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FAQ: Kaufberatung Corsa B
Mahlzeit allesamt,
da die Beratungsanfragen zum Corsa Kauf doch immer wieder auftauchen will ich mal versuchen, eine möglichst ausführliche FAQ dazu zu schreiben. Sollte ich etwas vergessen haben oder wenn ihr etwas ergänzen möchtet schreibt es einfach als weiteren Post zu diesem Thread, ich werde dann entsprechend ergänzen und natürlich auch nicht vergessen, euch namentlich zu erwähnen.
Sollten nach dem Lesen noch weitere Detailfragen offen sein könnt ihr diese in einem neuen Thread stellen, diesen hier bitte ich von fallspezifischen Fragen freizuhalten.
Allgemeines zum Opel Corsa B
Den Opel Corsa B gab es von 1993 bis 2000 in Deutschland als 3 und 5 türige Variante. Im Ausland konnte man zudem noch eine Caravan-Variante kaufen, vereinzelt sind diese auch hier erhältlich.
Der Corsa B war jahrelang der meistverkaufte Kleinwagen und ist entsprechend häufig auf unseren Strassen und bei den Händlern anzutreffen. Die Motorenpalette reicht von 45 bis 109PS, man findet sowohl ältere 8V als auch neuere 12 bzw. 16V Motoren.
Im Folgenden Abschnitt sollen erstmal allgemeine Schwachstellen am Corsa B aufgezeigt werden.
Modellunabhängiges
Der Corsa B ist eigentlich ein recht robustes Auto, dennoch gibt es einige Punkte, denen man beim Kauf unbedingt Beachtung schenken sollte. So haben z.B. sehr viele 3türige Modelle Risse an der B-Säule. Man kann diese recht leicht erkennen, da der Lack an der Stelle horizontal brüchig wirkt. Die Reparatur fällt meist sehr teuer aus!
Rost ist bei den ersten B Corsas vor allem am Unterboden und im Schwellerbereich zu erwarten. Gerne gammelt es auch im Bereich des Heckscheibenwischers und an der Motorhaube. Als unproblematisch gelten aber die Radläufe: Hier hat Opel dazugelernt.
Insofern möglich, sollte man bei der Probefahrt einen Beifahrer auf die Rücksitzbank setzen und ein paar Bodenunebenheiten mitnehmen. Tritt dabei ein knarrendes Geräusch auf, ist das meist der Endschalldämpfer, der auf die Heckachse aufschlägt und neu ausgerichtet werden muss.
Funktioniert die hintere Wischdüse? - Durch einen Bruch im Schlauch am Übergang zur Heckklappe kann es passieren, dass das Wischwasser in den Kofferraum anstatt die Scheibe hinunter läuft und dort ggf. einen Kurzschluss verursacht.
Wie bei allen Autos sollte man natürlich auch auf die allgemeinen Dinge achten: Zustand der Bremsscheiben/-beläge, Reifen, Stoßdämpfer, Klima, etc.
1.2 8V, 45PS
Der kleinste Motor in der Corsa Baureihe gilt gleichzeitig als einer der robustesten. Ihn gab es anfangs in der Euro 1 Variante (umschlüsselbar auf Euro 2) und später auch mit D3 Abgasnorm. Die Fahrleistungen sind entsprechend den 45PS: Für den Stadtverkehr ausreichend, auf längeren Strecken aber untermotorisiert. Der Motor ist im Normalfall mit 5-6 Litern zufrieden. Prinzipiell läuft er dabei mit Normalbenzin, lässt sich aber per Oktanstecker (oder später Klopfsensor) mit Super besser und laufruhiger fahren.
Problemstellen gibt es nur sehr wenige. In der D3 Variante ist meist das AGR Ventil der Knackpunkt und sorgt für plötzliches Ausgehen beim Auskuppeln oder Ruckeln beim Beschleunigen. Viele Macken sind jedoch auf die Zündanlage zurückzuführen: Ein Tausch der Zündkabel (und ggf. Zündspule etc.) schafft meist Abhilfe.
Der Zahnriemen sollte samt Spannrolle, Wasserpumpe etc. alle 60.000km oder 4 Jahre gewechselt werden, um Motorschäden zu verhindern.
