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Etliche Lackschäden an Neumotorrad
Hallo!
Ich habe vor ca. 2 Wochen ein Neumotorrad gekauft. Ich hatte zuvor einen Händler gefunden, der mir vertrauenswürdig schien (er ist es eigentlich immer noch...). Das Motorrad gab es in zwei Farben, gelb-schwarz oder rot-schwarz. Da die rot-schwarze von SWM gerade nicht lieferbar war, war er so freundlich über einen anderen Händler die Maschine zu beziehen, der diese noch auf Vorrat hatte. Dafür habe ich Überführungsgebühr bezahlt.
Nach dem Kauf und der Zulassung holte ich die Maschine ab. 4 Tage später wollte ich etwas Rostvorsorge mit ACF-50 machen. Dabei fiel mir auf, dass der Lack des Rahmens an der linken Seite an mehreren Stellen eines größeren Areals beschädigt war. Das sieht man aber nur, wenn man direkt davor sitzt. Das habe ich gleich dem Händler gemeldet, wollte aber kein Problem daraus machen und es am Ende selbst beheben.
Einen Tag später wollte ich mal schauen, welche Montageständer passen könnte und habe unter die Maschine geschaut. Dort fand ich starke Lackbeschädigungen (z.B. Lack auf ca. 1cm komplett ab bis auf die Grundierung). Ich habe mir dann den Rahmen genauer angeschaut und weitere Stellen gefunden. Gestern war ich bei Händler und habe ihm die Schadstellen gezeigt.
Mein Problem:
Er geht davon aus, dass die Schäden bei dem Händler entstanden sind, wo er die Maschine her hat. Mir wurde das so erklärt, dass die Motorräder ohne eingebaute Lenkung kommen. Man stützt sie dann irgendwo auf, wenn man den Lenker einbaut. Er vermutet, die haben da nichts drunter gelegt und somit die Maschine unten zerkratzt. Die seitliche Beschädigung erklärt sich dadurch aber nicht.
Er hatte mir schon kurz nach der Abholung gesagt, die Lenkung sei bei der Abholung nur gesteckt gewesen. Kupplungshebel war z.B. noch nicht montiert. Das hat er dann teilweise vor Ort gemacht. Ich habe dann noch zu ihm gesagt, solange sie keine Schäden hat, ist das für mich ok. Er sieht also selbst den Fehler dort, meint aber, ihm sei das nicht aufgefallen und er könnte da jetzt wenig machen, da dieser Händler vermutlich behauptet, ich als Käufer, habe das verursacht. Außerdem glaubt er, der Rahmen ist pulverbeschichtet und dass ein Lackierung mit üblichen Lacken schwierig sein könnte. Er vermutet, dass man das nicht so hinbekommt, dass man es gar nicht mehr sieht.
Der Typ ist super nett, aber mich bringt das in eine Zwickmühle, zumal ich generell gern bei dieser Werkstatt bleiben würde. Ich habe ein neues Motorrad gekauft und jetzt müsste an wenigstens 4 Stellen der Lack ausgebessert werden, was man vermutlich anschließend sieht. Für eine Neumaschine ziemlich frustrierend, insbesondere da mein Plan war, sie 2 Jahre zu fahren (B196) und dann mit Praxis die A zu machen und die Maschine zu verkaufen. Wie erklärt man einem Käufer, dass ein Neumotorrad schon lackiert werden musste?
Was würdet ihr tun? Lackierungsergebnis abwarten? Mehr kann ich vermutlich nicht tun?
41 Antworten
Wer macht jetzt was?
Der Händler, von dem ich es erstanden habe, will es zum Lackierer geben. Er vemutet aber selbst, dass man es nachher sieht. Mit dem Händler/LIeferant, von dem er es erstanden hat, will er sprechen. Ich vermute aber, der lässt sich auf nichts ein.
Aufgrund der Menge der Lackschäden wäre es mir am liebsten, man zerlegt entweder das Motorrad und lackiert den ganzen Rahmen ordentlich oder man wandelt und ersetzt das Motorrad. Das widerum möchte der Händler, von dem ich es gekauft habe, verständlicherweise nicht, denn dass müsste er ja machen.
Erstmal haftet der Händler, der im Kaufvertrag steht. Hast du einen Rechtsschutz? Zb über ADAC?
Edit: was kostete die Maschine?
