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Falsche Angaben zum Service
Guten Abend allerseits,
im September 2023 hatten wir uns einen Passat B8 1.4 TSI bei einem großen VW-Händler ist Ostwestfalen gekauft. Nun haben wir allerdings aus einem Nachlass einen hochwertigeren Audi A6 erhalten und wollten den Passat wieder unerwarteterweise verkaufen (normalerweise fahren wir Autos fünf Jahre).
Beim Verkauf wurde uns ein scheckheftgepflegtes Fahrzeug angeboten. Dieses konnte ich natürlich nicht nachvollziehen, da elektr. Serviceheft von VW. Gutgläubig und weil es sich um einen großen, renomierten und seriösen VW-Händler handelt, habe ich dies natürlich geglaubt und auf Nachweise verzichtet (war natürlich dämlich und naiv).
Nun hat uns ein potentieller Käufer mitgeteilt, dass der Service nicht immer stattgefunden hat und nimmt von einem Kauf Abstand!
Ich habe dann den Serviceplan bei Erwin überprüft:
Erster Service: 2019 mit Ölwechsel
Zweiter Service: 2020
Dritter Service: 2023 (vor der Übergabe des Fahrzeuges an uns)
Demnach wurde drei Jahre vom Vorbesitzer kein Service mehr durchgeführt!
Da fühle ich mich doch etwas ver*****. Vor allem sinkt das den Wiederverkaufswert ungemein. Leider ist das Inserat von Mobile.de offline, aus dem hervorgeht, dass der Wagen scheckheftgepflegt sein sollte. Ich weiß auch nicht, wie ich an die Daten herankommen kann. Aus dem Kaufvertrag geht das natürlich nicht hervor.
Was kann ich tun? Das Fahrzeug hat dadurch einen erheblichen Wertverlust erhalten und das ärgert mich.
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11 Antworten
Hi.
Ich würde mich bei Mobile.de melden unter Angabe des Händlers und des Zeitraums (so genau wie möglich halt).
Ich würde auch bekannt geben, dass du Betrug vermutest, da das Fahrzeug nicht der Beschreibung entspricht.
Die Anzeigen werden meiner Meinung nach alle archiviert, Mobile.de sollte die also noch haben.
Es kann natürlich sein, dass sie dir erst die Kopie der Anzeige geben, wenn du Anzeige bei der Polizei erstattet hast - was ich persönlich in Betracht ziehen würde.
Vorher würde ich allerdings den Unterschied zwischen "lückenlos SH-gepflegt" und "SH-gepflegt" prüfen. Es hört sich für uns nach einer Spitzfindigkeit an, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das rechtlich tatsächlich ein Unterschied ist.
Sollte in der Annonce allerdings "lückenlos SH-gepflegt" gestanden haben, dann wäre das meiner Meinung nach (kein Experte!) Betrug und klingt zumindest nach einem Wertausgleich.
Danke für die schnelle Antwort. Mobile löscht wohl alle Anzeigen nach einigen Woche aus den Archiven.
Sämtliche angebote Fahrzeuge vom VW-Händler haben grundsätzlich den Hinweis "scheckheftgepflegt". Von daher bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass dies auch bei dem Passat angegeben wurde. Leider habe ich natürlich nichts in der Hand, wie z.B. ein Screenshot des Inserats.
Ich werde beim Händler anurfen und meinen Unmut äußern.
Bei Mobile stand mit Sicherheit irgendwo "Irrtum vorbehalten" oder sowas. Aber auch wenn nicht, maßgeblich ist der Kaufvertrag, die Werbung bei Mobile hilft Dir da letztlich auch nicht weiter.
Nicht ganz. Bei gewerblichen Verkäufern ist der Inhalt eines evtl. vorhandenen Inserats als zugesicherte Eigenschaft des Fahrzeugs zu verstehen.
Und wenn man annimmt, dass das Fahrzeug von 2020 bis 23 einfach nicht auf die Kilometer gekommen ist? Eine reine zeitliche Angabe ist alleine ja kein Anhaltspunkt, oder? Wenn er 20 bis 22 nur 12tkm gemacht hat war der Service ja nicht fällig, wurde für dich aber frisch gemacht.
Der Inhalt von Erwin ist nur so gut wie das, was die Werkstätten dort eintragen oder eben auch nicht eintragen.
Bei meinem aktuellen Firmenfahrzeug (Passat GTE Bj. 2020), der laut Fuhrparkrichtlinie nur bei freien Werkstätten gewartet wird, wurde auch ein Service nicht eingetragen. Ich kann das selbst checken, da ich bei Erwin als gewerblich angemeldet bin (kann übrigens jeder so machen).
Die Anzeige von mobile kannst du (nicht falsch verstehen), vergessen, das sie keinen Gerichtsstand hat. Das Einzige, was zählt, ist das unterschrieben Kaufdokument mit seinen inhaltlichen Angaben. Wenn dort vermerkt ist, dass der Wagen eine durchgängige Wartungshistorie hat, dann kannst du das auch beim Händler monieren, bzw. auf Rückgabe des Fahrzeugs pochen, da dir nicht das geliefert wurde, was vereinbart gewesen ist.