1.4 8V, 60PS
Der wohl häufigste Motor im Corsa - mit 60PS gut dabei und auch mal für Überlandfahrten zu gebrauchen bietet er einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Sparsamkeit. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen der Motor anfängt Sprit zu saufen und dann gut und gerne 10-11l verbraucht. Im Normalfall ist mit 7-8l zu rechnen. Da er sehr nah mit dem 1.2 8V verwandt ist, lassen sich sämtliche Punkte auch auf die 60PS Maschine anwenden: Robust, problemlos und ebenfalls als Euro 1 und später D3 Variante zu haben.
1.4 8V "Si", 82PS
Für diesen Motor gilt prinzipiell das gleiche wie für die 60PS Variante. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Durch einige gezielte Eingriffe wurde dem 60PS Beine gemacht, so dass er jetzt als kleiner Bruder des GSi die Straßen unsicher machen darf. Durch die 8V Technik ist er zwar kein Drehzahlmonster, hat dafür aber bereits ab niedrigeren Drehzahlen mehr Drehmoment zur Verfügung und macht so bereits einigen Spass im Corsa.
1.4 16V, 90PS
Mit 90PS ist man im Corsa schon sehr gut dabei. Bedingt durch die 16V Technik kommt der Motor allerdings erst in höheren Drehzahlbereichen, läuft dafür dann aber auch ganz gut nach vorne.
Häufig macht der Motor Probleme mit dem AGR Ventil, was sich in einem ruckelnden Motorlauf äußert. Auch geht er beim Auskuppeln dann unverhofft aus. Begünstigt wird das durch viel Kurzstreckenverkehr - eine Reparatur ist direkt bei Opel mit ca. 300 Euro recht teuer.
Unbedingt achten sollte man auf ein "Tickern" aus dem Motorraum. Direkt nach dem Anlassen dürfte es am lautesten zu hören sein und mir betriebswarmen Motor wieder leiser werden. Dies sind dann die Hydrostößel. Nach einiger Zeit kann das Geräusch auch bei warmem Motor nicht mehr verschwinden, nach und nach tritt dann Leistungsverlust auf bis die Hydros schlußendlich getauscht werden müssen. Opel dürfte mindestens 350 Euro dafür verlangen.
Auffällig ist die Häufung von Motorschäden bei diesem Motor. Die häufigste Ursache sind Zahnriemenrisse, bedingt durch die schlechte Qualität der Spann- und Umlenkrollen. Häufig lohnt eine Reparatur dann nicht mehr. Daher sollten die Zahnriemenintervalle von 60.000km oder 4 Jahre unbedingt eingehalten werden, im besten Fall tauscht man lieber etwas früher.
1.6 16V, 106/109PS (GSi)
Die Sportvariante des Corsa B hieß "GSi" und konnte anfangs mit 109, später mit 106PS auftrumpfen. Die 109PS Variante wurde lediglich ein Jahr lang gebaut, erfüllt nur die Euro 1 Norm und ist nicht nachträglich hochstufbar. Die 106PS Version hat bereits D3 Norm. Die Fahrleistungen sind beachtlich: Mit 9,5sec. auf 100km/h ist man sehr gut im Verkehr dabei, und 200km/h auf dem Corsa Tacho stehen zu haben dürfte auch für viel Spass sorgen. In den späteren Modelljahren ab Facelift ('97) fiel die GSi Verspoilerung komplett aus dem Programm, der Corsa mit über 100PS war dann lediglich nur noch eine Austattungslinie.
Die Motoren sind sich relativ ähnlich, wobei der C16XE (109PS) als etwas robuster gilt. Da er jedoch nur in sehr geringen Stückzahlen und ausschließlich im Corsa verbaut war, sind die Zahlen kaum aussagekräftig.
Die 106PS Variante ist praktisch der "große Bruder" des 90PS Motors und teilt mit ihm alle Stärken und Schwächen, weshalb ich auf die Fakten des 90PS Motors verweise.
