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Erfahrung & Kaufberatung: Range Rover SDV8 aus 2016 VS. Mercedes GLS 500 AMG aus 2017
Hallo liebe Gemeinde,
ich bin noch relativ neu im Forum und habe bisher eifrig recherchiert und gelesen. Leider konnte ich aber nicht die richtigen bzw. zutreffenden Inhalte finden, weshalb ich einen neuen Beitrag eröffne. Ich weiß, dass derartige Fragen immer wieder auftauchen und wahrscheinlich schon X-Mal durchgekaut sind aber jeder der eben vor dieser Entscheidung steht, hat vermutlich dieselben Fragen im Kopf. Daher erhoffe ich mir einfach viele hilfreiche Beiträge von Mitgliedern, die vielleicht beide Autos bisher ihr Eigen nennen durften.
Ich liebäugle seit einiger Zeit mit einem Range Rover SDV8 (nicht Sport) und stehe jetzt vor der Qual, mich zwischen folgenden Fahrzeugen entscheiden zu müssen.
1) Range Rover SDV8 Vogue aus 2016 mit 90TKM, als Diesel
2) Mercedes GLS 500 AMG aus 2017 ebenfalls mit 90TKM, als Benziner
Beide sind jeweils aus 1. Hand und stehen beim freundlichen. Ich durfte schon beide Autos fahren. Auch wenn diese sich völlig unterschiedlichen bewegen und fahren lassen, würde ich jederzeit beiden ein hohes Niveau attestieren, wobei man IMHO mit dem RR gediegener und mit dem GLS etwas spritziger unterwegs ist. Der RR ist von Verarbeitung und Qualitätsanmutung dem MB definitiv voraus. Vor allem die Mittelkonsole vom GLS finde ich hässlich. Die schaut bei einem 2017´er Modell aus, wie bei einem W164´er ML aus 2005, also ziemlich altbacken. Dennoch ist der GLS eine Hausnummer für sich, vor allem weil es sich auch um einen 7-Sitzer handelt, was mir zugutekommen würde. Die 90T Dieselkilometer beim RR sind wohl fast zu vernachlässigen, wobei beim MB 90TKM, für einen Benziner, etwas anders zu bewerten sind.
Preislich tut sich bei beiden nicht viel. Der MB wäre mit 62T Euro etwa 5T Euro teurer als der RR. Bei meiner Versicherung ist die Einstufung für beide nahezu identisch. Wartung und Folgekosten habe ich schon vieles über den RR. Aber auch mit den deutschen Premium Herstellern habe ich meine Erfahrungen machen dürfen. So hat mir eine S-Klasse W221 ebenfalls schon heftige Kopfschmerzen verursacht. Was ich meine ist, dass man auch mit deutschen Fahrzeugen richtig böse und teure Überraschung erleben kann. Bezüglich der Intervallwartungen bzw. Standardwartung, d.h. ohne sonstige Verschleißteile, tut sich offensichtlich nicht viel zwischen beiden.
Da ich bereits etwas mehr Erfahrung mit MB habe, kann ich besser abschätzen, was mich erwarten könnte, wenn ungeplante Werkstattaufenthalte anstehen. Die Schwachstellen des GLS scheinen ähnlich dem ML zu sein. Gegebenenfalls anfallende Folgekosten sind einfach zu recherchieren. Hier vor allem das Fahrwerk samt Airmatic, die Bremsen (sehr teuer), Achsaufhängung. Auch die 7G-Tronic ist nicht wirklich mit der Masse unterfordert, sondern arbeitet fast am Limit. Bei den ML hat es oft das Wandlergetriebe zerlegt.
Jetzt die große Frage: Was kann ich bei einem RR SDV8 als Folgekosten erwarten. Ich rede hier nicht über eine "normale" Wartung, sondern eher die ungeplanten Werkstattaufenthalte. Auch möchte ich klarstellen, dass es nicht darum geht, dass ich mir das Fahrzeug nicht leisten kann, das kann zum Glück aber das heißt nicht, dass ich deswegen mein hart verdientes Geld verbrennen muss. Das geht sicher einfacher und vor allem dann auch ohne die mit Reparaturen verbundenen Kopfschmerzen. So habe ich neulich gehört, dass ein bekannter angeblich 1200€ für einen Querlenker bezahlt haben soll und einige Tage später dann weitere 800 Euro für ein Radlager bzw. Narbe. Es handelt sich wohl um einen RRS aus 2010. Ist so etwas realistisch?