Ja, ich habe kurz zuvor extra eine abgeschlossen, ohne Wartezeit. Allerdings muss ich sagen, dass ich diesen Weg nur sehr ungern gehen würde. Er hat wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass ich überhaupt an das Motorrad gekommen bin. Im Gegensatz zu einem Händler davor, wo ich die Maschine Probegefahren hatte und man laut Händler an der schwergängigen Schaltung nichts machen könne, hat er die Kupplung super eingestellt. Ich käme mir ziemlich arschig vor, jetzt mit einem Anwalt zu drohen. :/
Die Maschine hat 3990€ gekostet.
Die Beweisführung gegenüber dem Händler, der das Fahrzeug vorrätig hatte, dürfte schwer werden. Warte ab, was dein Händler bei ihm erreicht und sprich eine Lackierei an, was sie zu den Schäden sagt. Gute Lackiereien sollten das so gut hinbekommen, dass es nicht auffällt.
Dann bist du bereit, einen wirtschaftlichen Schaden hinzunehmen? Weil der freundlich ist? Sowas muss man sachlich betrachten.
Zitat:
@hoewel schrieb am 11. September 2024 um 19:21:28 Uhr:
Die Beweisführung gegenüber dem Händler, der das Fahrzeug vorrätig hatte, dürfte schwer werden. Warte ab, was dein Händler bei ihm erreicht und sprich eine Lackierei an, was sie zu den Schäden sagt. Gute Lackiereien sollten das so gut hinbekommen, dass es nicht auffällt.
Nein, während der Gewährleistung muss der Kunde nicht nachweisen, dass er den Schaden verursacht hat.
Ich würde sie nachlackieren lassen und es dabei belassen (zumal du "deinen Händler" ja auch nicht verärgern willst) - es ist ein 4000.- Euro Motorrad und keine Ducati. Wenn du die 2 Jahre fährst, kann es zudem auch passieren, dass du dir Steinschläge einfängst und Abplatzer hast.
Natürlich ist es nicht schön, dass es so gelaufen ist, aber man kann/sollte mMn jetzt den möglichst besten Mittelweg bzw. Vernunftsweg finden, denn der Zuliefer wird wie schon erwähnt, sicher alles abwälzen wollen. Beim Verkauf der gebrauchten wird dieses Manko kaum bis gar nicht mehr ins Gewicht fallen, wenn nicht wieder etwas (mehr abplatzt). Ich hatte bei meiner nach 3 Jahren auch leichte Abplatzer am Rahmen (Steinschläge) bis zum Grund - hab sie mit dem Lackstift ausgebessert und gut wars. Und beim nächsten Kauf die Lehren aus dieser Geschichte ziehen...
Man kann natürlich auch den harten und steinigen Weg beschreiten, aber da sind dann zumeist alle Beteiligten unglücklich (Zeit, Nerven, Kosten, künftige Beziehung zum unschuldigen Händler, Beweislast wer dafür verantwortlich ist usw - übersteigt alles nicht selten den Rest-Wert). Zumal das Zerlegen, pulvern des Rahmens und der Zusammenbau wahrscheinlich schon mehr als 2000.- kosten würde. Von etw. Folgeproblemen welche nach der De/Montage aller Komponenten eines Neumotorrades entstehen könnten, rede ich da gar nicht. Wird sich sicher kein Händler bei einem 4000.- Bike antun antun wollen...
Grüsse Milka
Kann er ja machen aber auch hier: die Beweislast liegt nicht bei ihm. Wenn das Lackieren den Schaden nicht beheben kann, wie der Händler es selbst andeutet, wäre eine Lackierung allenfalls mit einer nachträglichen Reduzierung des Preises vernünftig, um den Beitrag der Wertminderung. Die beim Weiterverkauf den Preis mindern wird.
Sich ohne Kosten anwaltlich beraten zu lassen ist kein steiniger Weg, sondern auch online oder telefonisch möglich.
Der Verkäufer kann sich die Wertminderung ja vom ursprünglichen Händler wiederholen, irgendjemand hat den Schaden ja verursacht.
Wenn diese Einigung nicht möglich ist, wäre uU sogar ein Rücktritt möglich oder die sollen ein neues Moped hinstellen.
Der Händler hat hier Mist gebaut und ER sollte ein Interesse haben, den Kunden nicht zu verärgern. Er hat ja schließlich dran verdient.
Wie groß sind denn die Schäden? Vielleicht mal Fotos einstellen?Pulverlackierte Metalle auszubessern ist aufwändig und das können nur spezielle Werkstätten.
