Fahrverhalten vom W124 bei Laub, Schnee, Eis und Regen in Bezug auf Grenzsituationen!
Moin!
Da meld ich mich mal wieder .
Natürlich NICHT weil wir ein Problem haben - fahren ja ein W124 .
Zur Frage:
Hatte letzens eine Diskussion über den W124 und Sicherheit.
Die Diskussion 124 gegen Golf gabs ja schon.
Meine Frage:
Ich bremse voll. Was wird passieren? ( Außer negativer Beschleudnigugn ) - rutschen, ausbrechen, schleudern, oder einfach nur abbremsen?
Vollbremsung:
1. Laub
2. Schnee
3. Eis
4. Kurve ( mit Regen, Laub oder Schnee )
5. Bei Regen
6. Allgemein bei normalen Beschaffenheiten ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Wenn das Fahrzeug ausbricht, wann?
Unser W124 hat ja ABS - aber weder ESP, BAS noch ASR.
Von daher meine Frage - kann ich auch bei den oben genannten BEschaffen heiten voll reinhauen - ohne Angst zu haben - das Fahrzeug bricht nicht aus?
Und wenn das Auto ESP hätte, ist das ja noch keine Grantie, das dass Fahrzeug nicht ausbricht/ausbrechen könnte, oder?
Würde mich um Antworten freuen!
mfg
Beste Antwort im Thema
Zu deiner Frage ist es so, dass es grundsätzlich davon abhängt, ob du dich in einer Kurve befindest oder nicht.
Wenn nicht:
Vollbremsung:
1. Laub
Nix, das ABS geht rein und das Auto wird nicht wirklich langsamer, wie jedes moderne Auto auch, außer du hast ne Version mit Anker oder so.
2. Schnee
Nix, der bremst genau wie jedes moderne Auto auch.
3. Eis
Der fährt genau wie jedes moderne oder ältere Auto auch hin, wo er will.
Gummireifen funktioniere auf Eis nicht wirklich, so dass Änderungen in der Richtung oder Fahrgeschwindigkeit fast nicht möglich sind. Da hilft auch kein ESP, sondern nur Spikes.
4. Kurve ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Nichts. Das Auto wird n bisschen Bremsen und von der Fahrwerksauslegung wird nichts passieren.
Außer, du fährst die Kurve schon von vorn herein zu schnell an, dann fährst du natürlich grade durch, aber das hat jetzt nix mit Bremsen zu tun.
5. Bei Regen
Bremst? Was soll er sonst tun?
6. Allgemein bei normalen Beschaffenheiten ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Bremsen....
Ein Rad nimmt Kräfte von allen Seiten auf.
Das kann es nur bis zu einem gewissen Punkt, so lange wie es sich dreht. In dem Moment wo es blockiert, rutscht es.
Ein rutschendes Rad kann den Wagen nicht mehr seitlich führen.
Wenn du also z.B. die Handbremse durchziehst, bis die Hinterräder blockieren, dann verzögert der Wagen zwar stark, aber er wird hinten nicht mehr seitlich geführt, bricht also hinten aus. In einer Kurve hat das unschöne Folgen.
Passiert dies nun mit allen 4 Rädern, dann bewegt sich das Auto gradeaus. Dies hat in Kurven zu folge, dass du grade durch die Kurve nen Abflug machst.
Die Frage wie viele Assistenzsysteme man braucht ist in erst Linie davon abhänig, wie viel Auto man fahren kann.
Gehört man zu den Frauen, welche sobald es gefährlich wird beide Hände vors Gesicht nehmen und laut schreien, ist es schlecht, dagegen gibt es noch nichts.
Wenn man Auto fahren kann, dann bremst man auch voll an, lässt beim ersten Quietschen leicht nach und dann muss man eben sehen.
Dazu muss man natürlich Übung haben, denn, der Normalfahrer ist spätestens wenn er dann voll auf dem Pedal steht und das Auto anfängt, was komisches zu machen, überfordert.
Befindet man sich dabei in einer Kurve und bremst voll, geht der Wagen grade durch. Jetzt muss man die Bremskraft reduzieren und den Wagen wieder auf den richtigen Kurs lenken. Gegebenenfalls sind die Seitenführungskräfte durch vollständiges Lösen der Bremse wieder komplett her zu stellen, in der Zeit kann man natürlich nicht bremsen.
Muss man einem Hinderniss ausweichen, bremst man voll um die Blockiergrenze rum bis vor das Hindernis, löst dann die Bremse und lenkt mit vollen Seitenführungskräften drumherum.
Damit einem das Heck nicht ausbricht, kann man dabei die Automatik auf N stellen oder die Kupplung durchtreten und unmittelbar hinter dem Lenkmannöver wieder bremsen.
Ist es eine leichte Kurve, oder unterschiedlicher Fahrbahnbelag, dann muss man die Bremse wieder ggfls. leicht lösen, um Seitenbewegungen des Fahrzeuges aus zu gleichen.
Fährt man zu schnell in eine Kurve, dann kann man das Auto meist mittels eines Bremsschlages wieder einfangen. Dabei tritt man voll auf die Bremse, wobei das Fahrzeug natürlich "ausbricht", bzw. sich grade durch die Kurve bewegt. In der Zeit baut man dann bis zum Fahrbahnrand Geschwindigkeit ab und das sollte dann reichen, um den Rest der Kurve in größerem Radius bei niedrigerer Geschwindigkeit weiter zu fahren.
Soviel zu kleinen Theorie des Autofahrens.