Ich bin kein Freund davon, mein Geld aus dem Fenster zu werfen, nur um ein tolles Auto zu fahren. Man liest hier manchmal Dinge, wo man sich zwangsläufig fragt, wie die anderen ihr Geld verdienen :-D aber das ist wohl jedem seins.
Mit was für kostet ist erfahrungsgemäß zu rechnen, wenn man z.B. die Bremsen an VA+HA wechseln muss. Wie sieht es aus mit Reparaturen am Fahrwerk, an der Aufhängung, die Elektronik, Klima also kein einfacher Verschleiß?
Ich bedanke mich im Voraus für eure Beiträge
MFG
Adem
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5 Antworten
Hat denn wirklich keiner Erfahrungen oder Empfehlungen?
Hallo,
ich hatte mir im Dezember 2014 einen neuen RRS SDV8 ATB gekauft. War aber nur der Range Rover Sport, also der "Kleine". Bin damit ca. 175.000 km gefahren und habe den dann nach knapp 6 Jahren verkauft.
Ein prima Reisewagen für lange Strecken, sehr behäbig (im Vergleich zum Vorgänger BMW X6 Active Hybrid), aber wirklich schön zu fahren.
Allerdings hatte ich schon in den ersten Jahren ständig Probleme mit der Elektronik (Navi abgestürzt, mehrmals Sensorfehler in der Abgasanlage und da sind glaube 5 oder 6 Stück verbaut, obwohl der noch Euro 5 war ohne Ad-Blue). Die Werkstätten (2 verschiedene) fanden in der Garantiezeit den Fehler komischerweise nie, aber 2 Monate nach Ablauf der Garantie wußte man genau warum ständig die Sensoren kaputt gingen und ich durfte die Reparatur bezahlen. Kulanz ist für Land Rover eh ein Fremdwort.
Dann lief er 1 Jahr ziemlich anständig ohne Probleme. Im 5. und 6. Jahr war ich mindestens alle 4-6 Wochen in der Werkstatt, ein Massepunkt im Motorraum abgegammelt, dann ging ein Scheinwerfer nicht, dann immer wieder Sensorprobleme der Abgasanalge,...
Und da die nächste Land-Rover-Werkstatt 70 km von mir weg ist habe ich den "Dicken" dann verkauft.
Dieselverbrauch war in der ganzen Zeit um die 10 Liter, je nachdem ob Autobahn oder Landstraße oder Stadtverkehr, aber vor so einen Koloss akzeptabel. Der 4,4-Liter-V8-Diesel hat auch nie Probleme gemacht, immer das "Drumherum".
Aber bei Benz ist auch nicht alles besser: Unser GLE Coupe (Baujahr 2019) stand vor Weihnachten fast 6 Wochen beim Freundlichen weil die Zündspule des 7. Zylinders immer wieder Aussetzer hatte und eine Zündspule europaweit nicht lieberbar war....
Selbst Teile ohne Elektronik sind im Moment nicht lieferbar: An einem 3 Monate alten LKW wurde die Fahrertüre beschädigt und die Türe hat eine Lieferzeit von 5 Wochen...
Danke für den Erfahrungsbericht. Ist ja schon Mal ein Anhaltspunkt. Sensoren Probleme kenne ich zu genüge von BMW. Da gab es bei meinem 730D immer wieder irgendwelche Probleme mit Einspritzung, Zündspulen und Injektoren. Auch die S-Klasse (S500 / W221) hat da so ihre Macken, insbesondere was das IBS Massekabel der Batterie angeht. Ständig entladen und ständig schalten irgendwelche Verbraucher ab. Beim neuen Touareg ist es der Spurhalteassistent. Beim Audi Q7 war es dasselbe Problem. In 3 Jahren Leasing immer wieder zum Kalibrieren beim freundlichen gewesen. Beim den Geschäftsleasing Fahrzeugen war mir das bisher auch fast immer schnuppe, da man einen Leihwagen bekommen hat, solange die Fahrzeuge in der Werkstatt waren. Der Range Rover soll aber kein Leasingfahrzeug werden, sondern unser Privatfahrzeug.
Mich fürchtet es nur ein wenig vor der Elektronik. Da ließt man bei Land Rover öfter mal negatives. Das bei solch einem Fahrzeug die Verschließteile auch mal früher den Geist aufgeben können, halte ich nicht für unnormal, da das Gewicht natürlich auch seinen Beitrag leistet. Nur die Elektrik / Elektronik sollte Ruhe geben.