Edit: so eine Aussage ist nicht „supernett“, sondern schlichtweg falsch: „Er sieht also selbst den Fehler dort, meint aber, ihm sei das nicht aufgefallen und er könnte da jetzt wenig machen, da dieser Händler vermutlich behauptet, ich als Käufer, habe das verursacht.“
Es besteht ein Recht auf Gewährleistung und wenn er im Vertrag steht, muss er stichhaltig beweisen, dass du das warst, ansonsten muss er nachbessern und ist das nicht möglich: Ersatz anbieten oder das Geld auszahlen und das Moped zurücknehmen. Er hätte das Teil nach der Überführung checken müssen.
Ich weiß schon, was du meinst aber was, wenn der Verkäufer bzw. Zulieferer meint, dass der Besitzer die Schäden (wie auch immer) selbst verursacht hat und sich auf den "Herausgebehändler" (an den Kunden) beruft, welcher ja etw. vorhandene Schäden vor der Herausgabe an den Kunden sehen hätte müssen und auch, dass der Kunde bei der Übernahme selbst keine Schäden reklamiert hat? MMn. ein gutes Argument für den Erstauslieferer...wie dem auch sei, so etwas kann sich über Jahre hinziehen. Recht haben und Recht bekommen sind 2 Paar Schuhe...
Grüsse Milka
Es haftet hier der Verkäufer, er muss etwas anbieten und dem Käufer dann nachweisen, er habe den Schaden verursacht. Er hat ja etwas angeboten und somit die Gewährleistung anerkannt. Ich würde gerne mal den Schaden sehen. Ich hätte mich bei einem neuen Moped nicht auf Nachbesserung eingelassen, wenn der Schaden erheblich ist aber wenn, dann nur mit zusätzlichem Nachlass, denn die Mietminderung wird ja trotzdem bestehen bleiben. Bedeutet: der Käufer zahlt den Schaden. Warum sollte er?
Hier eine Auswahl an Bildern, es sind noch ein paar mehr Stellen. Ich weiß nicht, was man davon unter "normal" noch werten würde. Der Händler hatte die gleiche Maschine in gelb da, die er selbst montiert hat und direkt von SWM erhalten hatte. Die hatte nicht eine Macke im Lack.
Die Lackbeschädigung in Bild 3 geht über eine Fläche von ca 4 cm. Das sieht man auf dem Bild aber schlecht. Der "größte Abplatzer am Stück" ist rechts unten. Da sind ca. 1-1,5 cm Lack abgeplatzt.
Aus der Entfernung sieht man keinen der Schäden. Man muss dazu entweder unter dem Motorrad schauen oder davor sitzen. Mir wären die Stellen nicht aufgefallen, wenn ich nicht die Rostvorsorge gemacht hätte bzw. wegen des Montageständers drunter geschaut hätte.
Zitat:
@B196BerlinScooter schrieb am 11. September 2024 um 19:26:02 Uhr:
Zitat:
@hoewel schrieb am 11. September 2024 um 19:21:28 Uhr:
Die Beweisführung gegenüber dem Händler, der das Fahrzeug vorrätig hatte, dürfte schwer werden. Warte ab, was dein Händler bei ihm erreicht und sprich eine Lackierei an, was sie zu den Schäden sagt. Gute Lackiereien sollten das so gut hinbekommen, dass es nicht auffällt.
Nein, während der Gewährleistung muss der Kunde nicht nachweisen, dass er den Schaden verursacht hat.
Mag wohl sein, aber hier geht es um Lackschäden, die der Beschreibung nach mechanisch verursacht wurden. Würde der Lack aufblühen oder sonstwie ohne mechanische Beeinflussung Schäden zeigen, dann bin ich bei dir mit der Gewährleistung und Beweisführung. Da die Gewährleistung bei Neufahrzeugen über die Händler an den Hersteller weitergegeben wird, wird der Hersteller da wohl genauer hinschauen und einen Produktionsfehler ablehnen. Der liegt so ja wohl auch nicht vor. Aber da wir hier wohl von niemanden eine belastbare und fundierte juristische Beratung erhalten werden, können wir uns nur an dem orientieren, was jeder so für sich als Lebensweisheit verbucht. Aber vielleicht stellt der TE hier mal auch Bilder ein. Dann bekommt man einen besseren Eindruck zu dem, was er geschrieben hat.
@howel: Drück mal F5 in deinem Browser. Die Bilder sind jetzt da.