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Elektroauto

Themenstarteram 22. Januar 2007 um 9:25

Hat jemand den Film "who killed the electric car?" gesehen?

Ich habe den Film zufällig im Flugzeug gesehen und mache mir jetzt verstärkt darüber Gedanken, warum Elektroautos eigentlich nie als alternative Antriebsart berücksichtigt werden. Allerhöchstens in der Kombination mit den Verbrennungsmotor Motor (Hybrid).

Dabei könnte man laut Film einen "normalen" Mittelklassewagen mit einem 70kW E-Motor ausstatten und dieser hätte mit heutiger Li-Ion Akkutechnik eine Reichweite von bis zu 500km.

Platz für einen Verbrennungsmotor bleibt dann nicht mehr, aber wer braucht den dann noch?

Das Tankstellennetz ist schon vorhanden, man braucht nicht mehr als eine Steckdose.

Umweltverträglichkeit ist auch gegeben. Selbst wenn man den nötigen Strom nicht über erneuerbare Energien gewinnt (was natürlich optimal wäre), Strom kann stationär wesentlich effektiver gewonnen werden. Also lieber ein Kraftwerk mit fossilen Brennstoffen laufen lassen als jeden PKW einzeln zu befeuern.

Kosten: Die Anschaffungskosten sind natürlich schwer abzuschätzen, aber der Unterhalt dürfte super günstig sein. Nur mal an Reparaturen gedacht, was geht denn bei einem Elektromotor kaputt? Alle 10 Jahre der Akku, aber kein Ölwechsel, Auspuff Getriebe und der ganze mechanisch anfällige Scheiß.

Der einzige Nachteil, den ich sehe, ist die Ladezeit. Es dauert halt bis zu ein paar Stunden zum Tanken und nicht nur ein paar Minuten. Das ist für eine lange Fahrt natürlich unpraktisch. Trotzdem, ich fahre 250 Tage im Jahr täglich eine Strecke von 2x45 km, für die das absolut ausreichen würde. Und so ist es wahrscheinlich auch bei 80% der restlichen Bevölkerung.

Ein Elektromotor arbeitet effektiver als jeder Verbrennungsmotor. Warum fährt man dann nicht mit Elektromotoren wenn es heutzutage die Möglichkeit gibt, dank Li-Ion Akkus, die Energie sinnvoll zu speichern?

 

Hier der Trailer von dem Film. Man beachte das ganze liegt fast 10 Jahre zurück.

http://www.youtube.com/watch?v=zBIr8fTI19s

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119 Antworten

Hallo,

ein LiIon Akku ist die bei Weitem teuerste Akkutechnologie.

Er lebt für etwa 500 Entladungen.

Bei Null Grad ist die Leistung stark dezimiert, viel stärker als beim Bleiakku.

Bei -10 Grad läuft nix mehr.

Die Ladung muss zwischen +10 und max 35 Grad erfolgen!!!

Für 500 Km brauchst Du MINDESTENS 50 KWh.

Bei einem Akku mit angenommenen 500 Volt sind das 100 AH.

Der Akku wäre unbezahlbar.

Die Ladung könnte in min 2 Std erfolgen, wenn die Batterie bei 10-35 Grad temperiert ist. Und was ist im Winter???

Das Akkuproblem ist weiterhin ungelöst, zumindest wenn das Fz bei -25 Grad genauso funktionieren soll wie bei 45 Grad nach einer Fahrt in praller Sonne.

Für diejenigen welche den Werbeaussagen gerne vertrauen, hier ein Link:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,436475,00.html

 

Grüße

Hellmuth

Habe nocheinmal nachgelesen:

Der Tesla kostet rund 95000 $.

Der Akku besteht aus 7000 LiIon Zellen.

Der Preis für den Ersatzakku war nicht zu finden.

Auf der Motorshow in Detroit waren die nicht.

Aber die Auslieferung soll 2008 beginnen.

Grüße

Hellmuth

Außerdem ist zu bedenken, dass man im Winter noch mindestens 2KW zur Heizung benötigt. (und im Sommer zur Kühlung)

Bei Akkus, die bei 0°C noch 30% Kapazität haben, kommen dann Reichweiten zu stande, die deutlich unterhalb der 500km sind.

Und Elektroautos für Minimalisten, die ohne Heizung/Klima leben können gibts es ja.

Und am Ende immer noch zu bedenken wo der Strom herkommt. Vom Kraftwerk über Stromleitungen bis zu Verlusten beim Laden- und Entladen kommt ein erheblich schlechterer Gesamtwirkungsgrad raus als beim "normalen" Auto.

Gruß Meik

Themenstarteram 23. Januar 2007 um 12:27

Alles gerechtfertigte Bedenken. Dass es allerdings keine "perfekte" Lösung gibt sollte uns allen klar sein.

Würde es sicher aber nicht lohnen etwas mehr Entwicklungsaufwand in diese Richtung zu betreiben?

