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Fahrradtraining von Kindern auf öffentlichen Straßen
Moin Leute,
ich wohne in in einem verkehrsberuhigten Gebiet mit Tempo 30 - Zone davor, wo wegen der Nähe zu einer Grundschule desöfternen Fahrradtrainings der Kinder stattfinden. So etwas haben meine seinerzeit auch mitgemacht, es ist sehr nützlich und sinnvoll. So weit, so gut.
Was mir aber in den letzen Jahren auffällt, ist, daß die Kinder im Schnitt entweder überhaupt nicht mehr Fahrrad fahren können oder viel zu früh auf die Straße geschickt werden. Und das sich die beaufsichtigen Eltern immer wichtiger vorkommen und zuweilen quasi den Verkehr lenken. Das ist auf dem Schulhof ok, aber Training in der Praxis heißt doch unter realistischen Bedingungen.
Wie sind Eure Erfahrungen ?
Anlaß für diesen Thread ist diese Begebenheit, wie sie mir auch hätte passieren können: Ein Auto fährt mit Abstand und Schrittempo hinter einem Kind her. Dieses hält mitten auf einer Kreuzung (wie gesagt Wohngebiet, aber schon angrenzender Tempo 30-Bereich) an und weiß offensichtlich nicht, wie es sich verhalten soll. Der Autofahrer wartet dahinter. Dann beginnt das Kind länger mit einem der beiden Erwachsenen zu sprechen, es sieht so aus, als ob ihm die Kreuzung erklärt wird. Der Autofahrer wartet noch ein bisschen und überholt dann vorsichtig und möchte geradeaus weiterfahren, als er von den beiden Ewachsenen beschimpft, fast bedroht wird. Der Vorhalt: Nicht seine Fahrweise sondern der Umstand, daß er das stehende Kind überholt habe.
Wie seht Ihr das ?
Beste Antwort im Thema
Ich wäre auch gefahren, man kann dem Kind auch auf dem Fußweg alles weitere erklären. Die Aufsichtspersonen haben auch keinen Verkehr zu regeln.
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24 Antworten
Ich wäre auch gefahren, man kann dem Kind auch auf dem Fußweg alles weitere erklären. Die Aufsichtspersonen haben auch keinen Verkehr zu regeln.
Schließe mich da meinem Vorredner an.
Bei mir gabs früher in der Grundschule sogar ne Fahrrad-Fahrschule in einem eingegrenzten Übungsgelände, mit Verkehrsschildern, Hügeln, Einbahnstraßen, etc. - durchgeführt von 2 Polizisten.
Mehrere Fahrtrainings, Theorieunterricht und Topanschauliche Erklärungen (Melone ohne und mit Helm aus dem Fenster geworfen,...)
Gibt es denn sowas nicht mehr? Oder lernen nur die Kinder vom Dorfe solche Sachen?
Hab da nen tollen Wimpel und nen Aufkleber fürs FAhrrad bekommen
http://www.verkehrswacht-nuernberg.de/aktionen/aktionen2.html
Vorher hätte ich auch geduldig gewartet, aber ganz ehrlich gesagt, wenn was mitten auf der Kreuzung steht und sich nicht bewegt hätte ich auf die Hupe gehauen. (sowas gehört zum reallen Lernprozeß mit dazu)
Vollkommen bewußt das gleich eine verbale Konfrontation mit den Eltern folgen würde.
Mitten auf der Kreuzung einfach stehen bleiben und nichts machen - man, dafür hätte ich ein paar in den Nacken bekommen
Gehört zur Verkehrserziehung auch dazu, wenn anhalten dann ganz rechts am Rand und ggf. auf den Bürgersteig schieben. Und nicht einfach mitten auf einer Kreuzung. Was machen die Kinder nur wenn keine Erwachsenen da stehen? Mitten auf der Kreuzung anhalten und und nach Mami rufen?
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
...
Zitat:
Was machen die Kinder nur wenn keine Erwachsenen da stehen? Mitten auf der Kreuzung anhalten und und nach Mami rufen?
