Erst Bremse hinten abgefahren, dann vorne
Hallo zusammen,
da ich kein Experte in Sachen Auto bin und mich nicht über den Tisch ziehen lassen möchte, hoffe ich auf Euren Rat:
Bei meinem Mercedes C180 Kompressor wurde vor 6Monaten hinten links der Bremssattel erneuert inklusive Bremsscheibe und Bremsklotz, da ich beim Bremsen ein lautes Schleifen wahrgenommen habe. Soweit, so gut. Kosten lagen bei 580 €.
Vor drei Monaten habe ich in der gleichen Werkstatt meine Räder auf Winterräder wechseln lassen.
Nun habe ich wieder ein Schleifen beim Bremsen wahrgenommen und das Auto direkt in die Werkstatt gefahren. Nun sagt mir der Meister, dass der Bremssattel vorne links fest ist und die Bremsscheibe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es muss also auch dort alles ausgetauscht werden. Kostenvoranschlag wieder bei ca. 580 €.
Nun die Frage: Hätte die Werkstatt bei der letzten Reparatur oder beim Räderwechsel nicht merken und mich darauf hinweisen müssen, dass die Bremse vorne stark verschlissen ist und bald gewechselt werden muss? Der Wechsel lediglich der Bremsbeläge wäre mir ja deutlich günstiger gekommen.. Seit der letzten Reparatur bzw. seit dem Räderwechsel bin ich vielleicht 1500 km gefahren.
Zudem erscheint mir der Preis recht hoch für die Reparaturen. Ist dieser gerechtfertigt?Fürdie Arbeitszeit wurden beim letzten Mal 150 € berechnet und für die Teile netto 330 €.
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.
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13 Antworten
Ein Sattel vorne kostet, überholt von TRW, ca. 50 - 70€. Zwei Scheiben dazu und Beläge ist man bei ~200 - 250€. Dazu die Arbeit und die in den Werkstätten immer deutlich höheren Ersatzteilpreisen ... geht billiger, aber ist nicht überteuert.
Ich hoffe sowohl vorne als auch hinten wurden / werden dann beidseitig die Bremsscheiben und Beläge gewechselt ?!
Die 203er sind alt, da kann es durchaus vorkommen dass ein Sattel mal hängt. Vor 1.500km können die Bremsen vorne ja top gewesen sein, durch das Festgehen tritt eben der höhere Verschleiß auf. Es ist ja nicht so, dass die Bremse fest geht wenn man sie runter gefahren hat?
Allerdings muss ich gestehen dass "hängende Sättel" auch von jedem Autofahrer erkennt werden können. Es gehört eben dazu, sich ab und an mal sein Fahrzeug anzuschauen. Wenn eine Felge deutlich schmutziger ist als die andere, ist das immer ein Hinweis darauf dass etwas nicht stimmt...
Zitat:
@Drowner schrieb am 7. Januar 2020 um 09:45:42 Uhr:
Ein Sattel vorne kostet, überholt von TRW, ca. 50 - 70€. Zwei Scheiben dazu und Beläge ist man bei ~200 - 250€. Dazu die Arbeit und die in den Werkstätten immer deutlich höheren Ersatzteilpreisen ... geht billiger, aber ist nicht überteuert.
Ich hoffe sowohl vorne als auch hinten wurden / werden dann beidseitig die Bremsscheiben und Beläge gewechselt ?!
Die 203er sind alt, da kann es durchaus vorkommen dass ein Sattel mal hängt. Vor 1.500km können die Bremsen vorne ja top gewesen sein, durch das Festgehen tritt eben der höhere Verschleiß auf. Es ist ja nicht so, dass die Bremse fest geht wenn man sie runter gefahren hat?
Allerdings muss ich gestehen dass "hängende Sättel" auch von jedem Autofahrer erkennt werden können. Es gehört eben dazu, sich ab und an mal sein Fahrzeug anzuschauen. Wenn eine Felge deutlich schmutziger ist als die andere, ist das immer ein Hinweis darauf dass etwas nicht stimmt...
Hallo Drowner,
vielen Dank für deine schnelle Antwort. Dass meineWerkstatt nicht die günstigste ist, habe ich schon vermutet. Vielleicht sollte ich mich demnächst mal nach einer neuen umschauen.
