erst Zündaussetzer, dann gelegentlich nur auf 3 Zylinder, nun kompletter Ausfall
Hallo zusammen,
mein geliebter A3 macht mir derzeit eine Menge Ärger, so dass er aktuell draußen an der Straße steht und sich garnicht mehr starten lässt. Gekauft habe ich ihn im Sommer 2015 mit einem Kilometerstand von 175.000 KM (heute 267.000 KM). Bisher wurden außer dem üblichen Verschleiß wie Bremsen, Öl, Zündkerzen und Lampen lediglich der LMM und eine Lambdasonde getauscht.
Nun häufen sich allerdings die kleinen Probleme und sind zu einem großen Problem geworden. Ich fange einfach mal ganz am Anfang an, da ich einen bösen Zusatzverdacht habe, der evtl allgemein zu den Problemen führt:
Vor knapp nem halben Jahr hatte er Probleme mit der EPC-Leuchte und ging manchmal einfach aus und ließ sich dann auch eine Weile nicht starten. Nach einer Wartezeit von einigen Minuten sprang er dann aber wieder an und lief ohne Probleme, teils sogar über Wochen. Das Problem ließ sich glücklicherweise relativ schnell auf das berühmte Relais Nr. 30 eingrenzen (Lötstellen gebrochen) und so wurde es von mir auch ausgetauscht. Das Problem ist bis heute verschwunden und erledigt. ( ==> Elektronikproblem)
Als nächstes fing mein Blinker an, gelegentlich auszusetzen. Mal blinkte er normal, mal garnicht und manchmal leuchtet die Blinkleuchte auch einfach durch. Das typische schnelle blinken eines defekten Relais ist nie aufgetreten. Im Gegenteil, nach mehreren Tagen des Totalausfalls meines Blinkers ging er plötzlich wieder, als wäre nie etwas gewesen. Das Blinkerrelais wurde bisher nicht getauscht, da es momentan funktioniert. Wieder einmal ein seltsames ==> Elektronikproblem.
Auch brennt mir immer nach ca nem halben Jahr vorne rechts das Abblendlicht durch, während die linke Birne seit zwei Jahren funktioniert. Es ist immer nur die rechte Seite, was ich merkwürdig finde, aber keine Erklärung dafür habe.
Im Herbst ist mir aufgefallen, dass mein Wagen bei Außentemperaturen von unter ca 10°C unruhig lief und wenn es ganz extrem wurde, ruckelte er auch mal etwas beim Kaltstart. Das Problem war aber nach wenigen Minuten erledigt und er lief so stabil wie immer. Jedoch hat sich das Ganze immer weiter zugespitzt. Je kälter es draußen wurde, umso mehr zickte der Motor rum. Es ging dann soweit, dass er kurz nach dem Kaltstart nicht rund lief und vom Klang und Schubverhalten her nur mit drei Zylindern arbeitet. Auffällig ist, dass er nach einem Tag ohne Nutzung kaum bis garkeine Probleme macht, jedoch nach zwei oder mehr Tagen ohne Nutzung die Probleme massiv zunehmen. Beim losfahren spürte ich einen deutlichen Leistungsverlust, so dass mein Wagen selbst bei einer kleinen Steigung kaum noch voran kam. Es hat allerdings ausgereicht, den Motor leicht warm zu fahren und siehe da, er lief wieder einwandfrei. Sobald er aber wieder mehrere Tage nicht gestartet wurde, war er kaum noch fahrbar und musste immer intensiver warm gefahren werden, bevor das Problem verschwunden ist.
Mir fiel auf, dass alles eine Frage der Dosierung des Gaspedals war. Trete ich es zu wenig durch, läuft er nicht auf allen Zylindern. Trete ich im Gegensatz zu viel drauf, lief er ebenfalls nicht rund. Bei ca 1/3 des Pedalwegs gab es jedoch einen Punkt, an dem absolut keine Probleme mehr spürbar waren und alle vier Zylinder wurden sauber genutzt. Ich konnte halt nur nicht mehr oder weniger Gas geben, sondern war gezwungen, diese Pedalstellung zu halten. Sobald der Motor auf Betriebstemperatur angekommen ist, konnte ich ihn wieder normal fahren.
Bei meiner letzten, richtigen Fahrt mit dem Auto ließ sich das Problem allerdings garnicht mehr umgehen. Ich war gezwungen, auf einer Strecke von gesamt ca 100 KM weiter zu fahren, auf denen er im Grunde genommen durchgängig nur auf drei Zylindern lief. Selbst mit Vollgas auf der Autobahn waren nicht mehr als 120 Kmh möglich. Die Zündaussetzer waren deutlich hörbar und spürbar, kurz gesagt, er hört sich an wie ein Traktor.
