. Nicht ganz intuitiv erfassbar und schwer zu erklären, aber sehr genial wenn man es mal verstanden hat.
Wenn ich schon beim Thema Heizung bin, muss ich ein weiteres technisches Problem ansprechen. Im Winter sind mir trotz Frostschutz schon bei -5 Grad die Scheibenwaschdüsen zugefroren. Bin ich dann durch einen längeren Tunnel gefahren sind sie mit etwas Glück soweit aufgetaut, dass ich die Scheiben schnell mal reinigen konnte. Daher dachte ich schon, dass die Düsen nicht beheizt wären.
Eine Rückfrage bei der Werkstatt ergab, dass sie sehr wohl über eine Heizung verfügen. Ich ließ das also überprüfen und man sagte mir, dass mein Scheibenfrostschutzmittel "aufgeflockt" wäre und ein Sieb verstopft hätte. Man müsse nur das Wasser ablassen und dann wäre wieder in Ordnung. Zukünftig solle ich einen hochwertigeren Frostschutz verwenden.
Komisch war dabei, dass ich bei meiner Stammtankstelle seit Jahren immer das gleiche, im übrigen das einzige dort verfügbare, Frostschutzmittel kaufe, ohne dass ich jemals Probleme damit gehabt hätte. Seit dem ich das Auto zurück erhalten habe, sind die Düsen aber nie wieder zugefroren.
Etwas später erhielt ich jedoch unerwartet eine Rechnung für den Tausch der Waschpumpe. Auf Rückfrage teilte man mir dann mit, dass die Pumpe in Mitleidenschaft gezogen worden wäre und man sie daher zur Sicherheit ausgetauscht hätte. Dies sei jedoch auf Kulanz passiert und die Verrechnung wäre irrtümlich geschehen. Irgendwie war das alles sehr eigenartig. Da der Fehler jedoch behoben wurde und im Endeffekt auch keine Kosten auftraten war ich zufrieden.
Was das Waschwasser betrifft, ist leider im Motorraum nur in schmaler Einfüllschlauch zum sehen. Der Wasserbehälter selbst ist verborgen. Daher ist es nicht möglich den aktuellen Füllstand zu erkennen, was es besonders im Winter schwierig macht das richtige Mischverhältnis zwischen Wasser und Frostschutz zu finden. Das kann man nur schätzen. Äußerst unpraktisch das Ganze.
Beim Thema Wasser kann ich jetzt auch den Regensensor erwähnen. Obwohl ich auch darauf nicht mehr verzichten möchte, bin ich trotzdem nicht uneingeschränkt glücklich damit. Er reagiert nicht immer vorhersehbar und die Einstellung der Sensibilität hat keine spürbaren Auswirkungen. Er ist zwar grundsätzlich praktisch, hat aber auch noch großen Raum für Verbesserungen. Besonders unglücklich ist das Lämpchen positioniert, das anzeigt ob der Regensensor aktiv ist. Es befindet sich nämlich am Scheibenwischer-Hebel an einer Position, die für den Fahrer ohne Verrenkungen garantiert nicht einsehbar ist - vollkommen unabhängig von Sitzposition oder Lenkrad-Einstellung.
Nun ein großer Sprung zu zum "Navi Business" und iDrive. Noch vor etwas mehr als einem Jahr hielt ich fest eingebaute Navis für unnötig und maßlos überteuert. Hätte ich einen Neuwagen geordert, hätte ich den Aufpreis dafür mit absoluter Sicherheit nicht bezahlt und dann natürlich auch nicht gewusst, was ich dadurch verpasst hätte. Der Name "Navigationssystem" ist dafür aber auch nicht ganz optimal, da man schließlich auch ein komplett anderes Bedienkonzept für eine Vielzahl von Funktionen erhält. Ein solches System geht über die reine Wegfindung weit hinaus. Auch wenn ich mich wiederhole: In Zukunft gehört das zur Pflichtausstattung.
Die Umsetzung ist sehr gelungen und intuitiv. Besonders gefällt mir, dass man beliebige Punkte aus der Menüstruktur auf insgesamt acht Funktionstasten legen kann und diese Einstellung auch am Schlüssel gespeichert wird. Vom Funktionsumfang geht mit auch bei der Business-Variante (CIC) überhaupt nichts ab. Einzig das kleine Display wirkt unter dem Höcker etwas verloren. Meine Lieblingsfunktion ist übrigens, dass man Navigationsziele direkt aus Google Maps ins Auto schicken kann. Sehr praktisch!
Auch die iPhone Anbindung via Y-Kabel und die Steuerung über den iDrive-Controller funktionieren im Großen und Ganze sehr gut. Den SnapIn Adapter benötige ich nicht. Schade ist nur, dass man in längeren MP3s keine beliebigen Positionen anspringen kann. Ich höre während der Fahrt häufig Podcasts mit Laufzeiten bis zu 4 Stunden. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass ich meinen Finger minutenlang auf der Spultaste halten musste. Wenn ich aber daran zurück denke, dass ich für den Audi noch CDs brennen musste, ist das ein erträgliches Problem. Das HiFi Lautsprechersystem des BMW ist im Übrigen sehr gut.
Nahezu perfekt funktionieren die BlueTooth Anbindung und die Freisprecheinrichtung. Nur die Übertragung der Kontakte könnte etwas schneller gehen und es wäre schön, wenn nicht jedesmal das Adressbuch komplett aufs Neue geladen werden müsste.
Am Wochenende ist mir leider auch ein weiteres kleines Problem aufgefallen. Die Gurtwarnung für den Beifahrersitz funktioniert nur sporadisch - oder besser gesagt meistens nicht. Das werde ich wohl auch ansehen lassen, wenn ich demnächst aufgrund der Motor-Geräusche in der Werkstatt bin.
Mein Fazit für dieses Auto fällt zwiespältig aus. Noch nie hatte ich mit einem Fahrzeug so viel Spass, wie mit diesem. Selbst nach einem Jahr freue ich mich auf jede Fahrt. Auch die Betriebskosten sorgen für viel Freude und der Service meiner Werkstatt könnte besser nicht sein. Dem steht aber die größte Anzahl an Problemen gegenüber, die ich jemals mit einem Auto in einem so kurzen Zeitraum hatte: Sprachsteuerung ausgefallen, iPhone-BlueTooth-Anbindung fehlerhaft, Lenksäule getauscht, Waschwasserpumpe getauscht, Brummgeräusche des Motors, Gurtwarnung defekt und das Leder war an manchen Stellen trotz guter Pflege schon nach extrem kurzer Zeit stark abgenutzt. Obwohl die meisten dieser Dinge von meiner Werkstatt rasch und unkompliziert behoben wurden, entspricht das nicht meiner Qualitätsvorstellung für ein Premium-Fahrzeug.
Würde ich mir das Auto aus heutiger Sicht wieder kaufen? Auf diese Frage lautet die Antwort ganz eindeutig: "Ja!". Sollten jedoch die Schwierigkeiten nicht abreißen, oder ein möglicher spätere BMW ähnliche Probleme machen, kann ich einen Wechsel zu einer anderen Marke aber nicht ausschließen. Benz vielleicht?
