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Erst Motor überhitzt dann Elektronikproblem

Mercedes
Themenstarteram 2. Januar 2021 um 10:58

Hallo zusammen,

gestern bin ich mit Kind und Haustier auf der Autobahn liegengeblieben. War sehr unschön.

Zur Vorgeschichte: Bei meinem C220 CDI Bj. 2007 wurde vor ca. 100 km der Thermostat getauscht (Fachwerkstatt), weil der Motor nicht mehr über 60°Grad kam und die Heizung nicht gut funktionierte. Direkt danach war erstmal alles in Ordnung. Motor wurde wieder schnell warm und hat sich dann zwischen 80 und 90 ° Grad gehalten.

Gestern nach längerer Fahrt auf Landstraße und Autobahn wurde dann plötzlich das ganze Cockpit rot mit dem Hinweis, dass der Motor überhitzt ist und er sofort ausgestellt werden muss. Ich bin sofort auf den Standstreifen gefahren und hab die Haube aufgemacht. Es brodelte schon aus dem Ausgleichsbehälter und wir haben eine Wasserspur hinterlassen. Motor war bei 120°Grad.

Abschlepper gerufen, der glücklicherweise auch sehr schnell da war. Das Auto konnte noch selbstständig auf den Abschlepper gefahren werden, da er ja zwischenzeitlich auch abgekühlt war. Bei der nächsten Werkstatt angekommen, sprang er nicht mehr an. Ich konnte ihn nicht vom Abschleppen runterfahren. Er hat im Cockpit merkwürdige Quietsch Gurgelgeräusche gemacht und nur die Tachoanzeige in der Mitte war beleuchtet. Licht, Zentralverriegelung funktioniert. Schalthebel (Automatik) ließ sich nicht mehr bewegen. Nach den Quietsch Gurgelgeräuschen kam nur noch leises Klicken beim Versuch zu starten. Kann da Wasser irgendwo reingelaufen sein? Das Auto steht jetzt bei einer KFZ Werkstatt ( große Kette), die mir heute am Telefon sagten, dass sie bei Elektronikproblemen leider nichts machen können und das Auto dann zum Hersteller muss. Außerdem wurde mir vorgeschlagen, zunächst mit der Werkstatt Kontakt aufzunehmen die den Thermostat verbaut hat. Da es sich bei der Werkstatt ebenfalls um ein Filialgeschäft handelt, werden die hoffentlich das Auto zu sich in die nächste Filiale holen. Der Verdacht liegt doch schon nahe, dass beim Einbau des Thermostats irgendwas nicht ganz rund gelaufen ist, oder? Mehr Sorge macht mir allerdings das Nichtanspringen und ob der Motor durch die Überhitzung Schaden genommen haben kann. Gibt es da einen Zusammenhang mit dem Wasser und der Elektronik? Er stand ja leicht schräg auf dem Abschleppen, do dass da theoretisch irgendwie Wasser reingefallen sein kann. Das nuss er doch aber eigentlich ab können. Man fährt ja auch mal durch Pfützen... Hat jemand Ähnliches erlebt? Vielen Dank für die Hilfe!!

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11 Antworten

Also wenn das Kühlwasser auf 120°C war ist der Siedepunkt des Kühlmittels trotz der üblichen Zugaben wie Glysantin überschritten, es baut sich Dampfdruck auf ( was du ja live erlebt hast ) und es kommt häufig zu einem durchbrennen der Zylinderkopfdichtung zwischen zwei Zylindern. Wenn dann beim nächsten starten da ordentlich Kühlflüssigkeit in die Zylinder läuft ist gleich Feierabend, ein kapitaler Motorschaden die Folge.

Das die Elektronik nun spinnt kann daran liegen, das das extrem heiße Kühlmittel Abdichtungen von Steckverbindungen in Mitleidenschaft gezogen hat und Wasser in Bereiche der Elektronimodule eingedrungen ist, wo es nunmal nichts zu suchen hat. Das kann man aber erst genau sagen, wenn man sich den Motorraum genauer ansieht, eruiert welche Elektronikbereiche etwas abbekommen haben können und dann schrittweise sich durcharbeitet. So aus dem blauen Dunst heraus ist das reines herumraten.

Selbstverständlich ist nicht auszuschließen, das beim Austausch des Thermostaten ein Fehler gemacht wurde , der jetzt zum Totalausfall geführt hat. Allerdings wird das nicht ohne weiteres nachzuweisen sein, es sei denn die Werkstatt darf erstmal nicht an das Fahrzeug heran und du beauftragst einen Sachverständigen mit der Prüfung.

Da du keine Angaben zur Laufleistung deines C220 gemacht hast, ist es auch schwer zu beurteilen, ob ein anderer, für die Laufleistung typischer, Defekt vorliegen könnte und der Zusammenhang mit dem Thermostaten eher Zufall ist.

Themenstarteram 2. Januar 2021 um 11:36

Oh nein....Motorschaden wäre ja nun wirklich das absolut Schlimmste! Der Wagen ist 158.000 km gelaufen. Die Temperatur ging ja plötzlich sehr hoch und ich habe den Wagen sofort abgestellt. Hoffentlich kein Motorschaden!!!

Zitat:

@ossicat schrieb am 2. Januar 2021 um 12:36:16 Uhr:

Oh nein....Motorschaden wäre ja nun wirklich das absolut Schlimmste! Der Wagen ist 158.000 km gelaufen. Die Temperatur ging ja plötzlich sehr hoch und ich habe den Wagen sofort abgestellt. Hoffentlich kein Motorschaden!!!

