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Einspritzröhrchen verschwunden, Kompression weg
Hallo zusammen,
als ich letzten Herbst mit meinem Käferlein (und meiner Frau) über die Alpen nach Italien wollte, bin ich leider hinter der österreichischen Grenze liegen geblieben. Als frisch gebackenes ADACPlus-Mitglied habe ich voll Zuversicht den ÖAMTC kommen lassen (wer schraubt schon gerne im Strassengraben an seinem Käfer rum!?) Der nette Herr hat dann gleich (entgegen meiner Empfehlung) am Zündverteiler rumgestellt und (nach meiner Empfehlung) die Benzinleitung durchgeblasen. Wir konnten dann tatsächlich 4 km (bei bescheidener Motorleistung) weiterfahren, bevor wir erneut liegen geblieben sind.
Dann habe ich mich vom ADAC samt Auto heimbringen lassen (hat super geklappt, kann ich nur empfehlen (die Mitgliedschaft, meine ich!))
Lange Rede, kurzer Inhalt: Als ich zu Hause den Käfer untersucht habe, habe ich herausgefunden, dass das Einspritzröhrchen im Vergaser verschwunden ist. Ausserdem ist der Kompressionsdruck im 3. Zylinder nur noch bei 4 Bar (statt bei 7,5 Bar wie vorher und wie bei allen anderen Zylindern!).
Wie passt das jetzt zusammen? Hat sich zuerst das Röhrchen verabschiedet und wir durch das Verstellen der Zündung den Motor aufgearbeitet?
Oder hat sich der 3. Zylinder überhitzt und sich das Röhrchen durch das ganze Ruckeln und Spuckeln verabschiedet?
Oder hat sich das Röhrchen verabschiedet und mir den 3. Zylinder (bzw. ein Ventil) kaputtgemacht?
Und vor allem: Was würdet ihr tun, um den Käfer wieder flott zu kriegen?
Schönen Gruß
KaeferOlli
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13 Antworten
Es wird sein, der letzter Tip von dir: das Röhrchen wird jetzt wohl zwischen dem Einlassventil und dem Sitzring sitzen.
Mein Tip: Kopf runter nehmen und nachsehen.
Gruß
Leue
Waahh, das hatte ich bei einem Verflossenen auch mal. Auf der Autobahn ein hässliches Geräusch, ein kurzes Stuckern, dann normal weitergefahren, nur mit Beschleunigungsloch. Wo das Röhrchen hin war, habe ich nie überprüft, die Karre fuhr mit 'nem neuen Röhrchen genau wie vorher. Rückblickend wüsste ich interessehalber schon gerne, ob das Ding nun in den Kolbenboden eingestampft wurde oder ob es rückstandsfrei durch den Auspuff ging. Bei Dir scheint es ja leider nicht so glimpflich gelaufen zu sein....
Fixiert jemand eigentlich das Rohr zusätzlich? Original scheint es ja nur eingesteckt zu sein.
Grüße,
Michael
Zitat:
Original geschrieben von Leue66
Es wird sein, der letzter Tip von dir: das Röhrchen wird jetzt wohl zwischen dem Einlassventil und dem Sitzring sitzen.
Mein Tip: Kopf runter nehmen und nachsehen.
Gruß
Leue
dem kann ich nur zustimmen..
grüßle gerhard
Das Messingröhrchen wird sich da bestimmt irgendwo auf seinem Weg zerdängelt werden. Erst mal ein bisschen am Einlassventil, da wird es wohl in mehrere Teile zerbrechen, oder halbiert, kann halt alles passieren, dann fällt es in den Brennraum und wird durch die Gasströmung bestimmt auch mal durchs Auslassventil wollen, auch hier teilweise am Stück oder eben nur Stück für Stück.
Die Verdichtung ist erst mal hin, aber das Messing wird sich nicht soo lange zwischen dem Ventil und dem Sitzring halten können, es wird immer platter bis es ganz weg oder eingearbeitet ist, das selbe am Auslassventil, da ist es sogar noch heißer.
Schlimm ist es halt nur wenn sich ein Stück in die Laufbahn setzt und sich dort verewigt und Riefen zieht, daher ... nachgucken.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Robomike
Fixiert jemand eigentlich das Rohr zusätzlich? Original scheint es ja nur eingesteckt zu sein.
Grüße,
Michael
Ich habs grad mal an einem 34 PICT 3 ausprobiert.
Ich hab 2 verschiedene Vergaseroberteile:
- NoName-Oberteil
- Oberteil mit Aufschrift Deutsche-Vergaser-Gesellschaft
Bei dem NOName-Oberteil konnte man das Röhrchen mit ein paar Versuchen entnehmen.
Bei dem Anderen war es nicht möglich das Röhrchen zu entnehmen. Die Aussparung im Oberteil ist enger als bei dem NoName Oberteil.