Genau das meine ich ja mit der zunehmenden Unsicherheit bei Kindern auf dem Fahrrad. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, daß zumindest in städtischen Bereichen heute nur noch für das / beim Fahrradtraining Fahrrad gefahren wird und davor und danach wieder "Taxi Mama" in Aktion tritt.
Zitat:
Zitat:
Original geschrieben von Manitoba Star
Zitat:
Genau das meine ich ja mit der zunehmenden Unsicherheit bei
Kindern auf dem Fahrrad.Erwachsenen hinterm Steuer .....
Zitat:
Original geschrieben von JOE 666
Genau das meine ich ja mit der zunehmenden Unsicherheit bei
Kindern auf dem Fahrrad.Erwachsenen hinterm Steuer .....
Bleibt das aus? Die Kindern lernen es schon so - oder nicht besser -, warum sollten sie mit 18 und dem Führerschein jetzt plötzlich vernünftig werden?
Diese Geschichte hätte sich auch in meinem Viertel abspielen können. Learning by doing ist ja lobenswert, aber wenn den Kleinkindern nicht schon vorher grundsätzliche Dinge den Verkehr betreffend von den Eltern vermittelt werden, kann das nur zum Zoff mit den Anrainern führen.
Im übernächsten Nachbarhaus gibt es so einen Fünfjährigen, der die Angewohnheit hat, ohne elterliche Aufsicht vor den im Schritttempo dahin schleichenden Autos in Schlangenlinien herzufahren. Ihn zu überholen getraut sich niemand. Sein Vater ist unfähig, seinem Filius beizubringen, bei Annäherung eines Autos doch an den Straßenrand zu fahren und abzuwarten, bis das Fahrzeug vorbei ist. Die anderen Kinder schaffen das doch auch! Zudem ist der Vater des Kleinen äußerst dünnhäutig und so bleibt die Situation wie sie ist: Alarmstufe 1 wenn der Kleine auf der Straße radelt.
Zitat:
Original geschrieben von Manitoba Star
Der Vorhalt: Nicht seine Fahrweise sondern der Umstand, daß er das stehende Kind überholt habe.
Wie seht Ihr das ?
Es hängt meiner Meinung nach ein Stück vom Alter des Kindes ab. Trotzdem: der Fahrer hat angehalten, Kontakt aufgenommen und offenbar ohne Gefahr für das Kind überholt. Geht i.O.
Kinder sind in ihrem Verhalten grundsätzlich als nicht kalkulierbar anzusehen, dem muss ich mich als Erwachsener anpassen.
Bei Kindern habe ich Null Probleme damit, dass sie unsicher im Verkehr unterwegs sind, Rücksichtnahme auf die Schwächeren steht in der StVO, aber nicht aktive Verkehrserziehung durch Stärkere. Dafür gibt es Erziehungsberechtigte. Die sind aber genausowenig zuständig für die aktive Verkehrserziehung von erwachsenen Teilnehmern am Straßenverkehr, da schiessen Eltern gerne über ihrer Kernkompetenz hinaus.
P.S. Ich hatte nie ein Taxi Mama, in der Grundschule gab es Verkehrsunterricht, Wimpel, fertig. Das kalte Wasser auf realen Straßen war früher - meiner Beobachtung nach - nicht so kalt wie heute. In der Stadt wird sehr schnell und rücksichtslos gefahren, darin sehe ich lebensbedrohliche Gefahren für Kinder. Eltern und Schulen sind gefordert, nicht aber mit überzogenen Anschuldigungen an sich korrekt verhaltenen Autofahrern.
Wo kämen wir denn hin, wenn sich der Verkehr an den langsamsten Teilnehmern orientiert. Es geht um den Verkehr aller, der muss fließen und ein Kind lernen, sich dem einzuordnen. Auch in Tempo 30 Zone. Diese als Trainingsraum zu mißbrauchen sehe ich kritisch. Aber so spielt das Leben, Kinder schaffen das eigentlich immer, sich einzufinden, etwas Geduld vorausgesetzt. Gerade den Autofahrern täte es gut, einfach mal den Fuß vom Gas zu nehmen.
