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Fahrbericht GTC 1.6T

Opel Astra J

Da ich heute die Möglichkeit hatte, den Astra GTC ausgiebig zu testen hier ein kurzer Bericht. Wer fragen hat, fragt.

Fahrzeug: GTC Innovation

Motor: 1.6 Turbo 180 PS, MT-6

Sonderausstattung (wesentlich): FlexRide, 20" Felgen, Radio 600 Navi, Frontkamera 2. Generation, elektrische Parkbremse, Velours-Leder "Dinamica"

Ich denke über die Optik muss nicht viel verloren werden, die Resonanzen hier im Forum, auf der IAA oder auch heute in meinen paar Stunden auf der Straße zeigen, dass der Wagen sehr gut ankommt und mir hat er schon im Stand große Vorfreude bereitet. Ich wurde zweimal angewunken bzw habe "Daumen hoch" für den Wagen von anderen Fahrern bekommen, insgesamt soviel Aufmerksamkeit habe ich zuletzt beim Astra H OPC festgestellt.

Für mich sind kompakte 3-Türer die idealen Autos, da sie den Kompromiss aus Design, Alltagstauglichkeit (Karosseriedimensionen, Platz für 5, brauchbarer Kofferraum), akzeptabler Leistung/Fahrbarkeit/Straßenlage und Preis darstellen. Leider ist der GTC dem "normalen" Astra preislich ziemlich entwachsen, sodass es der Testwagen auf einen Listenpreis von 32.150 Euro bringt - ohne AGR-Sitze, ohne Automatik, ohne OPC-Line etc., was ich doch als leicht abschreckend empfand, da das für mich heißt, dass ein OPC nochmal deutlich darüber liegen wird und somit ich Richtung unerschwinglich geht, aber gut.

Das Cockpit ist natürlich bestens vertraut, natürlich wird die nicht zu leugnende Knopflandschaft wieder für allerlei Kritik in den Fachzeitschriften sorgen, doch der langjährige Opelfahrer weiß natürlich längst damit umzugehen. Garnicht gefallen hier haben mir die Dekorleisten in Diamo (weiß) kombiniert mit anthrazitem Klavierlack, der Klavierlack sieht relativ billig aus und das Diamodekor hat ein sinnloses Muster meiner Meinung nach. Außerdem habe ich gleich zwei unschöne Verarbeitungsmängel feststellen müssen, die wieder meine These von letztens bestätigen, dass der Astra J materialseitig deutlich anspruchsvoller ist als seine Vorgänger, die Verarbeitung aber nachgelassen hat (siehe Bilder).

Beim Starten klingt der Motor angenehm kernig und verspricht so etwas mehr, als er halten kann. Die Straßen waren relativ nass und der Wagen merklich noch nicht eingefahren, sodass heute sicher nicht das volle Leistungspotenzial ausgeschöpft wurde, aber ich trotzdem schon sagen muss, dass ich ein bisschen enttäuscht vom Antrieb war. Das Getriebe an sich ok schaltbar (nicht 100% hakelfrei, etwas zu lange Wege…) ist zu lang übersetzt und der Wagen tat sich sehr schwer jenseits der 180. Während er im Stadt- und Landstraßenbetrieb noch gut vorschiebt und souverän fährt, agil überholt, ansprechend am Gas hängt etc., aber auch hier schon den Tritt ins Kreuz vermissen lässt, den ein Corsa-Fahrer mit dem praktisch selben Motor definitiv kennt, geht ihm auf der Autobahn relativ die Puste aus und er wirkt sehr unelastisch. Die Drehmomentwelle im mittleren Drehzahlbereich ist einfach nicht so treibend, als dass man im fünften oder sechsten Gang einfach mal durchtritt und er locker hochzieht, ganz im Gegenteil – fleißig geschaltet werden will er, wenn man schön Leistung anliegen haben will.