Es wird so viel Geld in die Entwicklung des Brennstoffzellenautos gesteckt, obwohl das meiner Meinung nach der größte aller Irrwege ist. Einige der damit verbundenen Probleme scheinen unüberwindbar zu sein für die Massenanwendung.

Wenn man sich dann aber anschaut was in den letzten Jahren für eine Leistungssteigerung bei Akkus erreicht worden ist, dann sollte man nicht ausschließen, dass dort noch Potential zu finden ist.

Die Akkus im Toyota Prius sind auch sehr Leistungsstark und halten gute 8 Jahre.

Bei Tesla funktioniert es auch und $ 95.000 finde ich gar nicht so viel wenn man berücksichtigt, dass es sich um einen Sportwagen mit enormen Fahrleistungen handelt. Ausserdem wird das Teil in Kleinserie hergestellt.

Die Massenproduktion eines Mittelklassewagen dürfte schon bezahlbarer sein.

Die Wartungskosten habe ich ja schon angesprochen, die dürften den Ersatzakku nach 8 Jahren wieder einfahren.

Ausserdem könnten die Autos mit billigem Nachtstrom aufgeladen werden und nutzen damit Energie, die sonst verloren wäre.

Natürlich müsste man umdenken als Besitzer eines Elektroautos und auch Nachteile in Kauf nehmen. Aber das muß man wohl in jedem Fall in Zukunft tun.

Ich für meinen Teil würde mich für ein Auto interessieren, dass umweltfreundlich und günstig ist und ich noch dazu bequem in meiner Garage tanken kann.

Zitat:

Original geschrieben von DonIntriguez

...

Die Akkus im Toyota Prius sind auch sehr Leistungsstark und halten gute 8 Jahre.

Und reichen immerhin für 10 km.

Zitat:

Original geschrieben von DonIntriguez

..

Ausserdem könnten die Autos mit billigem Nachtstrom aufgeladen werden und nutzen damit Energie, die sonst verloren wäre.

....

Wieso ist Nachtstrom verloren, wenn er nicht zum Aufladen von Akkus benutzt wird?

Nur weil die Kapazitäten der Kraftwerke nicht voll ausgenutzt werden, bedeudet dies nicht, dass die Energieversorger Strom "übrig" lassen.

Es wird immer ganausoviel erzegt, wie verbraucht wird. Anders geht es gar nicht.

 

Zitat:

Original geschrieben von Zahn

... mindestens 2KW zur Heizung ...

Ich hab nochmal nachgesehen. 2kW hat mein Fön.

Eine Standheizung 5. Da keine andere Wärmequelle zur Verfügung steht, müssens wohl eher 5 werden.

Zitat:

Original geschrieben von Zahn

Wieso ist Nachtstrom verloren, wenn er nicht zum Aufladen von Akkus benutzt wird?

Nur weil die Kapazitäten der Kraftwerke nicht voll ausgenutzt werden, bedeudet dies nicht, dass die Energieversorger Strom "übrig" lassen.

Es wird immer ganausoviel erzegt, wie verbraucht wird. Anders geht es gar nicht.

genau - NUR die windkrafträder und wasserstaudämme laufen "leer"

gut dass aber der nachtstrom die diese produzieren bei weitem nicht ausreichen um unsere schlafende gesellschaft noch mit dem restlichen strom zu versogern ;)

am 23. Januar 2007 um 13:07

Also am besten nimmt man auch noch Lion Akkus von Sony :-) Die sind recht gut und bringen einen warmen Hintern :-) hihi.

Scherz beiseite, das stimmt der Tesla bringt dort schon mehr Leistung und ne hohe Reichweite, dank der Lion Technik.

Der Wagen lässt sich auch im Winter benutzen. Kann ja sein, dass die Batterien gewärmt werden oder so.

Nur die Frage ist, ob die Lion Batterien 8 Jahre halten.

Dank einer Batterietechnik müsste man dann schauen, wie weit man mit Batterien in ca. 8 Jahren ist.

Dürfte schon nen ganz schönes Stück weiter sein. Somit würde es sich sogar lohnen nach 8 Jahren die Packs auszutauschen. Vermutlich haste dann ne doppelte Reichweite.

Themenstarteram 23. Januar 2007 um 13:09

Zitat:

Original geschrieben von Zahn

Und reichen immerhin für 10 km.

Es ging mir eher um die Haltbarkeit. Die Reichweite ist eine Sache der Akkukapazität. Größerer Akku= größere Kapazität. Im Prius steckt noch ein ganzer Benzinmotor der auch Geld und Platz kostet.

 

Zitat:

Original geschrieben von Zahn

Wieso ist Nachtstrom verloren, wenn er nicht zum Aufladen von Akkus benutzt wird?

Nur weil die Kapazitäten der Kraftwerke nicht voll ausgenutzt werden, bedeudet dies nicht, dass die Energieversorger Strom "übrig" lassen.