Weil das Vorgänge sind, die im Straßenverkehr sehr selten sind und auch kein lieschen Müller aufm Weg zum Kindergarten begegnen, sind durchschnittliche Autofahrer damit natürlich überfordert und bekommen sowas nicht hin. Deshalb übernimmt die Elektronik in modernen Autos immer öfters das Fahren.
Beim W124 wurde schon oft das ABS verbaut. Das ABS verhindert das blockieren der Räder, damit Bremsplatten an den Reifen und ermöglicht es, dass Fahrzeug weiter zu lenken.
Du kannst also in allen Fahrsituationen voll drauf treten bis ins ABS und weiter lenken. In Kurven bricht er dabei nicht aus, die Reifen gehen bei langen Vollbremsungen aus hohen Geschwindigkeiten nicht kaputt, und das Fahrzeug bleibt vollständig lenkbar.
Aus dem ABS entwickelte Bosch das ASR.
Die Antischlupfregelung war beim Herrn Mercedes nötig, um die großen Motorleistungen die Anfang der 90er aufkamen, auch für den Durchschnittsautofahrer beherrschbar auf die Straße zu bekommen. Das Problem ist, das der Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges recht träge reagiert. Wenn du also bei z.B. einem 500E mit abgeschaltetem ASR hingehst und gibst in einer Kurve zu viel Gas, dann geht er hinten raus und ist für den Durchschnittsautofahrer verloren. Schon wenn du mit leicht angeschlagenen Vorderrädern auf feuchter Straße beim nem 300E voll drauftrampelst, dreht der sich einmal komplett um den Ampelmasten.
Die Leistung wuchs Anfang der 90er bei Mercedes so an, dass man sich bei den 6 und 8-Zylindern gedanken machen musste, dass sich die Kundschaft damit tot fährt. Dafür ist ASR, es lässt nur so viel Kraft auf die Antriebsräder, dass diese nicht durchdrehen und so die Seitenführung des Kraftfahrzeuges weiter sicherstellen können.
Das ASR war im Prinzip ein ABS welches in der Lage war, neben den Vorderrädern die Hinterräder einzeln an zu bremsen und so die Motorleistung ab zu bremsen. (Diese wurde nebenbei dann auch noch elektronisch abgeregelt, aber das ist jetzt n anderes Thema). Ingenieure kamen nun auf die Idee, dass man die im ASR vorhandenen Systeme eigentlich durch einfache Änderung so abrichten könnte, dass man damit die Räder welche ja schon Hardwaremäßig sowieso einzeln anbremsbar waren, so abbremst, dass man damit Autos die in einer Kurve den Bremsbereich überschritten haben, einbremsen kann.
So entstand das ESP. Wenn du nun in einer Kurve gehst und bist zu schnell, dann kann das Fahrzeug knapp jenseits des normalen Grenzbereiches in dem es ausbricht, durch gezielte Bremseingriffe auf einzelner Räder wieder eingefangen werden. So entstand das ESP.
Das ESP hat aber auch nur eine Schmale Bandbreite in der es dir weiter hilft, wenn wenn du viel zu schnell in eine Kurve fährst, fliegst du raus. Egal ob mit oder ohne oder irgendwas, da hilft dann hinterher bestenfalls noch der Airbag.
Dann warfen die Systeme aber weiterhin Problem auf.
Beim Bremsen auf unterschiedlichem Fahrbahnbelag links/rechts neigt das Auto dazu, auf einer Seite stärker zu verzögern. Dadurch entsteht eine leichte Drehbewegung, welche mann durch gegenlenken ausgleichen muss. Da der Durchschnittautofahrer damit Probleme zu haben scheint, nutzt man mitlerweile Lenkassistenten. Das ist im Prinzip eine Softwarelösung in der elektrischen Servolenkung welche dann bei einer Vollbremsung selbstständig gegenlenkt.
Das nächste Problem war, dass viele Leute gar nicht in der Lage waren, selbst voll zu bremsen. Der Durchschnittsautofahrer ist also sprichwörtlich zu blöde, selbst voll auf ein Bremspedal zu trampeln. Deswegen gibt es Bremsassistenten, welche dann erkennen sollen, dass voll gebremst werden will und das machen die dann. Wenns so funktioniert.
Damit kann ein Auto alleine bremsen, lenken, gasgeben und gas wegnehmen, etc. Es macht also das, was man der Durchschnittsfahrer heute nicht mehr kann.
Dann kommen dazu natürlich noch die anderen 1000 Dinge die man für den heutigen DAU (Dümmsten Anzunehmenden User) braucht.
Im 124er fing man mit dem Quatsch schon an.
Den Motor kann man nicht mehr starten, wenn der Wählhebel nicht auf P oder N steht. Ist totaler Blödsinn, weil, hat früher auch keiner gebraucht. Wenn man in Kadett den Wagen auf D anhat, fährt er los, merkt man sofort und tritt halt auf die Bremse.
Bei manchen Autos kann man auch nur starten, wenn man die Bremse tritt, bei unseren den Wählhebel nur bei getretener Bremse aus P lösen und den Autoschlüssel nur auf P mitnehmen. Es erinnert durch ein PIEEEP daran, dass man das Licht angelassen hat, neue Autos bedienen die Parkbremsfunktion selbstständig...
Sie passen auf, das man nicht einschläft, die Spur nicht verlässt, keine Unfälle baut, etc. p.p.
Ist eigentlich alles Quatsch der es ermöglicht, Leuten die es eigentlich nicht Können schneller zu fahren. Mit nem Manta GSE käm keine Blondiene auf die Idee, in ner Autobahnauffahrt im 2. Gang voll drauf zu treten. In nem S500 kein Problem, ASR kümmert sich um den Rest.
