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Elsbett-Duotherm-Motor

Themenstarteram 19. Oktober 2006 um 21:58

Ich habe mir einen VW mit einem 3-Zylinder-Elsbett-Duotherm-Motor gekauft, also keinen mit einem umgerüsteten Motor, sondern einen mit einem von vornherein für Pflanzenölbetrieb gebauten.

Fährt noch jemand einen Wagen mit einem solchen Motor oder kennt jemanden, der einen fährt? Kennt sich jemand mit dieser Technik aus?

Bin für Infos jeder Art dankbar.

Langhuber

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72 Antworten

Was willst du genau dazu wissen?

Prinzipiell ist das eine Variation der alten MAN "Allesbrenner" mit ihrem Mittelkugelbrennverfahren. Die Idee dahinter ist relativ einfach. Der Kolben hat in der Mitte eine kugelförmige Ausbuchtung. Befindet sich nun der Kolben im oberen Totpunkt wenn eingespritzt wird bleibt als Restraum nur noch diese Kugel übrig. Vorteil einer Kugel ist die geringe Oberfläche und damit wenig Auskühlung des Gemisches. Dadurch wird es schneller heiss und das zündunwilligere PÖL verbrennt besser.

Bei dem Duotherm-Verfahren wird dabei noch schräg eingespritzt so dass sich in dieser Kugel ein Drall bildet. Da kalte Luft eine höhere Dichte hat geht sie durch die Drehbewegung nach aussen und die heisse Zone in die eingespritz wird verkleinert sich noch weiter und wird durch die umgebende kältere Luftschicht noch etwas von den kühleren Metallteilen isoliert. Dadurch verdampft das PÖL deutlich schneller als in normalen Dieseln und kann so besser verbrennen.

Ist somit ein Brennverfahren das speziell optimiert ist auf Brennstoffe mit höherer Viskosität und schlechterer Zündfähigkeit.

Im Zuge schärferer Abgasnormen sind derartige Motorenkonzepte aber wieder verschwunden. Die lokal hohen Temperaturen sorgen leider für viel Stickoxide.

Gruß Meik

Wieder was gelernt,

Danke!

Hellmuth

Themenstarteram 20. Oktober 2006 um 12:44

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Was willst du genau dazu wissen?

 

Im Zuge schärferer Abgasnormen sind derartige Motorenkonzepte aber wieder verschwunden. Die lokal hohen Temperaturen sorgen leider für viel Stickoxide.

Gruß Meik

Danke für die Infos.

Ich brauche eigentlich alles von/über Elsbett, angefangen von Werbeschriften über Betriebsanleitungen bis zu Konstruktionszeichnungen. Es gibt nur eine Handvoll Leute, die sich mit diesen Motoren auskennen und bei meinem ist die Nockenwelle eingelaufen, was zu reparieren wäre. Der Verkäufer hat auch nur wenige Unterlagen, die nicht sehr viel weiter helfen.

Das mit den Stickoxiden ist ja auch bei anderen Motoren ein Problem, das aber technisch in den Griff zu kriegen ist.

Das Motorenkonzept ist m. E. von der Bildfläche verschwunden, weil es weder von der Mineralölindustrie noch von der Autoindustrie und damit auch politisch nicht gewollt war. Die Elsbett-Motoren sollen mit 2 bis 3 Liter je 100 km Pflanzenöl auskommen! Das macht ihnen auch heute noch kein anderer Motor nach. Würde sich das Konzept durchsetzen, wären die Industrieländer nicht länger von Ölscheichs und den Herren im Kreml abhängig - und die Ölkonzerne wären überflüssig, weil die Autos mit Öl vom Bauern (z. B. Jatropha-Öl aus der Sahelzone, hat der alte Elsbett alles schon erprobt) fahren würden.

Der Weg aus der Ölabhängigkeit wäre ganz einfach.

Infos über die Jatropha-Pflanze kann ich übrigens einige liefern.

Grüße

Lutz

Zitat:

Original geschrieben von Langhuber

Danke für die Infos.

Ich brauche eigentlich alles von/über Elsbett, angefangen von Werbeschriften über Betriebsanleitungen bis zu Konstruktionszeichnungen. Es gibt nur eine Handvoll Leute, die sich mit diesen Motoren auskennen und bei meinem ist die Nockenwelle eingelaufen, was zu reparieren wäre. Der Verkäufer hat auch nur wenige Unterlagen, die nicht sehr viel weiter helfen.

