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Eine Überholspur für Strom

Themenstarteram 26. April 2012 um 5:36

http://www.heute.de/

JETZT auf der ZDF Webseite: HGÜ

Jibbet seit 1965 ;)

Beste Antwort im Thema

Finde die Euphorie über die plötzliche Entdeckung der HGÜ schon arg übertrieben.

Gleichspannungsübertragung ist nach wie vor nur bei sehr langen Übertragungsstrecken sinnvoll. Die dabei erreichten geringeren Übertragungsverluste resultieren vor allem aus der sehr hohen Spannung.

Wenn das vorhandene 380kV Höchstspannungnetz für HGÜ verwendet werden soll entfallen dann zwar die wechselspannungsbedingten Verluste (Koronaverluste, Blindleistungsverluste) nicht aber die dominanten ohmschen Verluste.

Vor allem aber wird doch nicht das erreicht was man benötigt: Eine signifikante Erhöhung der Übertragungsleistung.

Die Spannung könnte man mit den vorhandenen Isolatoren vielleicht etwas anheben weil bei Wechselstrom der Scheitelwert über dem Effektivwert liegt. Die mögliche Stromübertragung ist aber genau so wie bei Wechselspannung durch den vorhandenen Leiterquerschnitt begrenzt bzw. nur minimal, durch Wegfall des Skineffektes, höher.

 

 

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Danke für den Link.

Gleichstrom im Netz - Wäre das nicht auch etwas für sensible, vermeintlich(?) Umweltsmog-Geschädigte? Das statische Magnetfeld des starken Gleichstromes überlagert die "Strahlung" der Wechselstromleitungen und wirkt so beruhigend auf das Gemüt. ;)

hieße ja : keine neuen Masten

keine Baugenehmigungen

keine langjährigen Streitereien

da wird einfach nur Hochvolt-Gleichstrom auf einigen Drähten übertragen - keine Wechselspannungs-Feldverluste, steigert aber die übertragbare Energiemenge

"Stromautobahnen" stehen schon, hat gar niemand bemerkt ;)

Es wurde nur die "Geschwindigkeitsbegrenzug" aufgehoben

"freie Fahrt für freien Strom" - paßt irgendwie für D

Interessant.

Allerdings ist die Umwandlung von Wechselstrom in Hochvolt-Gleichstrom im Windpark und von Hochvolt-Gleichstrom in Wechselstrom an Land technisch eben "nicht einfach", sondern deutlich aufwändiger/anspruchsvoller und dadurch auch viel teurer als die gängigen, bewährten Drehstromverbindungen.

Aber wahrscheinlich immer noch vieeel billiger, als weitere, neue Stromtrassen "querfeldein" zu bauen...

Aber wir Verbraucher müssen ja sowieso alles zahlen...

Über dadurch denkbare, zusätzliche Brandgefahrprobleme entlang der laaangen Übertragungswege durch (stunden)lang

brennende, superheiße, hochenergetische Lichtbogen an "Schwachstellen" will ich jetzt mal nicht weiter nachdenken :)

Es sollen ja sogar schon etliche Solarhausdächer mit 1000x weniger Spannung so abgebrannt sein ...

Themenstarteram 26. April 2012 um 9:24

Die komplette Isolation der Leitungen müsste sicherlich auch der höheren Spannung angepasst werden.

Zitat:

Original geschrieben von Rambello

Über dadurch denkbare, zusätzliche Brandgefahrprobleme entlang der laaangen Übertragungswege durch (stunden)lang

brennende, superheiße, hochenergetische Lichtbogen an "Schwachstellen" will ich jetzt mal nicht weiter nachdenken :)

In ca 40 Jahren DDR-Stromübertragung ist nicht ein einziges Umspannwerk wegen "superheißen Lichtbogen" abgebrannt.

Die hatten auch schon 220 und 380kV. Ich würde jetzt nicht behaupten, die DDR hätte die bessere Technik gehabt ;)

Der einzige Lichtbogen, der technisch nicht beherrschbar zu sein scheint, ist der in deinem Kopf.

Nimm lieber wieder dein Fernglas und such mal den Lichtbogen auf Nachbars Solardach! Das füllt dich wenigstens zeitlich aus! :D

Finde die Euphorie über die plötzliche Entdeckung der HGÜ schon arg übertrieben.

Gleichspannungsübertragung ist nach wie vor nur bei sehr langen Übertragungsstrecken sinnvoll. Die dabei erreichten geringeren Übertragungsverluste resultieren vor allem aus der sehr hohen Spannung.