Im Prinzip ist das alles dafür da, Leuten die nicht Autofahren können zu ermöglichen, viel zu schnelle Autos zu bewegen ohne drüber nachdenken zu müssen, was man da eigentlich tut, denn das macht heute die Elektronik.
Meine Mädels jedenfalls fahren seit Jahren alle so kleinwagen die das alles nicht drin haben (Corsa, Tigra, Polo, etc.) und haben alle noch keine Unfälle gebaut.
Mach dir ruhig mal ernsthafte Gedanken um ein Fahrsicherheitstraining.
Und das bitte mit dem W124...
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18 Antworten
Solltest du beim Bremsen nicht voll einlenken oder ähnliche Späße machen sollte jedes halbwegs vernünftige Auto mit ABS in der Spur bleiben. Drauftreten und je nach Untergrund kommt er mehr oder weniger rutschend zum stehen. Genau das ist ja der Vorteil am ABS...man kann einfach voll drauflatschen und es passiert nicht viel.
Bis ein Auto ausbricht dauert es (es sei denn man provoziert es in dem man in der Kurve auf Schnee o.Ä. Gas gibt...aber auch nur beim Hecktriebler)...ansonsten rutscht er über die Vorderachse.
Das alles zu beschreiben hat eh wenig Sinn da jeder sein Auto mehr oder weniger "fühlen" kann...bzw. gar nicht fühlen kann ...hängt auch damit zusammen wie gut/lang du schon Autofährst, was für Reifen du hast etc, etc, etc.
Ich empfehle dir mal ein Fahrsicherheitstraining mit dem Auto zu machen, da lernst du alles kennen. Alternativ kannst du ja mal fernab der Straße selbst testen (auf eigenes Risiko!)
MfG
Moin!
Na da bin ich beruhigt - ist halt die Frage - wann bricht es aus.
Und dann: In wie weit würde ESP helfen ( ist ja für CLK und S interessant, welche ich auch fahre ).
Wie ich auf das Thema kam:
Letzens schön im nassem und rutschigem Gras gefahren - ging leicht runter, breiter "GRasweg". Ich einfach mal schön fest (!) in die Bremse - ABS sprang an und man merkte richtig, wie es regelte ( nicht nur im Fuß - man hörte und spürte die Reifen ). Bremste sofort und sicher ab.
Bei der S ( vollbeladen im Urlaub ) musste ich schon mehrmals fest reindrücken (!). Gefühlt war der rechte Fuß auf dem Bodenblech - wobei da noch lang nichts passierte - mit ABS.
Wobeis hier ja auch um den W124 geht - also das ABS funktioniert .
Villeicht kann ja noch jemand was hier zu beitragen!
mfg
Zu deiner Frage ist es so, dass es grundsätzlich davon abhängt, ob du dich in einer Kurve befindest oder nicht.
Wenn nicht:
Vollbremsung:
1. Laub
Nix, das ABS geht rein und das Auto wird nicht wirklich langsamer, wie jedes moderne Auto auch, außer du hast ne Version mit Anker oder so.
2. Schnee
Nix, der bremst genau wie jedes moderne Auto auch.
3. Eis
Der fährt genau wie jedes moderne oder ältere Auto auch hin, wo er will.
Gummireifen funktioniere auf Eis nicht wirklich, so dass Änderungen in der Richtung oder Fahrgeschwindigkeit fast nicht möglich sind. Da hilft auch kein ESP, sondern nur Spikes.
4. Kurve ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Nichts. Das Auto wird n bisschen Bremsen und von der Fahrwerksauslegung wird nichts passieren.
Außer, du fährst die Kurve schon von vorn herein zu schnell an, dann fährst du natürlich grade durch, aber das hat jetzt nix mit Bremsen zu tun.
5. Bei Regen
Bremst? Was soll er sonst tun?
6. Allgemein bei normalen Beschaffenheiten ( mit Regen, Laub oder Schnee )
Bremsen....
Ein Rad nimmt Kräfte von allen Seiten auf.
Das kann es nur bis zu einem gewissen Punkt, so lange wie es sich dreht. In dem Moment wo es blockiert, rutscht es.
Ein rutschendes Rad kann den Wagen nicht mehr seitlich führen.
Wenn du also z.B. die Handbremse durchziehst, bis die Hinterräder blockieren, dann verzögert der Wagen zwar stark, aber er wird hinten nicht mehr seitlich geführt, bricht also hinten aus. In einer Kurve hat das unschöne Folgen.
Passiert dies nun mit allen 4 Rädern, dann bewegt sich das Auto gradeaus. Dies hat in Kurven zu folge, dass du grade durch die Kurve nen Abflug machst.
Die Frage wie viele Assistenzsysteme man braucht ist in erst Linie davon abhänig, wie viel Auto man fahren kann.
Gehört man zu den Frauen, welche sobald es gefährlich wird beide Hände vors Gesicht nehmen und laut schreien, ist es schlecht, dagegen gibt es noch nichts.
Wenn man Auto fahren kann, dann bremst man auch voll an, lässt beim ersten Quietschen leicht nach und dann muss man eben sehen.
Dazu muss man natürlich Übung haben, denn, der Normalfahrer ist spätestens wenn er dann voll auf dem Pedal steht und das Auto anfängt, was komisches zu machen, überfordert.
Befindet man sich dabei in einer Kurve und bremst voll, geht der Wagen grade durch. Jetzt muss man die Bremskraft reduzieren und den Wagen wieder auf den richtigen Kurs lenken. Gegebenenfalls sind die Seitenführungskräfte durch vollständiges Lösen der Bremse wieder komplett her zu stellen, in der Zeit kann man natürlich nicht bremsen.