1.0 12V, 55PS
Der Sparmotor schlechthin im Corsa hat nur Drei Zylinder und lediglich einen Liter Hubraum. Die Fahrleistungen entsprechen im Groben denen des 1.2 8V, 45PS, lediglich die Höchstgeschwindigkeit ist mit 150km/h etwas besser. Die meisten Probleme mit diesem Motor drehen sich um einen sehr unruhigen Leerlauf und häufiges Absacken der Drehzahl bis hin zum plötzlichen Ausgehen des Motors. Prinzipiell schafft hier meist ein günstiges Softwareupdate Abhilfe, über den Motortemperatursensor bis zum Luftmassenmesser (300 Euro bei Opel!) kann aber alles diese Symptome verursachen. Die frühen Modelle hatten gelegentlich ein Problem mit der wartungsfreien Steuerkette, da diese mit der Zeit ausleierte und eine teure Reparatur mit sich führte. Auf ein seltsammes Rasseln ist also bei der Probefahrt unbedingt zu beachten. Im Normalfall entfällt allerdings durch die Steuerkette ein Zahnriemenwechsel und dadurch auch ein großer Teil Wartungskosten.
Auch die elektronische Servo, die mit diesem Motor zum Einsatz kommt, kann in den ersten Baujahren (ab '97) Probleme machen. Dies macht sich immer dadurch bemerkbar, dass es sich nach links leicht und rechts deutlich schwerer lenken lässt, gelegentlich begleitet von einem "Knacken" in der Lenkung. Der Austausch kann bis zu 1000 Euro kosten, da die Lenkung komplett getauscht werden muss.
Auch beachten sollte man ungewöhnlich tiefe, dumpfe Geräusche aus dem Motorraum: Krümmer- oder Katrisse sind bei diesem Modell durch die stärkeren Vibrationen des 3-Zylinders nicht selten.
Die klassischen Fehler wie eine defekte Kopfdichtung, Fehler in der Zündanlage sind sehr selten bei diesem Motor, dafür leidet er eher unter den Macken der modernen Elektronik. Prinzipiell ist er aber sehr zuverlässig, wenn auch nicht gerade durchzugsstark. Dafür liegt der Verbrauch im Schnitt bei 5-6 Litern Super.
1.2 16V, 65PS
Man nehme einen 1.0 12V, operiere einen vierten Zylinder hinzu und voila - fertig ist der 1.2 16V. Rein technisch sind die Motoren (eben bis auf einen Zylinder) nahezu identisch: Steuerkette, Luftmassenmesser, elektrische Servo etc. Der 1.2 16V ist die beste Wahl für den B Corsa, allerdings auch erst ab Bj '98 zu finden und vergleichsweise selten. Dafür bekommt man aber Verbräuche um die 6,5l/100km und einen vernünftigen Durchzug. Zudem ist der Motor auffällig robust und hat offensichtlich eine bessere Steuerkette bekommen, da Probleme damit am 1.2 16V bislang noch nicht aufgetaucht sind.
Die Diesel Modelle: 1,5D / 1,5TD / 1,7D
Zu den Diesel Modellen kann ich relativ wenig sagen, da sie auch kaum verbaut worden sind. Der 1.5TD scheint eine recht anfällige Kopfdichtung zu haben, ansonsten gelten die Motoren als träge, aber robust. Hier kann sich sicherlich jemand anders genauer dazu äußern.
So, das soll es in Kurzform erstmal gewesen sein. Wie gesagt bin ich für weitere Tipps & Tricks oder Verbesserungsvorschläge dankbar, denn ich würde diesen Thread gerne als Universal-Kaufberatung einsetzen.
Grüße,
qp
Beste Antwort im Thema
Mahlzeit allesamt,
da die Beratungsanfragen zum Corsa Kauf doch immer wieder auftauchen will ich mal versuchen, eine möglichst ausführliche FAQ dazu zu schreiben. Sollte ich etwas vergessen haben oder wenn ihr etwas ergänzen möchtet schreibt es einfach als weiteren Post zu diesem Thread, ich werde dann entsprechend ergänzen und natürlich auch nicht vergessen, euch namentlich zu erwähnen.
Sollten nach dem Lesen noch weitere Detailfragen offen sein könnt ihr diese in einem neuen Thread stellen, diesen hier bitte ich von fallspezifischen Fragen freizuhalten.
Allgemeines zum Opel Corsa B
Den Opel Corsa B gab es von 1993 bis 2000 in Deutschland als 3 und 5 türige Variante. Im Ausland konnte man zudem noch eine Caravan-Variante kaufen, vereinzelt sind diese auch hier erhältlich.
