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Ethanol nach hause liefern lassen?

Themenstarteram 13. April 2011 um 13:52

Mahlzeit,

 

ich bin ja nun auch begeisterter Ethanol- Mischer aber wegen der hohen Verdichtung (2.5L 5 Zylinder Turbo mit 340PS und 1,15 bar Ladedruck) und der sensiblen Bosch ME 7 Steuerung geht derzeit nur eine Mischung von knapp 28%. Bei allem was darüber liegt, kommt die MKL und er fährt mir den Ladedruck und damit die Verdichtung runter... Wird wohl ne Art Selbstschutz sein. ;)

35% hat er nicht mehr genommen. Er lief zwar aber die Gefahr unter Volllast abzumagern war mir zu hoch.

Da das auf eine Tankfüllung immer nur so 20- 22L E85 sind dachte ich über einen kleinen Ethanolbunker in meiner Garage nach.

Meine Frage jetzt, kann man sich das Ethanol auch nach hause liefern lassen, so wie man Heizöl auch bekommt?

Dann würde ich immer nur zur Tanke fahren um dieses schei** destillierte Rohöl zu bunkern und zu hause verfeiner ich dann richtig. ;)

Geht das oder verstößt das gegen irgendwelche Gesetze?

Ziel ist es auf ziemlich reines E85 umzusteigen. Wird aber wohl nicht ganz klappen aber mit einem 70- 75% Anteil würde mir der steigende Spritpreis für Super Plus nicht mehr so weh tun.

Freue mich auf Antworten.

Grüße pseudo R (der nur herzhaft über die E10 und Ethanolverweigerer lachen kann)

Beste Antwort im Thema
am 26. Mai 2011 um 1:16

Hi Bruno,

ich würde mit E100 ganz vorsichtig sein. Der Grund liegt in der Lebensdauer Deines Motors. Sicher haben sich einige schon mal gefragt, wieso Motoren so lange halten, obwohl doch die Kolbenringe mit so viel Druck auf die Zylinderlaufbahn drücken? Eigentlich müssen die sich doch abschmirgeln?

So, um es recht kurz zu machen, das liegt an den Betriebsstoffen des Motors. Anders als bei Kurbelwellenlagern (Gleitlager) verhindert nicht ein Ölfilm einen Metall auf Metall Kontakt, sondern Gußeisen reibt auf Gußeisen (oder Alu oder Silizium). Eigentlich müßte sich die ganze Geschichte also sehr schnell verschleißen. Glücklicherweise gibt es die Tribomutation.

Wat dat´n?

Es kommt an der Berührungsfläche Zylinder / Kolbenring zu einer Reaktion mit dem Motoröl und anderen Komponenten: Temperatur, Additiven und Abgasen. Es entsteht eine Zone, die nicht aus Öl oder Metall besteht, sondern einem Gemisch aller Partner. In dieser Zone wandert Material hin und her. Was auf der einen Seite abgerieben wird, schlägt sich auf der anderen Seite nieder und wird wieder abgerieben um zurück zu kehren. Das geht ewig so weiter und verhindert im Idealfall auf hunderttausende Kilometer eine Abnutzung der Zylinder / Kolbenringe.

In den achzigern waren Motoren oft schon nach 80-150 tausend Kilometern hin. Kraft- und Schmierstoffe waren für diesen Mechanismus noch nicht optimiert. Heute gibt es die Tribologie, die mit ausgefuchsten Methoden diesen Mechanismus immer besser erklärt und optimiert hat. Weshalb Motoren praktisch unendlich lange halten könnten, wenn sie nicht starten müßten. So ist ein Kaltstart auch heute noch schädlicher als hunderte Kilometer Autobahn!

Warum nun kein E100? Offenbar läuft der Mechanismus ohne Benzinanteil nicht so gut ab. Für E100 sind deshalb andere Kolben nötig, die dafür sorgen das der Motor länger lebt. Das ist einmal KEIN Ammenmärchen. Dort wo es E85 und E100 gibt, fahren die Leute trotzdem das teurere E85, weil die Ersparnis nicht die Schäden abdeckt.

Ich würde einfach abwägen, ob der Verzicht auf den Benzinanteil einen frühen Motortod rechtfertigt. Der könnte urplötzlich mit einem Knall kommen, bei einem ungewöhnlichen Betriebszustand, ohne Vorwarnung. Genau dann, wenn man ihn am wenigsten erwartet.