Muss man einem Hinderniss ausweichen, bremst man voll um die Blockiergrenze rum bis vor das Hindernis, löst dann die Bremse und lenkt mit vollen Seitenführungskräften drumherum.
Damit einem das Heck nicht ausbricht, kann man dabei die Automatik auf N stellen oder die Kupplung durchtreten und unmittelbar hinter dem Lenkmannöver wieder bremsen.
Ist es eine leichte Kurve, oder unterschiedlicher Fahrbahnbelag, dann muss man die Bremse wieder ggfls. leicht lösen, um Seitenbewegungen des Fahrzeuges aus zu gleichen.
Fährt man zu schnell in eine Kurve, dann kann man das Auto meist mittels eines Bremsschlages wieder einfangen. Dabei tritt man voll auf die Bremse, wobei das Fahrzeug natürlich "ausbricht", bzw. sich grade durch die Kurve bewegt. In der Zeit baut man dann bis zum Fahrbahnrand Geschwindigkeit ab und das sollte dann reichen, um den Rest der Kurve in größerem Radius bei niedrigerer Geschwindigkeit weiter zu fahren.
Soviel zu kleinen Theorie des Autofahrens.
Weil das Vorgänge sind, die im Straßenverkehr sehr selten sind und auch kein lieschen Müller aufm Weg zum Kindergarten begegnen, sind durchschnittliche Autofahrer damit natürlich überfordert und bekommen sowas nicht hin. Deshalb übernimmt die Elektronik in modernen Autos immer öfters das Fahren.
Beim W124 wurde schon oft das ABS verbaut. Das ABS verhindert das blockieren der Räder, damit Bremsplatten an den Reifen und ermöglicht es, dass Fahrzeug weiter zu lenken.
Du kannst also in allen Fahrsituationen voll drauf treten bis ins ABS und weiter lenken. In Kurven bricht er dabei nicht aus, die Reifen gehen bei langen Vollbremsungen aus hohen Geschwindigkeiten nicht kaputt, und das Fahrzeug bleibt vollständig lenkbar.
Aus dem ABS entwickelte Bosch das ASR.
Die Antischlupfregelung war beim Herrn Mercedes nötig, um die großen Motorleistungen die Anfang der 90er aufkamen, auch für den Durchschnittsautofahrer beherrschbar auf die Straße zu bekommen. Das Problem ist, das der Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges recht träge reagiert. Wenn du also bei z.B. einem 500E mit abgeschaltetem ASR hingehst und gibst in einer Kurve zu viel Gas, dann geht er hinten raus und ist für den Durchschnittsautofahrer verloren. Schon wenn du mit leicht angeschlagenen Vorderrädern auf feuchter Straße beim nem 300E voll drauftrampelst, dreht der sich einmal komplett um den Ampelmasten.
Die Leistung wuchs Anfang der 90er bei Mercedes so an, dass man sich bei den 6 und 8-Zylindern gedanken machen musste, dass sich die Kundschaft damit tot fährt. Dafür ist ASR, es lässt nur so viel Kraft auf die Antriebsräder, dass diese nicht durchdrehen und so die Seitenführung des Kraftfahrzeuges weiter sicherstellen können.
Das ASR war im Prinzip ein ABS welches in der Lage war, neben den Vorderrädern die Hinterräder einzeln an zu bremsen und so die Motorleistung ab zu bremsen. (Diese wurde nebenbei dann auch noch elektronisch abgeregelt, aber das ist jetzt n anderes Thema). Ingenieure kamen nun auf die Idee, dass man die im ASR vorhandenen Systeme eigentlich durch einfache Änderung so abrichten könnte, dass man damit die Räder welche ja schon Hardwaremäßig sowieso einzeln anbremsbar waren, so abbremst, dass man damit Autos die in einer Kurve den Bremsbereich überschritten haben, einbremsen kann.
So entstand das ESP. Wenn du nun in einer Kurve gehst und bist zu schnell, dann kann das Fahrzeug knapp jenseits des normalen Grenzbereiches in dem es ausbricht, durch gezielte Bremseingriffe auf einzelner Räder wieder eingefangen werden. So entstand das ESP.
Das ESP hat aber auch nur eine Schmale Bandbreite in der es dir weiter hilft, wenn wenn du viel zu schnell in eine Kurve fährst, fliegst du raus. Egal ob mit oder ohne oder irgendwas, da hilft dann hinterher bestenfalls noch der Airbag.
Dann warfen die Systeme aber weiterhin Problem auf.
Beim Bremsen auf unterschiedlichem Fahrbahnbelag links/rechts neigt das Auto dazu, auf einer Seite stärker zu verzögern. Dadurch entsteht eine leichte Drehbewegung, welche mann durch gegenlenken ausgleichen muss. Da der Durchschnittautofahrer damit Probleme zu haben scheint, nutzt man mitlerweile Lenkassistenten. Das ist im Prinzip eine Softwarelösung in der elektrischen Servolenkung welche dann bei einer Vollbremsung selbstständig gegenlenkt.
Das nächste Problem war, dass viele Leute gar nicht in der Lage waren, selbst voll zu bremsen. Der Durchschnittsautofahrer ist also sprichwörtlich zu blöde, selbst voll auf ein Bremspedal zu trampeln. Deswegen gibt es Bremsassistenten, welche dann erkennen sollen, dass voll gebremst werden will und das machen die dann. Wenns so funktioniert.
Damit kann ein Auto alleine bremsen, lenken, gasgeben und gas wegnehmen, etc. Es macht also das, was man der Durchschnittsfahrer heute nicht mehr kann.