Hoffentlich war Euch mein Bericht nicht zu lange. Ich wollte jedoch auf alle Aspekte eingehen, die mir wichtig schienen und vielleicht anderen angehenden E9x-Käufern weiter helfen.
Gruß,
Christian
PS: Ich poste diesen Beitrag in den drei Foren, die mich als Leser seit meiner Überlegung auf BMW umzusteigen begleitet haben.
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13 Antworten
Danke für diesen sehr ausführlichen Bericht
Zu deinem Geräusch bei ca 1600 u/min und aufwärts konnte dich dieser Thread interessieren. http://www.motor-talk.de/.../...lbereich-von-1-500-1-700-t2261373.html
Es gibt nämlich einige Leidensgenossen unter anderem mich.
Liebe Grüße
Zitat:
Original geschrieben von zirpl1000
Enttäuscht bin ich auch von der Qualität des Leders. Auf der Fahrerseite ist das Leder der oberen Sitzwange vom Ein- und Aussteigen schon sichtbar lädiert und das trotz regelmäßiger Pflege. Erstmals aufgefallen ist mir das bei einem Kilometerstand von weniger als 25.000 Kilometern. Mein Auto-Aufbereiter nannte es "ein typisches BMW-Leiden".
Das gleiche Problem hatte ich auch nach ca. 20tkm und wurde mir von BMW im Rahmen einer Aufbereitung entfernt. Je nach Zustand kann auch der Sitzbezug ausgetauscht werden. Die Entscheidung trifft BMW nachdem der Händler entsprechende Fotos der Stelle in die entsprechende Abteilung gemailt hat.
Wenn es auch zukünftig um günstige Betriebskosten geht würde ich nicht zum 20d wechseln, da man dort mit entsprechendem Leistungsabruf problemlos an der 8l/100km Marke kratzt.
Ansonsten schöner Bericht!
schöner, ausführlicher Bericht, gut geschrieben und formatiert - liest man leider selten, dafür Daumen hoch. Ich fahre ebenfalls einen 318d und bin sehr zufrieden, vor allem auch mit dem Verbrauch und der Laufruhe. Auch wenn meiner nur in Basisausstattung ist, bin ich sehr zufrieden und freue mich ebenfalls auf jeden Fahrt.
Super Bericht, ich musste schmunzeln, da mir viele Dinge gleichermaßen auffallen!
Panoramadach, Regensensor, Kurvenlicht, Klimaanlage....
Einen Punkt möchte ich ergänzen:
Bei aktivierter Fahrlichtautomatik würde ich eine "Licht an " Lampe im zentralen Display der Mini-LED auf dem Lichtschalter vorziehen.
Gruß Walu
Vielen Dank für das Lob!
@proberz
Danke für den Hinweis. Den Thread kannte ich als braver Motor-Talk Leser natürlich schon… ;-) Am Freitag habe ich einen Werkstatt-Termin, damit der Ursache für das Brummen bei meinem Auto auf den Grund gegangen werden kann. Sollte es gelöst werden, werde ich natürlich gerne im "Dröhn-Thread" berichten. ;-)
@KingKamehaMeha
Danke für den Tipp bezüglich des Leders! Da werde ich bei meinem Werkstattbesuch am Freitag gleich mal nachhaken. Was den Verbrauch des 320ers im Unterschied zum 318d betrifft, kann ich mir nicht vorstellen, dass das bei mir so heftig ausfallen würde. Schon klar, dass man problemlos an der 8l-Marke kratzen kann, aber das bekommt man mit dem 318er auch hin wenn man will. Mir geht die Leistung nur in sehr spezifischen Verkehrssituationen ab, wie zum Beispiel beim Auffahren auf die Autobahn oder beim Überholen. Ansonsten habe ich einen eher zurückhaltenden Gasfuß. Einen halben Liter durchschnittlichen Mehrverbrauch wäre mir der 320er sicher wert, vor allem da das noch immer deutlich weniger wäre als beim 116 PS TDI in meinem ehemaligen A4.
@walu123
Da hast Du absolut Recht. Die "Licht an"-Lampe ist ähnlich genial platziert wie jene des Regensensors.
Wirklich schöner Bericht. Habe mir den vorhin schon im E90 Forum durchgelesen und ich denke er wird auch in meine Kaufentscheidung mit einfließen. Ich bin noch am abwägen zwischen Audi und BMW.
In der Tat ein ausführlicher und guter Bericht. Auch ich konnte Parallelen zu meinem 2007er 318d erkennen.
Schade, dass BMW das Lenksäulen-Problem nach 5 Jahren immer noch nicht im Griff hat. Hoffentlich müssen sich F30-Fahrer nicht auch noch damit rumschlagen.
Eine Sache beleuchtest Du an dieser Stelle nicht (weil es Dich nicht betrifft):
Wenn man das Auto länger fährt (weil privat und nicht gewerblich genutzt) und irgendwann aus sämtlichen Garantien raus ist, können die Probleme, die Du aufzählst (und ich habe auch einige davon) ziemlich teuer werden.
Da kommen dann einfach mal für das ELV-(Lenksäulen)Problem 800 EUR Rechnung zusammen. Keine Kulanz (obwohl kein Verschleißteil)! Auch ein Turbolader (aufbereitet, nicht neu) kostet dann im Tausch einfach mal 1600 EUR.
Ich fahre meinen jetzt noch bestimmt 3 Jahre, aber wenn noch mehr Probleme auftauchen, kann das auch schnell unwirtschaftlich werden und ich muss mich nach einem anderen Auto umsehen (so gern wie ich ihn auch habe).
Gruß
Blackswan
Danke, lieber zirpl1000, für Deine große Mühe und Deine
vielen guten Informationen. Wir fahren erst seit drei Wochen
den BMW "Luxery" und werden insbesondere den Zustand
unseres schwarzen Leder "Dakota" beobachten.
Unsere Erwartungen in diesem Preissegment wurden in
Punkto Fahrgestell, Motor (insbesondere der geringe Verbrauch),
der guten Verarbeitung und der butterweichen 8-Gang-Automatik
erfüllt. Im Bereich der Licht-Blinkanlage und des Regensensors,
der diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient, fühlen wir uns
in eine Zeit zurückversetzt, die mehr als 15 Jahre zurückliegt
und bei weitem nicht dem heutigen Stand der Technik entspricht.
Beides konnte unser letztes über zwanzig Jahre altes Zweitauto
besser. Warum muß ein Regensensor bei jedem Fahrtantritt, an
dem es evtl. regnen könnte aktiviert werden, um die Lebensdau-
er der Wischerblätter zu verkürzen und die Scheiben zu zer-
kratzen? Das BMW-Argument mit der sonst möglichen Aktivierung
nach der Einfahrt in eine Waschanlage ist absurd. Das hatten
unsere Mercedes und VW-s besser gelöst, ohne das jemals ein
Problem in der Waschanlage aufgetreten ist.