Bei Mercedes war es zuletzt die S-Klasse, die großen Ärger bereitet hat. Ist alle paar Monate und immer Mal zwischendurch beim freundlichen. So richtig findet keiner die Ursache. Bezahlt wird natürlich jede angefangene Stunde. Entsprechend muss der jetzt auch weg, obwohl eigentlich in gutem Zustand aber ich habe die Nase voll.
Daher eben das Interesse am großen Range Rover. Darf man Fragen, wie die Sensorprobleme beim RRS zu Buche geschlagen sind?
Die ersten 7 oder 8 Sensoren waren ja in der Garantiezeit, die Reparatur kurz nach der Garantie wegen den ständigen Sensorproblemen (war glaube ich was mit Kabelstrang) waren dann etwas über 2.800 €. Die Probleme waren dann aber trotzdem nicht ganz verschwunden, aber weniger …
Nach der Garantie waren das immer so 500 - 800 €, aber eben auch öfters.
Insgesamt haben die Reparaturen nach der 3-jährigen Garantiezeit bis der RRS mit fast 7 Jahren verkauft wurde fast 13.000 € verschlungen.
Hatte noch nie einen PKW der sooft in der Werkstatt war.
Erster neuen Benz hatte ich über 7 Jahre und 200.000 km, nur Kleinigkeiten, 2. Benz AMG auch über 7 Jahre und 200.000 km, nur Wartung. Dann kurz Jeep Grand Cherokee auch nur Service, die beiden BMW X6 einmal nach 5.000 km schon Hinterachse defekt und der Meister war überzeugt, dass ich wohl viel zu schwere Anhänger ziehen würde, obwohl keine Anhängerkupplung, aber sonst war der auch sehr zuverlässig, der zweite X6 Active Hybrid hatte nach einer Servicemaßnahme mit Austausch eines Hochvoltkabels einige Elektronikstörungen, aber der Range Rover war mit Abstand am öftesten in der Werkstatt.
Die wollten alleine in der Garantiezeit 3x Abschleppen und da kam immer der ADAC und immer mit einem zu kleinem Abschlepper und der konnte den nie mitnehmen. Wurden dann vom ADAC immer die Fehler gelöscht und konnte dann immer so zur Werkstatt fahren. Nervt halt auf die Dauer.
Im Moment als Überbrückung einen Volvo Hybrid für 24 Monate geleast, da die Lieferzeit des bestellten Benz ca. 18 Monate beträgt und dann mal schauen, was der für Probleme mit sich bringt. Vom Volvo bin ich eigentlich angenehm überrascht, fährt extrem leise auf der Autobahn trotz 4-Zylinder-Benzin-Motörchen und bei 185 km/h abgeregelt, aber so ein leises Auto bei 180 hatte ich noch nie. Ab und zu ist morgens der reine Elektroantrieb nicht verfügbar, aber nach dem kürzlichen Software-Update scheint das behoben zu sein.
Freu mich auf alle Fälle auf den Stern, soll Anfang April abholbereit sein.
Ok, also die Gesamtsumme ist ja schon eine Hausnummer und das hat nichts mit Geiz oder "leisten können" zu tun. Wenn ich ein solches Auto fahre, welches gebraucht mehr kostet als ein "Mittelklasse" Modell, dann will ich keine 13T Euro Werkstattkosten haben.
Das Kuriose ist, dass ich sowas schon öfter gelesen habe auch hier im Forum. In Foren melden sich verständlicher Weise mehr die Problemfälle, als jene, die zufrieden sind. Dennoch gehe ich mal davon aus, dass die Halterzahl solch eines Fahrzeug, gemessen an den drei großen Premiumherstellern in Deutschland, geringer ausfällt. Dass man da noch von so vielen Probleme hört und ließt, schreckt doch etwas ab bei einem Kaufpreis von original ab 120T Euro.
Das von mir ins Visier genommene Exemplar liegt ja auch mal eben bei fast 60T. Nicht wenig für ein fast 7 Jahre altes Fahrzeug.
Hatte auch schon bei LR angefragt, ob man eine erweiterte Garantie kaufen kann. Das sei aber leider nicht mehr Möglich, wenn das Fahrzeug einmal das "Approved" Siegel verloren habe