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F-Type als Schalter
Hallo F-Type-Gemeinde,
ich bin am Überlegen, mir einen F-Type Roadster zuzulegen, und dachte hier an die S-Version.
Vor der kürzlichen Probefahrt hatte ich im Forum bereits über die dubiosen Motorschäden und -Brände etc. gelesen, und prompt war auch der Verkäufer sehr darauf erpicht, den Motor über die ersten 20km nicht zu drehen (mach ich eh niemals).
Erste Frage: Ich finde zu diesem Thema keine neuere Kommunikaton mehr. Was ist daraus geworden hinsichtlich Fehler-Ursache und Abstellen des Fehlers ?
Während dieser längeren Kontaktaufnahme und Fahrt mit dem "S" sind mir einige Dinge aufgefallen, die ich so nicht erwartet hätte:
- ZF-Automatik sehr viel schlechter abgestimmt, als z.B bei Verbauung in BMWs. Sehr viel träger.
- das Meridian-Soundsystem verdient seinen Namen nicht, bzw. Navi ist in Bedienung und Grafik einfach
scheibenkleister und von vor-vorgestern.
- Sportsitze sind ein Muss
Der Vorführer war (glaube ich) aus 9/2014. Im Ergebnis hat nach meinen Eindrücken deshalb bei mir ein Umdenken stattgefunden....2016er-Modell als Schalter, mit Klappe, 19er-Bereifung, Sportsitzen und wenig sonstigen Ausstattungs-Faxen. Ein Fahrer-Auto eben.
Zweite (Haupt)Frage deshalb:
Hat irgend jemand diese Schalter-Version bereits gefahren, und wie sind die Eindrücke im Vergleich ?
Vermutlich wird er saufen wie ein Loch, weil die ZF doch im Normalmodus eher den Ball flach hält,
oder ?
Gibt es schon Erfahrungen mit dem 2016-Update des Sound-und Navi-Systems, das wohl bereits seit den Werksferien verbaut wird ?
Ist schon komisch. Ich bin kürzlich auch mit dem nagelneuen 11er eines Freundes gefahren - der objektiv in allen Belangen eindeutig bessere Sportwagen. Nur packt mich halt das Design des F direkt an den E....
Herzlichen Dank für Euer feedback.
Jürgen
Beste Antwort im Thema
F-TYPE V6S Cabrio „Erfahr-Bericht“ Teil 2 – Bis 1700 Kilometer
Ich bin nun circa 1.700 km gefahren und mein F-Type ist noch in der Einfahrphase. Die zurückgelegte Wegstrecke verteilt sich auf Autobahn, Landstraße, Stadt und Stau zu etwa gleichen Teilen. Der Durchschnittsverbrauch pendelt sich knapp unter 12 Liter ein. Bei Stau und schneller BAB Fahrt (200+) steigt der Verbrauch auf ca. 15 Liter, bei Landstraßenfahrt ist der F-Type mit unter 9 Litern zügig zu bewegen.
Das Fahrzeug steht mittlerweile auf 20-Zoll Winterräder, Unterboden und Achsteile wurden mit Wachs gegen die winterlichen Salz-Attacken geschützt und der Motor wird nun bereits mal kurz bis 5.000 U/Min. gedreht.
Apropos Motor.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein V6 derart drehfreudig sein kann und so spontan am Gas hängt. Der Sechszylinder BMW Twinturbo ist ja schon ein toller Motor, aber der Jaguar V6 geht einfach noch ein Stück spaßiger zur Sache. So drehwillig und spontan habe ich bisher nur Motoren von Porsche erlebt. Da hat Jaguar wirklich einen hervorragenden Job gemacht. Darüber, wie sich der Motor im oberen Drehzahlbereich benimmt, werde ich vielleicht dann später (nach der Einfahrzeit) noch berichten.
Dieser Motor gewinnt noch an Faszination durch die Kombination mit dem manuellen Getriebe. Das Fahrerlebnis mit Handschaltung ist ein gutes Stück ausgeprägter und emotionaler, als ich es mit dem Automatik-Testwagen erlebt und in Erinnerung habe. Damals (im Frühjahr 2015) hatte ich noch gesagt, der F-Type ist ein toller Wagen, aber irgendwie nicht meiner. Mich nervten das geblinke des Totwinkelwarners, die Streifen der beheizten Frontscheibe und eben die Automatik mit der langen Übersetzung. Das Alles war so nicht meins und entspricht auch nicht meiner Vorstellung darüber, was einen wirklichen Sportwagen ausmacht, obwohl ich diese Automatik im BMW gerade noch so ertragen konnte.
Aber zurück zum hier und heute.