Ich würde wenigsten 10% Sprit zugeben oder mir darüber völlig klar sein, das ich den Motor absichtlich zerstöre.

E85 ist genau aus diesem Grund ein so guter Kompromiss. Es macht keine Umbauten erforderlich und ist auch für höchste Motorleistungen und Belastungen bestens geeignet, wie der Rennsport immer wieder beweist.

Ich möchte jetzt keine emotionale E100 Diskussion vom Zaun brechen, sondern nur jemandem etwas zum Nachdenken anregen, ob da nicht tatsächlich etwas falsch läuft, was man sachlich begründen kann.

Gruß!

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Moin,

Frag das am besten mal die lokale feuerwehr. Ohne spezielle tanks zum aufbewahren wirst du sicher keine großen mengen einlagern dürfen, da es sich bei benzin wie ethanol um ne brennbare flüssigkeit mit gefahrenklasse handelt.

Wenn das geklärt wäre, musst du noch jemanden finden der dir das zeuch liefert..

Ich würd an deiner stelle eher sehen dass du den wagen auf E85 pur abgestimmt bekommst. Am besten quatschst du da mal mit einem tuner der einzelabstimmungen macht und lässt dir den wagen chippen, mit E85 kannst du aus deinem turbo sicher noch einige nennenswerte pferdchen holen. Per ordentlicher abstimmung ist auch der mehrverbrauch nicht so drastisch wie bei den bastellösungen.

Optimal wäre natürlich ein frei programmierbares steuergerät an dem du selbst hand anlegen kannst ;)

Gruß

Ethanol gibts im 1000l Gebinde. Ich nehme an wenn das so verkaufs- und verkehrsfähig ist darf man sich das auch zu Hause hinstellen.

http://www.google.de/search?...

Ethnol ist übrigens noch Wassergefährlich weil es sich damit vermischt und nicht schwimmt.

20L im Reservekanister ist erlaubt mehr nicht. Dazu musst dann bestimmt anforderungen an Brand und Grundwasserschutz erfüllen.

Ethanol ist für hohe Versichtunge eigentlich ideal weil es Klopffester ist als jeder andere Kraftstoff an der Tanke. Nur dein Steuergerät mag das nicht, evtl sind es auch noch die Düsen die zu wenig durch lassen.

Themenstarteram 13. April 2011 um 14:51

Feiner Tipp, danke... :D

Das mit dem Gefahrengut und Brandschutzbestimmungen habe ich mir schon fast gedacht aber ich hätte halt nen Eimer Wasser daneben gestellt... :rolleyes:

Ich habe ja schon ein geflashtes Steuergerät. Serie waren es 300PS und 0,8 bar Ladedruck. Jetzt haben wir ihn auf 1,15 bar und ca. 340PS aufgepumpt. Also eine ziemlich hohe Verdichtung und ordentlich Hitze. Autogas fällt daher aus und mit 28% Ethanol fährt er sich echt traumhaft. Verbrauch leicht höher, leiser Motorlauf und spontanere Gasannahme.

Eine Umrüstung ist in Arbeit aber ich brauche dafür größere Düsen.

Da er ordentlich was wegsäuft, wäre halt so eine Heimtankstelle mit Zapfhahn oder Pumpe ein wahrer Traum! ;)

Die Idee können viele verstehen, aber sowas sollte niemand wissen.

Wenn was passiert sollte am besten kein Haus daneben stehen das man aktuell noch Abzahlt und gleich mit abbrennt. Den die Versicherung wird sich bei so einer geballten Ladung Gefahrgut bestimmt nich zuvorkommend zeigen.

PS Werd doch einfach Tankstellen besitzer, dann kannst die Kraftstoffer deiner Wahl anbieten.

Von einem Bekannten habe ich vor Jahren die folgenden Auflagen genannt bekommen:

* Unter dem Tank ein Auffangbehältnis welche das Volumen des eigentlichen Tanks aufnehmen kann.

* Wie bei Tankstellen üblich ein »dichter Bodenbelag« durch welchen auch keine Tropfmengen in den Boden versickern können.

* Keine Gullideckel, etc. in der Nähe des Tanks.