Das Potenzial Begeisterung auszulösen haben dagegen Fahrwerk und Lenkung. Das Flexride ist akzentuiert abgestuft, der Unterschied zwischen den Modi „Sport“ und „Tour“ auch für den Laien erfahrbar (was ich auch wichtig finde, um die Akzeptanz für dieses relativ teure Extra zu erhalten). Lenkbefehlen folgt der Wagen schnell und präzise, der Gripaufbau des Fahrwerks ist meiner Meinung nach deutlich besser als im H-Astra sowohl an der Vorderachse, deren Untersteuern (bei eingeschalteter TC) beinah behoben ist und hohe Kurvengeschwindigkeiten kontrolliert zu fahren erlaubt sowie auch an der Hinterachse, die überhaupt kein Eigenlenkverhalten/Gierneigung etc. mehr zeigt (auch bei schnellen Lastwechseln nicht) sondern satt liegt. Der ein oder andere OPC-Fahrer wird das „Heckwedeln“ noch kennen. Lob auch für die adaptive Lenkung. Bei höheren Geschwindigkeiten hohe Lenkresistenz, lenkt wenn man wirklich schnell ist (subjektiv) fast so schwer wie der letzte RS4 und ist im Stadtbetrieb nicht so lächerlich leichtgängig wie so manche Kleinwagenlenkung. Insgesamt konnte ich Kurven mit gleichbleibenden Radien schon von Anfang an intuitiv sauber fahren und Korrekturen des Lenkeinschlags im Kurvenverlauf setzt er sehr präzise um, da er mit Lenkeinschlag auch weniger feinfühlig ist, als um die Mittellage herum, die aber auch immernoch angenehm straff ist – sodass man auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht hochkonzentriert fahren muss um das Lenkrad schon bei kleinen Straßenunregelmäßigkeiten nicht zu verreißen.

Ich will nicht auf großartig technischem Niveau hier diskutieren. Wie manche von Euch wissen ist der Lenkungsmotor neu positioniert und sitzt jetzt im Bereich der Zahnstange und nicht mehr an der Lenksäule, deutlich reduzierte Spreizung, fast um die Hälfte verkürzte Achsschenkel, Entkoppelung von Radträger und Federbein, weniger Sturzveränderung beim Ein- und Ausfedern… Die Vorteile der Vorderachse aus dem Insignia OPC sind ja jedem bestens bekannt und dieses hochwertige Teil funktioniert auch im Astra wirklich hervorragend.

Zur Ausstattung noch ein paar wenige Worte: Das AFL+ ist und bleibt einsame Spitze, die Vorteile der einzelnen Leuchtmodi waren für mich deutlich wahrnehmbar. Der Fernlichtassistent reagierte bei „meinem“ Fahrzeug sehr gut. Ich weiß noch von den ersten Insignias, da gab es mal 1-2 Gedenksekunden bevor er abblendete, das System reagiert mittlerweile deutlich schneller. Die Frontkamera hat mich auch überzeugt. Selbst Schilder in den unmöglichsten Winkeln bei Dunkelheit, bei denen ich nie gedacht hätte, dass er die mitnimmt, wurden einwandfrei erkannt. Das Abstandsradar ist ein nettes Spielzeug, meiner Meinung nach ohne einen Brems- und Beschleunigungsassistent aber nicht wirklich notwendig und keine sinnvolle Information, insbesondere da der Abstand nur in Sekunden und nicht zusätzlich in Metern gezeigt wird. Spurhalteassistent schön, braucht der talentierte Fahrer aber natürlich nicht ;) Das Navi 600 ist natürlich ein bewährtes System, wobei ich gerne einen zentralen Bedienknopf auf dem Mitteltunnel hätte (siehe Insignia) und es mittlerweile schon deutlich bessere Systeme gibt, insbesondere was den Bildschirm bzw. seine Auflösung und die Einbindung von anderen Medien angeht (TV, Filme abspielen, Festplatte…).

