Eine Achsaufnahme Hinterachse durchgerostet, zwei Schweller korussionsgeschwächt - W202
Hallo zusammen,
ich, Bastler mit einem Guten Freund, der eine Grube in der Garage und gutes Werkzeug + Ahnung hat, hat Fragen (Mein Kumpel ist gerade nicht greifbar).
Nachdem ich mit Hingabe die Kopfdichtung gemacht und die Automatikgetriebeplatine gewechselt habe, gibt mir mein Benz eine neue Aufgabe auf.
Eine Achsaufnahme Hinterachse ist durchgerostet und zwei Schweller sind kurrusionsgeschwächt. Das was der nette Dekra Prüfer gesagt hat, habe ich bereits verstanden - wirtschaftlich lohnt sich das nicht. Das Auto hat einen Wert von 2.600 € ... aber gebe den Hobel nicht auf. Noch nicht.
Zum Export will ich es nicht geben, obwohl ich hierfür 1.500 € geboten bekommen habe.
Mich interessieren ein paar Dinge:
1. Darf man privat diese Stellen überhaupt schweißen - wenn ich jemand finde, der das kann und für mich hier macht. Wo finde ich die Herstellervorgaben? Wie relevant sind die für den Dekra Prüfer. Lässt er den durch die HU, wenn es privat geschweißt wurde?
2. Hat jemand sowas schonmal in Polen oder Tschechien machen lassen? Wie viel hat das gekostet?
Danke schon einmal im Voraus!
VG
Tim
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13 Antworten
in Export schieben und ein bißchen suchen, hab gerade einen weißen W202 aus 99, 2. Hand und 95tkm gekauft, für 3500€, komplett TOP die Karosserie. Also weg damit, zur Zeit hat das Auto keinen Wert von 2600€, sondern 1500€. Lasst den Pfusch, es geht um Sicherheitsrelevante Teile oder willst du das bei 120 dir die hinterachse auf der Autobahn verloren geht? Ergibt 0 sinn, das Teil zu retten, bei den schäden. Nutz die Zeit dann lieber dir einen mit einer guten Karosserie zu suchen und die fehlenden Ausstattungsteile umzubauen. So mach ich das jetzt auch. Hab einen nackten Classic mit C180, dafür Karosserie Top und einen komplett durchgegammelten Sport 200 Kompressor. Jetzt wandert demnächst das eine in das andere. Außer der Motor, der ist mit 300tkm fertig.
Okay, danke für die Antwort
Sorry, mit durchgerosteter Achsaufnahme und 2 durchgerosteten Schwellern hat das Auto keinen Wert von 1500,-€
Die Frage bleibt, weshalb hast Du da Kopfdichtung und Getriebeplatine getauscht?
Man schaut doch erst Mal nem Gaul unter den Rock bevor man ihn reitet und hübsch macht.
Reparieren kann man grundsätzlich alles. Ist man aber auf fremde Hilfe angewiesen, lohnt das meist schon bei geringfügigem Aufwand nicht mehr..
Wer oder wie die Schweißarbeiten vorgenommen wurden, interessiert den TÜV nur, wenn wirklich gemurkst wurde. Ist das halbwegs fachgerecht ausgeführt, ist das alles gut.
Das war eher früher so, dass TÜV - Prüfer mitunter drauf bestanden, dass bei Schweißreparaturen die unversiegelte Reparaturstelle vorzuzeigen war.
Ins Ausland für eine TÜV-Reparatur zu fahren, selbst wenn man in nächster Nähe zur Grenze wohnt, ist eher selten lohnenswert, weil sich Preise im Grenzbereich da nur selten gravierend unterscheiden... Vor allem glaubst Du doch nicht, dass eine Werkstatt nicht bemerkt, wenn eine Kunde eine längere Anfahrt in Kauf nimmt, das nicht auch einen Hintergrund hat... Man sollte andere nicht für blöder halten, als man selbst ist... ??????
Gruß
Jürgen
Au-Weh…
hättest das mal vorher inspiziert.
Da stimme ich Jürgen voll und ganz zu.
Das Getriebe hätte ich so belassen und das Auto maximal noch auf nen Trailer gezogen damit es abtransportiert wird.
Das nächste was dir wegfaulen wird ist die obere Federaufnahme an der Vorderachse.
Wenn man an dem Fahrzeug den Unterbodenschutz entfernt, werden sicher noch mehr Schwachstellen auftauchen.
Zitat:
@Locke1971 schrieb am 25. November 2024 um 11:09:52 Uhr:
Das war eher früher so, dass TÜV - Prüfer mitunter drauf bestanden, dass bei Schweißreparaturen die unversiegelte Reparaturstelle vorzuzeigen war.
Mein Kumpel hat eine Werkstatt, wo auch Schweißarbeiten durchgeführt werden und es ist heute noch so, das der Prüfer zumindestens eine Fotodokumentation haben möchte (weil er meinen kumpel kennt, reichen Fotos von der Reparatur aus).
