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Erfahrungsaustausch Thema Brand von E-Autos / Hybride
Das Thema Elektroauto ist in aller Munde. Es wird über die verschiedensten Dinge diskutiert. Zum Thema Feuerbekämpfung findet man nur sporadische Artikel im Netz. Es ist auch viel Polemik (in Beide Richtungen) dabei.
Ich möchte hier eigentlich einen Erfahrungsaustausch starten. Was habt Ihr für Erfahrungen beim Brand von Elektroautos / Hybriden gemacht?
Was habt Ihr für Konzepte? Habt Ihr bezüglich Taktik und Technik etwas ergänzt?
Wie erkundet Ihr bei einem Fahrzeugbrand, ob Lithiumbatterien verbaut sind? (nicht immer haben Hybride ein E im Kennzeichen)
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43 Antworten
Für die Erkundung haben wir das silverdat crs in Verbindung mit der KBA Abfrage über das Kennzeichen.
Aber nicht auf jedem Fahrzeug, sondern nur auf den ELWs der Führungsdienste und dem Rüstzug. Für alle anderen Einheiten kann die Leitstelle das Ergebnis der KBA Abfrage über Funk mitteilen.
Am Fahrzeug selbst gibt es diverse Erkennungsmerkmale:
PHEV: Erkennbar durch 2. "Tankklappe" und meist Schriftzug PHEV oder ähnliches. Bei normalen Hybriden ohne Lademöglichkeit wird es schwierig. Die haben weder E-Kennzeichen noch Stromeinfüllstutzen.
BEV: Ist recht einfach am fehlenden Auspuff erkennbar. Wobei wenn das Ding lichterloh in Flammen steht, ist es vielleicht auch nicht einfach.
Aber mal abgesehen von der Erkennbarkeit. Löschen müsst Ihr trotzdem, oder? Ich meine für den Erstangriff macht es doch keinen großen Unterschied? Oder?
Wenn das Ding nach einer halben Stunde noch brennt, ist es der Akku. Ansonsten sollte das Feuer aus sein.
Zitat:
@Ioniq123 schrieb am 26. August 2021 um 11:13:43 Uhr:
BEV: Ist recht einfach am fehlenden Auspuff erkennbar.
So ganz einfach ist das aber nicht, auch viele Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor haben keinen von außen sichtbaren Auspuff. Selbst der Blick unter den Heckstoßfänger hilft nicht immer, mancher Auspuff endet vor der Hinterachse unter dem Fahrzeug.
Zitat:
Ich meine für den Erstangriff macht es doch keinen großen Unterschied? Oder?
Richtig, im ersten Moment ist es fast egal.
Die Feuerwehr scheint nun genervt von den E-Autos zu sein. Mal sehen, wer die Kosten für die geforderten Maßnahmen trägt. Die Autohersteller bestimmt nicht, eher der Konsument oder der Staat.
Zitat:
Der Vorsitzende des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren fordert von Autokonzernen mehr Unterstützung wegen brennender E-Autos. "Die Hersteller werden ihrer Verantwortung für Elektroautos und den damit verbundenen Risiken nach einem Brandereignis bislang nicht ausreichend gerecht", sagte Peter Bachmeier dem "Spiegel". Zwar liege das Brandrisiko eines E-Fahrzeugs nicht höher als etwa bei einem Benziner.
Das Löschen einer brennenden Batterie sei jedoch häufig komplizierter und langwieriger. "Ein normales Auto löscht man in einer Viertelstunde ab und braucht dafür 500 Liter Wasser", sagte Bachmeier. "Beim E-Auto ist die Feuerwehr hingegen oft zwei bis drei Stunden beschäftigt und braucht 10.000 Liter Wasser." Danach müsse das Fahrzeug 72 Stunden beobachtet werden, um auszuschließen, dass die Batterie erneut Feuer fängt. Das könne nicht Aufgabe der öffentlichen Feuerwehren sein, so Bachmeier.