Dann kommen dazu natürlich noch die anderen 1000 Dinge die man für den heutigen DAU (Dümmsten Anzunehmenden User) braucht.
Im 124er fing man mit dem Quatsch schon an.
Den Motor kann man nicht mehr starten, wenn der Wählhebel nicht auf P oder N steht. Ist totaler Blödsinn, weil, hat früher auch keiner gebraucht. Wenn man in Kadett den Wagen auf D anhat, fährt er los, merkt man sofort und tritt halt auf die Bremse.
Bei manchen Autos kann man auch nur starten, wenn man die Bremse tritt, bei unseren den Wählhebel nur bei getretener Bremse aus P lösen und den Autoschlüssel nur auf P mitnehmen. Es erinnert durch ein PIEEEP daran, dass man das Licht angelassen hat, neue Autos bedienen die Parkbremsfunktion selbstständig...
Sie passen auf, das man nicht einschläft, die Spur nicht verlässt, keine Unfälle baut, etc. p.p.
Ist eigentlich alles Quatsch der es ermöglicht, Leuten die es eigentlich nicht Können schneller zu fahren. Mit nem Manta GSE käm keine Blondiene auf die Idee, in ner Autobahnauffahrt im 2. Gang voll drauf zu treten. In nem S500 kein Problem, ASR kümmert sich um den Rest.
Im Prinzip ist das alles dafür da, Leuten die nicht Autofahren können zu ermöglichen, viel zu schnelle Autos zu bewegen ohne drüber nachdenken zu müssen, was man da eigentlich tut, denn das macht heute die Elektronik.
Meine Mädels jedenfalls fahren seit Jahren alle so kleinwagen die das alles nicht drin haben (Corsa, Tigra, Polo, etc.) und haben alle noch keine Unfälle gebaut.
Mach dir ruhig mal ernsthafte Gedanken um ein Fahrsicherheitstraining.
Und das bitte mit dem W124...
Moin!
Danke für den Klasse Beitrag!
Wieder mal was gelernt .
Vorallem die Enstehung mit ASR und ESP.
Erinnere mich daran, das es die 6 und 8ender schon alle Serie drinn haten und es für die 4er optinal gab .
Zu dem Fahrsicherheitstraining - währe mal ne gute Idee!
Lässt sich einrichten, denke ich.
mfg
Kurz und bündig:
Wer es nicht schafft ein Auto und gerade den 124 nicht auf der Straße zu halten ist einfach gesagt fehl am Platz.
Wozu all die kleinen helferlein?
Jeder schreit nach dem zuverlässigem un unkapputbarem Auto und solche haben das alles eben nicht. Was nicht da ist geht auch nicht kaputt. Ende.
fahrt doch einfach vorrausschauend und dann passiert auch nix.
Weiss nicht wozu man all den Blödsinn in einem Auto braucht.
beteibe selbst seit 30 Jahren Motorsport und hege und pflege nebenbei noch einen 124 ein 911 3,2 Ruf einen 500 fiat mit BMW Treibsatz fahre in Wald und flur einen Ford Ranger einen 540 I ( der all den Mist hat wozu auch immer) für den Alltag noch einen PT Cruiser CRD am Berg einen Kadett C GT/E und noch nie eine Situation gehabt, wo ich nacherd sagen musste man Ohne ESP ASR ASC oder wie all die komischen Dinger sich noch bezeichnen wollen wäre das wohl ins Auge gegangen.
Was ich damit sagen will, wer mit der Materie umgehen kann braucht den Mist nicht und ist eher froh das zeug nicht zu haben weil der Fahrspass im Vordergrund stehen soll und ich mich nicht von Bits un Bites regeln lassen möchte.
Wers ned schafft ohne die Helferlein eine Wumme ums Eck zu bringen soll sich halt nen Fiesta mi 50 PS bestellrn und schön brav aufm Pinsel stehn.
Wer sich wie unsereibns auf der Rennstrecke austoben kann muss es nicht im täglichem Leben auf der Straße tun und andere damit gefähren, was ich leider immer wieder feststellen muß und durch permanete Wachsamkeit auch des öfteren feststellen und ausmerzen muß, um mich und meine Famielie nicht zu gefährden, da scheinbar immer meht Autofahrer dem Glauben nachstehen die Elektronik wirds schon richten, aber auch der sind einfach Physikalische Grenzen gesetzt.
Beim 540 I wenn ich mein DSC ausschalte , macht der auch nur noch Rauch an der Hinterachse, dann einfach mal den rechten Fuß etwas lockerlassen und schon gehts wieder , und wenn ich halt ne Kurve anfahre mit so 140 und die verträgt nur 50 ist auch Mister DSC überfordert und es knallt halt. Oder wie oft überholt mich vor ner Kuppe ein Poloprolet mit seinen 90 PS und glaubt der König Deutschlands Straßen zu sein aber an den Motorradfahrer der vieleicht gerade hinter der Kuppe entgegen kommt denkt so einer nicht und löscht in Bruchteilen von Sekunden ein Famielienleben aus und das mit oder ohne ESP ASC DSC usw.
Grüße Joe Bleifuss.
ich war vor 2 jahren mit meiner alten kiste,230 te von 1988 mit abs und sonst nix beim fahrsicherheitstraining.es waren 2 neue mercedes mit bei.einmal kombi einmal coupe,glaube das waren 220 cdis.
egal wer von uns über 40 kmh im nassen kreisel war , hatte ausbrüche.bei 30 kmh im nassen plastersteinkreisle genauso.bremswege auch ähnlich.etc.