Mein F-Type und ich freunden uns Stück für Stück weiter an. Alles flutscht immer besser. So gewöhne ich mich (als alter Hund) langsam auch daran, dass mein F-Type mir beim Gas geben hilft. Im Stau kann ich z.B. ganz geschmeidig anfahren, ohne selbst Gas zu geben. Der F-Type mach das für mich.
Dank der ganzen (Gaspedal-)Elektronik gehen allerdings Schaltvorgänge gründlich schief, wenn man in gewohnter Sitte versucht, mit Gas und Kupplung den optimalen Einkuppelpunkt zu treffen. Besonders vom ersten in den zweiten Gang kam es anfänglich immer mal wieder zum Ruckler oder es ergab sich ein plötzlicher Motor-Hochdreher, weil man mit der Kupplung zu langsam war für das Top-Ansprechverhalten. Ich bin anfänglich nicht immer damit klar gekommen, dass alles so einfach geht und das der Motor so spontan ist. Aber mittlerweile haben wir uns aber aneinander gewöhnt ich bekomme Dauergrinsen wenn ich mit meinem Auto fahre. Besonders in Situationen, bei denen man mal ein paar Gänge stramm hochbeschleunigen kann, kommt helle Freude auf. Die Anschlüsse passen, der Motor knickt nicht ein und es geht mit Nachdruck in eine Richtung. Vorwärts!
Ich kann es schon jetzt kaum noch abwarten, bis sich endlich der Sommer ankündigt, die Winterräder runter können, sich das Fahrverhalten dadurch nochmals strafft und der F-Type das erste Mal die Nordschleife unter die Räder bekommt.
Dit un dat (Verschiedenes):
Was gibt es sonst noch anzumerken zum F-Type Cabrio.
Der Regensensor und auch die Einstellung und die Wischfunktion der Scheibenwischer ist hervorragend gelöst und besser, als ich es von BMW oder Mercedes gewohnt bin.
Anders sieht es aus mit der Klimaanlage bzw. der Belüftung, den leider beschlagen jeweils nach dem Anlassen des Motors für kurze Zeit die Scheiben. Dies ist mir im Sommer bei der Probefahrt (über ca. 800 Kilometer) so nicht aufgefallen und mag an der feucht winterlichen Witterung liegen, die hier zur Zeit vorherrscht.
Wenn es stark regnet und man die Tür öffnet, z.B. um auszusteigen, tropft es von der oberen Ecke der A-Säule herunter, so dass man eine nasse Hose bekommt.
Was sich zum Thema Audioanlage (380Watt System) sagen ließe, würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb nur so viel: Die Grundeigenschaften mit zwei 20er Subwoofern im Rücken und den übrigen Komponenten sind so gestaltet, dass sich ein hervorragender HiFi-Klang einstellen könnte. Leider hat man es offensichtlich versäumt, dass Gesamtsystem im Fahrzeug verbaut einzumessen und die Chassis ordentlich zu befestigen. Die beiden Tief-Mitteltöner in den Türen bringen alles, was sich in und um die Türen samt Verkleidungen befindet derart in Schwingung, dass es eine große Freude für alle Vibratoristen ist. Mit HiFi hat das allerdings nicht viel zu tun. Die Türen dicken derart an, dass man meint, die Subwoofer spielen überhaupt nicht mit. Tun Sie vielleicht ja auch nicht, weil man falsch verkabelt hat. Wer weiß.
Ich bin noch dabei zu ergründen, was dieser dilettantische Quatsch soll und werde Jaguar später auffordern die Anlage so herzurichten, dass der Klang in etwa dem Versprechen und dem Preis entspricht.
Ja, das soll es dann erst einmal gewesen sein mit meinen Eindrücken zum F-Type V6S Handschalter.
Gruß in die Runde
Und noch ein Nachtrag:
Bei ca. 3.700 U/Min. öffnet sich die Auspuffklappe und es wird laut im Auto. Dies entspricht dann etwa 170km/h.
Der Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten ist, in Abhängigkeit der Fahrbahnbeschaffenheit und mit Winterreifen (Pirelli Sottozero III) teils nervös und erfordert konzentrierte Lenkarbeit (besonders auch beim bremsen). Weniger sportlich orientierte Fahrer werden sich möglicherweise hieran stören oder sich unsicher fühlen. Ein Bekannter von mir hat z.B. seinen 911 (997) verkauft, nachdem er das erste Mal damit über 250 km/h gefahren war. Gegen den 997 ist der Jag allerdings handzahm bei hohen Geschwindigkeiten.
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23 Antworten
Wie der Automat schaltet? Müsst ich mal ausprobieren. Ich fahre fast Ausschliesslich mit den Paddels.