Sollte das aber nicht vermerkt sein, dann ist das leider Pech. Da kannst du höchstens noch zum Rechtsbeistand und auf arglistige Täuschung klagen. Aber auch da gilt, dass man man sich darüber hätte informieren müssen hinsichtlich Service und Zustand des Fahrzeugs.
Man lernt draus, ich habe 2015 einen Audi A6 4F 3.0 TDI Avant quattro bei einem Audi Händler gekauft. Mit "110 Punkte Check".Unfallfrei! Nach 3 Jahren kam raus, dass der Wagen einen kompletten Seitenschaden hatte und schlichtweg schlecht instand gesetzt wurde. Hätte ich mal genauer hingeguckt.
Zitat:
@Jakiba17 schrieb am 22. Januar 2024 um 21:24:22 Uhr:
Beim Verkauf wurde uns ein scheckheftgepflegtes Fahrzeug angeboten. Dieses konnte ich natürlich nicht nachvollziehen, da elektr. Serviceheft von VW.
Warum konntest Du das nicht nachvollziehen? Die Dokumentation der Servicehistorie gehört auch mit dem elektronischen Nachweis zum Fahrzeug. Ich bekomme nach jeder Inspektion einen neuen Ausdruck, auf dem alle bisherigen Arbeiten vermerkt sind.
Zitat:
@Jakiba17 schrieb am 22. Januar 2024 um 21:24:22 Uhr:
Gutgläubig und weil es sich um einen großen, renomierten und seriösen VW-Händler handelt, habe ich dies natürlich geglaubt und auf Nachweise verzichtet (war natürlich dämlich und naiv).
Diese Gutgläubigkeit war Dein Fehler. Man muss dabei bedenken: für den Betrieb bedeutet das alles was ganz anderes als für Dich.
Zitat:
@Jakiba17 schrieb am 22. Januar 2024 um 21:24:22 Uhr:
Dieses konnte ich natürlich nicht nachvollziehen, da elektr. Serviceheft von VW. Nun hat uns ein potentieller Käufer mitgeteilt, dass der Service nicht immer stattgefunden hat und nimmt von einem Kauf Abstand!
Ich habe dann den Serviceplan bei Erwin überprüft
Also stimmt "konnte ich nicht nachvollziehen" demnach nicht. Du hast Dich einlullen lassen. Und jede Wette, der Händler kann jederzeit die Historie ausdrucken.
Zitat:
@Jakiba17 schrieb am 22. Januar 2024 um 21:24:22 Uhr:
Da fühle ich mich doch etwas ver*****. Vor allem sinkt das den Wiederverkaufswert ungemein. Leider ist das Inserat von Mobile.de offline, aus dem hervorgeht, dass der Wagen scheckheftgepflegt sein sollte. Ich weiß auch nicht, wie ich an die Daten herankommen kann. Aus dem Kaufvertrag geht das natürlich nicht hervor.
Das verstehe ich. Aber da wird dann wohl nicht viel möglich sein - weil Du schlicht nichts nachweisen kannst, und Dir vertraglich nichts zugesichert wurde
Zitat:
@Jakiba17 schrieb am 22. Januar 2024 um 21:38:04 Uhr:
Danke für die schnelle Antwort. Mobile löscht wohl alle Anzeigen nach einigen Woche aus den Archiven.
Ich werde beim Händler anurfen und meinen Unmut äußern.
Spar Dir das. Davon wird trotzdem nichts rüber kommen.
Zitat:
@21er schrieb am 23. Januar 2024 um 07:48:35 Uhr:
Und wenn man annimmt, dass das Fahrzeug von 2020 bis 23 einfach nicht auf die Kilometer gekommen ist? Eine reine zeitliche Angabe ist alleine ja kein Anhaltspunkt, oder? Wenn er 20 bis 22 nur 12tkm gemacht hat war der Service ja nicht fällig, wurde für dich aber frisch gemacht.
trotzdem ist mir nicht bekannt, dass der zeitliche Intervall auf bis zu 3 Jahre geht
Zitat:
@Alwin83 schrieb am 23. Januar 2024 um 08:26:11 Uhr:
Die Anzeige von mobile kannst du (nicht falsch verstehen), vergessen, das sie keinen Gerichtsstand hat. Das Einzige, was zählt, ist das unterschrieben Kaufdokument mit seinen inhaltlichen Angaben. Wenn dort vermerkt ist, dass der Wagen eine durchgängige Wartungshistorie hat, dann kannst du das auch beim Händler monieren, bzw. auf Rückgabe des Fahrzeugs pochen, da dir nicht das geliefert wurde, was vereinbart gewesen ist.
Sollte das aber nicht vermerkt sein, dann ist das leider Pech. Da kannst du höchstens noch zum Rechtsbeistand und auf arglistige Täuschung klagen.
Und welche Aussicht auf Erfolg sollte eine etwaige Klage haben?