Das mit den Stickoxiden ist ja auch bei anderen Motoren ein Problem, das aber technisch in den Griff zu kriegen ist.

Das Motorenkonzept ist m. E. von der Bildfläche verschwunden, weil es weder von der Mineralölindustrie noch von der Autoindustrie und damit auch politisch nicht gewollt war. Die Elsbett-Motoren sollen mit 2 bis 3 Liter je 100 km Pflanzenöl auskommen! Das macht ihnen auch heute noch kein anderer Motor nach. Würde sich das Konzept durchsetzen, wären die Industrieländer nicht länger von Ölscheichs und den Herren im Kreml abhängig - und die Ölkonzerne wären überflüssig, weil die Autos mit Öl vom Bauern (z. B. Jatropha-Öl aus der Sahelzone, hat der alte Elsbett alles schon erprobt) fahren würden.

Der Weg aus der Ölabhängigkeit wäre ganz einfach.

Infos über die Jatropha-Pflanze kann ich übrigens einige liefern.

Grüße

Lutz

Naja, ganz so blauäugig isses dann doch nicht. Elsbett hat sicher einen Motor gebaut, der sehr gut mit Pflanzenöl gelaufen ist. Andere haben das Stickoxidproblem mit einem wandverteilten Brennverfahren m.E. noch ein wenig besser im Griff gehabt, z.B.

http://www.mwb.ag/.../Energietechnik_Nordhausen.html?navId=33+

http://www.mwb-bremerhaven.de/.../news_104.html?navid=10

Aber einen Wirkungsgrad von etwa 60...70%, die bräuchtest Du um mit einem Standard-PKW 2 bis 3 Liter zu verbrauchen, hat auch Elsbett nicht geschafft.

Daß sich sowas in der Automobilindustrie nicht durchsetzt, hat einen ganz simplen Grund: Auch ein Elsbettmotor, genau wie jeder andere Motor, kann mit reinem Pflanzenöl nichts anfangen, wenn es bei Minusgraden die Konsistenz von Margarine einnimmt. Dafür gibt es ein Zweitanksystem (das sich viele Pöler heute einbauen lassen), das nur das Problem hat, daß Dein Auto am nächsten Morgen nicht anspringt, wenn Du vor dem letzten Abstellen vergessen hast, auf Diesel umzuschalten und die Einspritzanlage zu spülen. Für Pöler, die sich das selbst bauen oder einbauen lassen, ist das akzeptabel, da es auf eigene Verantwortung geschieht und der Fahrzeughersteller für ein eventuelles Liegenbleiben nicht verantwortlich gemacht werden kann. Als OEM Lösung ist dies aber undenkbar. Als Neuwagenkäufer hast Du in hiesigen Regionen einen Anspruch darauf, daß bis zu einer Temperatur von mindestens -25°C Dein Auto (wenn es in einwandfreiem Zustand ist) immer und unter allen Umständen anspringt. Ansonsten kannst Du die Mobilitätsgarantie auf Kosten des Herstellers in Anspruch nehmen. Und diese Anforderung kann mit heutigen Mitteln kein Pflanzenölfahrzeug der Welt zu 100% erfüllen, deshalb wirst Du sowas als OEM Fahrzeug nie finden. Äußerst fraglich ist auch, ob sowas als Serienfahrzeug in irgendeinem Land Europas homologierungsfähig wäre. Ich glaube nicht.

Darüber hinaus hat man schon vor etwa 10 Jahren Studien zur Pflanzenölnutzung durchgeführt. Mit dem Ergebnis, daß alle landwirtschaftlichen Nutzflächen Deutschlands mit Raps zugepflanzt etwa 10% des Dieselbedarfs decken könnten (des Dieselbedarfs von vor 10 Jahren). Sicher kann man mit Jatropha oder anderen Ölpflanzen noch riesige Flächen in irgendwelchen Teilen der Welt bepflanzen, aber den Ölbedarf unserer heutigen Industrie, der in den letzten Jahren auch nicht gerade unrasant angestiegen ist, wirst Du damit nicht ersetzen können.

Die Nutzung von pflanzlichen Ölen als Energieträger ist trotzdem ungemein wichtig, da will ich gar nicht widersprechen, aber damit von Ölkonzernen oder den Herren im Kreml vollständig unabhängig zu werden, ist wohl noch lange Zeit Illusion - leider.