Ich sehe eine ähnliche Entwicklung in der 30er Zone meiner Eltern, wobei dort früher 50 war und die Strassen dementsprechen breit sind. Immer noch herscht dort reger Verkehr und kaum jemand fährt dort 30. Ich werde sogar des öfteren wild gestikulierend mit mind 70 überholt wenn Mami die Kleinen im Porsche Cayenne zum Spielen fährt. Selbst aber wird den Kindern gesagt, dass sie auf der Strasse spielen können, als wäre es eine Spielstrasse. Dort werden Tore aufgebaut, mit fernfesteuerten Autos Rennen gefahren, Skateboard gebrettert etc. AB und an kann es im Sommer dann auch mal passieren, dass man mit einem Wassergewehr bei offenen Fenster mal klatschnass gespritzt wird und sich zu Tode erschreckt. Falls jemand meinen Beitrag vor ein paar Wochen gelesen hat sind die dann auch die Kinder, die mit selbstgebastelten 30er Schildern zwischen Autos auf die Strasse springen.
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Im übernächsten Nachbarhaus gibt es so einen Fünfjährigen, der die Angewohnheit hat, ohne elterliche Aufsicht vor den im Schritttempo dahin schleichenden Autos in Schlangenlinien herzufahren.
Der hat allein altersmäßig nichts auf der Straße verloren...
Zitat:
Original geschrieben von Manitoba Star
Der Autofahrer wartet noch ein bisschen und überholt dann vorsichtig und möchte geradeaus weiterfahren, als er von den beiden Ewachsenen beschimpft, fast bedroht wird. Der Vorhalt: Nicht seine Fahrweise sondern der Umstand, daß er das stehende Kind überholt habe.
Wie seht Ihr das ?
Da sucht jemand einfach Streit. Ob das nun ein besoffener ist der rumpöbelt oder sowas, ist im Endeffekt egal.
Am besten ignorieren und weiterfahren, ggf. zurückpöbeln/drohen.
Ich würd mir da nicht allzuviel Gedanken machen, die leute in Deutschland sind nunmal gerne streitsüchtig.
Meine Meinung:
Einfach ruhig bleiben.
Wir waren doch alle mal klein und saßen das erste Mal auf dem Fahrrad.
Was spricht denn dagegen zu warten bis das Kind weiterfährt?
So eilig kann man das gar nicht haben, dass es nun auf 30 Sekunden mehr oder weniger ankommt.
Auch ein langsames Überholen kann ein kleines Kind, für welches die Situation sowieso schon Stress pur ist, noch weiter verunsichern.
Ich für meinen Teil stelle in solchen Situationen (gibt´s auf dem Dorf ja öfter ) den Motor ab und warte.
So erspart man jedem Einzelnen den Stress.
P.S.: Die Fahrradtrainings mit der Rennleitung scheinen wirklich seltener geworden zu sein
In der Straße, in der ich aufgewachsen war, war früher Tempo 50. Dann kam die 30-Zone. Später wurde die Einfahrtserlaubnis schrittweise zurückgefahren (durch Abbiegeverbote etc.), da die Strecke oft als abkürzende Umgehung für eine viel befahrene Kreuzung herhalten musste. Die Lebensqualität hat sich dadurch massiv erhöht. Kinder spielen auf der Straße, bemalen die Straße mit Kreide, fahren Fahrrad etc. Natürlich ist deshalb als Autofahrer kein ideales Durchkommen mehr, aber wenn man dann doch mal durch die Straße fährt, springen die Kinder kurz zur Seite und lassen einen durch. Für mich ist das ein gesundes Zusammenleben zwischen Mensch und Auto.
Ich leiste als Autofahrer gerne meinen Beitrag dazu, dass Kinder wieder draußen spielen, anstatt vor dem Fernseher oder Computer zu hocken. Wenn es mich nur ein paar Sekunden meiner kostbaren Zeit kostet (z.B. durch Anhalten oder Langsamfahren), ist das gut investiert.