Zu bemängeln sind, wie gesagt, eigentlich nur die mittlerweile leider typischen Sachen: Der Wagen ist sehr voluminös und kann die äußere nicht 100%ig in innere Größe umsetzen, auch wenn es hier keineswegs an Platz mangelt. Er wirkt, wenn man darin sitzt und ihn parken soll, deutlich größer als ein dreitüriger Kompakter. Dem Getriebe fehlt es, auch nach wie vor Opel-typisch, an Feinschliff. Das finde ich besonders erstaunlich, da GM ja in Straßburg Getriebe für BMW fertigt, aber in seinen Eigenmarken es nicht schafft, ebenso gute Schaltboxen anzubieten, die durch kurze Schaltwege und ruckfreie Gassen glänzen. Der Motor geht trotz der hohen Papierleistung als eine Nummer kleiner durch, vorallem, da die oberen Gänge mal wieder zu lang übersetzt wirken und es ihm so an Elastizität und Souveränität mangelt. Zum Abschluss des negativen Kritikteils will ich eben die zwei Verarbeitungsmängel nicht unerwähnt lassen, die ich sehr ärgerlich finde. Einerseits war das Ablagefach hinter der Schaltkulisse nicht richtig eingebaut worden, sodass man von den Sitzen aus in das Innenleben des Centerstack schauen konnte (was wahrscheinlich bei der Firma SCR passiert sein dürfte) und zum zweiten unschön wellig verlaufende Nähte am Beifahrersitz und große Unebenheiten mit solchen rauhen Stellen im Leder selbst (was wahrscheinlich bei der Firma Lear passiert sein dürfte) – sollte nach 66 km nicht sein. Ist mir unerklärlich, wie man solche Autos rausschicken kann.

Positiv bleiben eine unschlagbare Optik aus jeder Perspektive, ein Cockpit, welches ich als relativ fahrerorientiert empfinde, da es einen gut „umschlingt“, ein granatenstarkes Fahrwerk, welches zu einem echten Fahrerlebnis beiträgt und das Auto nicht nur gut beherrschbar sondern auch sehr schön fühlbar/erfahrbar macht, also tolle Rückmeldung bietet, die man aber nicht als nervig oder Mangel an Komfort empfindet. Zu keiner Zeit habe ich mir einen Allradantrieb vermisst, da weder das alte Lenkradzerren, noch das frühe Untersteuern in der selben Form vorhanden sind. In diesem Bereich fand ich den GTC auch deutlich toller zu fahren als einen Scirocco 2.0 Turbo, den ich auch gut kenne, der aber natürlich deutlich stärker auf der Brust ist.

Mit dem passenden Triebwerk vorne drin, welches der 1,6 Turbo für mich leider nicht ist, ein echter Fünf-Sterne-Wagen - preislich dann auch so schon zu Recht sehr selbstbewusst.

 

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Da ich heute die Möglichkeit hatte, den Astra GTC ausgiebig zu testen hier ein kurzer Bericht. Wer fragen hat, fragt.

Fahrzeug: GTC Innovation

Motor: 1.6 Turbo 180 PS, MT-6

Sonderausstattung (wesentlich): FlexRide, 20" Felgen, Radio 600 Navi, Frontkamera 2. Generation, elektrische Parkbremse, Velours-Leder "Dinamica"

Ich denke über die Optik muss nicht viel verloren werden, die Resonanzen hier im Forum, auf der IAA oder auch heute in meinen paar Stunden auf der Straße zeigen, dass der Wagen sehr gut ankommt und mir hat er schon im Stand große Vorfreude bereitet. Ich wurde zweimal angewunken bzw habe "Daumen hoch" für den Wagen von anderen Fahrern bekommen, insgesamt soviel Aufmerksamkeit habe ich zuletzt beim Astra H OPC festgestellt.