Vertippt man sich beim Blinken und der Schalter rastet auf der
Autobahn beim Überholen ein, muß er vorsinnflutlich wieder
entgegen der Richtung zurückgeschaltet werden um das nerven-
de Blinkgeräusch zu beenden. Selbständig wieder ausgeschaltet
wird der Vorgang dann nicht.
Sicher sind das Bagatellen, aber das ärgert uns an dem schönen
neuen Auto schon.
Zitat:
Original geschrieben von zirpl1000
Da es heute genau ein Jahr her ist seit dem ich meinen BMW 318d Touring vom Händler übernommen habe, ist nun ein guter Zeitpunkt für einen ausführlichen Erfahrungsbericht.
Über zwanzig Jahre lang bin ich nur Fahrzeuge aus dem VW/Audi Konzern gefahren. Nicht weil ich ein besonders großer Fan dieser Marke gewesen wäre, sondern weil es sich immer irgendwie so ergeben hatte und ich auch nicht grundsätzlich unzufrieden war. Es war außerdem sehr bequem, dass es einen VW/Audi Partner in meinem Wohnort gibt.
Bei mir hatte sich nie ein besonders großes Interesse für Autos entwickelt. Natürlich musste mir mein Wagen gefallen und die Ausstattung für einen gewissen Fahrkomfort sorgen, aber wenn ich das Auto ein paar Wochen hatte, war es nach der anfänglichen Freude nur noch ein Gebrauchsgegenstand.
Ich bin selbständig und beruflich viel unterwegs. Daher lege ich recht viel Wert auf Verlässlichkeit und günstige Betriebskosten. Dabei ist Verlässlichkeit für mich mehr als ein rein technischer Aspekt, sondern auch, dass mir im Problemfall rasch und unkompliziert geholfen wird.
Bei einer Jahresleistung von 35 bis 45 Tausend Kilometern wechsle ich im Regelfall spätestens nach dreieinhalb bis vier Jahren das Fahrzeug und in den letzten 15 Jahren handelte es sich immer um einen Neuwagen. Das war zwar auch letztes Jahr noch eine Option, vorzugsweise sollte es jedoch diesmal ein Jahreswagen mit maximal 10.000 Kilometern und einem Alter von nicht mehr als 12 Monaten sein.
Für mich war die Entscheidung einen weiteren A4 zu kaufen eigentlich schon gefallen, bevor ich mit meinem Stammhändler diesbezüglich Kontakt aufgenommen hatte. Erst die Behandlung die ich dort und bei einem weiteren Händler erfahren habe, hat mich dazu gebracht, mich auch mal bei anderen Marken umzusehen.
Beim BMW-Partner hat dann alles gepasst. Die Beratung war toll und das Angebot stimmte. Sowohl der Rücknahmepreis für meinen 2007er A4, als auch der Anschaffungspreis für den angebotenen Jahreswagen waren fair. Preisverhandlungen waren nicht notwendig. Neben dem Fahrzeug selbst hat mich vor allem die Service-Pauschale bis 100.000 Kilometer überzeugt. Ein nettes Detail am Rande: Eigentlich hätte ich den Wagen schon im März übernehmen können, jedoch hat mir der Verkäufer empfohlen bis Mitte April zu warten, da dann die Service-Pauschale im Rahmen einer Früjahrs-Aktion um 199,- Euro zu bekommen wäre. Sehr fair!
Der Übernahmetermin war für den 18. April 2011 vereinbart und konnte nach einigen kurzfristigen Turbulenzen rund um die Anmeldung schließlich auch eingehalten werden. Gegen 14 Uhr standen meine Lebensgefährtin und ich vor meinem zukünftigen Auto: Einem BMW 318d Touring in Saphirschwarz mit Panorama-Dach und Individual-Sonnenschutzverglasung auf den zusätzlich gekauften 17" Sommerrädern mit V-Speiche 188 Felgen. Besonders von außen gefiel mir der Wagen außerordentlich gut. Mit 10.600 Kilometern am Tacho und einem Alter von etwas mehr als 14 Monaten waren meine diesbezüglich gesetzten Grenzen zwar knapp überschritten, aber trotzdem hatte ich den Eindruck vor einem Neuwagen zu stehen.
Diese Wahrnehmung setzte sich im Inneren fort. Der Wagen roch sogar neu. Als ich den Blick schweifen ließ, realisierte ich welch gut ausgestattetes Auto ich bekam: Die Sportsitze in der Stoff/Leder Kombination "Impuls", das M-Lederlenkrad und der M-Schaltknauf, die schwarzen Interieurleisten, das Navigationssystem "Business" mit seinem Höcker sowie das HiFi Lautsprechersystem schafften eine hochwertige Atmosphäre.
Trotzdem kam mir der Innenraum im direkten Vergleich zu meinem A4 B7 etwas beengter, sowie nicht ganz so gediegen und gefällig vor. Manche Details, wie zum Beispiel die Schalter und Knöpfe, aber auch die Materialien wirkten etwas weniger hochwertig als im Audi. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck gewandelt. Es hat offensichtlich doch sehr viel mit Gewohnheit zu tun. Einzig die beleuchteten Einstellräder der Belüftung und die Beleuchtung der Türgriffe gehen mir auch heute noch ein wenig ab - die sahen im Dunklen einfach sehr fein aus.
Nachdem ich eine ausführliche Einführung in die Bedienung des Fahrzeuges erhalten hatte trat ich die Heimfahrt an. Das Fahrgefühl war - und ist - hervorragend. Besonders die präzise Lenkung war für mich etwas ganz Neues. Nicht, dass ich jemals den Eindruck gehabt hätte, dass ein VW oder Audi "schlecht lenken" würden, aber der Unterschied war doch bemerkenswert. Die Lenkbewegungen werden vom Fahrzeug unmittelbar umgesetzt. Am Anfang war das sogar etwas ungewohnt, da schon die kleinsten Bewegungen des Lenkrads zu einer entsprechenden Reaktion des Fahrzeugs führen. Im Gegensatz dazu schienen meine bisherigen Autos viel weggefiltert zu haben. Am ehesten lässt sich für mich dieser Unterschied wie jener zwischen einem Turbo- und einem Saugmotor beschreiben. Während beim Turbo zwischen Impuls und Reaktion ein kurzer Moment liegt, hängt der Sauger direkt am Gas. So ähnlich verhält es sich auch mit der Lenkung im Vergleich der von mir gefahrenen Fronttriebler und dem BMW. Der Unterschied ist subtil, hat aber eine entscheidende Auswirkung: Fahrspass.
Trotz 17" Runflat Reifen finde ich das Fahrwerk nicht unkomfortabel. Klar ist es etwas sportlicher als ich es gewohnt war, aber niemals unbequem. Aus beruflichen Gründen muss ich wöchentlich mehrere Hundert Kilometer Autobahn fahren. Mit dem Dreier lässt es sich richtig entspannt und angenehm reisen.