Die genauen Auflagen müssen hinterfragt werden. Aber auch damals schon ein Kommentar:

»Da kaufen sie sich im Baumarkt oder sonstwo mal kurz 40-50 Liter Vorrat für ihren Ethanol-Kamin im Wohnzimmer und stellen den in den Keller. Da fragt keiner nach wenn es mal wieder heißt 20% auf alles außer Tierfutter.«

Grüße, Martin

Themenstarteram 13. April 2011 um 15:30

Das Problem ist nur die Tankstelle in meiner Nähe bietet seit dem E10 Debakel kein E85 mehr an. Weiß der Geier warum. In meinen Augen haben die eine Marktlücke verworfen, der es erlaubt hätte sich bei baldigen 2,00€ pro Liter Super von der Masse abzuheben und noch etwas Kundschaft zu ergattern.

Ich muss zwar quer durch Berlin um zu einer Ethanol- Tanke zu kommen aber wenn der Spritpreis weiter so exponentiell steigt, lohnt sich das Umrüsten jetzt schon.

am 13. April 2011 um 19:51

Was keiner weis macht keinem heiß, kenne zwei Leute die so Tanken, die haben den 1000Liter IBC daheim zu stehen in der Garage.

Naja, das zeug hat nicht umsonst ne klassifizierung als gefahrenstoff. Es gibt auch leute die sich im keller sprengstoff mixen, ich würds trotzdem nicht empfehlen.

am 13. April 2011 um 20:00

Nein ethanol ist erst ab einer gewissen Packungsgrössen ein gefahrgut, darunter ist es ein gefahrenstoff. Hier geht es nur um die Grösse.

Überleg mal was die im letzten halben Jahr an Waffenlager irgendwo ausgehoben haben und das ist wahrscheinlich gerade mal der Anfang.

Themenstarteram 13. April 2011 um 20:11

Na ja, man muss sich ja nach Alternativen umsehen, wenn der Staat es zulässt, dass wir Verbraucher so verkauft werden... :rolleyes:

Rein theoretisch kann ja auch nichts passieren, wenn das Zeug im Kanister bleibt. Auf meiner ehemaligen Arbeitsstelle hatten wir auch ein Ethanolfaß. Da ist auch nie was passiert.

Ich muss mir mal durchrechnen wie oft ich von 1000L tanken kann und wann meine Umrüstung klappt.

Den Zusatzsteuergeräten trau ich nicht. Wie einige schon geschrieben haben, zum dahin tuckern reicht das vielleicht. So bald aber ein aufgepumpter Motor selbst bei Volllast ausreichend fett laufen muss, müssen wohl größere Einspritzdüsen her. Eine Abmagerung ist bei meinem Block tödlich für den Motor.

Kurze Nebenfrage: Werden die Ethanoltankstellen im Schnitt weniger oder mehr? Mich wundert warum eine nahe Tankstelle das nicht mehr anbietet seit die Klopperei um E10 los ging. Die Antwort von der Tanke war, sie kriegen wohl kein E85 mehr und die Tanks sind leer.

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

Ethnol ist übrigens noch Wassergefährlich

Eben genau DAS ist es NICHT!

am 13. April 2011 um 20:28

Mal unabhängig von Gesetzen ist Ethanol realiv sicher.

Es ist nicht so flüchtig wie Benzin.

Es lässt sich mit Wasser löschen (Benzin nicht).

Und wenn es das im 1000l Plastikkanister zu kaufen gibt...

Warum sollte man das nicht wo hinstellen dürfen?

Zitat:

Original geschrieben von Questor

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

Ethnol ist übrigens noch Wassergefährlich

Eben genau DAS ist es NICHT!

Leider doch. Ethanol ist als »schwach wassergefährdend« eingestuft und muss entsprechend gelagert werden.

Ja, Damit meine ich nicht MTBE sondern Ethanol.

Eine Tabelle - wenn auch auf das grafische Gewerbe zugeschnitten in welcher Ethanol mit aufgeführt ist: http://www.umweltschutz-bw.de/?lvl=1944

edit

Hier ein Thread mit zahlreichen Informationen zur Lagerung. Ein Zitat daraus vorneweg:

Zitat:

Also ich habe mich vor einiger Zeit mal erkundigt, wieviel und unter welchen Umständen, man vom E85 zu Hause behrbergen darf...

ab 100l muß es in einem Tank mit einer Auffangwanne gelagert werden... hört sich ja erst mal noch gar nicht so schlimm an, aber der Tank muß dann auch noch explosionsdruck gesichert sein....

darauf hin hab ich dann erst mal meine Ambitionen für E85@Home wieder aufgegeben...

Quelle: www.ethanol-tanken.com - Lagerung Ethanol im IBC?

Ergänzend: Pflanzenöl im IBC war dafür kein Problem. :)

Grüße, Martin

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