Klar wenn man am Ende gar nichts mehr sieht und der TÜV vorher auch nicht darüber wusste, ist es egal.
Wie auch immer: Mein Lackierer sagt immer und immer wieder: Kauf dir ein Auto mit einer guten Karosserie, geb dafür lieber ein paar Euro mehr aus, auch wenn ausstattung fehlt. Das lässt sich meistens günstiger und leichter nachrüsten, als eine Karosserie zu schweißen und/oder zu lackieren. Und er sagt mir auch immer: Er hat mehr als genug zu tun und braucht nicht auch noch unnötige Arbeit von mir
Geholfen hatte auch mal, das ich mal mitanpacken durfte und schleifen durfte, da wird man ganz schnell geheilt sich halbrostige Autos zu kaufen und die dann herzurichten "aus spass an der freude"
Zitat:
@GTIman schrieb am 24. November 2024 um 20:01:47 Uhr:
in Export schieben und ein bißchen suchen, hab gerade einen weißen W202 aus 99, 2. Hand und 95tkm gekauft, für 3500€, komplett TOP die Karosserie. Also weg damit, zur Zeit hat das Auto keinen Wert von 2600€, sondern 1500€. Lasst den Pfusch, es geht um Sicherheitsrelevante Teile oder willst du das bei 120 dir die hinterachse auf der Autobahn verloren geht? Ergibt 0 sinn, das Teil zu retten, bei den schäden. Nutz die Zeit dann lieber dir einen mit einer guten Karosserie zu suchen und die fehlenden Ausstattungsteile umzubauen. So mach ich das jetzt auch. Hab einen nackten Classic mit C180, dafür Karosserie Top und einen komplett durchgegammelten Sport 200 Kompressor. Jetzt wandert demnächst das eine in das andere. Außer der Motor, der ist mit 300tkm fertig.
totaler Blödsinn, beim 124 und andern ist es ganz normal entsprechende Stellen eben zu schweißen.
ob es sich bei 202 lohnt ist eine andere Frage
Das dumme ist nur, das es kaum gute 124er noch gibt und die die gut sind, kosten bald ein vermögen.
ich weiß auch nicht warum hier äpfel und birnen verglichen werden mit den worten "totaler blödsinn". Über einen 124er hat hier niemand ein Wort verloren und das tut auch insbesondere in dem fall gar nichts zur sache, da es hier um einen 202 geht. Sonst kann ich auch ankommen, ja das ist alles totaler blödsinn was ich gesagt habe, beim 964 911er macht man das aber auch und da sind die autos weit schlimmer.
Ich habe vor 1 Jahr einen komplett rostfreien 230 Kompressor für 5500€ gekauft und letzte woche einen komplett rostfreien für 3500€. Und wenn man bei Kleinanzeigen guckt, findet man noch einige für kleines Geld. Dafür stellt man sich nicht hin und scheißt die halbe karre nach, die dann eben nachgeschweißt ist. lieber dann schlachten und weg damit. und wenn man es nicht selber ordentlich machen kann, braucht man gar nicht anfangen über werkstätten nachzudenken.
Das Hauptargument ist doch, dass der W202 normalerweise nicht so kritisch an tragenden Teilen rostet wie die Vorgänger aus den 80ern. Wenn aber doch - dann gibt's tatsächlich immer noch genug Angebote, die äußerlich womöglich sogar schlimmer aussehen, aber wenigstens im Kern gesund sind.*
Das "ich habe aber gerade erst Zeit und Geld reingesteckt" Argument sagt uns eigentlich nur, dass die Prioritäten beim Herrichten falsch angegangen wurden... man kann da jetzt noch mehr Geld und Aufwand reinstecken, aber ehrlich gesagt: was kommt als nächstes? Um was für eine Ruine handelt es sich hier, ist der Innenraum genauso abgewohnt, schauen schon Löcher an den Türkanten raus, ....
Bei einem äußerlich top dastehenden Fahrzeug mit guter Ausstattung (nicht "nur" Klima und Automatik) würde ich eventuell auch investieren, aber bei einem 08/15er C180 in 744 Rentnerschwarz mit grauen Stoffsitzen und 198.000km... -> viel Spaß Afrika.
(*"Komplett rostfrei" glaub ich aber nicht. Nicht generell, und für 3500€ schon gleich gar nicht! "Rostarm", das vielleicht... )
Sorry, wirklich rostfreie 202 sind äußerst rar... Ein paar Ecken finden sich immer, wenn man die neuralgischen Stellen kennt. Schließlich sind die Kisten inzwischen alle knapp 30Jahre, oder älter.
Man muss halt abwägen zwischen Aufwand und Preis... Und natürlich, ob man selbst Hand anlegen kann, oder auf Werkstätten angewiesen ist.
Kaufe ich ein Auto für 500,-, dass überschaubare Arbeiten benötigt, aber an sich gesund ist, oder kaufe ich ein Auto für 5,5k€ ist schon ein Unterschied... Vor allem zeigen sich immer die gleichen Schwachstellen. Fahrwerk Buchsen und Gummiteile sind bei beiden, mehr oder weniger, schon allein durchs Alter fritte.