Im Auto ist die Anwendung aus genanntem Grund schon problematisch (und wie gesagt für Fahrzeughersteller undenkbar, selbst wenn's gewollt wäre). Aber für stationäre Energieerzeugung in dezentralen Blockheizkraftwerken halte ich es für eine unglaublich sinnvolle Alternative, genau wie Biogas, Ethanol, etc.

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger

Sicher kann man mit Jatropha oder anderen Ölpflanzen noch riesige Flächen in irgendwelchen Teilen der Welt bepflanzen, aber den Ölbedarf unserer heutigen Industrie, der in den letzten Jahren auch nicht gerade unrasant angestiegen ist, wirst Du damit nicht ersetzen können.

Ersetzen nicht, aber auf jeden Fall sinnvoll ergänzen.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Ersetzen nicht, aber auf jeden Fall sinnvoll ergänzen.

Meine Rede! Sogar sehr sinnvoll! Aber der Traum, den Scheichs im nahen Osten damit den Stinkefinger zeigen zu können, ist und bleibt Illusion. Da muß uns schon noch mehr einfallen.

Themenstarteram 22. Oktober 2006 um 22:18

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger

Naja, ganz so blauäugig isses dann doch nicht. Elsbett hat sicher einen Motor gebaut, der sehr gut mit Pflanzenöl gelaufen ist. Andere haben das Stickoxidproblem mit einem wandverteilten Brennverfahren m.E. noch ein wenig besser im Griff gehabt, z.B.

http://www.mwb.ag/.../Energietechnik_Nordhausen.html?navId=33+

http://www.mwb-bremerhaven.de/.../news_104.html?navid=10

Aber einen Wirkungsgrad von etwa 60...70%, die bräuchtest Du um mit einem Standard-PKW 2 bis 3 Liter zu verbrauchen, hat auch Elsbett nicht geschafft.

Daß sich sowas in der Automobilindustrie nicht durchsetzt, hat einen ganz simplen Grund: Auch ein Elsbettmotor, genau wie jeder andere Motor, kann mit reinem Pflanzenöl nichts anfangen, wenn es bei Minusgraden die Konsistenz von Margarine einnimmt. Dafür gibt es ein Zweitanksystem (das sich viele Pöler heute einbauen lassen), das nur das Problem hat, daß Dein Auto am nächsten Morgen nicht anspringt, wenn Du vor dem letzten Abstellen vergessen hast, auf Diesel umzuschalten und die Einspritzanlage zu spülen. Für Pöler, die sich das selbst bauen oder einbauen lassen, ist das akzeptabel, da es auf eigene Verantwortung geschieht und der Fahrzeughersteller für ein eventuelles Liegenbleiben nicht verantwortlich gemacht werden kann. Als OEM Lösung ist dies aber undenkbar. Als Neuwagenkäufer hast Du in hiesigen Regionen einen Anspruch darauf, daß bis zu einer Temperatur von mindestens -25°C Dein Auto (wenn es in einwandfreiem Zustand ist) immer und unter allen Umständen anspringt. Ansonsten kannst Du die Mobilitätsgarantie auf Kosten des Herstellers in Anspruch nehmen. Und diese Anforderung kann mit heutigen Mitteln kein Pflanzenölfahrzeug der Welt zu 100% erfüllen, deshalb wirst Du sowas als OEM Fahrzeug nie finden. Äußerst fraglich ist auch, ob sowas als Serienfahrzeug in irgendeinem Land Europas homologierungsfähig wäre. Ich glaube nicht.

Darüber hinaus hat man schon vor etwa 10 Jahren Studien zur Pflanzenölnutzung durchgeführt. Mit dem Ergebnis, daß alle landwirtschaftlichen Nutzflächen Deutschlands mit Raps zugepflanzt etwa 10% des Dieselbedarfs decken könnten (des Dieselbedarfs von vor 10 Jahren). Sicher kann man mit Jatropha oder anderen Ölpflanzen noch riesige Flächen in irgendwelchen Teilen der Welt bepflanzen, aber den Ölbedarf unserer heutigen Industrie, der in den letzten Jahren auch nicht gerade unrasant angestiegen ist, wirst Du damit nicht ersetzen können.

Die Nutzung von pflanzlichen Ölen als Energieträger ist trotzdem ungemein wichtig, da will ich gar nicht widersprechen, aber damit von Ölkonzernen oder den Herren im Kreml vollständig unabhängig zu werden, ist wohl noch lange Zeit Illusion - leider.