Der Corsa B war jahrelang der meistverkaufte Kleinwagen und ist entsprechend häufig auf unseren Strassen und bei den Händlern anzutreffen. Die Motorenpalette reicht von 45 bis 109PS, man findet sowohl ältere 8V als auch neuere 12 bzw. 16V Motoren.
Im Folgenden Abschnitt sollen erstmal allgemeine Schwachstellen am Corsa B aufgezeigt werden.
Modellunabhängiges
Der Corsa B ist eigentlich ein recht robustes Auto, dennoch gibt es einige Punkte, denen man beim Kauf unbedingt Beachtung schenken sollte. So haben z.B. sehr viele 3türige Modelle Risse an der B-Säule. Man kann diese recht leicht erkennen, da der Lack an der Stelle horizontal brüchig wirkt. Die Reparatur fällt meist sehr teuer aus!
Rost ist bei den ersten B Corsas vor allem am Unterboden und im Schwellerbereich zu erwarten. Gerne gammelt es auch im Bereich des Heckscheibenwischers und an der Motorhaube. Als unproblematisch gelten aber die Radläufe: Hier hat Opel dazugelernt.
Insofern möglich, sollte man bei der Probefahrt einen Beifahrer auf die Rücksitzbank setzen und ein paar Bodenunebenheiten mitnehmen. Tritt dabei ein knarrendes Geräusch auf, ist das meist der Endschalldämpfer, der auf die Heckachse aufschlägt und neu ausgerichtet werden muss.
Funktioniert die hintere Wischdüse? - Durch einen Bruch im Schlauch am Übergang zur Heckklappe kann es passieren, dass das Wischwasser in den Kofferraum anstatt die Scheibe hinunter läuft und dort ggf. einen Kurzschluss verursacht.
Wie bei allen Autos sollte man natürlich auch auf die allgemeinen Dinge achten: Zustand der Bremsscheiben/-beläge, Reifen, Stoßdämpfer, Klima, etc.
1.2 8V, 45PS
Der kleinste Motor in der Corsa Baureihe gilt gleichzeitig als einer der robustesten. Ihn gab es anfangs in der Euro 1 Variante (umschlüsselbar auf Euro 2) und später auch mit D3 Abgasnorm. Die Fahrleistungen sind entsprechend den 45PS: Für den Stadtverkehr ausreichend, auf längeren Strecken aber untermotorisiert. Der Motor ist im Normalfall mit 5-6 Litern zufrieden. Prinzipiell läuft er dabei mit Normalbenzin, lässt sich aber per Oktanstecker (oder später Klopfsensor) mit Super besser und laufruhiger fahren.
Problemstellen gibt es nur sehr wenige. In der D3 Variante ist meist das AGR Ventil der Knackpunkt und sorgt für plötzliches Ausgehen beim Auskuppeln oder Ruckeln beim Beschleunigen. Viele Macken sind jedoch auf die Zündanlage zurückzuführen: Ein Tausch der Zündkabel (und ggf. Zündspule etc.) schafft meist Abhilfe.
Der Zahnriemen sollte samt Spannrolle, Wasserpumpe etc. alle 60.000km oder 4 Jahre gewechselt werden, um Motorschäden zu verhindern.
1.4 8V, 60PS
Der wohl häufigste Motor im Corsa - mit 60PS gut dabei und auch mal für Überlandfahrten zu gebrauchen bietet er einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Sparsamkeit. Es gibt jedoch immer wieder Fälle, in denen der Motor anfängt Sprit zu saufen und dann gut und gerne 10-11l verbraucht. Im Normalfall ist mit 7-8l zu rechnen. Da er sehr nah mit dem 1.2 8V verwandt ist, lassen sich sämtliche Punkte auch auf die 60PS Maschine anwenden: Robust, problemlos und ebenfalls als Euro 1 und später D3 Variante zu haben.
1.4 8V "Si", 82PS
Für diesen Motor gilt prinzipiell das gleiche wie für die 60PS Variante. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Durch einige gezielte Eingriffe wurde dem 60PS Beine gemacht, so dass er jetzt als kleiner Bruder des GSi die Straßen unsicher machen darf. Durch die 8V Technik ist er zwar kein Drehzahlmonster, hat dafür aber bereits ab niedrigeren Drehzahlen mehr Drehmoment zur Verfügung und macht so bereits einigen Spass im Corsa.
