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Fahrzeugüberführung

Themenstarteram 2. Februar 2021 um 9:06

Hallo alle zusammen, ich hatte vor kurzem einen Vorstellungsgespräch bei der Firma xy als Überführungsfahrer gehabt. Man muss selbstständig sein, dann bekommt man jeden Tag Aufträge die man sich selbst aussuchen kann. Der nachteil ist aber dass man im Schadensfall 1500€ Selbstbeteiligung hat und die Bahn muss man auch selbst bezahlen. Spritkosten bekommt man ersetzt.

Der Chef meinte, wenn man 5mal die Woche fährt, dann kann man bis zu 3000€ im Monat verdienen.

Hat jemand erfahrung in solchen Sachen schon gehabt? Wird es sich lohnen?

Beitrag editiert, Werbelink entfernt, Zimpalazumpala, MT-Moderator

47 Antworten

Tja, das dürfte davon abhängig sein, ob man tatsächlich 5 Tage die Woche Aufträge bekommt. Darauf hat man als Selbständiger keinen Anspruch. Ganz im Gegenteil: in dem Fall besteht immer die Gefahr der Scheinselbständigkeit.

 

Zudem bedenke, dass der Verdienst eines Selbständigen nicht mit dem des Angestellten verglichen werden kann. Der Selbständige muss sich selbst versichern, bekommt im Urlaub keine Lohnfortzahlung etc.

Themenstarteram 2. Februar 2021 um 9:30

Der Chef von der Firma, hatte mir auf seinem Rechner genug Aufträge gezeigt. Natürlich weis ich dass man sich selbst versichern muss. Wo kann man nachfragen welche und wieviele kosten auf einen selbstständigen zukommen?

Bei der örtlichen IHK

1. zu verschenken hat keiner was.

2. fünf Fahrten á 1.000 Kilometer = 5.000 km das mal 4,25 sind dann über 20.000 km für 3.000 Euro - Finde den Fehler!

 

Zitat:

@barbos1986 schrieb am 2. Februar 2021 um 10:06:24 Uhr:

Hallo alle zusammen, ich hatte vor kurzem einen Vorstellungsgespräch bei der Firma xy als Überführungsfahrer gehabt. Man muss selbstständig sein, dann bekommt man jeden Tag Aufträge die man sich selbst aussuchen kann. Der nachteil ist aber dass man im Schadensfall 1500€ Selbstbeteiligung hat und die Bahn muss man auch selbst bezahlen. Spritkosten bekommt man ersetzt.

Der Chef meinte, wenn man 5mal die Woche fährt, dann kann man bis zu 3000€ im Monat verdienen.

Hat jemand erfahrung in solchen Sachen schon gehabt? Wird es sich lohnen?

Beitrag editiert, Werbelink entfernt, Zimpalazumpala, MT-Moderator

Von der Aussage "bis zu 3.000 Euro im Monat" sollte man sich nicht blenden lassen. Am besten du ermittelst dir alle Kosten, die du selber tragen musst und legst den übrig gebliebenen Ertrag auf die Arbeitsstunden inkl. Reisezeit um.

Oft liegt der Stundenlohn dann unter dem Mindestlohn, wie so oft bei ähnlichen Angeboten wie Amazon Flex & Co.

Das Risiko der Scheinselbstständigkeit wurde oben ja schon genannt. Aber auch das Risiko, die Kosten für die Selbstbeteiligung im Schadensfall selber zu tragen, sollte in den Betrachtung mit aufgenommen werden.

Man sollte auch nie die Kosten für die Bahnfahrkarten bzw. BahnCard 100 unterschätzen. Da wird längst nicht immer ein Sparpreisticket möglich sein.

Themenstarteram 2. Februar 2021 um 10:12

also ich kann mir selbst die aufträge aussuchen. zb wie weit ich fahren will. pro tag sind die meisten dann ca. 400km hin und zurück

Je kürzer die Strecke, desto weniger wirst du verdienen.