Dabei hab ich mich schon off ertappt, ich bin aus der Schweiz, dass ich die letzten beiden Gänge fast nie gebrauche. Auf der AB mit 120 fahre ich oft im 5ten.
Ein Porsche? Ja, ist vermutlich der bessere Sportwagen. Die Porscheianer haben leider vergessen dass es bei Sportwagen um Emotionen geht.
Die wenigen in D zugelassenen brennbaren F-Types scheinen wohl alle schon verglüht zu sein. Wobei ... gestern auf der A3 zwischen AB und F gab es einen grauen F-Type auf der rechten Standspur. Allerdings ohne Rauschsäule.
Jaguar wird wohl bzgl. des ursächlichen Problems auch schon konstruktiv reagiert haben.
Zumindest war das die Andeutung auf der letzten IAA zu diesem Problem auf eine entsprechende Frage vor Ort.
ZF-Automatikgetriebe besitzen zusammen mit dem Steuergerät einen automatischen Lernmodus.
Das Ablegen der Drehzahl-Trödelei und ruppigen Schaltvorgänge hatte sich bei meinem gebrauchten 6-Monate alten XF (Werkswagen, 8-Gang-ZF-Automatik) ca 10 tKm hingezogen. Mein Fahrstil ist schon etwas "sportlicher".
Es gibt alternativ die Möglichkeit eines Steuergeräte-Resets, duchzuführen in der Werkstatt.
Navi-Empfehlung: nur noch TomTom auf 6-Zoll-Smartfon (incl. Blitzer.de plus).
Anweisungen/Warnungen werden per Bluetooth - Audiostreaming an das Meridian übertragen.
Meridian gibt es in 2 verschiedenen Auslegungen.
Nur diese hier kommt den Preis-Leistungs-Ansprüchen im persönlichen vor-Ort-Test etwas näher:
"MERIDIAN 770-WATT-PREMIUM-SURROUND-KLANGSYSTEM
16-Kanal-Klasse-D-DSP-Verstärker
Audyssey MultEQ Audio-Entzerrung,
dynamische Lautstärkeregelung, 7.1-Surround-Sound, Meridian Trifield-Technologie."
Die beiden anderen sind gut zum Nachrichten hören:
- JAGUAR 180-WATT-KLANGSYSTEM
180 Watt, 6 Lautsprecher, 8-Kanal-Verstärker
- MERIDIAN 380-WATT-PREMIUM-KLANGSYSTEM
380 Watt, 10 Lautsprecher, 12-Kanal-Klasse-D-DSP-Verstärker, Dynamische Lautstärkeregelung
Ich meinte natürlich das neue Modell seit 2015 - mit normalem Schaltgetriebe !
Wer hat das schon gefahren als Vorführer, oder besser noch - wer hat eines und kann aus Erfahrung berichten ? Gruss, Jürgen
Ich bin die ZF-Automatik schon in einigen Jaguar-Modellen gefahren und hatte damit nie ein Problem. Was genau macht das Getriebe denn nicht so, wie Du es möchtest?
Gerade die "S"-Stellung hat Jaguar aus meiner Sicht sehr smart gelöst. Das Getriebe dreht damit den Motor nicht einfach nur höher, sondern versucht von sich aus schon immer im richtigen Gang zu sein. Fahre ich flott um die Kurve und gebe im Anschluss nur mäßig Gas, schaltet das Getriebe in "S" nicht wie so häufig nach spätestens fünf Sekunden einige Gänge hoch. Stattdessen vermutet es gleich die nächste Biegung und verbleibt so lange wie möglich im gleichen Gang, damit es in der vermeintlich nächsten Kurve nicht auf einmal wieder runterschalten muss. Schon ziemlich nett das ganze.
Ob man dem Auto als Schalter so einen Gefallen tut - ich weiß nicht. Der F-Type ist aus meiner Sicht ein Cruiser, den man auch mal flott rannehmen kann. Eher genießt man aber den Sound und die Aussicht über die schöne Motorhaube. Dazu passt eine flotte Automatik meiner Meinung nach besser als hektisches Rühren im Getriebe.
Wer das perfekte Fahrerauto sucht und jeden Scheitelpunkt erwischen möchte, sollte sich meiner Meinung nach in Zuffenhausen umsehen. Das kann der F-Type nicht so gut, dafür sieht er aber deutlich besser aus und genießt zudem ein ganz anderes Image. Es ist immer die Frage, was man (mehr) möchte.
In Sachen Soundsystem ist es definitiv schade, dass Jaguar/Land Rover und B&W sich vor einiger Zeit getrennt haben. Die großen Meridian-Systeme sind nach meiner Erfahrung gut, aber leider auch nicht mehr als das. Wobei ich das bei einem Spaßauto wie dem F-Type jetzt nicht sooo hoch einordnen würde. So ein Auto ist doch eh nur etwas für die besonderen Tage.