Für mich sind kompakte 3-Türer die idealen Autos, da sie den Kompromiss aus Design, Alltagstauglichkeit (Karosseriedimensionen, Platz für 5, brauchbarer Kofferraum), akzeptabler Leistung/Fahrbarkeit/Straßenlage und Preis darstellen. Leider ist der GTC dem "normalen" Astra preislich ziemlich entwachsen, sodass es der Testwagen auf einen Listenpreis von 32.150 Euro bringt - ohne AGR-Sitze, ohne Automatik, ohne OPC-Line etc., was ich doch als leicht abschreckend empfand, da das für mich heißt, dass ein OPC nochmal deutlich darüber liegen wird und somit ich Richtung unerschwinglich geht, aber gut.

Das Cockpit ist natürlich bestens vertraut, natürlich wird die nicht zu leugnende Knopflandschaft wieder für allerlei Kritik in den Fachzeitschriften sorgen, doch der langjährige Opelfahrer weiß natürlich längst damit umzugehen. Garnicht gefallen hier haben mir die Dekorleisten in Diamo (weiß) kombiniert mit anthrazitem Klavierlack, der Klavierlack sieht relativ billig aus und das Diamodekor hat ein sinnloses Muster meiner Meinung nach. Außerdem habe ich gleich zwei unschöne Verarbeitungsmängel feststellen müssen, die wieder meine These von letztens bestätigen, dass der Astra J materialseitig deutlich anspruchsvoller ist als seine Vorgänger, die Verarbeitung aber nachgelassen hat (siehe Bilder).

Beim Starten klingt der Motor angenehm kernig und verspricht so etwas mehr, als er halten kann. Die Straßen waren relativ nass und der Wagen merklich noch nicht eingefahren, sodass heute sicher nicht das volle Leistungspotenzial ausgeschöpft wurde, aber ich trotzdem schon sagen muss, dass ich ein bisschen enttäuscht vom Antrieb war. Das Getriebe an sich ok schaltbar (nicht 100% hakelfrei, etwas zu lange Wege…) ist zu lang übersetzt und der Wagen tat sich sehr schwer jenseits der 180. Während er im Stadt- und Landstraßenbetrieb noch gut vorschiebt und souverän fährt, agil überholt, ansprechend am Gas hängt etc., aber auch hier schon den Tritt ins Kreuz vermissen lässt, den ein Corsa-Fahrer mit dem praktisch selben Motor definitiv kennt, geht ihm auf der Autobahn relativ die Puste aus und er wirkt sehr unelastisch. Die Drehmomentwelle im mittleren Drehzahlbereich ist einfach nicht so treibend, als dass man im fünften oder sechsten Gang einfach mal durchtritt und er locker hochzieht, ganz im Gegenteil – fleißig geschaltet werden will er, wenn man schön Leistung anliegen haben will.

Das Potenzial Begeisterung auszulösen haben dagegen Fahrwerk und Lenkung. Das Flexride ist akzentuiert abgestuft, der Unterschied zwischen den Modi „Sport“ und „Tour“ auch für den Laien erfahrbar (was ich auch wichtig finde, um die Akzeptanz für dieses relativ teure Extra zu erhalten). Lenkbefehlen folgt der Wagen schnell und präzise, der Gripaufbau des Fahrwerks ist meiner Meinung nach deutlich besser als im H-Astra sowohl an der Vorderachse, deren Untersteuern (bei eingeschalteter TC) beinah behoben ist und hohe Kurvengeschwindigkeiten kontrolliert zu fahren erlaubt sowie auch an der Hinterachse, die überhaupt kein Eigenlenkverhalten/Gierneigung etc. mehr zeigt (auch bei schnellen Lastwechseln nicht) sondern satt liegt. Der ein oder andere OPC-Fahrer wird das „Heckwedeln“ noch kennen. Lob auch für die adaptive Lenkung. Bei höheren Geschwindigkeiten hohe Lenkresistenz, lenkt wenn man wirklich schnell ist (subjektiv) fast so schwer wie der letzte RS4 und ist im Stadtbetrieb nicht so lächerlich leichtgängig wie so manche Kleinwagenlenkung. Insgesamt konnte ich Kurven mit gleichbleibenden Radien schon von Anfang an intuitiv sauber fahren und Korrekturen des Lenkeinschlags im Kurvenverlauf setzt er sehr präzise um, da er mit Lenkeinschlag auch weniger feinfühlig ist, als um die Mittellage herum, die aber auch immernoch angenehm straff ist – sodass man auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht hochkonzentriert fahren muss um das Lenkrad schon bei kleinen Straßenunregelmäßigkeiten nicht zu verreißen.