Nun hat sich das ganze so zugespitzt, dass er sich überhaupt nicht mehr starten lässt. Es klingt so, dass nur noch ein einziger Zylinder läuft. Beim Starten dreht sich der Anlasser, aber der Motor möchte einfach nicht mehr starten. Man hört aber deutlich, wie noch ein einziger Zylinder im Takt versucht zu starten. Aus dem Auspuff kommt eine entsprechend kräftige, weiße Wolke und die Abgase riechen sehr sauer.
Begleiterscheinung: die Warnleuchte mit einem "Ausrufezeichen im Dreieck" leuchtet auf, was allerdings auch passiert, wenn man den LMM abzieht. Dieser ist jedoch brandneu und kann unmöglich defekt sein.
Nun meine Frage an euch:
Mein Verdacht liegt ganz klar auf der Zündspule (bei meinem Modell ist ein eine zentrale Zündspule) und den Zündkabeln. Die Kerzen wurden vor ca einem Jahr erst gewechselt, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass es ein Problem der Kerzen ist. Info: In diesem Jahr bin ich bestenfalls 20.000 KM gefahren.
Gestern habe ich mir übers Internet also einen neuen Zündkabelsatz mit dazugehöriger Zündspule gekauft und warte nun auf die Lieferung. Jedoch habe ich oben mehrfach das Wort "Elektronikproblem" hervorgehoben, da ich den Gedanken nicht los werde, dass ich auch ein grundsätzliches Problem in der Elektronik habe. Wie seht ihr das? Könnte es im Zusammenhang stehen oder sind es eher zwei verschiedene Probleme, die zufällig nichts miteinander zu tun haben? Kann es auch an korrodierten Massepunkten liegen, welche meine gesamte Elektronik spinnen lassen?
Im Internet und auch hier im Forum habe ich nun einige Tips gefunden, die mich aber eher verunsichern. Die Rede ist von defekten Lambdasonden (Regelsonde), Doppeltemperaturgeber, Motorsteuergerät, Fremdluft ziehen etc...
Wie seht ihr das? Hattet ihr dieses Problem bereits? Es scheint bei dem A3 8L mit dem Motorcode APF wohl nicht selten zu sein.
Leider habe ich keine Möglichkeit, den Fehlerspeicher auslesen zu lassen und bin selbst auch nur ein Laie, der aber doch grundsätzlich ein gutes technisches Verständnis hat und gerne schraubt. Für mich scheint das logischste die Zündspule zu sein.
Gibt es daraus resultierende Folgeschäden? Ich bin öfters über das Thema Kat und verölte Zündkerzen gestolpert, was im Zusammenhang mit Zündaussetzern stehen soll.
danke schonmal für eure Hilfe
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7 Antworten
Moin Bassist,
der Reihe nach - fang am besten mit den Grundlagen an, der Motor brauch prinzipiell Sprit, Luft und einen Funken zum Laufen.
Die Zündspule im A3 macht ganz gern mal die Prinzessin, der Austausch davon inkl. der Zündkabel kann prinzipiell gar nicht schaden, den Punkt haste nach dem Austausch ja direkt abgehakt. Bestell da aber bitte keinen Ramsch. Gleiches gilt ja auch für den LMM, welchen Hersteller hast Du dir da verbaut? Wenn du den mal abziehst, sollte die Maschine aber zumindest im Notprogramm laufen, wenns denn an dem liegt.
Spritpumpe läuft, kommt der auch vorn an?
Schon mal versucht, den Bock mit Starthilfespray zum Laufen zu bekommen?
Die Aktion mit einem nicht ordentlich laufenden Triebwerk 100km weit zu fahren hat hoffentlich keine bleibenden Schäden hinterlassen..
APF hast Du verbaut, also einen 1,6er mit 101 PS?
Hallo Brechreiz,
vielen Dank schonmal für deine Antwort. Habe es leider nicht vorher geschafft, zu antworten.
Den LMM hatte ich Online bei Lott bestellt und auf die Hausmarke gesetzt. Soweit ich mich erinnere, kam einer von Febi an. Ich gehe auch nicht davon aus, dass es am LMM liegt. Mein alter war damals kaputt und ich habe einfach den Stecker abgelassen. Selbiges habe ich nun auch versucht, bring aber nichts.
Ich war eben an meinem Auto und habe erstmal alle in Frage kommenden Sicherungen gecheckt. Alles einwandfrei. Beim drehen des Zündschlüssels höre ich auch das charakteristische Summen der Kraftstoffpumpe, diese scheint also auch zu laufen. Wie meinst du das, ob es auch vorne ankommt?
