Einmal Audi immer Audi - Eine Audi Geschichte

[niston]

Moin allerseits!

Da dies mein erster "richtiger" Beitrag hier ist, stelle ich mich eben mal vor: Ich bin Chris, komme aus der Schweiz, verdien meine Brötchen mit betriebswirtschaftlicher Software und hab mir vor vier Jahren mein erstes Auto gekauft. Ein Spätzünder sozusagen, die 40 klebt mir jetzt nämlich schon fast am Rücken Meine Fahrstunden sowie die ersten paar Tausend Km hab ich auf den verschiedensten Fahrzeugen absolviert: Suzuki irgendwas ganz klein, Toyota IQ, Honda Jazz Hybrid und Jazz Si (letzterer wär mein Tod gewesen; das Ding ist echt voll der getarnte Kamikaze-Go-Kart), Honda Logo, Opel Astra und Audi A4 B5. Ach ja, und für zwei Tage fuhr ich einen riesigen Honda-SUV-Bus. Keine Ahnung, wie sich sowas nennt

Hier nun also meine Audi-Geschichte!

Da ich nach der Fahrprüfung dann auch irgendwann tatsächlich ein eigenes Auto haben wollte und es unbedingt ein Cabrio sein musste, und ich für nen probegefahreren S4 damals noch viiiiiel zu vernünftig war, fiel meine Wahl schliesslich auf ein handgeschaltetes A4 B6/8H Cabrio in schwarz, mit 2.4l V6 Motor, Leder und Bose mit 182TKM.

Das A4 Cabby hat mir immer sehr grossen Spass gemacht zu fahren und hat sich über die Jährchen als gutes, treues Pferdchen entpuppt. Nicht allzu schnell, aber doch pünktlich und mit Stil überall gut angekommen. Und die 2 zusätzlichen Plätze im Fond erwiesen sich auch immer mal wieder als super praktisch: Sei es, nen kleinen Kühlschrank spazieren zu fahren, oder aber beim Umzug zu helfen! Dass sich der alte BDV dabei schon mal 1l Öl auf 1TKM genehmigte, hat mich weiter nie gestört, weil Flecken unterm Auto hatte ich keine.

Ausser ner neuen Kupplung nach den ersten 10TKM und einer toten Batterie mitten im Winter 14/15 lief das Wägelchen tip top. Obwohl, es litt halt an dem bekannten Serienfehler mit der geklebten Heckscheibe, die sich langsam aber sicher vom Verdeck ablöst, weil der vom Premiumhersteller verwendete Kleber halt eben doch nicht ganz so Premium war... Was aber glücklicherweise bei mir nicht all zu schlimm war und seeeeehr langsam von statten ging, aber halt trotzdem ärgerlich war und irgendwie nervte. Dazu gesellten sich dann nach und nach Probleme mit der Elektrik, sprich die flexiblen Kabelverbindungen bei den Türgelenken wurden, sagen wir mal, unzuverlässig. Doch selbst als einmal über Nacht fast das gesamte Kühlwasser verloren ging, entpuppte sich der Übeltäter nur als -für Audi-Verhältnisse extremst kostengünstiges- Expansionsgefäss mit Rissen.

Aber 3 Tage nachdem der A4 also im letzten Service war, segnete ein Radlager das Zeitliche. Ausserdem war bald Inspektion fällig und der Freundliche meinte, es gäbe mittlerweile nun doch schon einige Posten deswegen zu erledigen. Wär dann, wie sagt man so schön, ökonomisch absolut total sinnlos geworden. Dies und die leidige Heckscheibenthematik zusammen waren dann der finale Ausschlaggeber, zu sagen: Ne - das lohnt wohl nicht mehr.

Zeit also, den 14 jährigen, langsam altersschwachen Klepper mit seinen 242TKM hinter die Scheune zu führen Warst nen absolut traumhaftes 1. Auto!

Doch was konnte mein Herz denn bloss wieder heilen? Klar war, es konnte nur ein anderes Audi Cabrio sein. Und zwar eins mit mehr Leistung, denn gerade bei Überholmanövern entpuppte sich der fast 2 Tonnen Material in Fahrt bringende 2.4 V6 doch als etwas schwächlich auf der Brust.

Ja und wenn schon mehr Leistung, dann wohl auch richtig? Richtig!

S4 oder RS4 Cabby musste her! S4 musste nen B6 sein, weil die Single Frame Grill Scheisse sieht doch nun mal echt Kacke aus! Find ich! Echt jetzt! Wobei, bei nem RS4 müsst ich damit leben, weil da gibts ja, glaub ich, nischt anders. Aber RS4, der ist mir als interessierter NochNichtSchrauber dann im Unterhalt doch noch etwas zu teuer... Jaja, die Vernunft eben...

Vorgewarnt über die Steuerkettenthematik beim B6 machte ich mich auf die Suche. Ansprüche: Handschalter, Schwarz, Leder auch schwarz, unter 120TKM. Angebot: Gefühlte 100 blaue, graue und rote Karren mit Automatikgetriebe und Alcantara-Innenausstattung in den umfassendsten Augenkrebs-Kombinationen. Bis auf einen einzigen: Handschalter, Schwarz, Leder schwarz, 132TKM. "Top Zustand".