Zitat:
@Juergen71364 schrieb am 24. Oktober 2015 um 13:44:16 Uhr:
Ich meinte natürlich das neue Modell seit 2015 - mit normalem Schaltgetriebe !
Wer hat das schon gefahren als Vorführer, oder besser noch - wer hat eines und kann aus Erfahrung berichten ? Gruss, Jürgen
Hallo Jürgen,
ich bekomme meinen V6S noch im November und kann dann meine Eindrücke (zunächst zur Einfahrphase) zum Modell mit Handschaltung, Sperre, großer Bremse, Torque-Vectoring und 20" Bereifung hier kurz schildern. Ich hoffe, es ist das Fahrerauto dass ich mit gewünscht habe. Wir werden sehen.
Gruß in die Runde
Hallo Jürgen,
ich bekomme meinen V6S noch im November und kann dann meine Eindrücke (zunächst zur Einfahrphase) zum Modell mit Handschaltung, Sperre, großer Bremse, Torque-Vectoring und 20" Bereifung hier kurz schildern. Ich hoffe, es ist das Fahrerauto dass ich mit gewünscht habe. Wir werden sehen.
Gruß in die Runde
Hi Schnoretti, perfekt - die Konfig. kommt genau hin. Ich wünsch Dir in jedem Fall mal viel Freude und Spass, und .... bitte melde Dich dann mal, wenn Du etwas Kilometer gesammelt hast. Gruss, Jürgen
F-TYPE V6S Cabrio „Erfahr-Bericht“ Teil 1 – Die ersten 150 Kilometer
Hübsches Auto, was ich von meinem Fachhändler abholen durfte. Es handelt sich um einen F-Type mit folgendem (neben der serienmäßigen Diff.-Sperre) fahrrelevantem Zubehör: 20 Zoll Rad/Reifen Pirelli P-Zero, Toque-Vectoring, S.Hochleistungsbremse (große Scheiben hinten) und natürlich die 6-Gang Handschaltung.
Es ist Einfahrzeit! Für nachfolgende Aussagen gilt deshalb: Max 4.000-4.500 U/Min., kein Vollgas, möglichst wechselnde Fahrzustände, keine Vollbremsungen.
STIZEN
Zunächst einmal hinsetzen, Dach öffnen (ja, 14 Grad und Sonne machen es möglich), Sitze einstellen und Positionen abspeichern. Fahrzeugzustand prüfen, Papiere übernehmen, iPhone koppeln, InControl Apps testen usw.. Dann geht es los.
Die Sitzposition passt gerade noch so perfekt (bin 184cm großer Sitzriese), obwohl das Lenkrad gern noch einen oder zwei Zentimeter weiter raus gehen dürfte. Im Großen und Ganzen ist das Raumgefühl im F-Type für mich etwas großzügiger als im Porsche Boxter bei gleichzeitig etwas unsportlicherer Sitz- und Lenkposition.
Ja, ich vergleiche in diesem Bericht mal mit dem Boxter, vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen bei seiner persönlichen Einschätzung meiner Eindrücke und Aussagen.
FAHREN
Erst einmal etwas vertraut machen. Es geht quer durch die große Stadt, ab aufs Ländliche. Die Kupplung kommt herrlich gut dosierbar (Zweimassen-Schwungrad) und der Motor nimmt extrem sensibel Gas an, dreht super spontan hoch (vergleichbar mit dem Boxter und besser als z.B. BMW M135i Turbo). Zügiges Anfahren ist eine Freude. In keinem Moment hat man das Gefühl aufpassen zu müssen, dass man den Motor abwürgt. Es geht ansatzlos vorwärts. Einfach klasse!
Die Gänge flutschen, die Gassenführung ist präzise und man findet fast automatisch den nächsten Gang. Etwas hakelig entpuppt sich dabei allerdings der Abstand zwischen Kupplungspedal und Fußraum/Fußablage, hier bleibt man ab und an etwas am Pedal hängen, wenn man den Fuß wieder auf die Kupplung stellen will. Die Armfreiheit beim Schalten passt (wie die Sitzposition) für mich gerade noch so, so dass schnelles Schalten ohne ein Anecken möglich ist.
Am Abend konnte ich es mir dann nicht verkneifen, schnell noch mal eine Hausstrecke zu befahren. Wie gut funktioniert das Toque-Vectoring und wie verhält sich das Fahrwerk wollte ich erfahren, soweit es Halblast halt möglich macht. Also los.