Wenn sich damit gutes Geld verdienen lassen würde, dann würde die Firma die Leute fest anstellen und den Gewinn selbst einstreichen.

Solche (schein)Selbstständigen Arbeitsverhältnisse werden vor allem dann gemacht wenn es an dem Geschäft nix zu verdienen gibt und daher das Risiko und alles was Geld kostet an den "Selbstständigen" ausgelagert werden kann.

Sowas kann man vielleicht nebenher machen als Student oder so, aber ganz sicher nicht als Beruf.

Zitat:

@barbos1986 schrieb am 2. Februar 2021 um 11:12:56 Uhr:

also ich kann mir selbst die aufträge aussuchen. zb wie weit ich fahren will. pro tag sind die meisten dann ca. 400km hin und zurück

Da alle Autos überführt werden müssen wirst du nicht nur die guten Aufträge bekommen. Das Versprechen wird nur zum locken sein danach muss du nehmen was dir angeboten wird.

Nach Abzug deiner eigenen Kosten bleibt kaum was übrig.

Das Angebot ist einfach nur unseriös. Das kann nur in die Hose gehen. Finger weg

Ich habe mehrere ehemalige Kollegen, die so einen Job machen.

Bei denen wird der Mindestlohn gezahlt, aber nur auf die reale "Überführungszeit" des Fahrzeugs. Bahnkosten und Übernachtungskosten werden übernommen. Wenn man vom M nach HH unterwegs ist, hat man grob 100€ verdient, ist dafür 2 Tage unterwegs.

Die verdienen alle "bis zu" 3000€ :o

Das ist was für autoaffine Ruheständler, die sich was nebenher verdienen und auch mal eine S Klasse fahren wollen, eventuelle noch Streit mit der Ehefrau haben, da sie sonst nur zu Hause rumlungern. Meist jedoch schreddelt man die km in einem Polo, Corsa oder Leon ab.

Wer will was? Der Chef möchte, dass Du einen Vertrag unterschreibst. Wenn in diesem Vertragstext wirklich sämtliche Versprechungen im Detail fixiert sind und im Kleingedruckten nicht doch noch eine Hintertür versteckt wurde, nur dann solltest Du unterschreiben. Dann gibts sicher noch sonstige Vertragsklauseln, mit denen man den Vertragmit Dir ohne Vertragsstrafe kündigen kann (oder man Dir eine Vertragsstrafe aufbrummen darf) ...

Also ICH täte es nicht machen.

Hallo,

Ich hab vor Jahren mal aus Spaß für Sixt/Europcar usw die Autos von A nach B gefahren.

War teilweise witzig aber wenn der Verkehr stand auch Stress.

Geld verdient man da nicht wirklich viel, ein bekannter macht das noch mal am Wochenende, wenn er mit seiner Freundin ne kleine Tour machen will.

Lukrativer ist da Gefahrgut, macht ein Freund von meinem Vater, glaube 2 Tage die Woche auf 450€ Basis,für ein paar Stunden ohne Langstrecke.

Das ist im Grunde kein Job für Arbeitnehmer, also die Festangestellten.

Hinsichtlich der Arbeitszeiten, Mindestlohn (für die Fahrzeit kein Thema, aber u.U. auch für die Rückreisezeit), Aufzeichnungspflichten, plötzlicher Ausfall bei Krankheit etc.

Und im schlechtesten Fall hat man Studenten, die von heute auf morgen nicht mehr kommen, weil kurzfristig noch eine wichtige Prüfung ansteht.

Ich würde da keine Arbeitnehmer anstellen wollen, da hat man nur Ärger mit.

Ich halte das Angebot deshalb für relativ seriös - nur reich wird man damit nicht. Vom Erlös gehen noch Einkommensteuer und mindestens KV-Beiträge ab, ebenso Kleinkram wie IHK-Beitrag und Kosten für Buchhaltung. Und bei Krankheit verdient man nichts, Urlaub kannst du auch knicken.