Hab die Karre sofort besichtigt, schliesslich geht die Freiluftsaison bald los! Der war echt schön erhalten äusserlich und im Innenraum. Softlack kaum abgeplatzt, nur am Lichtschalter ein bisschen. Am Öldeckel war kein Schlamm oder Gammel und im Innern des Einfüllstutzen waren auch bloss ein paar Flecken zu sehen; Wohl das Resultat von dem Long Life Mist, den der Freundliche während der ersten 98TKM in den Dicken gekippt hat, denk ich mir. Kühlwasser sah sauber aus, das Öl im übrigen auch. Der Vorbesitzer soll ein Lehrer gewesen sein, der das Fahrzeug nur für Sonntagsausfahrten bewegt habe.

Hab dann da mal Recherchiert. Und tatsächlich, der Vorbesitzer hatte nebst dem S4 noch nen S6 Avant auf die Nummer zugelassen. Eindeutig ein Lehrer

Occasions-Garantie gabs zwar keine, aber damit hab ich eh keine guten Erfahrungen gemacht: Mein A4 hatte beim Kauf nen Steinschlag in der Frontscheibe und bei der Garantiereparatur hamn mir die Bastler den Scheibenwischer verbockt Das war dann meine erste und letzte Gebrauchtwagen-Garantiereparatur.

Also Probefahrt gemacht: Beim Kaltstart kein Rasseln. Dann aufs Gas und BOAH ALTER, DIE KARRE GEHT JA WIE SAU! Einzig die Servolenkung war zu laut und bei der Langsamfahrt manchmal etwas inkonsistent. Und natürlich war der Öldämpfer am Handschuhfach obligatorischerweise am Ende.

Zwei Wochen später hab ich die Karre dann gekauft. Es wurde ein Tag Rückgaberecht vereinbart, und ich habe das neue Ross sofort zur Werkstatt meines Vertrauens geführt. Dort war die Fahrmaschine aufm Lift und wurde von vier Augen begutachtet. Alles soweit in sehr gutem Zustand, wurde gut gewartet. Das einzige, was gefunden wurde: An der Servopumpe etwas Ölaustritt. Gut, mit ner neuen Hydraulikpumpe kann ich leben, dachte ich mir. Die Servolenkung war mir ja schon bei der Probefahrt aufgefallen.

Karre also behalten und erst ma grosse Freude damit. Der Dicke V8 zieht mächtig durch und das Fahrwerk ist auch toll. Läuft wie auf Schienen, Berg hoch, Berg runter, auf der Bahn, ab der Bahn. Einfach Klasse!

Dann nach drei Tagen die erste Ernüchterung: Kühlwasserverlust.

Nach 1300KM dann Kupplung im Arsch. Na toll... Da ist die Drosselklappe, die manchmal etwas harzt, ja nur Pipifax dagegen. Kaltstartgeräusch/Kettenrasseln hat mittlerweile natürlich auch angefangen.

Seit Kauf vor besagten 1300Km hab ich nun etwa 7 Liter (bald sinds mindestens 8) vom rosa Zeug namens G12+ nachgekippt. Lecken tut nichts offensichtliches, Pfützen unter dem Wagen gibts keine und auch im Motorraum scheint -soweit ich das ohne Lift und allzuviel Ahnung beurteilen kann- nichts zu lecken. Hab zwar im Mottorraum ein leises Zischen ausmachen können, das auch Stunden nach Gebrauch noch anhielt. Lag am Verschluss des Expansionsgefässes. Den hab ich ersetzt und das Zischen ist weg. Nur, bzgl. Kühlwasser hat das erst mal garnichts gebracht

Weiss oder blau qualmen tut der Dicke auch gar nicht; Nur wenn's draussen ganz kalt ist, sieht man ein wenig Dampf (weniger als bei meinem A4 damals) von fahrerseitigen Endrohr kommen. Ölstand nimmt nur sehr langsam ab, Öl ist sauber und am Deckel ist immernoch kein schleimiges Zeug. Kühlmittel ist auch sauber und riecht nach Kühlmittel.

Leider macht mir der Wagen aber total Riesenspass zu fahren! Ich habe also beschlossen, meine Aktien zu verkaufen und das alles wieder richten zu lassen Am 21. ist der Dicke wieder in der Werkstatt, um die Ursache des Kühlmittelverlustes abzuklären.

Mich plagen ja schon Horrorvorstellungen wie die hier: http://www.motor-talk.de/.../...den-bei-meinem-s4-b6-t1915141.html?...

Aber notfalls geht da halt ein neues Triebwerk rein.

Schliesslich stimmt etwas mit dem Kühlmittelstandssensor nicht. Es kommt nämlich keine Meldung in der MFA, selbst wenn das Kühlwasser fast total Ende ist. Sollte sich bei dem Werkstatt-Termin herausstellen, dass tatsächlich an dem Sensor rumgedoktert wurde, wird sich der (gewerbliche) Verkäufer wohl oder übel mit dem Vorwurf der arglistigen Täuschung auseinandersetzen müssen.