Mir ist das mal mit einem frisch überholten Motor passiert. Irgendwie ist eine Mutter in den Ansaugkanal gefallen und ich hab´s nicht gemerkt. Motor lief aber klang komisch. Wieder auseionander gebaut und die Mutter geborgen: Die war halbrund geschmiedet, sah aus, wie eine Hutmutter... Allerdings war sie zu groß, um durch´s Ventil zu flutschen.
Ist damals zum Glück nix kaputtgegangen. Ventil nochmal einschleifen und gut.
Das weiche Messingrohr dürfte gegen die HItze und die "Schlagzahl" der Ventile wenig Chancen haben.
Also Köpfe runter, Ventilsitze prüfen und einschleifen und mit etwas Glück ist dann wieder alles gut...
Uiuiuiuiui,
da hab' ich aber einen Mords-Respekt davor, "einfach mal nachschauen", wie ihr so schreibt.
Ist das denn für einen (zugegeben nicht gaaanz ungeschickten) Elektriker zu bewerkstelligen?
Den Motor hatte ich schon mal raus, Verblechungen, Lüftergehäuse und Ölkühler abgebaut usw.,
aber den Zylinderkopfdeckel? Da hab' ich mich damals nicht getraut....
Wenn die Kompression auf einem Zylinder nur noch rund 50% der anderen Zylinder beträgt, wirst Du früher oder später sowieso nicht darum herum kommen, zu prüfen, warum das so ist...
Mit guter Literatur (So wird´s genmacht) und ausreichend Platz ist das kein Hexenwerk.
Je nachdem, was für ein Motor drin ist, ist es vielleicht einfacher, wenn Du Dir für diese Saison einen gebrauchten Tauschmotor besorgst, den reinmachst und das Zerlegen des anderen Motors in aller Ruhe und Schritt für Schritt machst.
woher kommst Du denn? Vielleicht kann sich das jemand mal live ansehen....
So, jetzt ist es passiert!
Ich hatte ein paar Tage Zeit, und habe beschlossen, den Motor auszubauen, um "einfach mal nachzuschauen".
Also, nochmal Käfer aufbocken, Motor raus (diesmal ganz alleine, ach war das schön stressfrei!!), Motor zu mir in die Garage gefahren und gemütlich zerlegt.
Hätte nicht geglaubt, dass das alles so einfach ist. Das einzige Problem ist das Einschlafen nachts, wenn man bis Oberkante Untelippe voll ist mit Glückshormonen......
Und ich muss sagen, was da unter der verkrusteten Ölschicht rauskam, war gar nicht so übel beieinander. Ein bisschen Waschen und ein bisschen schrubben....
ICH KANN NUR JEDEM (der so Anfangsschiss hat, wie ich hatte) EMPFEHLEN, ES ZU VERSUCHEN, ES IST NICHT SO SCHWER!
Und mit den tollen Anleitungen hier im Forum kann man sich ja jederzeit Hilfe holen.
So ich ich jetzt gleich, aber das ist ein anderes Thema...
Vielen Dank für die "Mutmachung" und schönen Gruß´
KaeferOlli
So, jetzt ist es soweit!
Der Motor ist überholt, wieder drin und macht seinen Job wieder ausserordentlich gut.
Ich hatte zwar schon eine paar Probleme (siehe meine Anfragen hier im Forum), die ich (wir) aber alle lösen konnten.
Also, ganz ehrlich, der ganze Lerneffekt und der ganze Adrenalinausstoss war die Aktion schon Wert! Ich hab ganz doll viel gelernt, kenne die meisten Schrauben jetzt beim Vornamen...
Also, nicht abschrecken lassen, nicht aufgeben, und immer ran an die Karre....
Schönen Gruß und vielen Dank ans Forum
KäferOlli
Schön, dass er wieder läuft!
Hast Du denn jetzt herausgefunden, wohin die Kompresion sich verdrückt hatte?
Ehrlich gesagt, nein.
Die Ventile von Zyl. 3 waren zwar ein bisschen mitgenommener als die anderen, aber generell sahen alle sehr gut aus.
Was mir aufgefallen ist: Die Stösse der Kolbenringe bei Zyl. 3 waren fast "in einer Linie", nicht wie vorgeschrieben um 120° versetzt. Ob da aber so viel Kompression verloren gehen kann, kann ich nicht abschätzen.
Ansonsten habe ich alles saubergemacht, Ventile eingeschliffen, Kolbenringe richtig gedreht, Dichtungen rundrum erneuert etc. Jetzt hat er ein bisserl mehr Kompression als vorher, läuft aber insgesamt sauberer (vielleicht auch nur Einbildung?) Zylinder 3 hat natürlich jetzt auch wieder die Kompression wie die anderen!
Was mich fasziniert: Die Beschleunigerdüse ist nie wieder aufgetaucht. Und ich habe an keinem der Zylinder "Verdauungsspuren" gefunden.
Schon komisch....
Schönen Gruß
KaeferOlli