1.4 16V, 90PS
Mit 90PS ist man im Corsa schon sehr gut dabei. Bedingt durch die 16V Technik kommt der Motor allerdings erst in höheren Drehzahlbereichen, läuft dafür dann aber auch ganz gut nach vorne.
Häufig macht der Motor Probleme mit dem AGR Ventil, was sich in einem ruckelnden Motorlauf äußert. Auch geht er beim Auskuppeln dann unverhofft aus. Begünstigt wird das durch viel Kurzstreckenverkehr - eine Reparatur ist direkt bei Opel mit ca. 300 Euro recht teuer.
Unbedingt achten sollte man auf ein "Tickern" aus dem Motorraum. Direkt nach dem Anlassen dürfte es am lautesten zu hören sein und mir betriebswarmen Motor wieder leiser werden. Dies sind dann die Hydrostößel. Nach einiger Zeit kann das Geräusch auch bei warmem Motor nicht mehr verschwinden, nach und nach tritt dann Leistungsverlust auf bis die Hydros schlußendlich getauscht werden müssen. Opel dürfte mindestens 350 Euro dafür verlangen.
Auffällig ist die Häufung von Motorschäden bei diesem Motor. Die häufigste Ursache sind Zahnriemenrisse, bedingt durch die schlechte Qualität der Spann- und Umlenkrollen. Häufig lohnt eine Reparatur dann nicht mehr. Daher sollten die Zahnriemenintervalle von 60.000km oder 4 Jahre unbedingt eingehalten werden, im besten Fall tauscht man lieber etwas früher.
1.6 16V, 106/109PS (GSi)
Die Sportvariante des Corsa B hieß "GSi" und konnte anfangs mit 109, später mit 106PS auftrumpfen. Die 109PS Variante wurde lediglich ein Jahr lang gebaut, erfüllt nur die Euro 1 Norm und ist nicht nachträglich hochstufbar. Die 106PS Version hat bereits D3 Norm. Die Fahrleistungen sind beachtlich: Mit 9,5sec. auf 100km/h ist man sehr gut im Verkehr dabei, und 200km/h auf dem Corsa Tacho stehen zu haben dürfte auch für viel Spass sorgen. In den späteren Modelljahren ab Facelift ('97) fiel die GSi Verspoilerung komplett aus dem Programm, der Corsa mit über 100PS war dann lediglich nur noch eine Austattungslinie.
Die Motoren sind sich relativ ähnlich, wobei der C16XE (109PS) als etwas robuster gilt. Da er jedoch nur in sehr geringen Stückzahlen und ausschließlich im Corsa verbaut war, sind die Zahlen kaum aussagekräftig.
Die 106PS Variante ist praktisch der "große Bruder" des 90PS Motors und teilt mit ihm alle Stärken und Schwächen, weshalb ich auf die Fakten des 90PS Motors verweise.
1.0 12V, 55PS
Der Sparmotor schlechthin im Corsa hat nur Drei Zylinder und lediglich einen Liter Hubraum. Die Fahrleistungen entsprechen im Groben denen des 1.2 8V, 45PS, lediglich die Höchstgeschwindigkeit ist mit 150km/h etwas besser. Die meisten Probleme mit diesem Motor drehen sich um einen sehr unruhigen Leerlauf und häufiges Absacken der Drehzahl bis hin zum plötzlichen Ausgehen des Motors. Prinzipiell schafft hier meist ein günstiges Softwareupdate Abhilfe, über den Motortemperatursensor bis zum Luftmassenmesser (300 Euro bei Opel!) kann aber alles diese Symptome verursachen. Die frühen Modelle hatten gelegentlich ein Problem mit der wartungsfreien Steuerkette, da diese mit der Zeit ausleierte und eine teure Reparatur mit sich führte. Auf ein seltsammes Rasseln ist also bei der Probefahrt unbedingt zu beachten. Im Normalfall entfällt allerdings durch die Steuerkette ein Zahnriemenwechsel und dadurch auch ein großer Teil Wartungskosten.
Auch die elektronische Servo, die mit diesem Motor zum Einsatz kommt, kann in den ersten Baujahren (ab '97) Probleme machen. Dies macht sich immer dadurch bemerkbar, dass es sich nach links leicht und rechts deutlich schwerer lenken lässt, gelegentlich begleitet von einem "Knacken" in der Lenkung. Der Austausch kann bis zu 1000 Euro kosten, da die Lenkung komplett getauscht werden muss.
