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Expertenmeinung: Leitungen verkokt, unsachgem. TL-Reparatur schuld? (1.6TdCi)
Hallo Leute,
die Frage richtet sich eher an die Motorexperten:
Unser Focus, Bj 2005, 160000km, 1.6TdCi, Automatik
steht aktuell in der Werkstatt - Grund: Starkes Klappern im Motor, aufgetreten während der Fahrt bei ca. 140km/h, laut Werksatt sind es wahrscheinlich die Hydrostößel, die aufgrund von Ölmangel (bei der Panne kaum noch Öl drin, obwohl 1000km vorher noch konstrolliert), außerdem sind die Leitungen total verkokt, sodass jetzt die Ölwanne runter muss und die Leitungen getauscht werden müssen, Kosten ca. 2000€.
Der Wagen hatte bereits drei Turboladerdefekte, laut Vorbesitzer wurden diese nur in freien Werkstätten repariert, beim dritten hat er den wagend efekt verkauft, der Händler scheint nur den Lader gewechselt zu haben, demnahc muss man davon ausgehen, dass Leitungen etc. noch original sind, dafür spricht auch, dass der Ölpeilstab nicht getauscht wurde.
Der wagen befindet sich noch in der Gewährleistung, deswegen geht es um einiges.
Kann man davon ausgehen, dass der Ölmangel auf einen nicht fachgerecht reparierten Turbolader zurück zu führen ist und ließe sich dies von einem Gutachter feststellen (evntl. über Teilenummern, die auf das alter der bauteile hinweisen)?
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7 Antworten
Hallo,
puh, schwieriges Thema. Bin kein Motor-Experte, gebe aber trotzdem meinen Senf dazu:
1. Der Zusammenhang von defekten Turboladern mit verstopften Ölleitungen ist definitiv da. Auch hier im Forum ist dokumentiert, dass die Ford-Werkstatt neben dem Tausch des Turbos immer auch eine umfangreiche Reinigung der vielen Ölleitungen vornimmt. Das ist, soweit ich weiß, auch Herstellervorgabe. Ein Turbo muss aber nicht zwangsläufig kaputt gehen, weder bei "Höchstfahrt" noch bei extremer Kurzstrecke. Vieles hängt eben mit der Wartung zusammen (insb. Ölwechsel).
Hat der Händler Dir erklärt, wohin das Öl ist? Ist es über die Hydrostößel entkommen?
2. Der Nachweis einer nicht fachgerecht durchgeführten Reparatur wird meiner Meinung nach sehr schwierig. Bei 160.000km und offensichtlich nicht dokumentierten Reparaturen und eventuell sogar nicht dokumentierten Inspektionen wird sich ein Gutachter schwer tun irgend etwas festzustellen. Die drei Turbowechsel verschleiern natürlich alles. Gibt es Nachweise über die Turboladerreparaturen? Bei ersten Turbodefekt müsste die beschriebene Reinigung ja schon passiert sein. Was sagt das Wartungsheftchen? Alle Ölwechsel gemacht beim Händler mit Stempel?
3. Bei dem Defekt nun kann alles und nichts sein. Bei 160.000km und offensichtlichen Problemen mit Ölkreislauf ist es vielleicht nun ein generelles Wartungsproblem. Bei modernen Motoren ist es wie beim Menschen: Alles hängt am Ende mit allem zusammen. Ich würde, falls sich die Verkokung der Hydrostößel bestätigt, die besagte Reinigung durchführen lassen. Die Ursache des Geräusches musst du natürlich ebenfalls machen lassen.
4. Schau' mal genau in Gewährleistung, ob es dort Einschränkungen gibt. Ansonsten ein gutes Angebot an den Gewährleister: Er die Reparatur, Du die Reinigung. Irgendwann willste ja auch wieder fahren.
Beste Grüße
Hallo,
es ist keines falls damit abgetan nur den defekten Turbolader zu erneuern ohne weitere Maßnahmen durchzuführen.
Die Motoren aus dem PSA Konzern mit 1.6 Liter und 66 Kw bzw. 80 Kw aus gewissen Produktionsreihen haben (unter ungünstigen Einsatzbedingungen (Kurzstreckenbetrieb, verlängertes Ölwechselintervall, vernachlässigte Kundendienste usw.) in der Tat das Problem, das sich Partikel wie Verbrennungsrückstände im Motor ansammeln. Zur Folge hat dies das sich das Sieb, welches sich in der Zulaufölleitung des Turboladers befindet, regelrecht zusetzt und somit der Turbolader nicht mehr ausreichend mit Schmieröl versorgt wird.
Im ganzen Motor können diese Rückstände sein. Wird nur ein Motoröl- und Filterwechsel nach der Erneuerung des Turboladers durchgeführt, tritt das Problem meist gleich wieder auf, das der Turbolader aufgrund mangelnder Schmierölversorgung das zeitliche segnet.
Durch das neue Motoröl und die enthaltenen Additive werden die Rückstände nur angelöst und eine Art Geleemassige Substanz bildet sich.
Dies gelangt durch das zirkulierende Motoröl in die Ölversorgungsleitungen und setzen diese zu.
Werkstätten haben da auch schon 3 Turbos nacheinander eingebaut ohne sich mal Gedanken darüber zu machen, was wohl die Ursache für den Fehler ist.