Wenn das vorhandene 380kV Höchstspannungnetz für HGÜ verwendet werden soll entfallen dann zwar die wechselspannungsbedingten Verluste (Koronaverluste, Blindleistungsverluste) nicht aber die dominanten ohmschen Verluste.

Vor allem aber wird doch nicht das erreicht was man benötigt: Eine signifikante Erhöhung der Übertragungsleistung.

Die Spannung könnte man mit den vorhandenen Isolatoren vielleicht etwas anheben weil bei Wechselstrom der Scheitelwert über dem Effektivwert liegt. Die mögliche Stromübertragung ist aber genau so wie bei Wechselspannung durch den vorhandenen Leiterquerschnitt begrenzt bzw. nur minimal, durch Wegfall des Skineffektes, höher.

 

 

Verstehe diese mediale Darstellung nicht. HGÜ gibt es ja schon lange und sie taugt für bestimmte Einsatzzwecke, aber nicht als Mädchen für alles. Siemens und ABB sind voll dabei.

Zitat (Siemens): "Ab 600 km Länge sind Freileitungen in HGÜ-Technik wirtschaftlicher als in Drehstromtechnik."

am 26. April 2012 um 18:47

Zitat:

Gleichspannungsübertragung ist nach wie vor nur bei sehr langen Übertragungsstrecken sinnvoll. Die dabei erreichten geringeren Übertragungsverluste resultieren vor allem aus der sehr hohen Spannung.

Wenn das vorhandene 380kV Höchstspannungnetz für HGÜ verwendet werden soll entfallen dann zwar die wechselspannungsbedingten Verluste (Koronaverluste, Blindleistungsverluste) nicht aber die dominanten ohmschen Verluste.

 

Vor allem aber wird doch nicht das erreicht was man benötigt: Eine signifikante Erhöhung der Übertragungsleistung.

Die Spannung könnte man mit den vorhandenen Isolatoren vielleicht etwas anheben weil bei Wechselstrom der Scheitelwert über dem Effektivwert liegt. Die mögliche Stromübertragung ist aber genau so wie bei Wechselspannung durch den vorhandenen Leiterquerschnitt begrenzt bzw. nur minimal, durch Wegfall des Skineffektes, höher.

Das kann man nur unterstreichen !

HGÜ bietet nur dann Vorteile, wenn man gleichzeitig die Spannung erhöht: 800 kV oder gar 1000 kV sind dann nötig.

Bestehende Masten und Isolatoren sind NICHT verwendbar, weil nicht nur die Isolatoren solchen mit längerer Kriechstrecke weichen müssen, sondern auch die Abstände zwischen den Leiterseilen nicht der höheren Spannung entsprechen.

 

Zitat:

"Ab 600 km Länge sind Freileitungen in HGÜ-Technik wirtschaftlicher als in Drehstromtechnik."

Richtig ! Allerdings ist eine HGÜ nur als Punkt zu Punkt Verbindung vernünftig machbar. Also z.B. um Strom vom Dreischluchtenstaudamm nach Shanghai zu transportieren. Das Deutsche Hochspannungsnetz ist aber genau das: ein NETZ mit Maschen, was sehr viel flexibler nutzbar ist. Einer HGÜ könnte man ja noch was abgewinnen, wenn zumindest an der Einspeisung nur ein dicker Erzeuger hängt, bei dem deutschen zerfledderten Windparkgedöns müßte man aber zuerst über hunderte Kilometer den Strom einsammeln, ihn dann nach Bayern verschicken und dort wieder in die Fläche verteilen: das macht keinen Sinn.

Gruß SRAM

1. HGÜ wird mit 800kV betrieben - das ist nach Adam Ries mehr als doppelt soviel wie 380kV

2. HGÜ hat keinen Nulldurchgang und keine Feldverluste also dürfte über die gleiche ohmsche Strecke etwa das sechsfache an Leistung durchkommen. Ob man wirklich auch den Strom verdoppelt ist eine andere Frage.

3. Wenn wir über Leitungen von Emden/Hamburg/Rostock nach Mannheim, Stuttgart, Ulm und München reden, sind das immer über 600km, sprich also wirtschaftlicher

4. statt zwei mal drei Hochspannungs 380kW Kabel (untereinander ca ca. 2m Abstand) als "RST" zu schalten, könnte man allei drei als "Plus" bündeln und ein anderes Bündel auf "Minus" legen, somit die Abstände weiter vergrößern, Isolatoren müßten ohnehin größere rein.