Enge Kurven fahren bei Geschwindigkeiten zwischen 70 und 140 k/mh waren mein Ziel. Im Ergebnis hatte ich ein ähnliches Fahrgefühl, wie ich es erst einmal erleben durfte, nämlich in einem Porsche Boxter. Der F-Type lenkt in meiner Konfiguration super spontan ein, Aufbaubewegungen und Seitenneigung sind (bei glatter Straße) nicht spürbar, Lenkbewegungen werden fast gespenstisch exakt umgesetzt. Wie im Boxter hatte ich nach jeder Kurve das Gefühl: Noch zu langsam, da geht ja immer noch was. Der Wagen liegt unglaublich neutral, man glaubt, nur knapp über eine Tonne zu bewegen statt 1.650 kg. Tendenzen zum Über- oder (schlimmer) Untersteuern waren nicht spürbar, aber es gibt doch relevante Unterschiede zum Boxter!
Der F-Type hat eine massive Statur und das fühlt man auch beim Fahren. Man braucht etwas mehr Platz auf der Straße als mit dem Boxter. Lenkung und Schaltung des F-Type funktionieren zwar hyper präzise, aber weniger angekoppelt. Hier fehlt es an Fahrbahnkontakt und Rückmeldung. Man hat im F-Type weniger als im Porsche das Gefühl ein Getriebe zu schalten, das mit einem Antriebsstrang verbunden ist. Man spürt auch weniger, wie sich Gummi auf Asphalt quält bzw. wann der Haftungsabriss kommt.
Deshalb ist der F-Type im Kurvigem aber nicht schlechter unterwegs als der Porsche, nur eben anders und wahrscheinlich auch etwas weniger schnell. Diese Abstimmung des F-Type passt für mich sehr gut zu Jaguar, da das Ganze sehr souverän und wertig abläuft. Man hat auch hier ein Dauergrinsen im Gesicht.
Wie soll ich sagen? Der Jaguar ist eher der Bullterrier, der Porsche mehr der Wadenbeißer. Beides hat seinen ganz eigenen Reiz!
Soviel zunächst zu meiner ganz eigenen Einschätzung. Nun gehen wir erst einmal die 4.000 Kilometer Marke an, bis dann mal Gas gegeben werden kann. Wenn ich die Zeit finde, werde ich hier gerne meine weiteren Eindrücke schildern.
Grüße in die Runde
PS: Warum der Vergleich mit dem Porsche Boxter: Ausstattungs- und Rabattbereinigt sind die Fahrzeuge in etwa gleich teuer. Beide sind Roadster mit Stoffdach. Beide haben in etwas das gleiche Leistungsgewicht und sind vergleichbar groß.
Zitat:
@schnoretti schrieb am 5. November 2015 um 11:57:41 Uhr:
F-TYPE V6S Cabrio „Erfahr-Bericht“ Teil 1 – Die ersten 150 Kilometer
Hübsches Auto, was ich von meinem Fachhändler abholen durfte. Es handelt sich um einen F-Type mit folgendem (neben der serienmäßigen Diff.-Sperre) fahrrelevantem Zubehör: 20 Zoll Rad/Reifen Pirelli P-Zero, Toque-Vectoring, S.Hochleistungsbremse (große Scheiben hinten) und natürlich die 6-Gang Handschaltung.
Es ist Einfahrzeit! Für nachfolgende Aussagen gilt deshalb: Max 4.000-4.500 U/Min., kein Vollgas, möglichst wechselnde Fahrzustände, keine Vollbremsungen.
STIZEN
Zunächst einmal hinsetzen, Dach öffnen (ja, 14 Grad und Sonne machen es möglich), Sitze einstellen und Positionen abspeichern. Fahrzeugzustand prüfen, Papiere übernehmen, iPhone koppeln, InControl Apps testen usw.. Dann geht es los.
Die Sitzposition passt gerade noch so perfekt (bin 184cm großer Sitzriese), obwohl das Lenkrad gern noch einen oder zwei Zentimeter weiter raus gehen dürfte. Im Großen und Ganzen ist das Raumgefühl im F-Type für mich etwas großzügiger als im Porsche Boxter bei gleichzeitig etwas unsportlicherer Sitz- und Lenkposition.
Ja, ich vergleiche in diesem Bericht mal mit dem Boxter, vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen bei seiner persönlichen Einschätzung meiner Eindrücke und Aussagen.
FAHREN
Erst einmal etwas vertraut machen. Es geht quer durch die große Stadt, ab aufs Ländliche. Die Kupplung kommt herrlich gut dosierbar (Zweimassen-Schwungrad) und der Motor nimmt extrem sensibel Gas an, dreht super spontan hoch (vergleichbar mit dem Boxter und besser als z.B. BMW M135i Turbo). Zügiges Anfahren ist eine Freude. In keinem Moment hat man das Gefühl aufpassen zu müssen, dass man den Motor abwürgt. Es geht ansatzlos vorwärts. Einfach klasse!