Nun bin ich allerdings beruhigt, dass das Festgehen des Sattels auch auftreten kann, ohne, dass die Werkstatt es vorher hätte merken sollen.
Bei der Reparatur der Bremse hinten wurden zwei Bremsscheiben berechnet, also auf beiden Achsen. Bremsbeläge finde ich in der Rechnung komischerweise nicht, aber die müssen sie ja beidseitig (hoffentlich) getauscht haben.
Ich werde nun in Zukunft mein Auto äußerlich öfter mal unter die Lupe nehmen. Danke.
Die Beläge wurden dann wirklich hoffentlich auch getauscht. Wäre uncool wenn nicht...
Wie gesagt, man sieht schon anhand einer Felge ob eine Bremse langsam fest geht.. Irgendwann natürlich nicht mehr, es ist aber davon auszugehen dass man schon innerhalb von 12 - 15 Monaten wenigstens 1x durch eine Waschstraße fährt.
Ich glaube das in jeder offiziellen Werkstatt die Bremsen Paarweise gewechselt werden.
Ein fester Sattel kann mal vorkommen ,gerade wenn das Auto schon paar Winter hinter sich hat.
Eine sehr merkwürdige Werkstatt. Bei mir wurde vorne beide Seiten komplett
gewechselt mit Sattel, Scheiben und Klötze für 485 € freie Werkstatt.
Wer nur 1 Seite wechselt, der hat in der Werkstatt nichts zu suchen.
Bleibt noch die Frage nach den Bremsbacken der Feststellbremse.
Als Doityourself Schrauber habe ich im letzten Jahr alle Bremsscheiben.. alle Bremsklötze.. alle Bremsbacken.. alle Ankerbleche,, alle Bremsschläuche..Bremsflüssigkeit tauschen müssen und hinten die Bremszangen regeneriert. Gesamtmaterialpreis unter 150 Euro
Vorne ist die Bremszange schwimmend gelagert und muss entsprechend neu gefettet werden. Vergisst man das, gibt es Probleme,dh. die Bremszange wird fest. Frage mal, ob deine alte Werkstatt das gemacht hat.
Fazit.. einen Bremsservice kann man in unterschiedlicher Abstufung machen.
Als Doityourself Schrauben mache ich immer den vollen Umfang,da online gekaufte Teile günstig sind und ich nicht nochmals ran will.
Gesamtpreis 150€ .
Sorry aber das sind keine Marken Sachen.
So ein Zeug hatte ich auch mal.
Nach einem Viertel Jahr habe ich vorne so ein Flattern bekommen das ich die noch mal machen musste.
Lieber 50-100€ mehr und nur noch Marken wie ATE oder Zimmermann.
Zumal diese meist beschichtet sind und nicht so vergammeln.
Das Flattern kommt meist davon, wenn die Radnabe nicht richtig gesäubert worden ist und nicht unbedingt durch ein günstiges Ersatzteil
Glaube mir,ich habe alles richtig sauber gemacht.
Ich habe die alte Scheibe mal auf ein Richttisch gelegt und hatte ein Verzug von ü.1 mm.
Zur Info , ich arbeite seit 32 Jahren als KFZ Mechaniker.
Zitat:
@okadererste schrieb am 7. Januar 2020 um 10:53:54 Uhr:
Gesamtpreis 150€ .
Sorry aber das sind keine Marken Sachen.
So ein Zeug hatte ich auch mal.
Nach einem Viertel Jahr habe ich vorne so ein Flattern bekommen das ich die noch mal machen musste.
Lieber 50-100€ mehr und nur noch Marken wie ATE oder Zimmermann.
Zumal diese meist beschichtet sind und nicht so vergammeln.
Marke ...?
ATE ist bekanntlich gut aber zumeist auch überdurchschnittlich teuer. Da stellt sich schon manchmal die Kosten/Nutzen Frage. Und über meine persönlichen Erfahrungen mit dem überteuerten Kram möchte ich hier lieber nicht berichten. Das können andere in dem Segment mindestens genauso gut aber günstiger.