Besonders die Sportsitze sind sehr angenehm und absolut langstreckentauglich. Hier muss ich aber auch erste Kritik üben. Die Höhenverstellung der Sitze ist ein Witz und eine genaue Einstellung kaum möglich. Die Idee, die Sitzhöhe durch Gewichtsverlagerung zu verstellen, ist absurd. Während man auf der Fahrerseite noch das Lenkrad zum Festhalten hat, wird die Einrichtung der Sitzhöhe spätestens auf der Beifahrerseite zur gymnastischen Herausforderung. Da das Auto manchmal auch von meiner Freundin genutzt wird, haben wir uns was die Sitzhöhe betrifft auf einen Kompromiss geeinigt. Nur nicht verstellen! Das ist das erste Auto, bei dem ich mir ernsthaft eine elektrische Sitzverstellung wünsche. Dieser Aspekt war bei meinen früheren Autos deutlich besser gelöst.
Enttäuscht bin ich auch von der Qualität des Leders. Auf der Fahrerseite ist das Leder der oberen Sitzwange vom Ein- und Aussteigen schon sichtbar lädiert und das trotz regelmäßiger Pflege. Erstmals aufgefallen ist mir das bei einem Kilometerstand von weniger als 25.000 Kilometern. Mein Auto-Aufbereiter nannte es "ein typisches BMW-Leiden".
Gut gefällt mir dagegen der Motor. Kein Vergleich zu den Pumpe/Düse Dieseln, die ich über zehn Jahre lang gefahren bin. Das Gesamtpaket aus Leistung, Laufruhe und vor allem Verbrauch sind nahezu perfekt. Nur manchmal wünschte ich mir einen Hauch mehr Kraft, was aber vielleicht auch am offensichtlich auf Sparsamkeit getrimmten Getriebe liegt. Das darf man aber nicht falsch verstehen - der 318d ist alles andere als lahm und er bringt für jede erdenkliche Verkehrssituation mehr als ausreichend Leistung. Jedoch überwiegt die Vernunft und ganz so viel Spass wie mir das grundsätzliche Fahrgefühl des BMW bringt, macht der Motor nicht. Das ist aber Kritik auf sehr hohen Niveau. Ich würde mir jederzeit wieder den 318er nehmen, aber halt mittlerweile den 320er vorziehen, wenn ich die Wahl habe.
Seit einigen Wochen habe ich aber leider auch ein - hoffentlich kleines - Problem mit dem Motor. Im Drehzahlbereich zwischen rund 1600 und 2100 Umdrehungen hat sich ein Brummen bemerkbar gemacht. Besonders auffällig ist es, wenn ich vom Gas gehe. Hätte der Motor dieses Geräusch von Anfang an gemacht, wäre es mir vielleicht gar nicht aufgefallen. Es ist nicht besonders laut. Wenn man aber in Jahr mit einem Auto fährt, dann kennt man die Geräuschkulisse recht gut und wenn sich daran etwas ändert, fällt das auf. Bei einer kurzen Probefahrt mit dem Mechaniker vor drei Wochen konnte er es leider nicht hören, aber ich habe den Eindruck, dass das Geräusch kontinuierlich lauter wird. Nun bin ich etwas verunsichert und werde diesbezüglich wohl bald wieder in die Werkstatt fahren.
An einer Stelle stellt sich der Spass mit diesem Motor aber auf jeden Fall ein: An der Zapfsäule. Mein Durchschnittsverbrauch beträgt mehrfach nachgerechnete 5,2l bis 5,5l auf 100km. Das beinhaltet ungefähr 65% Autobahnkilometer. Der Rest besteht aus Kurzstrecken und Stadtverkehr. Zur Autobahn ist zu sagen, dass ich wöchentlich aus der Oststeiermark nach Linz und retour fahre. Auf dieser Strecke müssen einige Höhenmeter überwunden werden und außerdem muss man aufgrund zahlreicher Tunnels und Geschwindigkeits-Begrenzungen häufig abbremsen und beschleunigen. Im Vergleich hat mein A4 bei selben Fahrprofil und gleicher Fahrweise zwar auch nur einen Verbrauch von 5,9 bis 6,5 Liter angezeigt, tatsächlich lag er allerdings teilweise sehr deutlich über 7,5l. Die Verbrauchsanzeige des Reiseboardcomputers beim BMW stimmt dagegen auf das Zehntel genau.
Das bringt mich zum Thema Betriebskosten. Wenn ich die Treibstoff- und Wartungskosten zusammenzähle, führt der Wechsel zum 3er zu einem erheblichen Vorteil. Bei den derzeitigen Diesel-Preisen erspare ich mir alleine durch den geringeren Verbrauch mindestens 1.200,-- Euro pro Jahr. Konservativ gerechnet und zugunsten des Audi gerundet. Da mein A4 alle 16- bis 17-Tausend Kilometer beim "Longlife"-Service war, weil der Pumpe-Düse Motor - was man mir beim Kauf des Autos natürlich nicht gesagt hatte - aufgrund des Partikelfilters deutlich verkürzte Wartungszyklen hatte, führt das zu einer weiteren jährlichen Ersparnis von wenigstens 1.000,-- Euro. Berücksichtigt man noch, dass der BMW über keinen Zahnriemen verfügt, dessen Tausch mir beim Audi rund 800,-- Euro gekostet hat, komme ich in Milchmädchen-Manier auf eine Ersparnis von rund 10.000,-- Euro nach vier Jahren im Vergleich zu meinem alten Auto. Mir ist schon klar, dass der Vergleich sich auf meinen 2007er B7 bezieht und mit einem aktuellen A4 anders ausfallen würde, aber in meinem Konkreten Fall ist es schon extrem um wie viel günstiger der Betrieb des BMW ist.
Das Auto war für die Übernahme zwar sowohl innen als auch außen gereinigt worden, aber doch nicht ganz so perfekt sauber wie ich es mir gewünscht hätte. Vor allem in den Fugen und neben den Stühlen waren die Spuren des Vorbesitzers nicht zu übersehen. Bei der ersten Reinigung tauchten dann auch ein paar kleinere Mängel auf. Hier und dort ein paar kleinere Kratzer beim Interieur machten mir klar, dass es sich doch um keinen Neuwagen handelte. Besonders die schwarzen Leisten sind sehr empfindlich, aber es fanden sich auch Beschädigungen auf anderen Kunststoffteilen und hartnäckige Verschmutzungen am Dachhimmel. Nichts wirklich Schlimmes, aber eben auch nicht neu.
Das Auto war zuvor auf die BMW AG München angemeldet und offensichtlich hatte der vorige Fahrer nicht besonders gut auf das Fahrzeug acht gegeben. Das klingt jetzt vielleicht schlimmer als es wirklich war, aber bei keinem meiner Neuwagen waren nach einem Jahr so viele Gebrauchsspuren zu sehen, wie bei diesem Auto. Keiner dieser Mängel war aber so groß, dass er eine Reklamation gerechtfertigt hätte.