Die Gänge flutschen, die Gassenführung ist präzise und man findet fast automatisch den nächsten Gang. Etwas hakelig entpuppt sich dabei allerdings der Abstand zwischen Kupplungspedal und Fußraum/Fußablage, hier bleibt man ab und an etwas am Pedal hängen, wenn man den Fuß wieder auf die Kupplung stellen will. Die Armfreiheit beim Schalten passt (wie die Sitzposition) für mich gerade noch so, so dass schnelles Schalten ohne ein Anecken möglich ist.
Am Abend konnte ich es mir dann nicht verkneifen, schnell noch mal eine Hausstrecke zu befahren. Wie gut funktioniert das Toque-Vectoring und wie verhält sich das Fahrwerk wollte ich erfahren, soweit es Halblast halt möglich macht. Also los.
Enge Kurven fahren bei Geschwindigkeiten zwischen 70 und 140 k/mh waren mein Ziel. Im Ergebnis hatte ich ein ähnliches Fahrgefühl, wie ich es erst einmal erleben durfte, nämlich in einem Porsche Boxter. Der F-Type lenkt in meiner Konfiguration super spontan ein, Aufbaubewegungen und Seitenneigung sind (bei glatter Straße) nicht spürbar, Lenkbewegungen werden fast gespenstisch exakt umgesetzt. Wie im Boxter hatte ich nach jeder Kurve das Gefühl: Noch zu langsam, da geht ja immer noch was. Der Wagen liegt unglaublich neutral, man glaubt, nur knapp über eine Tonne zu bewegen statt 1.650 kg. Tendenzen zum Über- oder (schlimmer) Untersteuern waren nicht spürbar, aber es gibt doch relevante Unterschiede zum Boxter!
Der F-Type hat eine massive Statur und das fühlt man auch beim Fahren. Man braucht etwas mehr Platz auf der Straße als mit dem Boxter. Lenkung und Schaltung des F-Type funktionieren zwar hyper präzise, aber weniger angekoppelt. Hier fehlt es an Fahrbahnkontakt und Rückmeldung. Man hat im F-Type weniger als im Porsche das Gefühl ein Getriebe zu schalten, das mit einem Antriebsstrang verbunden ist. Man spürt auch weniger, wie sich Gummi auf Asphalt quält bzw. wann der Haftungsabriss kommt.
Deshalb ist der F-Type im Kurvigem aber nicht schlechter unterwegs als der Porsche, nur eben anders und wahrscheinlich auch etwas weniger schnell. Diese Abstimmung des F-Type passt für mich sehr gut zu Jaguar, da das Ganze sehr souverän und wertig abläuft. Man hat auch hier ein Dauergrinsen im Gesicht.
Wie soll ich sagen? Der Jaguar ist eher der Bullterrier, der Porsche mehr der Wadenbeißer. Beides hat seinen ganz eigenen Reiz!
Soviel zunächst zu meiner ganz eigenen Einschätzung. Nun gehen wir erst einmal die 4.000 Kilometer Marke an, bis dann mal Gas gegeben werden kann. Wenn ich die Zeit finde, werde ich hier gerne meine weiteren Eindrücke schildern.
Grüße in die Runde
PS: Warum der Vergleich mit dem Porsche Boxter: Ausstattungs- und Rabattbereinigt sind die Fahrzeuge in etwa gleich teuer. Beide sind Roadster mit Stoffdach. Beide haben in etwas das gleiche Leistungsgewicht und sind vergleichbar groß.
Hi Schnoretti,
danke - kommt nachvollziehbar rüber, was Du schreibst. Und klingt schon deutlich besser, als der Fahreindruck vom Automatik. Jetzt wünsche ich Dir erstmal viel Spass und hoffe, Du berichtest dann auch vom "offenen" fahren. Gruss, Jürgen
Vielen Dank für den ersten Eindruck. Liest sich toll!
Ein Kommentar: Nach meiner Erfahrung macht sich ein hohes Leergewicht immer erst auf der Bremse so richtig bemerkbar. Zackiges Einlenken kann man heutzutage über Lenkung, Fahrwerk und nicht zuletzt extrabreite Sport-Reifen (fast) genauso gut mit einem vergleichsweise schweren Auto erreichen. Erst auf der Bremse zeigen sich die Unterschiede schonungslos. Heißt aber auch: Man kann auch mit einem vergleichsweise schweren (und damit vermutlich auch komfortableren) Fahrzeug so richtig Freude haben.
Allzeit gute Fahrt!