Und Zimmermann .... naja, ist auch eine "Marke" :)
Im Endeffekt spielt es bei so einem kleinen, leichten und nicht sonderlich leistungsstarken Auto keine große Rolle, solange es eine der bekannten Hersteller ist und nicht unbedingt die "super-Sonderangebot-umgelabelte-China-Top-Hausmarke-des-Onlineversenders", am besten direkt aus Shenzen kommend....
Und diese Info entspricht nicht nur meiner persönlichen Erfahrung nach 31 Jahren schrauben, sondern auch der Insider Information eines alten Maschinenbau-Studienkollegen der sein ganzes bisheriges Berufsleben bei den Top 5 der Bremsenhersteller als Entwicklungsleiter verbracht hat.
Aber wie dem auch sei, die angegeben 150 EUR Materialkosten können schon ungefähr stimmen. Wenn man günstig einkauft sicherlich unter 200 EUR. Standardwartungsteile für die alten W/CL 203 sind spottbillig. Die Arbeitszeit bestimmt die Kosten! Daher wohl dem der selbst schraubt (und wie schon angeschnitten gelegentlich auch einmal nach seinem Fahrzeug schaut). 90% aller Reparaturen kündigen sich an!
"Autos kann man nicht wie Menschen behandeln. Autos brauchen Liebe!" (W. Röhrl)
In diesem Sinne,
R.M.
Die Führungshülsen an der VA Bremssatteln können schonmal richtig übel festrosten wenn der Wagen längere Zeit im Freien steht.
Hatte meine mittlerweile fast 20 Jahre alte C-klasse mal nen ganzen Winter draussen abgestellt.
Symptome waren die gleichen, quitsch und schleif geräusche beim anfahren und langsamer werden.
Nachdem ich den Bremssattel ausgebaut habe, um der sache nachzugehen, war ich fast ne Std dran, den Führungstifft gängig zu bekommen.
Obwohl die Schutzmanschete noch top aussah, wahr wohl mit der zeit sowiel wasser eingedrungen das es kein Gleitfett mehr hatte und festgerostet ist.
Den Führungstifft sowie das Führungsloch hab ich damals mit dem Dremel entrostet und mit neuen Manschentten und Gleitfett wieder zusammen gebaut.
Bis jetzt (fast 3 Jahre ) keine Probleme damit.
Die HA dagegen wovon ich noch nicht betroffen bin, gammelt das Ankerblech gern weg, ist beim W203 sowas von Rost anfällig.
Zitat:
@auxfourd schrieb am 7. Januar 2020 um 09:33:33 Uhr:
Zudem erscheint mir der Preis recht hoch für die Reparaturen. Ist dieser gerechtfertigt?Fürdie Arbeitszeit wurden beim letzten Mal 150 € berechnet und für die Teile netto 330 €.
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.
Es herrscht doch freier Wettbewerb und man kann sich mehrere Angebote einholen ;)
Hinterher ist man meistens schlauer, dazu sagt die Summe allein noch nichts über das verwendete Material und weitere damit verbundene Arbeiten aus.
Sofern mit dem Auftrag ein schriftlicher Auftrag für einen Fahrzeugcheck verbunden war, hättest du die Möglichkeit den erneuten Defekt zu bemängeln, ansonsten wurde nur das ausgeführt was du in Auftrag gegeben hast.
Mehr erwarten kann man, ist aber nicht garantiert. In Zukunft andere Werkstatt beauftragen...
Die meisten vernachlässigen den Bremsflüssigkeitswechsel, alternde Bremsflüssigkeit lässt nicht nur die Bremswirkung schwächen, sondern zerstört die Bremsanlage auch innerlich.
Habe an meiner C-Klasse noch rundherum die erste Bremsanlage, 19 Jahre alt und 330 TKM.
Bremsflüssigkeit wechsel ich immer alle 2-3 Jahre selber, bei regelmässigem Wechsel sieht das allte meist nur etwas dunkel Gelb aus.
Ich hab schon bei VAG s Bremsflüssigkeit gewechselt, wo schon die Brühe braun rauskam, aber in verbindung mit den hinteren Bremssatteln, die defekt waren, was bei denen ja schon öfters kaputt geht.