@CivicTourer
Prinzipiell wäre das der letzte Weg, den ich gehen würde. Das ist auch reine Theorie. Am Ende ist der Käufer selbst Schuld, wenn er sich vom Kaufgegenstand nicht eindeutig selbst überzeugt und alles geprüft hat.
Ich würde erst einmal das Autohaus als Anlaufpunkt nehmen. Hinterfragen, ob man Einblick in die Historie haben kann und dann im Nachgang abklären, warum wie was nicht gemacht wurde. Am Ende (wenn dem so wäre), hat er ein Fahrzeug bekommen, was laut der offiziellen Aussage der Anzeige, abweicht. Allein das würde ich als Grund für eine Wandlung ansehen, bzw. Rückgabe des Fahrzeugs. Es ist natürlich kein Schaden am Fahrzeug, aber wenn dem so ist und es kommt zu einem Defekt, kann der Händler sagen "keine durchgängige Wartung, also keine Gewährleistung". Allein das wäre schon ein Grund, da der Wagen servicetechnisch verbrannt ist.
Aber wie wir wissen, liegen zwischen Theorie und Praxis meistens Welten!
Die Frage ist auch, von wann der Wagen ist. Er schrieb, der Vorbesitzer hat 3 Jahre lang keinen Service machen lassen. Hm, in meiner Servicehilstorie vom A6 sind auch nur die letzten 4 Einträge, aber laut Audi-System (hab ich mir zeigen lassen), wurde jeder Service gemacht. Diese kann halt nur ich nicht sehen...
Kurze Rede, langer Sinn...Schritt 1 > ab zum VW Händler und freundlich hinterfragen...
Zitat:
@Alwin83 schrieb am 23. Januar 2024 um 13:15:59 Uhr:
@CivicTourer
Prinzipiell wäre das der letzte Weg, den ich gehen würde. Das ist auch reine Theorie. Am Ende ist der Käufer selbst Schuld, wenn er sich vom Kaufgegenstand nicht eindeutig selbst überzeugt und alles geprüft hat.
Ich würde erst einmal das Autohaus als Anlaufpunkt nehmen. Hinterfragen, ob man Einblick in die Historie haben kann und dann im Nachgang abklären, warum wie was nicht gemacht wurde. Am Ende (wenn dem so wäre), hat er ein Fahrzeug bekommen, was laut der offiziellen Aussage der Anzeige, abweicht. Allein das würde ich als Grund für eine Wandlung ansehen, bzw. Rückgabe des Fahrzeugs. Es ist natürlich kein Schaden am Fahrzeug, aber wenn dem so ist und es kommt zu einem Defekt, kann der Händler sagen "keine durchgängige Wartung, also keine Gewährleistung". Allein das wäre schon ein Grund, da der Wagen servicetechnisch verbrannt ist.
Aber wie wir wissen, liegen zwischen Theorie und Praxis meistens Welten!
Die Frage ist auch, von wann der Wagen ist. Er schrieb, der Vorbesitzer hat 3 Jahre lang keinen Service machen lassen. Hm, in meiner Servicehilstorie vom A6 sind auch nur die letzten 4 Einträge, aber laut Audi-System (hab ich mir zeigen lassen), wurde jeder Service gemacht. Diese kann halt nur ich nicht sehen...
Kurze Rede, langer Sinn...Schritt 1 > ab zum VW Händler und freundlich hinterfragen...
Danke für diesen guten Ratschlag. Diesen Weg werde ich erstmal einschlagen.
Der Wagen ist von Dezember 2017. Demanch wurde der erste Service nach zwei Jahren ordnungsgemäß durchgeführt, ab 2021 wurde dieser vom Vorbesitzer dann völlig vernachlässigt.
Möglicherweise liegen aber noch Rechnungen beim Händler vor und diese wurden nicht bei Erwin eingetragen. Bei einem renomierten Autohaus in Ostwestfalen mit mehreren Zweigstellen fällt es mir immer noch schwer zu glauben, dass hier arglistig gehandelt wurde, zumal mir beim Verkauf zugesichert wurde, dass der Wagen immer beim Service war (ich erinnere mich auch dunkel daran, dass mir am Bildschirm vom PC Dokumente / Rechnungen gezeigt wurden, um dies für mich transparent zu machen). Natürlich hätte ich auf einen Ausdruck zur Kontrolle bestehen müssen - das steht außer Frage!
Vielleicht kann sich morgen noch alles aufklären. Der Verkaufsberater hat zugesichert mich morgen anzurufen.
Wenn wir das Fahrzeug viele Jahre fahren würden (so war der Plan), wäre mir das fast schon egal. Garantie ist eh nicht mehr vorhanden, abgesehen von der Gabrauchtwagengarantie. Bei dem Kilometerstand und unserer Laufleistung (max. 8000 km im Jahr) würde der Wagen auch viele Jahre problemlos fahren. Beim geplanten Verkauf ist dieses Versäumnis allerdings hochproblematisch und drückt unseren angedachten Preis ungemein.
Wie lange hat der Wagen, denn beim Händler gestanden? Vielleicht war er schon länger abgemeldet.