F-TYPE V6S Cabrio „Erfahr-Bericht“ Teil 2 – Bis 1700 Kilometer
Ich bin nun circa 1.700 km gefahren und mein F-Type ist noch in der Einfahrphase. Die zurückgelegte Wegstrecke verteilt sich auf Autobahn, Landstraße, Stadt und Stau zu etwa gleichen Teilen. Der Durchschnittsverbrauch pendelt sich knapp unter 12 Liter ein. Bei Stau und schneller BAB Fahrt (200+) steigt der Verbrauch auf ca. 15 Liter, bei Landstraßenfahrt ist der F-Type mit unter 9 Litern zügig zu bewegen.
Das Fahrzeug steht mittlerweile auf 20-Zoll Winterräder, Unterboden und Achsteile wurden mit Wachs gegen die winterlichen Salz-Attacken geschützt und der Motor wird nun bereits mal kurz bis 5.000 U/Min. gedreht.
Apropos Motor.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein V6 derart drehfreudig sein kann und so spontan am Gas hängt. Der Sechszylinder BMW Twinturbo ist ja schon ein toller Motor, aber der Jaguar V6 geht einfach noch ein Stück spaßiger zur Sache. So drehwillig und spontan habe ich bisher nur Motoren von Porsche erlebt. Da hat Jaguar wirklich einen hervorragenden Job gemacht. Darüber, wie sich der Motor im oberen Drehzahlbereich benimmt, werde ich vielleicht dann später (nach der Einfahrzeit) noch berichten.
Dieser Motor gewinnt noch an Faszination durch die Kombination mit dem manuellen Getriebe. Das Fahrerlebnis mit Handschaltung ist ein gutes Stück ausgeprägter und emotionaler, als ich es mit dem Automatik-Testwagen erlebt und in Erinnerung habe. Damals (im Frühjahr 2015) hatte ich noch gesagt, der F-Type ist ein toller Wagen, aber irgendwie nicht meiner. Mich nervten das geblinke des Totwinkelwarners, die Streifen der beheizten Frontscheibe und eben die Automatik mit der langen Übersetzung. Das Alles war so nicht meins und entspricht auch nicht meiner Vorstellung darüber, was einen wirklichen Sportwagen ausmacht, obwohl ich diese Automatik im BMW gerade noch so ertragen konnte.
Aber zurück zum hier und heute.
Mein F-Type und ich freunden uns Stück für Stück weiter an. Alles flutscht immer besser. So gewöhne ich mich (als alter Hund) langsam auch daran, dass mein F-Type mir beim Gas geben hilft. Im Stau kann ich z.B. ganz geschmeidig anfahren, ohne selbst Gas zu geben. Der F-Type mach das für mich.
Dank der ganzen (Gaspedal-)Elektronik gehen allerdings Schaltvorgänge gründlich schief, wenn man in gewohnter Sitte versucht, mit Gas und Kupplung den optimalen Einkuppelpunkt zu treffen. Besonders vom ersten in den zweiten Gang kam es anfänglich immer mal wieder zum Ruckler oder es ergab sich ein plötzlicher Motor-Hochdreher, weil man mit der Kupplung zu langsam war für das Top-Ansprechverhalten. Ich bin anfänglich nicht immer damit klar gekommen, dass alles so einfach geht und das der Motor so spontan ist. Aber mittlerweile haben wir uns aber aneinander gewöhnt ich bekomme Dauergrinsen wenn ich mit meinem Auto fahre. Besonders in Situationen, bei denen man mal ein paar Gänge stramm hochbeschleunigen kann, kommt helle Freude auf. Die Anschlüsse passen, der Motor knickt nicht ein und es geht mit Nachdruck in eine Richtung. Vorwärts!
Ich kann es schon jetzt kaum noch abwarten, bis sich endlich der Sommer ankündigt, die Winterräder runter können, sich das Fahrverhalten dadurch nochmals strafft und der F-Type das erste Mal die Nordschleife unter die Räder bekommt.
Dit un dat (Verschiedenes):
Was gibt es sonst noch anzumerken zum F-Type Cabrio.
Der Regensensor und auch die Einstellung und die Wischfunktion der Scheibenwischer ist hervorragend gelöst und besser, als ich es von BMW oder Mercedes gewohnt bin.
Anders sieht es aus mit der Klimaanlage bzw. der Belüftung, den leider beschlagen jeweils nach dem Anlassen des Motors für kurze Zeit die Scheiben. Dies ist mir im Sommer bei der Probefahrt (über ca. 800 Kilometer) so nicht aufgefallen und mag an der feucht winterlichen Witterung liegen, die hier zur Zeit vorherrscht.
Wenn es stark regnet und man die Tür öffnet, z.B. um auszusteigen, tropft es von der oberen Ecke der A-Säule herunter, so dass man eine nasse Hose bekommt.