Aber: keine neuen Kabel, keine neuen Masten, keine neuen Strecken

das ist die Botschaft - eine sehr hoffnungsvolle, wie ich meine.

Themenstarteram 27. April 2012 um 7:01

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Finde die Euphorie über die plötzliche Entdeckung der HGÜ schon arg übertrieben.

Gleichspannungsübertragung ist nach wie vor nur bei sehr langen Übertragungsstrecken sinnvoll. Die dabei erreichten geringeren Übertragungsverluste resultieren vor allem aus der sehr hohen Spannung.

Wenn das vorhandene 380kV Höchstspannungnetz für HGÜ verwendet werden soll entfallen dann zwar die wechselspannungsbedingten Verluste (Koronaverluste, Blindleistungsverluste) nicht aber die dominanten ohmschen Verluste.

Vor allem aber wird doch nicht das erreicht was man benötigt: Eine signifikante Erhöhung der Übertragungsleistung.

Die Spannung könnte man mit den vorhandenen Isolatoren vielleicht etwas anheben weil bei Wechselstrom der Scheitelwert über dem Effektivwert liegt. Die mögliche Stromübertragung ist aber genau so wie bei Wechselspannung durch den vorhandenen Leiterquerschnitt begrenzt bzw. nur minimal, durch Wegfall des Skineffektes, höher.

Volle Zustimmung. Ohne drastische Erhöhung der Spannung, mit allen erforderlichen Änderungen am Netz, nutzt das wenig. Mag sein, dass man keine neuen Masten braucht, aber neue Isolatoren schon.

Der Vorteil von HGÜ wird sich bei der kurzen Entfernung in Grenzen halten.

Btw: Wusste nicht dass die DDR HGÜ Netze betrieb. Halte das auch für eine falsche Behauptung, bei dem kleinen Land

"Dürfte etwa das sechsfache an Leistung durchkommen"

Also etwa +600% ... Wieder so eine grüne, maßlos übertriebene euphorische Quatschbehauptung!

In der Regel ist bei gleicher Trassenbreite, im Vergleich zu herkömlichen Drehstrom-Freileitungen,

nur 30-40% mehr Energieübertragung, also weniger als 1/10 der 600% drin...

 

Außerdem, wenn eines der beiden Kabel (+ oder -) ausfällt, wird`s gleich ganz dunkel.

Bei Drehstrom fehlt ggf. nur eine von 3 Phasen.

Zitat:

Original geschrieben von Rambello

"Dürfte etwa das sechsfache an Leistung durchkommen"

 

Also etwa +600% ... Wieder so eine grüne, euphorische Quatschbehauptung!

Ich nehme an, ein Flüchtigkeitsfehler und nicht deine Überzeugung.

 

Zitat:

Original geschrieben von Audi-gibt-Omega

2. HGÜ hat keinen Nulldurchgang und keine Feldverluste also dürfte über die gleiche ohmsche Strecke etwa das sechsfache an Leistung durchkommen. Ob man wirklich auch den Strom verdoppelt ist eine andere Frage.

Was soll das denn:confused:

Was hat der Nulldurchgang mit der übertragbaren Leistung zu tun.:confused:

Auf einer Drehstrom-Hochspannungsleitung (380kV) betragen über 100km die ohmschen Verluste ca. 1%, die wechselspannungsbedingten Verluste ca. 0,02%.

Bei Gleichstromübertragung entfallen gerade mal diese 0,02% Verluste, und dadurch lässt sich das sechsfache an Leistung übertragen.:rolleyes::rolleyes:

Zitat:

Bei einer typischen mit 380 kV betrieben Freileitung mit Bündelleiter 4×564/72 Al/St, welche auf die Übertragung von maximal 1,1 GW pro Dreiphasensystem ausgelegt ist, treten auf 100 km Länge stromabhängige ohmsche Verluste von 11,6 MW und 245 kW an spannungsabhängigen Verlusten, primär infolge der Koronaentladung, auf. Dies ergibt bei der Maximalleistung einen Übertragungsverlust von knapp über 1 % der eingespeisten Leistung pro 100 km [2]. Die dominanten ohmschen Verluste könnten zwar durch größere Leiterquerschnitte scheinbar leicht verkleinert werden, allerdings steigt dabei das Gewicht und stößt an mechanische Grenzen bei Freileitungen und Mastkonstruktionen.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragungsverlust

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