Aber grundsätzlich ist es richtig, lieber ein paar Euros mehr in die Hand zu nehmen, um das bessere Auto zu kaufen.
Hat man das Fahrzeug aber schon, kann es durchaus auch lohnenswert sein, etwas zu investieren, weil man weiß, was in den letzten Jahren schon instandgesetzt wurde, was einem, bei nem "neuen" auch wieder blühen kann.
Dazu kommt noch, dass nur, weil aktuell am Fahrzeug kein Rost zu erkennen ist, er nicht im Verborgenen schon schlummert...
Hab schon zu viele "rostfreie" gesehen, die bei genauerer Betrachtung von jemand, der die Schwachstellen kennt, sich als schlechter erwiesen, als ein vergleichbares Fahrzeug, mit leichten Rostansätzen, die sich aber verhältnismäßig einfach beheben ließen.
Bei alten Autos gibt es kein pauschales Patentrezept.
Gruß
Jürgen
...richtig, wir wissen ja - neben dem aktuellen Zustand - noch gar nix über die Historie; weder über bereits erledigte Arbeiten noch über die emotionale Bindung (erst gekauft, oder schon seit Erstzulassung in Familienbesitz)?
(Wer ein Auto schon länger hat, bemerkt manche Alterung unter Umständen gar nicht, weil er es nicht mehr so genau anschaut wie frisch gekauft... andererseits lässt man sich bei Neuanschaffungen auch mal von der Vorfreude blenden.)
tja leute, es gibt aber dennoch genug Menschen offenbar, die so ein Auto 25 Jahre zu Mercedes zum Service schaffen und "das volle Paket" buchen und dann am ende oft eine ältere Alleinstehende Frau da ist und nicht mehr weiß was sie mit dem Auto des verstorbenen Mannes machen soll und denen ist ein netter und höflicher Mensch wesentlich lieber, als Alibaba und die 7 Räuber um die Ecke (nicht abwertend gemeint).
Es gibt auch Fahrzeuge, die standen in der Garage, wurden im Winter nicht bewegt. Man muss nur lange genug suchen. Wenn ich von Rostfrei rede, rede ich nicht von 3 steinschlagpunkten auf der haube, die max 3mm groß sind braun anstatt silber oder grau sind. aber gut, wers nicht glaubt, kommt gerne vorbei und guckt es sich an. MIR ist es egal. MIR ist es sowieso egal, weil es mein Auto ist.
Was nicht heißt, das das Auto im perfekten Zustand da steht, Technisch gibt es dennoch einiges zu tun, was dann den Preis rechtfertigt und ja wer suchet der findet, da kann man auch mal einen ungeliebten roten oder weißen C180 ohne Klima oder dergleichen nehmen. Rostfrei ist bei weitem nicht alles und die Liste ist bereits auch bei guten 1500-1700€ was noch reingesteckt werden muss, damit der wieder Top da steht. Aber er ist Rostfrei, der Rest ist mit etwas Zeit und Geld leicht zu beheben, Technisch top und rostig wird im Zweifel am Ende teurer.
Gut... solche Standuhren, die mangels Ausstattung keiner haben will, kriegt man tatsächlich günstig; das beschreibt auch besonders gern die typischen im Winter nicht mehr gefahrenen Rentnergepflegten (die innen/außen sauberen mit wenig km, und dafür den rundum verkratzten Stoßfängern). Da kann tatsächlich mal einer rauskommen, der in Sachen Rost gar nix hat (aber auch da ist das selten - schon unter den Türgummis geschaut? Unter den Zierleisten? Unter der Kofferraummatte an den Schweißnähten? Der 202 hat hier viele sehr überraschende Stellen...).
Würde ich jetzt aber trotzdem nicht mehr als Alltagswagen haben wollen.
Nicht zuletzt, weil's nach Halter- und damit Nutzungswechsel oft nicht mehr lange so bleibt. Diese blöden Bakterien im Lack...
Zitat:
@GTIman schrieb am 2. Dezember 2024 um 14:36:47 Uhr:
Technisch top und rostig wird im Zweifel am Ende teurer.
Kommt aufs Ziel an.
Ich sehe hier in der Gegend einige 202er. Außen gammlig, innen nicht mehr besonders gepflegt, aber: fährt. Und kostet dabei wahrscheinlich nicht mal viel. Wenn das Ziel lautet, ein solides problemloses Fahrzeug zu finden, das optisch zu wünschen übrig lassen darf: Bitte sehr. (Wie gesagt, die meisten haben "nur" ein Karosserieblechproblem, aber keins an tragenden Teilen!)
Wenn man das dann optisch auftakeln will, geht die Rechnung natürlich nicht mehr auf.
Das Problem ist, wenn man den an manchen Stellen nicht nackt macht, dann sieht man die schwere Korrosion eventuell nicht.
Gerade Federaufnahme oben vorne. Da ist von Werk aus alles so dick zugekleistert...