Ich will nicht auf großartig technischem Niveau hier diskutieren. Wie manche von Euch wissen ist der Lenkungsmotor neu positioniert und sitzt jetzt im Bereich der Zahnstange und nicht mehr an der Lenksäule, deutlich reduzierte Spreizung, fast um die Hälfte verkürzte Achsschenkel, Entkoppelung von Radträger und Federbein, weniger Sturzveränderung beim Ein- und Ausfedern… Die Vorteile der Vorderachse aus dem Insignia OPC sind ja jedem bestens bekannt und dieses hochwertige Teil funktioniert auch im Astra wirklich hervorragend.

Zur Ausstattung noch ein paar wenige Worte: Das AFL+ ist und bleibt einsame Spitze, die Vorteile der einzelnen Leuchtmodi waren für mich deutlich wahrnehmbar. Der Fernlichtassistent reagierte bei „meinem“ Fahrzeug sehr gut. Ich weiß noch von den ersten Insignias, da gab es mal 1-2 Gedenksekunden bevor er abblendete, das System reagiert mittlerweile deutlich schneller. Die Frontkamera hat mich auch überzeugt. Selbst Schilder in den unmöglichsten Winkeln bei Dunkelheit, bei denen ich nie gedacht hätte, dass er die mitnimmt, wurden einwandfrei erkannt. Das Abstandsradar ist ein nettes Spielzeug, meiner Meinung nach ohne einen Brems- und Beschleunigungsassistent aber nicht wirklich notwendig und keine sinnvolle Information, insbesondere da der Abstand nur in Sekunden und nicht zusätzlich in Metern gezeigt wird. Spurhalteassistent schön, braucht der talentierte Fahrer aber natürlich nicht ;) Das Navi 600 ist natürlich ein bewährtes System, wobei ich gerne einen zentralen Bedienknopf auf dem Mitteltunnel hätte (siehe Insignia) und es mittlerweile schon deutlich bessere Systeme gibt, insbesondere was den Bildschirm bzw. seine Auflösung und die Einbindung von anderen Medien angeht (TV, Filme abspielen, Festplatte…).

Zu bemängeln sind, wie gesagt, eigentlich nur die mittlerweile leider typischen Sachen: Der Wagen ist sehr voluminös und kann die äußere nicht 100%ig in innere Größe umsetzen, auch wenn es hier keineswegs an Platz mangelt. Er wirkt, wenn man darin sitzt und ihn parken soll, deutlich größer als ein dreitüriger Kompakter. Dem Getriebe fehlt es, auch nach wie vor Opel-typisch, an Feinschliff. Das finde ich besonders erstaunlich, da GM ja in Straßburg Getriebe für BMW fertigt, aber in seinen Eigenmarken es nicht schafft, ebenso gute Schaltboxen anzubieten, die durch kurze Schaltwege und ruckfreie Gassen glänzen. Der Motor geht trotz der hohen Papierleistung als eine Nummer kleiner durch, vorallem, da die oberen Gänge mal wieder zu lang übersetzt wirken und es ihm so an Elastizität und Souveränität mangelt. Zum Abschluss des negativen Kritikteils will ich eben die zwei Verarbeitungsmängel nicht unerwähnt lassen, die ich sehr ärgerlich finde. Einerseits war das Ablagefach hinter der Schaltkulisse nicht richtig eingebaut worden, sodass man von den Sitzen aus in das Innenleben des Centerstack schauen konnte (was wahrscheinlich bei der Firma SCR passiert sein dürfte) und zum zweiten unschön wellig verlaufende Nähte am Beifahrersitz und große Unebenheiten mit solchen rauhen Stellen im Leder selbst (was wahrscheinlich bei der Firma Lear passiert sein dürfte) – sollte nach 66 km nicht sein. Ist mir unerklärlich, wie man solche Autos rausschicken kann.