Im Auto ist die Anwendung aus genanntem Grund schon problematisch (und wie gesagt für Fahrzeughersteller undenkbar, selbst wenn's gewollt wäre). Aber für stationäre Energieerzeugung in dezentralen Blockheizkraftwerken halte ich es für eine unglaublich sinnvolle Alternative, genau wie Biogas, Ethanol, etc.

Themenstarteram 22. Oktober 2006 um 22:20

Die vorstehende Argumentation kann ich so nicht unwidersprochen stehen lassen:

Der Elsbett-Motor soll einen Wirkungsgrad von knapp 40 % haben, dann wären wir bei ca. 4 l Pflanzenöl auf 100 km.

Die Elsbett-Motoren fahren auch im Winter bei Minusgraden, also haben die eine technische Lösung für dieses Problem bereits vor 20 Jahren gehabt.

Außerdem dürfte das Viskositätsproblem bei Pflanzenöl lösbar sein, wenn in dieser Richtung nur geforscht werden würde (was m. W. nicht geschieht). Denn früher hatten wir genau dieses Problem auch beim Diesel. Ich kann mich noch lebhaft an meinen Kadett Diesel vor 20 Jahren in dem extremen Winter erinnern! Heute gibt es dieses Problem nicht mehr.

Im übrigen gibt es bei uns die Vertragsfreiheit. Wenn einer ein Auto kauft, das bei Minusgraden mit einem bestimmten Kraftstoff (= Pflanzenöl) nicht fährt und er hierauf vom Verkäufer hingewiesen und dies Vertragsgegenstand wurde, gibt es keine Gewährleistung! Wir sind ncht in den USA, wo der Hersteller einer Mikrowelle dafür haftet, dass irgendein Verrückter seinen Pudel darin trocknen will und der Pudel eingeht!

Das Argument, das mit Raps nur 10 % des Bedarfs gedeckt werden könnten, spricht für das Pflanzenöl und nicht dagegen. Denn von den 2005 nachgewiesenen Erdölvorräten von weltweit 175.384 Mio t liegen 46 Mio t in Deutschland (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3...ltreserven), das ist ein Wert, den ich nicht mal mehr in Promille angeben kann.

Außerdem darf man nicht nur von Raps ausgehen. Raps bringt ca. 1.000 l/ha im Jahr, Jatropha ca. 4.000 l/ha im Jahr und Palmöl ca. 10.000 l/ha und Jahr.

M. E. sollte man in diesem Bereich sehr darauf achten, nicht gezielten Fehl- oder Desinformationen von interessierten Kreisen, die sich sehr teure und effiziente PR-Abteilungen leisten, aufzusitzen.

Die Argumentation pro Erdöl wird auf Dauer der Argumentation pro Pflanzenöl unterliegen. Dafür gibt es eine ganz simple Begründung: Erdöl ist endlich, Pflanzenöl nicht. Deswegen gehört dem Pflanzenöl die Zukunft und nicht dem Erdöl. Gegen diese Tatsache kann auch keine noch so gute PR - auf Dauer - bestehen.

Im Übrigen habe ich gestern meinen Elsbett-VW abgeholt. Äußerst interessant kann ich nur sagen …

__________________

Amüsante grüne Phantasienen ... ;)

Die Diskussion geht aber etwas an der Frage vorbei, PÖL halte ich für keine Alternative - auch wenn ich es zur Zeit sogar fahre. Zuviele Nachteile und keine Vorteile. Warum man immer alles ins Auto kippen muss ist mir ein Rätsel.

Vom Wirkungsgrad her sind heutige Motoren schon sehr nahe am theoretisch möglichen Wirkungsgrad, da kann auch noch so ein toller Motor nicht mal eben die Hälfte einsparen. Irgendwo sind Grenzen. Und wäre mal interessant was ein Elsbett-Motor so für Schadstoffe ausstösst und was man alles anstellen müsste um den auf die heutige Euro4 zu bringen.