Ganz anders außen. Wie sich herausstellte, waren die schwarzen Blenden zwischen den Fenstern außen extrem zerkratzt. Keine Ahnung was der Vorbesitzer damit angestellt hat. Leider wurde mir von meinem Händler gesagt, dass das noch im Rahmen dessen läge was ich bei einem gebrauchten - selbst bei Premium Selection - akzeptieren müsse. Da ich ansonsten aber mit diesem BMW-Partner sehr zufrieden war, wollte ich es wegen dieser Sache auf keinen Konflikt ankommen lassen und habe mich mit den zerkratzten Teilen abgefunden. Das Fahrzeug hatte außen keine weiteren sichtbaren Mängel. Als mir aufgefallen ist, dass auf der Motorhaube kein einziger Steinschlag zu sehen war, wurde mir gesagt, dass der Lack vorne neu wäre. Das sei bei Premium Selection Fahrzeugen üblich, wenn zu viele Steinschläge zu sehen wären.
Trotz der Mängel würde ich jederzeit wieder zu einem Jahreswagen greifen. Der Preisvorteil vom Listen- zum Kaufpreis lag bei "etwa einem VW Golf". Dafür kann man dann auch den einen oder anderen Kratzer akzeptieren.
Leider traten aber auch recht bald ein paar technische Probleme auf. Zuerst stellte sich heraus, dass die Spracheingabe nicht funktionierte. Unmittelbar nach dem Start konnte man einen Sprachbefehl geben, der manchmal auch verstanden wurde, aber danach wurde ich bei jedem weiteren Druck auf die entsprechende Lenkradtaste die Fehlermeldung "Diese Funktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung" angezeigt. Ein anderer Fehler war, dass Telefongespräche bei aufrechter BlueTooth Verbindung manchmal plötzlich über das Telefon, statt über die Lautsprecher des Wagens ausgegeben wurden. Das iPhone ließ sich aber trotzdem via iDrive steuern, nur die Tonausgabe klappte nicht mehr. Beide Fehler konnten durch ein Software-Update behoben werden.
Obwohl das Update einen ganzen Tag in Anspruch nahm, lief es für mich extrem schmerzfrei ab. Ich bekam ein 318i Coupé als Leihwagen und mein Auto war pünktlich zum Vereinbarten Zeitpunkt fertig. Einfach perfekt. Inklusive der Fahrt zur Werkstatt hat der Vorgang weniger als eine Stunde Zeitaufwand gekostet. Man hat sich sehr bemüht, Rücksicht auf meinen Terminkalender zu nehmen.
Im Zusammenhang mit dem Softwareproblem hatte ich auch Kontakt mit BMW Assist. Ich war auf der Autobahn unterwegs und hatte einige wichtige Telefonate zu führen, aber keine Zeit um anzuhalten. Da war es ärgerlich, dass das BlueTooth Problem genau zu diesem Zeitpunkt wieder auftauchte. Ich ging davon aus, dass ein Reset des CIC den Fehler kurzfristig beheben würde, hatte aber keine Ahnung ob, bzw. wie das während der Fahrt möglich wäre. Da BMW Assist nicht auf mein Telefon angewiesen ist, sondern die integrierte Einheit nutzt, war Freisprechen darüber möglich. Es meldete sich eine freundliche Dame, die mir leider nicht helfen konnte und mir empfahl meinen Händler anzurufen. Als ich ihr sagte, dass ich keine Zeit hätte für ein Telefonat anzuhalten, sagte sie: "Das ist doch kein Problem. Wie heißt denn ihr Händler? Ich verbinde sie.". Wenige Minuten später konnte ich wieder über BlueTooth telefonieren. Das hat mich beeindruckt.
Ein weiteres Problem tauchte erstmals nach einigen Wochen auf. Beim Einsteigen - das Auto hat den Komfortzugang - wurde die Lenkradsperre nicht entriegelt und eine Fehlermeldung angezeigt. Erst als ich das Fahrzeug mehrfach von außen ab- und wieder aufgesperrt hatte, wurde die Sperre freigegeben und ich konnte meine Fahrt antreten. Als der Fehler zum dritten Mal auftrat, half aber auch das nicht. Das Lenkrad blieb verriegelt und das Auto ließ sich nicht starten.
Bereits nach weniger als eine halben Stunde war ein BMW Techniker vor Ort bei einem Hotel-Parkplatz. Das Ganze spielte sich zwischen acht und neun Uhr morgens ab. Nach einer weiteren Stunde war ich wieder mobil. Kosten sind dadurch keine entstanden. Allerdings sagte mir der Techniker, dass das jederzeit wieder auftreten könne und dass zur Behebung des Fehlers die Lenksäule getauscht werden müsse. Die Reparatur wurde bald darauf zwar ebenfalls unkompliziert und dank kostenlosem Leihwagen ohne große Umstände für mich durchgeführt - ärgerlich war es aber trotzdem.
Ein Randbemerkung zum Leihwagen. Es handelte sich in diesem Fall um einen 316i in Basisausstattung und für einen Ersatzwagen ist das natürlich absolut kein Anlass zur Kritik. Nach drei Tagen mit diesem Fahrzeug war ich aber schon sehr froh, wieder in meinem eigenen Auto zu sitzen. Der Unterschied, den die Ausstattung und Motorisierung ausmachen, ist deutlich größer als ich dachte. Es fühlte sich an wie eine vollkommen andere Fahrzeugklasse.
Sehr viel Freude bereitet mir die Lichttechnik des Autos. Den Fahrlicht-Assistenten kann ich mir kaum noch wegdenken - vor allem aufgrund der über 30 Tunnel auf der Strecke zwischen meinem Heimatort und Linz. Bei der Fernlicht-Automatik ist mein Eindruck etwas durchwachsener. Zwar funktioniert sie meist recht anständig und sorgt bestimmt für mehr Sicherheit, aber eben nur "meist". Oft - besonders in Kurven - wird der Gegenverkehr nicht erkannt. Auch Autos, denen man sich annähert, werden meiner Ansicht nach viel zu spät registriert. Dann passiert es recht häufig, dass man manuell abblenden möchte und just im selben Augenblick die Automatik dasselbe tut, was dazu führt, dass man die Lichthupe betätigt. Das fühlt sich doch sehr "beta" an. Großartig ist dagegen die Ausleuchtung der Straße und auch das Kurven- und Abbiegelicht möchte ich nicht mehr missen.
Apropos Licht. Das Panorama-Glasdach ist ein Segen. Niemals hätte ich mir gedacht, dass mir dieses Loch im Dach so wichtig werden würde. Dabei ist mir die Möglichkeit das Dach zu ganz öffnen weniger wichtig, als dass der Innenraum angenehm hell ist. Das steigert den gefühlten Komfort deutlich und ich habe auch den Eindruck, dass ich weniger schnell ermüde und die Konzentration deutlich länger anhält. Eigentlich schließe ich die Schiebeblende nur in seltenen Fällen, wenn man sie jedoch schließt, ist es im Innenraum eine Spur ruhiger und die HiFi Anlage klingt etwas besser (ernsthaft ;-)). Weniger gut gefällt mir die Steuerung des Dachs, bei der unzählige Funktionen auf einer Taste liegen. Bei zukünftigen Autos würde ich nur sehr ungern auf ein Glasschiebedach verzichten.
