Eine Frage der Sicherheit.
Hallo zusammen,
da wird in der Headline auf MT gerade über ein Crashtest von 1997 bis 2017 berichtet.
Dort kam in den Kommentaren u.a. auch die Frage auf, wie es mit der Sicherheit um die Youngtimer bestellt ist, auch ein 124er wurde in einem Nebensatz erwähnt.
Meine Frage daher, fühlt ihr euch in euren Schätzchen sicher? Ich meine natürlich was damals zur Sicherheit im Fahrzeugbau möglich bzw. verbaut wurde.
Immerhin sind viele der W124 hier weit über 20 Jahre alt, da hat die Karosse schon einiges ertragen müssen. dann die Frage, sind die Airbags noch fit und und und?
Bin auf eure Meinung dazu gespannt, mich persönlich hat das Crash-Thema doch etwas nachdenklich werden lassen und ob hier nicht doch besser, gerade im Hinblick auf den immens zugenommen Verkehr, ein modernes Fahrzeug einen das Leben im Bedarfsfall besser schützen würde.
Mit Besten Grüßen
Chriss
Beste Antwort im Thema
Wenn ich mir dieses alte AMS Crashtestvideo ansehe und wie die teilweise jüngeren Konkurrenten sich im Vergleich zum W124 gerade im Bereich der A-Säule heftig verformen, dann halte ich den W124 immer noch für ein relativ sicheres Fahrzeug. Die Ingenieure scheinen die Karosserie wirklich stabil konstruiert zu haben.
Im Ernstfall würde ich zwar doch lieber in meiner S-Klasse sitzen, aber ich habe selbst ohne Airbags kein mulmiges Gefühl, wenn ich in meinen alten 300er steige.
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32 Antworten
Ich denke das ist relativ - Einen 124er würde ich persönlich in Sachen Sicherheit jedem Dacia, Smart, Clio, etc. vorziehen. In den einzelen Klassen, wie zB. die gehobene Mittelklasse wo ja der 124er zu zählt verhält es sich sicher anders. Da ist wohl der 210er dem 124er überlegen und die Nachfolgemodelle sind wieder besser - immer vorausgesetzt das die Fahrzeuge natürlich gepflegt und verkehrssicher sind. Rost-Grotten sind immer gefährlich.
Mit der stabilen Karosserie, Fahrerairbag (ich gehe davon aus, dass das System noch hochexplosiv ist) und Gurt fühle ich mich schon recht sicher, auch wenn Du natürlich recht hast, dass das Ganze nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entspricht. Außerdem strahlt dieser Fahrzeugtyp immer noch eine Art natürliche Autorität aus, die manch anderen Verkehrsteilnehmer etwas mehr Respekt vor uns haben lässt als vor einem Trabi oder Fiat 500! Könnt Ihr mir folgen oder haltet Ihr dies für ausgemachten Blödsinn?
Wenn ich mir dieses alte AMS Crashtestvideo ansehe und wie die teilweise jüngeren Konkurrenten sich im Vergleich zum W124 gerade im Bereich der A-Säule heftig verformen, dann halte ich den W124 immer noch für ein relativ sicheres Fahrzeug. Die Ingenieure scheinen die Karosserie wirklich stabil konstruiert zu haben.
Im Ernstfall würde ich zwar doch lieber in meiner S-Klasse sitzen, aber ich habe selbst ohne Airbags kein mulmiges Gefühl, wenn ich in meinen alten 300er steige.
Mir wollte die Werkstatt mal so eine 2-sitzige Blechkugel ("Smart"- heissen die Dinger - glaube ich) als Courtesy-Fahrzeug geben... man nahm dann aber davon Abstand, als ich auf meinen 250TD deutete...
Ciao
Ratoncita
Zitat:
@impact_BoB schrieb am 23. März 2017 um 13:05:56 Uhr:
Wenn ich mir dieses alte AMS Crashtestvideo ansehe und wie die teilweise jüngeren Konkurrenten sich im Vergleich zum W124 gerade im Bereich der A-Säule heftig verformen, dann halte ich den W124 immer noch für ein relativ sicheres Fahrzeug. Die Ingenieure scheinen die Karosserie wirklich stabil konstruiert zu haben.
Im Ernstfall würde ich zwar doch lieber in meiner S-Klasse sitzen, aber ich habe selbst ohne Airbags kein mulmiges Gefühl, wenn ich in meinen alten 300er steige.
... wollte nur nebenbei mal bemerken das stark aber definiert verformende Karossen absichtlich konstruiert werden, um die Belastungen zu reduzieren. Es gibt nichts Schlimmeres als eine extrem stabile Fahrgastzelle die sich nicht verformt, weil die keine Energie aufnimmt sondern alles an die Insassen weitergibt. Stell dir vor Du fährst an einen Baum und die Karosse verformt sich nicht was auf Dich als Insasse für Kräfte wirken. Eine stabile Karosse ist kein Hinweis auf gute Sicherheit. Daher ist man sicher in einem W124 nicht schlecht untergebracht vor allem auch im Hinblick auf zeitgenössische Autos damals aber in jedem AKTUELLEN sicherer untergebracht. Aber das hindert mich trotzdem nicht daran in meinem W124 zu fahren
@ho.hu
Du willst mir nicht erzählen, dass eine komplett verformte Sicherheitszelle wie bei den meisten Crashkandidaten in dem Video ein Sicherheisfeature sein soll??? Wenn du dir ordentlich konstuierte moderne Fahrzeuge nach einem Crashtest ansiehst, wirst du feststellen, dass die sich ab der A-Säule möglichst auch nicht mehr verformen. Glaub mir, das hilft beim öffnen der Türen nach einem Unfall ganz erheblich.