Hab leider kein Starthilfespray zur Hand. Alternativ kann man ja auch Bremsenreiniger verwenden, was zwar nicht unbedingt gut ist, aber immerhin eine Möglichkeit. Habe etwas davon in den Ansaugschlauch gesprüht, aber der Motor gibt sich absolut unbeeindruckt, es gab nicht den Ansatz einer Zündung. Der Anlasser dreht sich, aber das war es dann auch schon. So langsam ist die Batterie auch davon am Ende.
Ja, es ist der 1.6er mit 101 PS
Edit: Nach mehrmaligem Startversuch ging dann eben noch die Öllampe an, dass er kein Öl mehr hat. Also wieder eine Falschmeldung, was mich langsam stutzig macht.
Mahlzeit,
die laufende Pumpe ist ja schonmal ein gutes Zeichen. Der Sprit nur hinten nützt dir nix, irgendwie muss der auch in den Motor - also vorn - kommen, so war das gemeint. Lad doch als erstes mal die Batterie auf.. Wenn er auch mit Starthilfe nicht kommt, dürfte sich die Frage mit dem Zündfunken erledigt haben - dann dort erstmal weiter ansetzen, also Zündspule prüfen und ggfs. die Kabel auch.
Hast du das mit dem Bremsenreiniger allein getestet oder war noch jemand dabei, der gleichzeitig beim Startversuch gesprüht hat?
Febi beim LMM sollte in Ordnung sein.
Also ich hab mir schon kaputte Kerzen gekauft und ne Riesen ochserrei gehabt bis ich da wieder neu angesetzt hab. Die fallen einmal runter und schon war es das. Würd aber auch erstmal bei der spule ansetzen.
Aber Dreh doch einfach mal Kerze für Kerze raus, Stecker drauf und halte sie an den Motorblock. Jemand anderes startet dann. Dann siehst du wenigstens ob Funke kommt. Wenn gar keine funkt ist es ziemlich sicher die spule
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten. Ein Kollege (Kfz-Meister) war letztens für eine Fehlerauslese vor Ort und wir kamen zu dem Entschluss, dass mein Wagen (TÜV noch bis 04/2019) ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Es gibt eine riesige Fehlerliste im Speicher, die auf allerhand elektronische und vor allem sensorische Fehler schließen lässt. Darunter auch viele Fehler, die mit meinem Problem nichts zu tun hatten, aber dennoch behoben werden müssen, bspw. ESP, AGR, etc...
Auch der äußere Zustand des Wagens ist derweil bedenklich geworden und es würde sich aus wirtschaftlicher Sicht für die antstehende HU nicht mehr lohnen, das gute Stück zu reparieren. Ich hader aktuell noch mit mir selbst, ob ich mir eine Garage anmiete und den Wagen dort als mein persönliches Bastlerstück abstelle oder ihn einfach verkaufe. Es war immerhin mein erstes Auto und das habe ich über die Jahre sehr lieb gewonnen.
In der Zwischenzeit habe ich mir einen neuen gebrauchten zugelegt, nun habe ich den Nachfolger draußen stehen. Einen A3 8P ebenfalls mit 1.6er Motor... Ebenfalls ein sehr schönes Fahrzeug aus dem Hause Audi
Falls jemand mit seinem 8L die gleichen Probleme hat, kann ich nun sagen:
1) ja, es waren definitiv die Zündspule samt Zündkabeln hinüber (altersbedingt, aber keine Korrosion)
2) die Zündkerzen hat es ebenfalls weitestgehend ruiniert, aufgrund meiner langen Fahrt mit Zündaussetzern
3) den Kat hat es ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings wäre dieser sowieso bald fällig gewesen
Ganz kurios: gestern Abend setzte ich mich aus Spaß an der Freude in meinen alten A3 um jemandem zu zeigen, dass er nicht mehr anspringt... Trotz fast leerer Batterie sprang die Kiste wieder an, als wäre nie etwas gewesen und lief auf allen vier Töpfen
Egal, der Wagen muss funktionieren wenn ich ihn brauche und nicht wenn er das möchte
Ich danke euch nochmal für die Hilfe
Wenns dich nicht stört und du daran hängst - ab in die Garage damit. Der 8L ist ein dankbares Fahrzeug, viel davon kannste selbst machen.
Zum Auslesen - die elektronik-Fehler können durchaus mit der schwachen Batterie zusammenhängen. Also normalerweise nochmal laden, den Fehlerspeicher nochmal löschen und schauen, was davon wirklich wiederkommt. Aber das weiß dein Meister sicherlich..
Grüße