Eine Sache, auf die ich ganz sicher nicht mehr verzichten wollte, sind die automatisch abblendenden Spiegel. Schon bei der ersten nächtlichen Autobahnfahrt war mir das klar.
Das Schlimme an einem so gut ausgestatteten Auto ist, dass die "must have"-Liste für zukünftige Fahrzeuge plötzlich sehr lang wird und Dinge umfasst, an die man früher nicht im Traum gedacht hätte. Dazu gehören auch Luxusfunktionen, wie der Komfort-Zugang und das Lichtpaket. Xenon, PDC, Sitzheizung und Tempomat kamen ja schon durch meinen Audi auf die Liste des Unverzichtbaren. Durch die grafische Entfernungsanzeige am Display ist das PDC sogar noch praktischer als in meinem A4, in dem die Entfernung nur akustisch signalisiert wurde. Die Sitzheizung konnte man dafür im Audi etwas feiner einstellen, da sie über sechs Stufen verfügte, während es im BMW deren nur drei gibt. Was den Tempomat betrifft - na ja - es ist ein Tempomat.
Die Heizung, beziehungsweise Klimatisierung eines Autos ist eigentlich keine Erwähnung wert. Im Falle des BMW gab mir allerdings eine Funktion am Anfang Rätsel auf. Wie ich es gewohnt war, kann man auch in diesem Auto die Temperatur getrennt für die linke und rechte Seite des Fahrzeugs in 0,5 Grad-Schritten einstellen. Das geschieht jeweils mit einem Drehknopf auf der Steuereinheit der Klimaanlage. Darüber hinaus gibt es noch im Bereich der mittleren Luftauslässe eine weiteres Einstellrad, das man zwischen einem blauen und einem roten Punkt, also offensichtlich kalt und warm, drehen kann. Im Handbuch steht dazu, dass darüber gesteuert wird, wie viel kühle Luft im Oberkörperbereich ausströmt. Der Sinn erschloss sich mir trotzdem erst nach einer Internet-Recherche. Durch diesen Regler kann die Schichtung der kalten und warmen Luft verschoben werden. Nicht ganz intuitiv erfassbar und schwer zu erklären, aber sehr genial wenn man es mal verstanden hat.
Wenn ich schon beim Thema Heizung bin, muss ich ein weiteres technisches Problem ansprechen. Im Winter sind mir trotz Frostschutz schon bei -5 Grad die Scheibenwaschdüsen zugefroren. Bin ich dann durch einen längeren Tunnel gefahren sind sie mit etwas Glück soweit aufgetaut, dass ich die Scheiben schnell mal reinigen konnte. Daher dachte ich schon, dass die Düsen nicht beheizt wären.
Eine Rückfrage bei der Werkstatt ergab, dass sie sehr wohl über eine Heizung verfügen. Ich ließ das also überprüfen und man sagte mir, dass mein Scheibenfrostschutzmittel "aufgeflockt" wäre und ein Sieb verstopft hätte. Man müsse nur das Wasser ablassen und dann wäre wieder in Ordnung. Zukünftig solle ich einen hochwertigeren Frostschutz verwenden.
Komisch war dabei, dass ich bei meiner Stammtankstelle seit Jahren immer das gleiche, im übrigen das einzige dort verfügbare, Frostschutzmittel kaufe, ohne dass ich jemals Probleme damit gehabt hätte. Seit dem ich das Auto zurück erhalten habe, sind die Düsen aber nie wieder zugefroren.
Etwas später erhielt ich jedoch unerwartet eine Rechnung für den Tausch der Waschpumpe. Auf Rückfrage teilte man mir dann mit, dass die Pumpe in Mitleidenschaft gezogen worden wäre und man sie daher zur Sicherheit ausgetauscht hätte. Dies sei jedoch auf Kulanz passiert und die Verrechnung wäre irrtümlich geschehen. Irgendwie war das alles sehr eigenartig. Da der Fehler jedoch behoben wurde und im Endeffekt auch keine Kosten auftraten war ich zufrieden.
Was das Waschwasser betrifft, ist leider im Motorraum nur in schmaler Einfüllschlauch zum sehen. Der Wasserbehälter selbst ist verborgen. Daher ist es nicht möglich den aktuellen Füllstand zu erkennen, was es besonders im Winter schwierig macht das richtige Mischverhältnis zwischen Wasser und Frostschutz zu finden. Das kann man nur schätzen. Äußerst unpraktisch das Ganze.
Beim Thema Wasser kann ich jetzt auch den Regensensor erwähnen. Obwohl ich auch darauf nicht mehr verzichten möchte, bin ich trotzdem nicht uneingeschränkt glücklich damit. Er reagiert nicht immer vorhersehbar und die Einstellung der Sensibilität hat keine spürbaren Auswirkungen. Er ist zwar grundsätzlich praktisch, hat aber auch noch großen Raum für Verbesserungen. Besonders unglücklich ist das Lämpchen positioniert, das anzeigt ob der Regensensor aktiv ist. Es befindet sich nämlich am Scheibenwischer-Hebel an einer Position, die für den Fahrer ohne Verrenkungen garantiert nicht einsehbar ist - vollkommen unabhängig von Sitzposition oder Lenkrad-Einstellung.
Nun ein großer Sprung zu zum "Navi Business" und iDrive. Noch vor etwas mehr als einem Jahr hielt ich fest eingebaute Navis für unnötig und maßlos überteuert. Hätte ich einen Neuwagen geordert, hätte ich den Aufpreis dafür mit absoluter Sicherheit nicht bezahlt und dann natürlich auch nicht gewusst, was ich dadurch verpasst hätte. Der Name "Navigationssystem" ist dafür aber auch nicht ganz optimal, da man schließlich auch ein komplett anderes Bedienkonzept für eine Vielzahl von Funktionen erhält. Ein solches System geht über die reine Wegfindung weit hinaus. Auch wenn ich mich wiederhole: In Zukunft gehört das zur Pflichtausstattung.
Die Umsetzung ist sehr gelungen und intuitiv. Besonders gefällt mir, dass man beliebige Punkte aus der Menüstruktur auf insgesamt acht Funktionstasten legen kann und diese Einstellung auch am Schlüssel gespeichert wird. Vom Funktionsumfang geht mit auch bei der Business-Variante (CIC) überhaupt nichts ab. Einzig das kleine Display wirkt unter dem Höcker etwas verloren. Meine Lieblingsfunktion ist übrigens, dass man Navigationsziele direkt aus Google Maps ins Auto schicken kann. Sehr praktisch!
Auch die iPhone Anbindung via Y-Kabel und die Steuerung über den iDrive-Controller funktionieren im Großen und Ganze sehr gut. Den SnapIn Adapter benötige ich nicht. Schade ist nur, dass man in längeren MP3s keine beliebigen Positionen anspringen kann. Ich höre während der Fahrt häufig Podcasts mit Laufzeiten bis zu 4 Stunden. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass ich meinen Finger minutenlang auf der Spultaste halten musste. Wenn ich aber daran zurück denke, dass ich für den Audi noch CDs brennen musste, ist das ein erträgliches Problem. Das HiFi Lautsprechersystem des BMW ist im Übrigen sehr gut.