Und Mercedes hat schon sehr früh in den 1960ern mit der Entwicklung von Sicherheitsfahgastzellen begonnen (das Patent dazu wohl schon 1951 eingereicht) und damit auch die beim Unfall sinnvolle definiert verformbare Karosserie gehabt.
Und hier noch ein Video zu dem von dir erwähneten Baumcrash. Der Vorderwagen gibt nach, aber die Fahrgastzelle bleibt intakt. So wie es auch bei einem modernen Fahrzeug sein sollte.
Ich sprach auch von modernen Fahrzeugen und hab gesagt dass der W124 im Vergleich zu damaligen Autos bestimmt sehr sicher war
Hallo,
das Thema kommt immer mal wieder auf...besonders interessant ist dieser ausführliche Beitrag KLICK
Ich fühl mich recht sicher, auch ohne B-Säule..
Gruß
Also erstmal ist man ja in einem W124 heute noch genau so sicher untergebracht wie vor 20 Jahren auch
Natürlich bieten die Nachfolger in jeder Hinsicht ein höheres Maß an Sicherheit, das ist aber eigentlich schon der entscheidende Faktor: Sicherheit ist relativ.
Es gibt Szenarien, in denen man aus einem W124 direkt ins Kühlhaus und aus einem W213 ins Krankenhaus kommt. Nur, diesen Grad sehe ich als sehr schmal.
Die meisten aller Unfälle passieren im Stadtverkehr, sind ärgerliche Auffahrunfälle etc, da ist man auch im Golf II noch gut aufgehoben. Auch wenn man auf der Autobahn sich zerlegt oder Feindkontakt mit einem Baum hat, dürfte ein W124 heute wie damals brauchbaren Schutz bieten.
Übel sind Szenarien wie Frontalcrash auf der Landstraße mit Gegenverkehr. Wenn der Actros heißt, ist es vermutlich egal in welchem Auto man sitzt.
In Normtestverfahren steigt man aus einem W213 vermutlich bei 64 km/h so aus, wie aus einem W124 bei Tempo 55. Klar, dass die 9 km/h erheblich höhere Kräfte erzeugen als die Geschwindigkeit relativ unterschiedlich ist.
Fakt ist aber auch, dass mein Einsatzbereich zwischen 0 und 200 km/h liegt. Ob da 10 oder 15 km/h Geschwindigkeitsunterschied so relevant sind? Können es im Zweifel sein, die Chancen halte ich aber für recht gering.
Insofern fühle ich mich fahrzeugmäßig im W124 gut aufgehaben, mehr Schutz dürfte ein W140 bieten.
Letztlich ist vieles auch von der Art des Testverfahrens abhängig. Beispielsweise wurde angemerkt, dass sich beim Mercedes Test mit 55 km/h gegen starre Barriere an der A Säule eines W140 Verformungen zeigen. Dies dürfte etwa dem Umstand geschuldet sein, dass der W140 nicht auf Partnerschutz ausgelegt ist und einen extrem harten Vorbau hat (deswegen bleibt in dem Test recht viel Vorbau übrig). Wäre der Vorbau weicher, wäre die A Säule vermutlich unverändert, unabhängig von der Zähigkeit der Fahrgastzelle. Beim W220 zeigen sich im NCAP Test auch Verformungen der A Säule, aber geringer und vom Vorbau bleibt auch viel weniger übrig.
In der Praxis kommt es dann immer auf den Unfallgegner an... Durch einen Kleinwagen fährt man damit damals wie heute massemäßig durch.
In der Praxis hängt es eigentlich immer von der Masse ab - Ab einer Abweichung von ner halben Tonne wird es für den Unterlegenen immer hässlich.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mich angesichts des Fahrverhaltens vieler Verkehrsteilnehmer auch in einem Actros nur bedingt sicher fühlen würde. Und daran ändert auch die beste passive Sicherheit nichts.
Klar ist der sicher. Der hat ne Sicherheitsfahrgastzelle, eine moderne Karosserie mit Knautschzonen, Sicherheitslenkrad, Gurte mit Gurtstraffern und 100.000 kleinen Sicherheitsdetails, vom Schalthebel übers Holz bis zur Türverkleidung...
And so what...
Ich bin grade noch ohne Anschnallgurte in nem 280SL mit 170km/h auf der A52 unterwegs gewesen. Das ist dann schon n komisches Gefühl, die ersten 10km, dann hat man sich wieder dran gewöhnt... Ich bin 50.000km Opel Rekord ohne Anschnallgurte gefahren, und grade 17241km mitm LKW -auch ohne Gurte- durch Afrika...