20 jahre unterschied und kein wirklicher beim fahren auf der strasse.und ich hatte billige gebrauchte 40 euro reifen,das set ! drauf mit 3-4 mm restprofil.
lohnt aber auf alle fälle so nen training zu machen.kann oft auch über die firma abgerechnet werden !
man lernt das eigene auto weitausbesser kennen.abs will ich nicht missen.der rest ist übertrieben,also esp etc.
Ich muss Mark mal wieder zu 100% zustimmen.
Seine Kernaussage ist ja im Prinzip dass diese ganzen elektronischen Helferlein dafür da sind, damit ansich zu dumme Menschen zu schnelle Autos fahren können, ohne dabei zur übermäßigen Gefahr für sich selber und ihre Umwelt zu werden.
In meinem Freundeskreis gibt es über diese ganzen Storys (wir sind ja alle 20, d.h jeder hat die richtige politische Meinung und das Recht gepachtet).
Interessantes Zitat aus dem letzten Winter: "Der Wagen ist gerutscht, trotz ABS!". Oder noch besser "Ich bin den Berg trotz ESP nicht hochgekommen".... Am allerbesten war aber folgende Situation: Neuschnee (ca 10 cm), teilweise Eis unterm Schnee, und ich fahre mit meinem damaligen 124er über eine zu den Seiten abschüssige Straße. Weils scheisse glatt war bin ich 25 gefahren, mehr ging nicht (Hinterachse ist im 4. Gang bei 40 bei Vollgas sehr elegant zur Seite geglitten). Mein Vordermann mit ESP war natürlich nach 1 Minute ausser Sichtweite und hat mich später gefragt "warum bistn so geschlichen?" "weils GLATT ist" "na mir macht das nichts, hab ja ESP"
Als Fahrer eines Heckgetriebenen Autos konnte ich mir natürlich nur mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen.
An die heutigen Fahrzeuge werden göttliche Anforderungen gestellt. Dass eine 25 Jahre alte E Klasse mit Automatischem Sperrdifferential absolut gesehen mehr Traktion hat als jedes mit ESP ausgestattete Fahrzeug ist dabei unerheblich geworden.
Die Fahrer dieser Autos fühlen sich sicher wie in Abrahams Schoß, und das verleitet natürlich nicht zur Vorsicht.
Ich hab was das Fahren bei Glätte angeht schon einschlägige Erfahrungen gemacht. Im Winter 09/10 habe ich auf einer abschüssigen Straße mit Neuschnee und Eisschicht darunter den T5 eines Kumpels mit unserer G Klasse abgeschossen. Ca 20 gefahren, und etwa 30 Meter vorher das Bremsen angefangen - half nix. Volle Möhre in seinen Kofferraum. Beim VW über 4.000 Euro Schaden, bei uns ne krumme Stoßstange. Trotzdem schockt sowas natürlich ziemlich arg.
Im Sommer darauf kaufte ich mir meinen E 220, den ich auch trotz eines sehr heftigen Winters ohne den geringsten Kratzer durch den Winter gebracht habe. Ich finde dass der W124 sich eigentlich bei schlechter Traktion für nen Hecktriebler relativ gut bewegen lässt, und trotzdem hatte ich den ein oder anderen "OHA" Moment.
Das fing im Oktober an, als es nach ca 2 Monaten mal wieder geregnet hat, und ich auf einer sehr stark gekrümmten Autobahnauffahrts-Kurve im 3. Gang bei 40 km/h Gas gegeben habe. Es folgte der Drift meines Lebens, den ich aber abfangen konnte.
Der Winter war natürlich ne harte Nummer, der Wagen hatte nur ABS und sonst keine Traktionshilfen. Das heißt im Klartext dass man nach 2 Tagen Schneefall erstmal ne Stunde buddeln muss bevor man auch nur ansatzweise aus einer Parklücke kommt. Die Steigfähigkeit ist mit Heckantrieb ebenfalls ziemlich begrenzt. Die Straße der ich wohne geht recht steil bergauf, und an einem der Sattelpunkte wohne ich. Nach Neuschnee ging es dann nachts nur mit viel Schwung und Stoßgebeten nach Hause.
Insgesamt ist mein 124er aber - abgesehen vom Rost - sehr gut übern Winter gekommen.
Mein 126er wird Schnee und Eis nicht zu Gesicht bekommen, dazu isser mir zu Schade. Aber auch hier ist es nicht besser. Neulich hats nach langer Zeit mal wieder geregnet, und das führt dann schon dazu dass es 325 NM quasi ab Leerlauf nicht so besonders schwer haben die Hinterachse zum durchdrehen anzuregen - trotz Anfahrens im 2. Gang.
Insgesamt bin ich aber froh, den automobilen Winter zu 75% mit Heckantrieb und zu 25% mit Allradantrieb zu erlernen. Das lehrt einem nämlich Ehrfurcht vor den Elementen, und vorallem die Erkenntnis dass weder ABS noch ESP die Traktion eines Autos erhöhen.
Man lernt einfach vorsichtig zu fahren und sich nicht auf Elektronische Helferlein zu verlassen.
Darum gibt es für Fahranfänger eigentlich kein besseres Auto als nen alten Hecktriebler mit ordentlich Leistung und ohne Traktionshilfen - die Angst des Fahrers siegt da immer.
Habe jetzt schon 2x mitansehen müssen, wie ein Auto bei trockener Straße in einer langgezogenen Kurve durch abbremsen (1x davon Katze) sich das Auto langsam immermehr aufschaukelte bis es mit qietschenden Reifen die Straße verließ.
Anscheinend versuchen die Fahrer das mit Gegenlenken in den Griff zu bekommen ....
wie verhält man sich da richtig ? - Gas geben wie beim Wohnwagengespann?