Wagen sofort abgestellt aber dann später nochmal starten um ihn auf den Schlepper zu fahren ist keine gute Idee nach dem der so heiss war und kühlmittel ausgelaufen ist.

Da wäre ein anderer Schlepper sinnvoll gewesen.

Näheres über den Schaden könnte nur noch eine Werkstatt ermitteln.

Wie crizz schon sagte könnte die zylinderkopfdichtung hin sein und deswegen tut der nicht mehr starten.

Themenstarteram 2. Januar 2021 um 12:34

Hätte er denn dann nicht irgendwie knattern und knallen müssen?

Na ja...das Auto geht jetzt mit dem Trailer in eine Werkstatt unseres Vertrauens ( erweiterter Familienkreis). Sind zwar 250 km aber so ist es wohl besser. Wenn ich schon höre, dass die Elektronik nur Mercedes machen kann, ist es mit der Kompetenz wohl nicht weit her.

Wie gesagt, es kann alles mögliche sein. Auch das ein gefluteter Steckverbinder durch eingedrungene Feuchte nun Feinschlüsse hat und dadurch die Elektronik komplett versagt, und einfach nur trockengelegt werden muß.

Auf der anderen Seite haben wir da zunächst die Zylinderkopfdichtung, in Folge dessen einen möglichen Riss im Zylinderkopf selber, außerdem wären Risse im Motorblock möglich, was m.W. bei diesen Motoren aber extrem selten ist.

Sollte Kühlflüssigkeit in die Brennräume gelangt sein ist ein Startversuch das schlechteste, was man machen kann. Von zerstörten Ventilen, Schäden an Kolbenböden bis zur gebrochenen Kurbelwelle oder abgerissenen Pleuelstangen ist da vieles möglich, aber wir wollen hier jetzt nicht gleich Schreckensszenarien ausbauen.

Wie gesagt solltest du dir überlegen, ob du - bevor du die Werkstatt mti der fehlersuche und Schadensanalyse beauftragst - einen Sachverständigen hinzuziehen willst. Hat die Werkstatt nämlich erstmal angefangen, diverse Baugruppen zu zerlegen, wird es nur umso schwerer bis unmöglich, einen etwaigen Zusammenhang zu beweisen.

Da muß man dann ggf. Geduld mitbringen. Auf der anderen Seite werden auf dem genannten Weg anfänglich die Sachverständigen-Kosten erstmal aufzufangen sein. Und das wäre dann vermutlich zunächst von dir direkt vorzulegen.

Man kann natürlich auch der Werkstatt sagen das keine Teile entsorgt oder zurückversandt werden ( wichtig für AT-Teile ) bevor nicht alles abschließend geklärt ist.

Alles in allem keine einfache Entscheidung, die da im moment ansteht - und die dir keine abnehmen kann. Wir können alle nur Anregungen geben.

Was war das für eine Werkstatt, der dir dein Thermostat gewechselt hat? Vermutlich haben die nicht richtig entlüftet oder haben zu viel Kühlflüssigkeit aufgefüllt. Aber auch dein Thermostat kann kaputt sein. Welche Marke wurde verbaut?

Themenstarteram 3. Januar 2021 um 19:19

Darf ich den Namen hier nennen? War auf jeden Fall ein Sternpartner! Thermostat selbst hat 50,00 EUR gekostet und sollte daher eigentlich was vernünftiges sein (Rechnung liegt noch im Auto nahe der Autobahn :-( ). Sollte das Auto nun wirklich durch einen blöden Fehler kaputt sein, wäre das mehr als ärgerlich! Daher kommt das Auto jetzt in eine Werkstatt der wir zu 100 % vertrauen, damit ein möglicher Fehler festgestellt oder ausgeschlossen werden kann. Zur Not auch mit Sachverständigem. Ich hoffe ja immer noch, dass alles halb so schlimm ist. Mittwoch weiß ich mehr!

Themenstarteram 5. Januar 2021 um 10:00

Jetzt wird es ganz verrückt mit dem Auto. Heute ist er mit dem Trailer in der Werkstatt angekommen. Als wir ihn verladen haben, sprang er nicht an, Lenkeadsperre war eingerastet und nichts ( nicht mal mehr die Mitte vom Cockpit) hat geleuchtet. Auf der Fahrt hat er sich das dann anders überlegt und sprang nach Ankunft in der Werkstatt ganz normal an. Es wurde etwas Kühlmittel nachgefüllt (fehlte nicht viel) und jetzt läuft und läuft er im Stand, ohne in der Temperatur hochzugehen. Nachher macht der Meister ne Probefahrt und dann wissen wir vielleicht mehr. Ich verstehe das alles nicht. Kennt das jemand? Wir haben eine lange Wasserspur auf der Autobahn hinterlassen.

Themenstarteram 5. Januar 2021 um 10:01

Kann zu viel Kühlmittel für einen plötzlichen Temperaturanstieg verantwortlich sein?

Ich denke entweder ist das Thermostat hängengeblieben, oder es war, ist Luft im System. Ich würde das ganze System neu befüllen und zwar mit Unterdruck, wie sich das gehört. Bei der Bauweise der Motoren ist es möglich das Luft im System bleibt weil der Ausgleichsbehälter nicht am höchsten Punkt sitzt. Wenn diese Luftblase im Motor hängen bleibt, kann das kapitale Motorschäden nach sich ziehen.

Das er nicht anspringen wollte (und auch im Tacho nichts leuchtete) deutet auf ein defektes EZS hin. Da kommen wohl einfach durch nen dummen Zufall zwei Probleme auf einmal.

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