Einige Turboladerhersteller bieten inzwischen hier eine Reparaturlösung an, die aber sehr kostspielig ist. Auch ein gewisses Restrisiko verbleibt, ob diese Maßnahme dauerhaft einen Erfolg hat.
Der komplette Zylinderkopf muss von oben gereinigt werden, das heißt Zahnriementrieb weg, Nockenwellen, Hydrostößel, Injektoren usw. raus.
Die Ölwanne muss ebenfalls abgenommen werden.
Dann sorgfältige Teilereinigung usw.
Lese dir das mal im Anhang durch, wird alles dort erläutert.
Manch einer hat das Problem mit den Turboladerdefekten auch so gelöst:
http://www.landtreff.de/...defekt-zusatz-olfilter-verbauen-t65293.html
Wenn dann müsste ein Beweissicherungsgutachten erstellt werden.
Angesichts der zahlreichen Reparaturen am Turbolader ist es jedoch unmöglich hier eine konkrete Aussage zu treffen.
Des Weiteren wird sich hier kein Sachverständiger darüber äußern wer nun letztendlich für den Schaden verantwortlich ist.
Es wird lediglich schriftlich festgehalten was vor Ort festgestellt wurde und welche Maßnahmen für eine vollständige Behebung zur Vermeidung von weiteren Defekten am Turbolader erforderlich sind.
Der Wagen wurde zum Schluss als "Defekt" verkauft.
Das wird seinen Grund haben. Vermutlich war der Mangel nicht mehr zu beheben.
Gruß
fordfuchs
Der wagen wurde an uns ja eben nicht als Defekt verkauft. Die Info mit den dre Laderschäden haben wir vom vorbesitzer. von diesem können wir auch den Kaufvertrag und die Rechnungen für die Turboreparaturen bekommen.
Damit dürfte sich beweisen lassen, dass der Händler jedenfalls den Lader hat wechseln lassen. sonst würde der Wagen ja nicht fahren.
Scheckheft hatte er nicht, letzter Ölwechsel war kurz vor dem Kauf gewesen, haben danach die Intervalle eingehalten, wäre aber jetzt wieder fällig gewesen.
Der Händler wird sich da auf nichts einlassen, das Spiel kennen wir schon. Inzwischen haben wir auch dazu die Beweislast, deswegen will ich ein selbststädiges Beeweissicherungsverfahren beantargen. Macht natürlich nur Sinn, wenn es eine Chance gibt, damit zu beweisen, dass der Mangel bei Übergabe schon vorlag.
Die TSI von Ford ist bekannt.
Unsere Werkstatt schlägt jetzt vor, die Ölwanne abzubauen und zu kontrollieren, eine Ölspülung zu machen, das Sieb zu entfernen und wir wollen dazu den turboprotect einbauen lassen, außerdem sollen die Ölleitungen getauscht werden.
Ich kenne einen KFZ Sachverständigen, der will sich mal schlau machen, wird aber das Gutachten dann eh nicht erstellen, weil zu weit weg.
Hallo,
ich komme da jetzt nicht ganz mit!?
Wer hat jetzt wann den Turbolader erneuert? Genaue Aufstellung bitte!
Wusstest Du beim Kauf des Fahrzeuges bereits Bescheid das schon mehrmals der Turbo erneuert wurde?
Gruß
fordfuchs
Zitat:
Original geschrieben von fordfuchs
Hallo,
ich komme da jetzt nicht ganz mit!?
Wer hat jetzt wann den Turbolader erneuert? Genaue Aufstellung bitte!
Wusstest Du beim Kauf des Fahrzeuges bereits Bescheid das schon mehrmals der Turbo erneuert wurde?
Gruß
fordfuchs
Der Vorbesitzer hatte zwei mal turboschaden, als der dritte drauf gegagen ist, hat er den Wagen an den Händler verkauft, von dem wir den haben.
das heißt, der Händler hat turbo Nr 4 einbauen lassen. Und hat es und, trotz Nachfrage, verschwiegen. mir waren wichtig, ob der DPF gewechselt wurde und ob der Lade rnoch der erste ist. Das waren die zwei Kaufentscheidenden Gründe. Hätte ich gewusst, dass der turbo schonmal gemacht wurde, hätte ich den wagen nicht gekauft.
So dahcte ich, der hat 133tkm mit dem Lader überlebt, dann wird der auch weiter halten, wenn man ihn richtig behandelt.
Hallo swordfish 206 !!
Dein Zitat : Der Wagen befindet sich noch in der Gewährleistung, deswegen geht es um einiges.
Hier gibt es nur eins zu tun , den Wagen SOFORT dem Händler zur verfügung zu stellen , damit er die Gelegenheit hat (Nachzubessern) in der Gewährleistungszeit. ob er das auch Tut ist egal.
ganz Wichtig , hier geht es um viel Geld , und damit es am Ende nicht Deins ist , solltest Du auch nicht selber Hand anlegen , oder einen anderen dran lassen. alles Schriftlich festhalten , mit Zeugen...
MFG
Die Punkte zur Nachbesserung sind mir durchaus bekannt. Deswegen ja auch das selbstständige Beweisverfahren, da ich inzwischen die Beweislast habe.
Dem Händler den wagen zur Verfügung stellen, geht so einfach nicht, kann ja nur schriftlich zur Nachbesserung auffordern, der Händler muss sich dann um Besichtigung / Abholung etc. kümmern (was er aber nicht machen wird, kennen wir schon und ist egrade vor Gericht). Der Händler sitzt übrigens 650km entfernt...