Ich finde das Fahrverhalten des 124ers sehr gutmütig, musste schon echt provozieren, dass der mal ausbricht.
Hier sieht man, wie man den 124er ins Schleudern bringt .
http://www.motor-talk.de/.../...d-verreisst-seinen-wagen-t3510453.html
Mein 95er hat ASR und ABS und die funktionieren so gut, das es mir schon manchmal langweilig wird.
Natürlich regeln modernere Systeme feinfühliger. Wie schon einige vor mir bemerkten, braucht ein geübter Fahrer nicht mehr als diese Autos schon bieten. Vorausschauendes Fahren ist eh besser als alle angebotenen Assistenzsysteme.
Eines meiner ersten Autos war ein Golf I mit dem 54 PS Diesel sowie einem Automatikgetriebe. Ganze 24 Sekunden auf 100 hat die Kiste gebraucht. Aber was soll ich sagen. Seit dieser Zeit kann ich auf der Landstraße sehr gut einschätzen, ob der Platz reicht und wie ich den Schwung mitnehme.
Ich wage zu bezweifeln, das heutige Fahranfänger mit Grenzsituationen klarkommen werden, wenn die Technik einmal versagt. Und die Physik kann man so schnell auch nicht überlisten.
Zitat:
Original geschrieben von W124-250D-KWG
Habe jetzt schon 2x mitansehen müssen, wie ein Auto bei trockener Straße in einer langgezogenen Kurve durch abbremsen (1x davon Katze) sich das Auto langsam immermehr aufschaukelte bis es mit qietschenden Reifen die Straße verließ.
Anscheinend versuchen die Fahrer das mit Gegenlenken in den Griff zu bekommen ....
Aufschaukeln sollten sich Autos die vom Fahrwerk her in Ordnung sind eigentlich überhauptnicht.
So ein Rausflug hat im Regelfall mehrere Ursachen.
Zum ersten mal waren sie zu schnell. Das ist eigentlich immer die Grundursache.
Dann haben sie mehr gelenkt als die Räder an Seitenführungskraft übrig hatten. Sämtliche Serien PKW untersteuern im Grenzbereich, so dass sie vorne gradeausrutschen.
Folgendes Beispiel:
Eine langgezogene linkskurve, rechts Leitplanke, links Gegenverkehr.
Meine Räder können bei einer Kurve mit gleicher Geschwindigkeit welche zum durchfahren einen Lenkeinschlag von 30° benötigt, wegen zu hoher Geschwindigkeit ab 25° keine Lenkkräfte mehr übertragen.
Das heist ich muss bei gegebener Geschwindigkeit 30° einlenken, bei 25° ist aber schon schluss und ab dann rutscht das Auto gradeaus.
Viele Leute gehen nun hin und lenken erst einmal von 30° auf 40°.
Das ist Blödsinn, weil auch durch mehr lenken sich am Fahrkurs nichts ändert. Die Karre rutscht weiter gen Leitplanke.
In diesem Falle wäre die erste Reaktion, auf 15 oder 20° zu wechseln. So kann man zwar die Kurve nicht durchfahren, aber es lenkt mehr als rutschende 35° und gewinnt Zeit bis zum Einschlag in die Leitplanke. Diese kann man dann für einen Bremsschlag nutzen, also einen kurzen, festen Tritt auf das Pedal um Energie ab zu bauen und anschließend kann man deutlich langsamer fahrend auf 35° lenken und den Wagen von der Leitplanke wegsetzen.
Die häufige Fehlreaktion ist, erst einmal auf 40° ein zu lenken, dann auf die Bremse zu latschen. Das funktioniert, aber man ist dann zügig bei der Geschwindigkeit wo die Räder vorne wieder packen und die vollen Lenkkräfte übertragen können. Jetzt fährt das Auto mit 40° Lenkeinschlag, was viel zu viel ist, viel zu schnell und unerwartet Richtung Gegenverkehr.
Das erzeugt dann wieder eine Ausweichbewegung, welche meistens viel zu hart ist und das Steuer wird herum gerissen, das Fahrzeug schaukelt einmal über die Mittelachse und fährt plötzlich Richtung Leitplanke. Meistens landen die Durchschnittsfahrer dann in der Planke, oder schaffen es nochmal das Lenkrad herum zu kriegen und fahren in den Gegenverkehr.
Die Probleme hier sind vielfältig und auch nicht unumschwänglich durch Elektronik lösbar. Das ESP kann hier zwar mit eingreifen, aber erhebliche Fahrfehler wie zu viel lenken oder zu hohe Geschwindigkeit kann auch das ESP nicht abfedern.
Das erste Problem ist schon die Art und Weise, wie die viele Leute sitzen. Frauen gerne direkt hinterm Lenkrad, das erlaubt aber keine gescheite Steuerung. Dann sitzen viele mit viel zu schräger Rückenlehne, was den Seitenhalt ziemlich killt. Wenn man da vorne sitzt wie auf nem Bahnhofsholzbrett, dann ist man eigentlich schon bei der ersten schnellen Lenkbewegung weg, weil man dann mehr -intuitiv- damit beschäftigt ist, sich am Lenkrad fest zu halten, statt damit noch lenken zu können. Man muss also eine feste, saubere sitzposition mit ausreichendem Abstand zum Lenkrad haben, um hier Herr des Geschehend zu bleiben. Problematisch ist dies grade bei kleinen Frauen, weil dann meist die Pedale zu weit weg sind, klappt also schonmal alles irgendwie garnicht.
Dann darf man in Ausweichsituationen nicht überreagieren.