Stattdessen seien die Hersteller gefragt: Im Brandfall sollten sie Spezialisten entsenden, wie in der Chemieindustrie üblich, und das Fahrzeug später abtransportieren. In einzelnen Bundesländern wie Bayern übernehmen Abschleppfirmen die Verantwortung für das gelöschte Auto, doch laut Bachmeier existiert keine bundeseinheitliche Regelung. Er fordert von den Konzernen zudem die Bereitschaft, die Kosten für teure Spezialausrüstung der Abschleppfirmen zu übernehmen
Ich dachte für die Kosten kommt in der Regel die jeweilige Versicherung auf?
Ich meine wer bezahlt denn üblicherweise Ölspurbeseitigung; durch Öl oder Diesel verunreiniges Erdreich abbaggern und Entsorgen oder Asphalt erneuen? Die Autohersteller oder Mineralölkonzerne?
Und wenn spezialisierte Abschleppdienste zusätzliches Gerät anschaffen, dann bekommen die das über die Schadensregulierung doch auch vergütet? Oder nicht?
Ich kann mich an Berichte erinnern, da haben sich angeblich Feuerwehren geweigert Häuser zu löschen, die eine PV-Anlage haben. Angeblich wegen Stromschlaggefahr. Das ist natürlich Quatsch. Bei einem normalen Wohnungsbrand stellt auch niemand erst den Strom ab. Oder bei einem Benziner wird auch nicht erst die 15.000 Volt Zündanlage abgeklemmt.
Aber mal ein anderes Thema in dem Zusammenhang.
Sagen wir, wir schreiben das Jahr 2040. Also in knapp 20 Jahren. Auch die Fahrzeuge der Rettungskräfte werden rein elektrisch betrieben. Kann das gut gehen? Ich meine zum Beispiel bei der Hochwasserkatastrophe, wo großflächig für Tage kein Strom zum Laden zur Verfügung stand?
Nehmen wir mal so einen normalen Rettungswagen, der sagen wir 10 Einsätze am Tag hat. Bis zum Einsatzort können es durchaus mal 5km weit sein. Und dann zurück. Und an Ort und Stelle wird ja auch Strom für die med. Geräte, Licht und so weiter benötigt. Da wäre zum Beispiel so ein Sprinter mit 100kWh Akku schon nach einer Woche leer.
Oder ein Löschzug. Der braucht ja deutlich mehr. Und dazu beim Einsatz Strom für die Punpen im zweistelligem KW Bereich. Der kann ja nicht jede Woche erst zu Ionity fahren, ehe er wieder einsatzbereit ist.
Die vorhandenen Schukodosen in den Zentralen würden ja keinesfalls ausreichen. Deswegen ist die Elektrifizierung der Rettungsdienste nicht möglich.
Außerdem braucht man die Steckdosen ja für die Funkgeräte
Ich sehe das recht pragmatisch:
Entweder es funktioniert, dann machen wir es.
Oder es funktioniert nicht, dann bleiben wir bei anderen Energiequellen. Das ist derzeit halt der Diesel.
Jedenfalls muss das Gesamtkonzept passen. Der PKW für den VB, der jeden Tag vielleicht 50 km durch die Stadt fährt und jede Nacht an der selben Stelle auf der Feuerwache parkt, der ist heute schon völlig problemlos als BEV darstellbar (und es gibt ja schon ein paar Städte, die das machen). Das Fahrzeug für den überörtlichen Katastropheneinsatz dagegen ist derzeit nicht ohne konventionellen Antrieb machbar. Dazwischen mag es beliebig viele Abstufungen geben, und die können sich auch in den nächsten Jahren beliebig ändern.
(wenn die Katastrophe zu Hause stattfindet kann der VB im Zweifelsfall halt mal nicht fahren. Allerdings haben Wachen die so groß sind eigene VB-Autos zu haben vermutlich auch ein ausreichend dimensioniertes Notstromaggregat...)