Positiv bleiben eine unschlagbare Optik aus jeder Perspektive, ein Cockpit, welches ich als relativ fahrerorientiert empfinde, da es einen gut „umschlingt“, ein granatenstarkes Fahrwerk, welches zu einem echten Fahrerlebnis beiträgt und das Auto nicht nur gut beherrschbar sondern auch sehr schön fühlbar/erfahrbar macht, also tolle Rückmeldung bietet, die man aber nicht als nervig oder Mangel an Komfort empfindet. Zu keiner Zeit habe ich mir einen Allradantrieb vermisst, da weder das alte Lenkradzerren, noch das frühe Untersteuern in der selben Form vorhanden sind. In diesem Bereich fand ich den GTC auch deutlich toller zu fahren als einen Scirocco 2.0 Turbo, den ich auch gut kenne, der aber natürlich deutlich stärker auf der Brust ist.

Mit dem passenden Triebwerk vorne drin, welches der 1,6 Turbo für mich leider nicht ist, ein echter Fünf-Sterne-Wagen - preislich dann auch so schon zu Recht sehr selbstbewusst.

 

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Punktlandung! Exakt die hier beschriebenen Kritikpunkte `Motorisierung´und `Verarbeitung´ haben dazu bewogen, noch ein Jahr mit der Bestellung zu warten und lokalpatriotisch die Interimslösung ZT zu ordern.

Klasse Bericht - Herzlichen Dank

Edi10

am 7. Dezember 2011 um 7:10

Die schlechte Verarbeitung der Sitze ist mir bei mehreren Fahrzeugen bei unterschiedlichen Händlern auch schon aufgefallen!!!

Schade eigentlich, dass Opel aus der vergangenen Zeit mit dem J immer noch nicht gelernt hat...

Hi,

klasse Bericht!

So etwas wünscht man sich von mancher Autozeitung ;-)

Gruß

velu24de

...... schöner, augenscheinlich auch objektiver Fahr-/erlebnisbericht!

Den 1.6l Turbo habe ich aktuell im H-GTC und bin sehr zufrieden, auch mit der Leistungsentfaltung.

Die Umstellung auf Euro 5 scheint ihm etwas Temperament genommen zu haben, das Gewicht des J-GTC wird auch seinen Beitrag leisten.

Ich hoffe, mit der Irmscher-Box gegensteuern zu können.

Themenstarteram 8. Dezember 2011 um 7:55

Zitat:

Original geschrieben von ersttaeter

...... schöner, augenscheinlich auch objektiver Fahr-/erlebnisbericht!

Den 1.6l Turbo habe ich aktuell im H-GTC und bin sehr zufrieden, auch mit der Leistungsentfaltung.

Die Umstellung auf Euro 5 scheint ihm etwas Temperament genommen zu haben, das Gewicht des J-GTC wird auch seinen Beitrag leisten.

Ich hoffe, mit der Irmscher-Box gegensteuern zu können.

Wie geschrieben, der Motor ist auch für mich ein "alter Bekannter" aus dem Corsa und gibt dort ein ganz anderes Bild ab.

Selbes gilt mit Sicherheit im Astra H.

Doch der J ist eben wieder noch massiger/schwerer geworden, am Motor hat sich jedoch nix geändert.

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