Nahezu perfekt funktionieren die BlueTooth Anbindung und die Freisprecheinrichtung. Nur die Übertragung der Kontakte könnte etwas schneller gehen und es wäre schön, wenn nicht jedesmal das Adressbuch komplett aufs Neue geladen werden müsste.
Am Wochenende ist mir leider auch ein weiteres kleines Problem aufgefallen. Die Gurtwarnung für den Beifahrersitz funktioniert nur sporadisch - oder besser gesagt meistens nicht. Das werde ich wohl auch ansehen lassen, wenn ich demnächst aufgrund der Motor-Geräusche in der Werkstatt bin.
Mein Fazit für dieses Auto fällt zwiespältig aus. Noch nie hatte ich mit einem Fahrzeug so viel Spass, wie mit diesem. Selbst nach einem Jahr freue ich mich auf jede Fahrt. Auch die Betriebskosten sorgen für viel Freude und der Service meiner Werkstatt könnte besser nicht sein. Dem steht aber die größte Anzahl an Problemen gegenüber, die ich jemals mit einem Auto in einem so kurzen Zeitraum hatte: Sprachsteuerung ausgefallen, iPhone-BlueTooth-Anbindung fehlerhaft, Lenksäule getauscht, Waschwasserpumpe getauscht, Brummgeräusche des Motors, Gurtwarnung defekt und das Leder war an manchen Stellen trotz guter Pflege schon nach extrem kurzer Zeit stark abgenutzt. Obwohl die meisten dieser Dinge von meiner Werkstatt rasch und unkompliziert behoben wurden, entspricht das nicht meiner Qualitätsvorstellung für ein Premium-Fahrzeug.
Würde ich mir das Auto aus heutiger Sicht wieder kaufen? Auf diese Frage lautet die Antwort ganz eindeutig: "Ja!". Sollten jedoch die Schwierigkeiten nicht abreißen, oder ein möglicher spätere BMW ähnliche Probleme machen, kann ich einen Wechsel zu einer anderen Marke aber nicht ausschließen. Benz vielleicht?
Hoffentlich war Euch mein Bericht nicht zu lange. Ich wollte jedoch auf alle Aspekte eingehen, die mir wichtig schienen und vielleicht anderen angehenden E9x-Käufern weiter helfen.
Gruß,
Christian
PS: Ich poste diesen Beitrag in den drei Foren, die mich als Leser seit meiner Überlegung auf BMW umzusteigen begleitet haben.
ich aktiviere den Regensensor, wenn es anfaengt zu regnen; mach das doch auch; wir haben Sommer; ich aktiviere den Regensensor nicht. Meine Scheiben sind nicht verkratzt; Wischergummis kosten im Zweifel nicht viel .
Der Blinkerhebel aber nervt mich auch. Ich mag dieses "3x" Blinken bei "Antippen" nicht, weil das fuer die Autobahn einfach viel zu kurz ist, wenn man, wie in der StVo beschrieben, blinken moechte. Den Wert kann man aber auch nicht erhoehen (zumindest nicht ueber den BC); ich kann 1x oder 3x waehlen. Super . Ich betaetige also immer den dauerhaften Blinker; da der Hebel aber sehr filigran und kurz ist und auch der Widerstand zum "Dauerblinker" bei mir recht straff ist, betaetige ich unbeabsichtigt leider oefter beim Blinken die Lichthupe. Das ist bei meinem uralten Mercedes besser geloest. Bei meinem noch aelteren Audi 80 war der Hebel auch besser.
Aber egal; ich mag den E90 .
Bitte nicht den Eingangsbericht zitieren, das macht den Thread unnötig lang.
Ich fahre auch einen 318D Touring, mit Panoramadach usw. und kann deine Erfahrungen voll und ganz teilen. Er vermittelt viel Fahrspaß, lässt sich klasse fahren und ist sparsam.
Ich hatte bis dato keine Mängel.
Mit dem Blinker habe ich kein Problem, funktioniert doch prima. Die Raste ist sehr stark, mir gefällt es.
Der Regensensor: Ist bei mir der erste Regensensor, der absolut super funktioniert. Habe ihn auf langen Intervall eingestellt = klasse. Das ich ihn bei Regen durch kurzes drücken aktivieren muss, ist doch nicht schlimm.
Was mir nicht so gefällt: Wenn die Fenster unten sind, hört sich die Tür beim schließen sehr klapprig an (wie bei einem alten Fiat Uno).
Die Sitzhöheneinstellung ist wirklich sehr speziell. Meine Mitfahrer (die sie nicht kennen) erschrecken sich auch immer. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man damit leben.
Nach knapp einem Jahr möchte auch ich an dieser Stelle mal meine Erfahrungen mit dem E91 318d, Baujahr 2011, zusammenfassen.
Gekauft wurde der Wagen mit rund 28.000 Kilometern im August 2012 bei einem Münchener BMW-Händler. Schon seit Jahren habe ich von diesem Auto geträumt – der Kauf war aber überaus ernüchternd. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, besonders umworben zu sein. Ich frage mich im Nachhinein, warum ich dort mein Geld gelassen habe. Die Übergabe, im Keller des Autohauses, dauerte keine 10 Minuten, in denen auch noch ständig das Telefon des Verkäufers klingelte. So hatte ich mir den Kauf meines ersten richtig teuren Autos nicht vorgestellt. Nach knapp vier Wochen war ich nochmals dort, um diverse kleine Mängel abstellen zu lassen.
Zu den ersten Mängeln gehörten eine nicht zurückgestellte Serviceanzeige, ein quietschendes Kupplungspedal, eine ausgehängte Seitenschweller-Verkleidung und eine Handbremse, die auch auf dem 10ten Zahn nicht richtig hielt. Alles keine Dramen, aber alles auch Sachen, die man vor dem Kauf hätte entdecken können, wenn man die Liste tatsächlich abgearbeitet hätte. Nach vielen Diskussionen wurde das meiste abgestellt. Dieser Termin hat mir dann endgültig klar gemacht, dass ich dort weder mein Auto warten lassen oder ein weiteres kaufen werde. Mein neuer Händler in Kirchseeon stellte das Panoramadach und die Kupplung ruhig. Dort lief alles ohne lange Diskussion – der neue Servicepartner scheint gefunden.
Der Motor…
ist für mich ausreichend kräftig. Bis 170 km/h geht’s relativ flott, darüber wird es etwas zäher. Es ist kein Rennwagen, aber wer solche Ansprüche hat, kauft wohl keinen 1,5-Tonnen-Kombi mit 143 PS. Der Verbrauch liegt bei rund 5,8 Litern, auf Langstrecken ist es meist ein halber Liter weniger. Das Getriebe schaltet sich enorm präzise und knackig, trotzdem hätte ich inzwischen gern die Automatik. Besonders leise ist er nicht, richtig laut aber auch nicht. Insgesamt bin ich mit diesem Bereich sehr zufrieden.