Dann kann es aber passieren, dass wir in 10 Jahren alle das gleiche Fahrgestell fahren, weil es sich für die großen Hersteller nicht mehr lohnt, Diesel anzubieten. Wenn wir weiterhin Diesel brauchen, gibt es vielleicht nur noch einen Kleinserienhersteller, der das realisiert.
Oder komplette Custom-Fahrgestelle...
Ich bin mir sehr sicher, dass Rosenbauer & Co schon an sowas arbeiten....
Wir sind jetzt zwar ot, aber trotzdem interessant....
Ich bin mir sicher, dass im LKW Bereich Diesel noch lange erste Wahl bleiben werden.
Auf der anderen Seite hätten rein elektrische Rettungsfahrzeuge auch was. Fahren so gut wie nie längere Strecken und benötigen oft viel Strom am Einsatzort für Pumpen, Scheinwerfer und anderes Rettungsgerät. Wäre also Win-Win Situation, wenn man es richtig durch alle Bereiche durchzieht und auch die jeweiligen Gerätschaften entsprechend anpasst.
Zurück in der Wache können die Fahrzeuge in aller Ruhe geladen werden. Die werden ja einer Katzenrettung oder einer Ölbindeaktion auf der Straße nicht gleich leer sein.
Bei großen Katastropheneinsätzen, wo die Fahrzeuge vielleicht mehrere Tage an einem Einsatzort verbleiben, wären notfalls große Notstromer nötig. Aber die heranzukarren nach 1-2 Tagen sollte auch kein großes Problem darstellen.
Vielleicht gibt es bald Akkus, die nicht mehr von selbst brennen oder sich einfacher löschen lassen. Oder Löschmittel, welches besser für Akkubrände geeignet als reines Wasser ist.
Zitat:
@Ioniq123 schrieb am 31. August 2021 um 13:31:52 Uhr:
Ich bin mir sicher, dass im LKW Bereich Diesel noch lange erste Wahl bleiben werden.
Aber nicht in D und der EU. Dank CO2 Ziele die den Herstellern auferlegt werden, werden die schnellstmöglich vom Diesel abkehren.
Kurzfristig wird auf Batterietechnologie gesetzt werden, Mittel/Langfristig Ggf auf H2. Hier könnte ich im Fernverkehr die Brennstoffzelle als Möglichkeit sehen oder einen H2 Verbrennungsmotor für die Exotenfahrzeuge wie Unimog etc.
Jedenfalls nur wegen Dem Geschäft der Feuerwehrfahrfahrgestelle wird kein Hersteller da anfangen Sonderwege zu gehen. Das Geschäft wird dann von den Aufbauherstellern gemacht, die greifen auf vorhandene Motoren zurück die in Baumaschinen/Traktoren etc Verwendung finden
Üblicherweise wird für Märkte außerhalb der EU noch ziemlich lange Technik nach älteren Standards produziert.
Wenn eine entsprechende Nachfrage (und Rechtsgrundlage für die Zulassung) vorhanden ist, wird sowas ggf. auch im Inland verkauft.
Will sagen: Auch wenn der Fern- oder insbesondere der Nahverkehr schon auf "Zero Emission" umgestellt hat wird man für spezielle Anwendungen auch weiterhin (bzw. wieder) z.B. Euro5-Fahrgestelle kaufen können.
Klar wird außerhalb der EU alles hingeliefert was der jeweilige Markt fordert/erlaubt. Aber EU5 wird du in D nicht mehr bekommen. MB produziert in ein paar Jahren gar keine mittelschweren Motoren mehr undnkauft die dann zu
Momentan gibt es Hersteller, die auch für BOS keine Fahrzeuge unterhalb der aktuellen Abgasnorm anbieten. Obwohl sie im RDW-Programm noch bis runter auf Euro3 liefern.
Falls das aber zukünftig bedeutet, im BOS-Segment komplett vom Markt zu sein werden sie eine solche Politik auch nochmal überdenken.
Ob die Motoren dann in Untertürkheim, in Columbus/Indiana oder in Kop?ivnice hergestellt werden ist doch im Grunde auch egal.
Die Motoren kommen Nichtraucher Untertürkheim