Dazu kommt das tückische Fahrverhalten von kleinen Fronttrieblern. Grade bei Polos kann eine falsche Lenk & Bremsbewegung dazu führen, dass in kritischen Situationen das sehr leichte und wenig belastete Heck ausbricht, und ganz ehrlich? Ich möchte keinen 6N einfangen, bei dem das Heck ausbricht. Wenn das einmal kommt, kommt das, und das kommt richtig. Nicht wie bei nem W124 oder nem Porsche 911, die sind dagegen alle Kinderkram.
Wenn in z.B. obiger Situation gebremst und gelenkt wird und das Fahrzeug dann zu stark gen Gegenverkehr gelenkt wird, kann schon das heftige umlenken in Verbindung mit Bremsen reichen, um son Frontgetriebenen Kleinwagen direkt in die Leitplanke zu werfen. Da kann auch der geübte Autofahrer und das ESP nichts mehr helfen.
All diesen Situationen geht jedoch immer die gleiche Unfallursache voraus, nämlich unangepasste Geschwindigkeit.
Hört sich dumm an, ist aber so.
Ich hab übrigens vor etwa 2 Wochen auch nen nagelneuen Seat wegfliegen sehen, und der war vor mir nicht mal schnell. Normalautofahrer fahren in der Kurve (Autobahn Auffahrt) vieleicht 60-70km/h, der hatte gute 90km/h drauf, ich fahre dort im Regelfall mit 100-120km/h mit meinem 300TE auf und mitm Manta auch gerne mit 130-140km/h. Der ist bei 90km/h gradeaus in die scharfe rechtskurve, hat viel zu viel gelenkt, gebremst, ist dann natürlich mit neu gewonnener Lenkfähigkeit nach rechts ins innere, hat gegengelenkt, wieder viel zu viel, ist gen links ab, hat wieder das lenkrad nach rechts rumgerissen und dann wars zuviel, Heck raus, ping, peng, pong, Plastikregen...
der w124 ist imho vor allem im und überm grenzbereich sehr gutmütig. bei regen oder schnee fahre ich , sofern es die umgebung zulässt auch ganz gern mal quer. ich hab noch nie ein auto gefahren, welches so entspannt driftet, sich halten und wieder einfangen lässt. selbst ein reifenplatzer hinten rechts bei 180 auf der autobahn war kein problem. der dicke sackte ein wenig weg und zog leicht zur seite, war aber die ganze zeit kontrollierbar und sicher.
so... das war mein senf
Mich hat mein Vater damals vor die Wahl gestellt, ein Fahrsicherheitstraining zu machen (er hats bezahlt, danke dafür!) oder ich dürfe nicht mit seinen Autos fahren.
Da fiel die Entscheidung leicht und ich absolvierte den Tag auf einem Fahrzeug komplett ohne Assistenzsysteme. Ich habe dadurch damals ein Gefühl fürs Auto entwickelt, daß mir hinterher noch in so einigen Situationen den Arsch gerettet hat.
Ich denke ohne das Training wäre ich nicht so unbeschadet durch meine Sturm und Drang Zeit gekommen. Obwohl ichs nicht bezahlt habe war es wohl eine der besten Investitionen in mein Leben, und ich werds bei meinen Kindern genauso machen.
Seit einiger Zeit liegt hier nun ein Gutschein für mich und meine Frau, um wieder ein Training zu machen und das ganze nun mit dem W124 aufzufrischen.
Vielleicht häng ich auch noch einen Erstehilfekurs dran. Wer einmal mit klopfendem Herzen auf eine Unfallstelle nach Frontalcrash auf der Landstrasse zugefahren ist, der merkt ersmtal wieder, wie wenig man nach 15 Jahren noch weiß.
Gruß
B.
Es hängt aber auch wirklich viel von den Reifen ab und wie gut die Spur eingestellt ist.
Der Kombi von meinem Vater (300D mit ASD und ABS) fährt im Winter mit Winterreifen fast wie auf Schienen. Da bin ich immer wieder überrascht, wie problemlos das Auto mit den schwierigen Verhältnissen zurecht kommt. Ein bisschen Driften macht im Winter viel Spass und geht mit dem Auto auch sehr präzise. Solbad man vom Gas runtergeht fängt er sich sofort und fährt geradeaus.
Wirklich brenzlig wars in einem W124 für mich nur ein Mal: Eine 200E Limo, ohne jegliche Extras wie ABS oder gar ASD, Handgeschaltet, 4-Gang. Ich habe den Wagen aufgrund seines Zustands (Pleuellagerschaden) geschenkt bekommen, musste ihn aber im tiefsten Winter 700 km nachhause fahren. Montiert waren damals völlig abgefahrene Sommereifen mit höchstens 3 mm Profil.
Es hat natürlich den ganzen Tag und die ganze Nacht geschneit und die Strassenräumung ist mit dem Räumen nicht nachgekommen. Das war teilweise wirklich sehr sehr unangenehm. Am Schlimmsten war ein Moment auf der Autobahn, als in einer Kurve bergauf vor mir alle ziemlich gebremst haben. Da überhaupt zu bremsen war schon schwer, danach aber wieder weiterzufahren die reinste Katastrophe. Sobald ich irgendwie die Kupplung habe kommen lassen, brach das Heck sofort aus in richtung LKW auf der anderen Spur . . .
Damals dachte ich, ich muss das Auto wohl auf der mittleren Spur stehen lassen, aber zum Glück habe ich es dann doch noch irgendwie geschafft weiterzukommen. Das Auto war aber auch wirklich ein absolut heruntergerittener und vergewaltigter Haufen Schrott