Und einige Ansätze werden bei heutigen Direkteinspritzern auch verwendet, die Kolben sind nicht mehr einfach flach:

http://www.vka.rwth-aachen.de/sfb_224/Abbildungen/4_2/Abb_4_2-19.jpg

Problem bleibt aber immer dass Wirkungsgrad und Schadstoffausstoss leider gegenläufige Effekte sind. Hohe Temperatur bedeutet gute Verbrennung aber auch hohen NOx-Ausstoss der dann hinterher aufwendig gefiltert werden muss. Und das reduziert zum einen wieder den Wirkungsgrad und erhöht die Kosten.

Eine effektive und schadstoffarme Verbrennung erfordert eine feine Motoreinstellung und gleichbleibende Kraftstoffqualität - und die ist mit PÖL nicht zuerreichen.

Aus der Sicht wäre es wünschenswert wenn sich Sunfuel durchsetzten würde und PÖL und Biodiesel ersetzt. Damit lässt sich pro ha noch mehr Kraftstoff erzeugen da die ganze Pflanze und nahezu jeder organische Grundstoff verwendet werden kann. Und zum anderen weil der Kraftstoff in seinen Eigenschaften so hergestellt werden kann dass er mit deutlich weniger Schadstoffen verbrennt - auch bei vorhandenen Fahrzeugen.

Übrigens: Es gibt kaum ein Land dass mehr Energiereserven als Deutschland besitzt. Vielleicht ist es gut erst das Öl der anderen zu verbrennen und diese Reserven erst dann auszubuddeln wenn die anderen nichts mehr haben ;)

Gruß Meik

das Hauptproblem ist, dass sich die meisten Menschen einen Motor ohne Krawumms und Kolben nicht vorstellen können.

Eine Brennstoffzelle macht nun mal keinen sportlichen Auspuffsound. Leider für diese Leute liegt aber beim Abschied vom Verbrennungsmotor die Zukunft.

Themenstarteram 23. Oktober 2006 um 12:44

Zitat:

Original geschrieben von scooter61

das Hauptproblem ist, dass sich die meisten Menschen einen Motor ohne Krawumms und Kolben nicht vorstellen können.

Eine Brennstoffzelle macht nun mal keinen sportlichen Auspuffsound. Leider für diese Leute liegt aber beim Abschied vom Verbrennungsmotor die Zukunft.

Mir ist das eigentlich egal, womit ein Auto fährt. Die Probleme bei der Brennstoffzelle sind aber - neben anderen - die Produktion, der Transport und die Lagerung des Wasserstoffs. Das erfordert einen gigantischen technischen Aufwand. Der wiederum kommt den Großkonzernen sehr gelegen, denn so etwas kann man ohne sie nicht entwickeln und auch nicht nutzen. Deswegen wird diese Technologie sowohl von den Autokonzernen als auch von der Mineralölindustrie befürwortet.

Von den gleichen Konzernen wird die Pflanzenöltechnologie (die technologisch altbekannt ist, schon Rudolf Diesel ließ seine Motoren mit Pflanzenöl laufen) schlechtgeredet, weil die Konzerne die Gefahr sehen, dass sie mit dieser Technik überflüssig werden. Denn wofür braucht ein indischer Bauer BP, wenn er in seinen Trecker selbst geerntetes und selbst gepresstes Jatropha-Öl gießt und damit seinen Acker pflügt? Will das der Vorstand von BP? Oder Shell? Oder Exxon? Klare Antwort: Nein!

Wie fragten schon die alten Römer? Cui bono - Wem nützt es? Das sollte man sich bei Allem fragen. Und zwar auch bei Pflänzenöl, Erdöl, Brennstoffzellen und ähnlichem. Und dann fragen wir uns: Wem nutzt eine Pflanzenölindustrie? 1. Den Bauern (weltweit, Ölpflanzen gibt es überall). 2. Den Zwischenhändlern (wohlgemerkt: Hier ist vom Plural die Rede, denn es wird kein Kartell von Händlern geben, sondern einige große und viele, viele kleine). 3. Dem Verbraucher.

Mineralölkonzerne kommen hier nicht vor. also sind sie dagegen, denn wer will schon überflüssig werden?

Widerlegt mich!!!! PR-Abteilungen, zeigt, was ihr könnt!!!!

Grüße

Langhuber

Moment, ich lache noch ... :D

Warum in aller Welt muss man alles ins Auto kippen? Das werde ich glaub ich nie verstehen. :confused:

Es gibt erheblich bessere Alternativen die nur nicht in das ökofanatische Weltbild grüner Politiker passen - und viele glauben den Mist auch noch der ihnen erzählt wird.