Die Seriensitze…
empfinde ich als ausreichend bequem, nur eine Neigungsverstellung würde ich mit noch wünschen. Der Stoff lässt sich gut reinigen und scheint recht robust zu sein. Platzangebot ist okay, ein richtiger Transporter ist es eben nicht. Das wusste ich aber vor dem Kauf. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ich lieber dreimal im Jahr eine Dachbox nutze als jeden Tag ein Auto zu fahren, das ich eigentlich gar nicht haben will.
Die Verarbeitung…
ist insgesamt okay, an einigen Stellen hätte ich aber mehr erwartet. Das Knarzen des Schiebedachs ist nicht komplett weg, dazu knirscht die Interieurleiste an der Fahrertür – und zwar genau dort, wo ich manchmal mit dem Knie gegenstoße. Die serienmäßigen, silbernen Interieurleisten wirken billig - bei Gelegenheit werden die getauscht. Die Lüftung quietscht neuerdings beim Starten einmal kurz, was nicht gerade vertrauenserweckend ist. Die Fußmatten sind mit Klettverschlüssen festgemacht – ob das wohl in fünf Jahren noch fest ist? Dazu fehlt im Heckbereich teilweise der Klarlack. Insgesamt muss ich sagen, dass der Vorgänger, eine der letzten E36-Limousinen, in einigen Punkten eher für die Ewigkeit gebaut war als dieser 3er. Das hatte ich so nicht erwartet.
Serien-Fahrwerk
Straff, aber ausreichend komfortabel. Mit der Lenkung kann man Kurven sehr präzise ansteuern und muss nicht ständig nachkorrigieren – einer der Punkte, die mich im Audi A4 massiv gestört haben. Zusammen mit dem 17-Zoll-Rädern liegt der Wagen ausgezeichnet auf der Straße und sieht auch sehr gut aus, wie ich finde.
Multimedia
Der Wagen hat das Navigationssystem Business drin. Die Steuerung hat man schnell raus, die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig. Genial ist die Idee mit den frei belegbaren Tasten. Ich habe dort zum Beispiel Navigationsziele, den Display-Navi-Nachtmodus und Telefonnummern abgelegt. Da hat wirklich mal jemand mitgedacht.
Dem Navi fehlen leider ein paar Straßen, ich hoffe, das legt sich mit dem 2014er-Update. Die Ansagen kommen genau richtig, die Darstellung könnte etwas farbenfroher sein. Dass ein Update inklusive Freischaltcode rund 200 Euro kostet, ist ne Frechheit. Auch dass ich einen USB-Stick mit den Daten kaufen muss, finde ich nicht so toll. Könnte BMW das nicht irgendwo als Download anbieten? Von mir aus können sie den Freischaltcode weiterhin über die Händler vertickern.
Sehr gut finde ich die Möglichkeit, die Kompatibilität mit Handys selbst mittels Update erweitern zu können. BMW bietet ein Update an, dass jeder runterladen und einfach einspielen kann – Klasse!!
Der Wagen hat einen USB-Anschluss und einen CD-Wechsler. Mir wäre es lieber gewesen, wenn man statt des Wechslers das Soundsystem von Harman/Kardon eingebaut hätte – viel teurer wäre es nicht gewesen, denn in meinem ist das HiFi-System (580 Euro Aufpreis) drin. Damit bin ich sehr unzufrieden, der Klang ist bescheiden. Im Stand (Motor aus) geht’s noch, doch das Dieselbrummen während der Fahrt scheint einiges vom Bass zu verschlucken. Auch die spitzen Höhen sind nicht gerade das, was ich mit HiFi verbinde. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, dieses System halbwegs preiswert zu verbessern – Vorschläge dazu sind sehr willkommen. Dazu kommt, dass der USB-Anschluss beim Start manchmal vergisst, wo er im iDrive ist und dann im Menü weit zurückgeht, statt den laufenden Titel im Ordner anzuzeigen. Diesen Fehler kann ich leider nicht reproduzieren, und auch die Idee, die aktuelle Wiedergabe auf eine der Favoritentasten zu legen, klappt leider nicht.
Lack
Ich war im November, nach langen Jahren der Abstinenz, mal wieder in einer Waschanlage. Hinterher hätte ich mir in den Arsch beißen können. Die Waschanlage war hinter einer Tankstelle, sodass ich erst beim Waschen gesehen habe, auf was ich mich eingelassen habe. Die Spuren habe ich trotz einiger Mühe bis heute nicht komplett raus. Die Front „zieren“ inzwischen zahlreiche Steinschläge, obwohl ich nie dicht auffahre. Meine Frau wollte unbedingt ein schwarzes Auto – das nächste Mal setze ich mich durch, denn der schwarze Metallic-Lack ist recht anfällig und sieht schnell schmutzig aus. Ich habe nun drei Schichten Liquid Glass drauf und hoffe, nun ist erst mal Ruhe. Vielen Dank an dieser Stelle an die Jungs vom Fahrzeugpflege-Forum und ihre absolut lesenswerte FAQ.
Würde ich den Wagen so noch einmal kaufen?
Ja, aber… Nur mit Automatik. Und ich würde mir sehr intensiv die aktuelle C-Klasse ansehen. Nie wieder würde ich, egal bei welcher Marke, so einen Service beim Kauf akzeptieren. Sollte BMW in diesem Punkte beim nächsten Kauf nicht deutlich mehr bieten, sind sie mich als Kunden definitiv los.
Positiv sind Motor, Fahrwerk, Design (okay - Geschmackssache), Komfort. Ich habe ein 17 Monate altes Auto fast zum halben Preis bekommen, und das Gebotene ist angesichts dessen insgesamt gut. Für etwas mehr als 46t€, die der Wagen laut Liste neu mal gekostet hat, sind einige Macken aber eigentlich nicht okay. Negativ sind für mich das HiFi-System und die Tatsache, dass Controller an einigen Stellen zu stark in die Verarbeitung eingegriffen haben.
Also Zirpl,
das ist wirklich eine sehr schöne Zusammenfassung vor Dir, die sich mit meinem Erfahrungen vom 318d von 9/10 nach drei Jahren nahe zu 100%deckt.
Sowohl die Eindrücke bei der Motorleistung im Alltag, den Verbrauchswerte, Betriebskosten und Komfort Erfahrungen, wie leider auch die Werkstattgeschichten (bei mir ebenfalls nahezu 0€ kosten).
Die Erlebnisse mit dem crusigen Fahrgefühl und der Freude am Fahren haben mich im nu 100% bmw-süchtig gemacht. Wirklich ein tolles Auto, auch wenn das 6-zylinder grollen beim 318er fehlt, gibt es nichts am Motor auszusetzen, einzig das Navi Prof. mit den ganzen netten Features setzt der Sache noch mal ein i-Tüpfelchen oben drauf. Ich bin noch nie so gerne und relaxt Auto gefahren, leider zählt der Kilometerzähler bald schon 90t ;-)
gruß,
felix
ps: das dröhnen bei 2000u/min hatte ich auch, sind die Kraftstoffleitungen gewesen (auf Kulanz getauscht, wie auch Kupplung ,Kette, Panoramadach, etc..)