Was sich zum Thema Audioanlage (380Watt System) sagen ließe, würde hier den Rahmen sprengen. Deshalb nur so viel: Die Grundeigenschaften mit zwei 20er Subwoofern im Rücken und den übrigen Komponenten sind so gestaltet, dass sich ein hervorragender HiFi-Klang einstellen könnte. Leider hat man es offensichtlich versäumt, dass Gesamtsystem im Fahrzeug verbaut einzumessen und die Chassis ordentlich zu befestigen. Die beiden Tief-Mitteltöner in den Türen bringen alles, was sich in und um die Türen samt Verkleidungen befindet derart in Schwingung, dass es eine große Freude für alle Vibratoristen ist. Mit HiFi hat das allerdings nicht viel zu tun. Die Türen dicken derart an, dass man meint, die Subwoofer spielen überhaupt nicht mit. Tun Sie vielleicht ja auch nicht, weil man falsch verkabelt hat. Wer weiß.
Ich bin noch dabei zu ergründen, was dieser dilettantische Quatsch soll und werde Jaguar später auffordern die Anlage so herzurichten, dass der Klang in etwa dem Versprechen und dem Preis entspricht.
Ja, das soll es dann erst einmal gewesen sein mit meinen Eindrücken zum F-Type V6S Handschalter.
Gruß in die Runde
Und noch ein Nachtrag:
Bei ca. 3.700 U/Min. öffnet sich die Auspuffklappe und es wird laut im Auto. Dies entspricht dann etwa 170km/h.
Der Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten ist, in Abhängigkeit der Fahrbahnbeschaffenheit und mit Winterreifen (Pirelli Sottozero III) teils nervös und erfordert konzentrierte Lenkarbeit (besonders auch beim bremsen). Weniger sportlich orientierte Fahrer werden sich möglicherweise hieran stören oder sich unsicher fühlen. Ein Bekannter von mir hat z.B. seinen 911 (997) verkauft, nachdem er das erste Mal damit über 250 km/h gefahren war. Gegen den 997 ist der Jag allerdings handzahm bei hohen Geschwindigkeiten.
Schöner und detaillierter Bericht mit dem man wenigstens mal was anfangen kann.
Ich finde gerade diese Ecken und Kanten machen doch ein Auto erst interessant, solange diese Ecken und Kanten jetzt nicht zu ausgeprägt sind und die Tendenz zum nerven haben.
Zum Thema Handschaltung, hätte es den F Pace nicht mit Handschaltung gegeben, hätte ich ihm mir vermutlich erst gar nicht bestellt.
Nach 3 Jahren ZF Automatik im BMW X5 und 3 Jahren Getrag DKG im BMW M3 komme ich zu dem Fazit, dass auch wenn die beiden Getriebe in den beiden Fahrzeuge zu den besten ihrer Gattung gehören, ein Schaltgetriebe durch nichts zu ersetzen ist.
Meist haben die Getriebe, auch das ZF, zwei oder drei Kennlinien und das ist mir einfach zu wenig, denn nicht selten kam der Wunsch auf, genau dazwischen, zwischen den beiden Kennlinien Sport und Komfort, das wäre es.
Natürlich hat ein Schaltgetriebe nicht ganz den Komfort einer Automatik, man hat auf der anderen Seite aber immer genau den Gang drin den man auch möchte und es ist einfach die direktere und weitaus emotionalere Verbindung zum Motor und zum Auto.
Umso bedauerlicherer ist es in dem Zusammenhang, dass viele Fahrzeuge oder Modelle heuter gar nicht mehr mit Handschalter angeboten werden, zumindest in Deutschland.
Den BMW M5 und M6 gibt es beispielsweise in den USA noch mit Handschalter, in Deutschland hingegen nur noch mit Automatik.
F-TYPE V6S Cabrio „Erfahr-Bericht“ Teil 3 – Bis 4.000 Kilometer
Als Fortsetzung meiner Eindrücke (weiter oben in diesem Thread) zum F-Type Handschalter habe ich nun die 4.000 km Marke überschritten. Der F-Type hat nun auch schon das eine oder andere Mal etwas Feuer bekommen und es gibt auch frische Erkenntnisse zum 6-Gang Getriebe.
Für alle F-Type Interessenten habe ich nun einen Moto-Talk-Testbericht verfasst, der unter folgendem Link erreichbar ist:
http://www.motortests.de/auto/jaguar/f-type/qq6/3-0-s-cabrio-ftId171044
Hier habe ich alles was ich bis heute zu berichten habe eingebracht und diesen Testbericht werde ich gegebenenfalls ergänzen, sollten sich neue Eindrücke ergeben.
Und danke ich die Runde für die positiven Anmerkungen.
Gruß
schnoretti