Wenn ich mir angucke wie in einigen Ländern für uns Landwirtschaft betrieben wird wird mir schlecht. Stichwort Dünger, Brandrodung, Regenwaldabholzung, .... Und das wollen wir noch weiter ausweiten? Was gehen uns denn schon die Probleme anderer Länder an?

Genau das gleiche wie der hirnrissige Atomausstieg. Russland baut 20 neue Kraftwerke und wir werden irgendwann da den Strom kaufen. Aber seit Tschernobyl wissen wir ja dass unsere Glaskuppel über Deutschland so toll funktioniert. :rolleyes:

Da geht eine Menge an der Realität vorbei

Gruß Meik

Themenstarteram 23. Oktober 2006 um 13:24

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Amüsante grüne Phantasienen ... ;)

Die Diskussion geht aber etwas an der Frage vorbei, PÖL halte ich für keine Alternative - auch wenn ich es zur Zeit sogar fahre. Zuviele Nachteile und keine Vorteile. Warum man immer alles ins Auto kippen muss ist mir ein Rätsel.

Vom Wirkungsgrad her sind heutige Motoren schon sehr nahe am theoretisch möglichen Wirkungsgrad, da kann auch noch so ein toller Motor nicht mal eben die Hälfte einsparen. Irgendwo sind Grenzen. Und wäre mal interessant was ein Elsbett-Motor so für Schadstoffe ausstösst und was man alles anstellen müsste um den auf die heutige Euro4 zu bringen.

Und einige Ansätze werden bei heutigen Direkteinspritzern auch verwendet, die Kolben sind nicht mehr einfach flach:

http://www.vka.rwth-aachen.de/sfb_224/Abbildungen/4_2/Abb_4_2-19.jpg

Problem bleibt aber immer dass Wirkungsgrad und Schadstoffausstoss leider gegenläufige Effekte sind. Hohe Temperatur bedeutet gute Verbrennung aber auch hohen NOx-Ausstoss der dann hinterher aufwendig gefiltert werden muss. Und das reduziert zum einen wieder den Wirkungsgrad und erhöht die Kosten.

Eine effektive und schadstoffarme Verbrennung erfordert eine feine Motoreinstellung und gleichbleibende Kraftstoffqualität - und die ist mit PÖL nicht zuerreichen.

Aus der Sicht wäre es wünschenswert wenn sich Sunfuel durchsetzten würde und PÖL und Biodiesel ersetzt. Damit lässt sich pro ha noch mehr Kraftstoff erzeugen da die ganze Pflanze und nahezu jeder organische Grundstoff verwendet werden kann. Und zum anderen weil der Kraftstoff in seinen Eigenschaften so hergestellt werden kann dass er mit deutlich weniger Schadstoffen verbrennt - auch bei vorhandenen Fahrzeugen.

Übrigens: Es gibt kaum ein Land dass mehr Energiereserven als Deutschland besitzt. Vielleicht ist es gut erst das Öl der anderen zu verbrennen und diese Reserven erst dann auszubuddeln wenn die anderen nichts mehr haben ;)

Gruß Meik

Erst mal eine Sache klargestellt: Mein Elsbett-Motörchen ist nicht die Zukunft, sondern Technikgeschichte. Die Konstruktion ist 30 Jahre alt, der Motor wurde seit 20 Jahren nicht mehr weiterentwickelt. Er ist der erste TDI gewesen. Deswegen ist mein Elsbett-VW schon jetzt ein Oldtimer, den es zu erhalten gilt, um späteren Generationen sagen zu können: So was wurde bereits in den 70ern des 20. Jahrhunderts entwickelt und das ist der Urvater aller gegenwärtigen Superdiesel, die gar nicht mehr wissen, wohin mit dem Drehmoment!

Man kann sich dann nur fragen, wie die technologische Entwicklung weitergegangen wäre, hätte man diesen Motor mit dem Aufwand weiterentwickelt, mit dem man zwischenzeitlich den herkömmlichen Diesel aufgerüstet hat. Jammern über vergebene Chancen ist aber nicht meine Sache. Nur lernen aus der Geschichte, das möchte ich schon.