Man muss den Teufel nicht an die Wand malen, wird schon gut gehen...
Ich hab zwei richtig Böse Seitencrashs mit 123ern erlebt, selbst da hat die Sicherheit wohl gereicht...
Mich hat übrigends bisher öfter "Sicherheitselektronik" aus der Bahn geworfen, als Verkehrsunfälle... Finger vom Smartphone lassen ist m.E. sicherer als jeder Anschnallgurt... Unsicher fühle ich mich immer in Computerautos, wenn die alleine was machen, was ich nicht will, und kenne die Situationen wo sie doch tun, was nicht möglich ist... Da habe ich viel mehr Probleme mit...
Zitat:
Meine Frage daher, fühlt ihr euch in euren Schätzchen sicher? Ich meine natürlich was damals zur Sicherheit im Fahrzeugbau möglich bzw. verbaut wurde.
bei den Crashtests ist es wie mit den meisten genormten Test. Alles super solange genau der Testfall eintritt. Der Springende Punkt ist imho: Was passiert wenn es doch anders kommt? Diese Frage kann nicht mal beantwortet werden.
In den USA sind z.B. vor einiger Zeit Modelle die in Europa sehr gut im Crashtest abgeschnitten haben mit Klang und Sang durchgefallen z.B. hier.
Ich habe auch schon davon gelesen, dass die Autos genau auf die jeweiligen länderüblichen Crashtests abgestimmt werden. Sobald man die Testparamter ändert, kommt man zu ganz anderen Ergebnissen. Natürlich braucht man einen Standard um Autos bewerten und Vergleichen zu können.
Für die Realität heißt das aber für mich: Wirklich ausschlaggebend ist die Geschwindigkeit, der Unfallgegner (Größe, Gewicht) und dann eben der Zufall. Habe ich Pech und es trifft mich an der falschen Stelle, oder habe ich Glück. Imho kann man auch mit einer entsprechenden vorausschauenden Fahrweise viel zu seinem Glück beitragen, ich fühle mich daher auch in älteren Autos sicher (außer die ohne Gurt, was aber nicht heißt dass ich diese nicht auch fahre)
Zitat:
Immerhin sind viele der W124 hier weit über 20 Jahre alt, da hat die Karosse schon einiges ertragen müssen. dann die Frage, sind die Airbags noch fit und und und?
Ja, Airbags sind noch fit. Inzwischen wissen die Hersteller dass die Airbags entgegen früherer Annahmen viel länger halten. Quelle. Ich mache mir daher keine Gedanken. Auch die Karosserie leidet imho nicht so sehr dass man signifikante Unterschiede im Crashverhalten feststellen könnte.
Zitat:
Ich habe auch schon davon gelesen, dass die Autos genau auf die jeweiligen länderüblichen Crashtests abgestimmt werden. Sobald man die Testparamter ändert, kommt man zu ganz anderen Ergebnissen. Natürlich braucht man einen Standard um Autos bewerten und Vergleichen zu können.
Für die Realität heißt das aber für mich: Wirklich ausschlaggebend ist die Geschwindigkeit, der Unfallgegner (Größe, Gewicht) und dann eben der Zufall. Habe ich Pech und es trifft mich an der falschen Stelle, oder habe ich Glück.
Die Franzosen sind da besonders gut drin. Verkaufen ihre Kisten nur in Europa, stimmen alles auf den NCAP Test ab und werben kann mit den 5* Fahrzeugen. Bei einem JNCAP oder USNCAP Test mit einem Renault sieht die Welt dann wieder ganz anders aus. Die Kunst ist es nicht ein Auto zu bauen was viele Sterne bei einem Test abräumt sondern eins, was man weltweit gut abschneidet und viel wichtiger noch, was im realen Crashgeschehen was aushält.
Mercedes forscht seit Ende der 30 Jahre des letzten Jahrtausends an Realunfällen, dass ist ungesehen einfach viel mehr wert, als jegliche Sterne bei NCAP.
Ich bin 2m groß und bei der Suche nach einem Youngtimer Cabrio kam für mich nur W124 oder E36 in Betracht. Ein BMW E30 wäre optisch mein Traum gewesen, hab dann einen gefahren und wirklich Bedenken um meine Gesundheit wenn es zum Unfall käme.
Ohne Gurt spile ich nur Autotetris in meiner Garage, sobald ich in den Straßenverkehr einbiege schnalle ich ich an.
Für mich stellt sich oft auch die Frage, was passiert mit einer über 20 Jahren alten Karosserie? Diese hat ja etliches an Verbiegungen und Unebenheiten aushalten müssen, mal ganz von unentdeckten Rostnestern abgesehen.
Interessant wäre hier wirklich ein moderner Crashtest mit einem ab genudelten Fahrzeug und einem gleichwertigen, was noch irgendwo fabrikneu eingemottet war.
Sicherlich würde kaum jemand einen Fabrikneuen Youngtimer für solch ein Experiment opfern, dennoch interessant.
Gruß Chriss
Hat Mercedes wohl mal mit nem 126er gemacht... und der ADAC mit nem Ponton.... ohne Veränderungen.