Es wird immer ganausoviel erzegt, wie verbraucht wird. Anders geht es gar nicht.

Es geht indirekt auch Strom verloren. Je geringer ein Kraftwerk ausgelastet ist, desto ineffektiver arbeitet es nunmal auch.

 

Zitat:

Original geschrieben von Zahn

Ich hab nochmal nachgesehen. 2kW hat mein Fön.

Eine Standheizung 5. Da keine andere Wärmequelle zur Verfügung steht, müssens wohl eher 5 werden.

Dass die Verlustwärme des Verbrennungsmotors dann locker für die Heizung des Autos ausreicht ist ein Indiz für dessen Wirtschaftlichkeit.

Der Akku im Prius hat bei etwa 350 Volt 6,5 Ah das sind also 2,275 Kwh. Davon werden nur 40% genutzt um die Zyklenzahl zu erhöhen, also bleibt 1 Kwh. Reicht für weniger als 10 Km in der Stadt.

Ein Hybrid ist natürlich so konzipiert, schon klar aber man sieht mal den Vergleich.

Wenn der Teslaakku beheizt wird, WOMIT DENN???

Fortschritte in der Akkutechnologie kann man sich abschminken, zumindest weitgehend.

Der Bleiakku ist noch immer der einzige bezahlbare Akku der auch bei -25 Grad noch EINIGERMASSEN funktioniert. Er ist über 100 Jahre bekannt. Soviel zum Entwicklungspotential.

Am empfindlichsten hinsichtlich der Lade- Entlade- Umweltbedingungen ist der LiIon Akku.

Wobei am Ende wieder der Punkt erreicht ist dass ein E-Auto die Probleme nur verschiebt.

Der Strom kommt nunmal nicht aus der Steckdose sondern muss irgendwie erzeugt werden. Aber wir können dafür ja aus Osteuropa billigen Atomstrom einkaufen :rolleyes:

Das ist das gleiche Problem wie Wasserstoff der genau wie Akkus nur ein Energieträger und keine Quelle ist. Was uns immer noch fehlt ist eine Energiequelle die umweltfreundlich ist und in der Lage entsprechende Mengen zu erzeugen.

Gruß Meik

Themenstarteram 23. Januar 2007 um 14:07

Hellmuth, als Experte für Akkutechnologie, vielleicht könntest du dich ja noch einmal über die von Tesla verwendete Technik zu informieren. Oder über den EV1 von Genereal Motors, der vor 10 Jahren gebaut wurde und schon eine Reichweite von 300km hatte.

Ich muss zugeben dass ich auf diesem Gebiet (Akkus und deren chemische Wirkungsweise) nicht viel Ahnung habe und wenn überhaupt die Grundlagen beherrsche. Interessieren würde mich aber, wie Tesla dann ein solches Fahrzeug bauen kann.

Was die Entwicklung angeht, vor 8 Jahren hat ein Laptopakku eine Stunde gehalten hat und nach ein spätestens einem Jahr war er fast nicht mehr zu benutzen.

Heute braucht mein Laptop viel mehr Energie, hält aber 4 Stunden und das schon seit 2 Jahren.

Natürlich kann man das nicht eins zu eins auf einen Fahrzeugakku übertragen, aber ich denke Entwicklungspotential ist auf jeden Fall vorhanden.

Der Bleiakku mag schon seit 100 Jahren bekannt sein. Genauso ist es der Verbrennungsmotor und ich denke da gab es auch die ein oder andere Weiterentwicklung.

am 23. Januar 2007 um 14:24

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Das ist das gleiche Problem wie Wasserstoff der genau wie Akkus nur ein Energieträger und keine Quelle ist. Was uns immer noch fehlt ist eine Energiequelle die umweltfreundlich ist und in der Lage entsprechende Mengen zu erzeugen.

gegenüber wasserstoff gibt es aber einen entscheidenden vorteil, für "strom" als energieträger gibts eben schon die ganze infrastruktur um ihn zu erzeugen und bereitzustellen, weil das schon praxis ist.

dieses CO2 das sozusagen für die bereitstellung draufgeht (wenn man jetzt wirklich mal vom kohlekraftwerk ausgeht und übrigens finde ich das der bundesdurchschnittsenergiemix garnicht so schlecht aussieht) sollte man auf den liter benzin natürlich auch draufrechnen, auch das hat dieses problem.

für elektroautos sehe ich die gleichen einsatzgebiete (pendelverkehr) wie für momentane erdgasfahrzeuge nur mit stark erweitertem tankstellennetz, aber sie müssen eben auch im nutzwert mithalten können.

Bleibt trotzdem die Frage wo der Strom herkommen soll. Wir schalten AKWs ab und schaffen noch mit E-Autos mehr Verbrauch. Wie soll das gehen? Im letzten Jahr konnte D seinen Strombedarf erstmals nicht mehr decken und musste netto zukaufen.

Gruß Meik

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