Eine andere Frage ist die mit dem Schadstoffausstoß. Der Schadstoffausstoß hat nichts damit zu tun, ob ich nun Pflanzenöl odetr Dieselöl verbrenne. Richtig oder falsch? Wie ich die Sache verstanden habe, hängt der Schadstoffausstoß von der Höhe der Verbrennungstemperatur ab. Je höher die Temperatur, umso höher der Wirkungsgrad, umso höher aber auch der Ausstoß an Stickoxiden. Dann handelt es sich hier um ein Problem aller Motoren und nicht nur des Pflanzenölmotors, so dass der hohe Ausstoß von Stickoxiden kein Argument gegen den Pflanzenölmotor ist. Es ist ein Argument gegen jede Art von Verbrennungsmotor.

Eine feine Motoreneinstellung ist auch mit Pflanzenöltechnik machbar. Warum nicht? Mein Saab verbrennt alles zwischen 91 und 110 Oktan (wahrscheinlich nach oben unbegrenzt) und wer wagt es zu sagen, Saab-Turbo-Motoren seien nicht fein eingestellt? Das ist nur eine Frage des technischen Könnens. Mit heutiger Technik ist es problemlos möglich, einen Motor mit allen möglichen Pflanzenölen, Dieselölen und was sonst alles noch brennt elektronisch gesteuert zu fahren. Alles andere wäre eine Verleugnung dessen, was heute mess- und steuerungstechnisch möglich ist.

Dass Pflanzenöl nicht mit gleichbleibender Qualität soll hergestellt werden können, stimmt nicht. Heutige Pflanzenöle genügen den lebensmittelrechtlichen Vorschriften der EU, den strengsten der Welt. Soll allen Ernstes behauptet werden, die Motoren unserer Autos seien empfindlicher als die menschliche Gesundheit?

Sunfuel von CHOREN ist eine interessante Sache, sehr interessant sogar. Seitdem sich Shell (oder ein anderer Ölkonzern) an der Gesellschaft beteiligt hat, kommt das Projekt aber m. E. nicht mehr recht voran. Woran das wohl liegt? Fragen wir doch einfach mal: Wem nützt es? (s. o.).

Ich habe Sunfuel bereits abgehakt.

Welche Nachteile hat Pflanzenöl Deiner Meinung nach? Das wäre doch mal konkret aufzuzählen.

Ich zähle während dessen schon mal die Nachteile von Rohöl/Dieselöl auf:

1. Giftig.

2. Wassergefährdend.

3. Explosiv

4. Endliche Ressourcen.

5. Lagerstätten im nicht befreundeten Ausland.

6. Vertrieb in der Hand eines Kartells weniger Gesellschaften.

7. Gewinnung aufwendig und umweltgefährdend/umweltschädlich.

8. Verbrennung verstärkt den Treibhauseffekt.

Also: Warum fahren wir eigentlich Dieselöl?

Mit den deutschen Energiereserven meinst Du wohl die Kohlelagerstätten in Deutschland. Wenn wir die abbauen und die dort vorhandene Kohle nützen müssten, dürfte die Erde längst unbewohnbar sein. Denn dieser Abbau gehört zum teuersten auf der Welt. Das heißt mit anderen Worten: Vorher sind alle anderen Lagerstätten (in Kanada, USA, China usw.) ausgebeutet und die geförderte Kohle ist verbrannt worden. Dann haben wir hier ein solches Treibhausklima, dass in Deutschland - und auch anderswo - gar nichts mehr abgebaut wird!

Wie gesagt: Widerlegt mich! Ich lerne gerne dazu!

Grüße

Langhuber

Themenstarteram 23. Oktober 2006 um 13:27

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Moment, ich lache noch ... :D

Warum in aller Welt muss man alles ins Auto kippen? Das werde ich glaub ich nie verstehen. :confused:

Es gibt erheblich bessere Alternativen die nur nicht in das ökofanatische Weltbild grüner Politiker passen - und viele glauben den Mist auch noch der ihnen erzählt wird.

Wenn ich mir angucke wie in einigen Ländern für uns Landwirtschaft betrieben wird wird mir schlecht. Stichwort Dünger, Brandrodung, Regenwaldabholzung, .... Und das wollen wir noch weiter ausweiten? Was gehen uns denn schon die Probleme anderer Länder an?

Genau das gleiche wie der hirnrissige Atomausstieg. Russland baut 20 neue Kraftwerke und wir werden irgendwann da den Strom kaufen. Aber seit Tschernobyl wissen wir ja dass unsere Glaskuppel über Deutschland so toll funktioniert. :rolleyes:

Da geht eine Menge an der Realität vorbei

Gruß Meik

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