Auch beachten sollte man ungewöhnlich tiefe, dumpfe Geräusche aus dem Motorraum: Krümmer- oder Katrisse sind bei diesem Modell durch die stärkeren Vibrationen des 3-Zylinders nicht selten.
Die klassischen Fehler wie eine defekte Kopfdichtung, Fehler in der Zündanlage sind sehr selten bei diesem Motor, dafür leidet er eher unter den Macken der modernen Elektronik. Prinzipiell ist er aber sehr zuverlässig, wenn auch nicht gerade durchzugsstark. Dafür liegt der Verbrauch im Schnitt bei 5-6 Litern Super.
1.2 16V, 65PS
Man nehme einen 1.0 12V, operiere einen vierten Zylinder hinzu und voila - fertig ist der 1.2 16V. Rein technisch sind die Motoren (eben bis auf einen Zylinder) nahezu identisch: Steuerkette, Luftmassenmesser, elektrische Servo etc. Der 1.2 16V ist die beste Wahl für den B Corsa, allerdings auch erst ab Bj '98 zu finden und vergleichsweise selten. Dafür bekommt man aber Verbräuche um die 6,5l/100km und einen vernünftigen Durchzug. Zudem ist der Motor auffällig robust und hat offensichtlich eine bessere Steuerkette bekommen, da Probleme damit am 1.2 16V bislang noch nicht aufgetaucht sind.
Die Diesel Modelle: 1,5D / 1,5TD / 1,7D
Zu den Diesel Modellen kann ich relativ wenig sagen, da sie auch kaum verbaut worden sind. Der 1.5TD scheint eine recht anfällige Kopfdichtung zu haben, ansonsten gelten die Motoren als träge, aber robust. Hier kann sich sicherlich jemand anders genauer dazu äußern.
So, das soll es in Kurzform erstmal gewesen sein. Wie gesagt bin ich für weitere Tipps & Tricks oder Verbesserungsvorschläge dankbar, denn ich würde diesen Thread gerne als Universal-Kaufberatung einsetzen.
Grüße,
qp
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26 Antworten
Weitere Anmerkungen zu den Motoren :
Die C-Motoren Generation leidet häufig unter Ölverlust an der Ventildeckeldichtung (Reparatur ca. 10 Euro), sowie an ZKD Schäden (Reparatur ca. 250 Euro), auf Ölverlust an diesen Stellen ist also beim Kauf explizit zu achten.
Bei den 16V Motoren, und den hiervon abgeleiteten 8V mit der D3 Norm gelten die Wasserpumpen als Anfällig und sollten auf Wasserflecken untersucht werden.
Schlechtes Starten des Motors nach längerer Standzeit hat meist seine Ursache in der Batterie. Es gibt Fälle, da wurden Batterien sogar auf Garantie ausgetauscht.
Eine weitere Schwachstelle ist das Schaltgestänge, welches sich verstellt und es so im schlimmsten Fall unmöglich macht den 1. Gang einzulegen. Dies kann jedoch für ca. 20 Euro bei der Werkstatt nachgestellt werden. In extremen Fällen ist auch die Buchse gebrochen, so dass sie getauscht werden muss.
Der Warnblinkschalter fällt bei den Modellen vor Facelift häufig aus, so dass man den Schalter nicht gut bedienen kann. Ebenfalls ein Quell der Freude : Der versagende Lichtschalter oder die durchgammelte Energieversorgung der SCheinwerfer.
Ein Ärgerniss beim TÜV stellen die selten gleichmäßig ziehenden Handbremsen dar. Recht häufig kommt es sogar vor, das die Handbremsen gar nicht richtig löst. Ein Hinweis darauf kann "spontan" erhöhter Verbrauch sein.
Empfehlenswertestes Modell ist m.E. der 1.2 16V, da er in der Regel über eine sehr Gute Ausstattung verfügt, recht sparsam ist, dennoch über ausreichendes Temperament verfügt.
MFG Kester
"1.2 8V, 45PS
Der kleinste Motor in der Corsa Baureihe gilt gleichzeitig als einer der robustesten. Ihn gab es anfangs in der Euro 1 Variante (umschlüsselbar auf Euro 2) und später auch mit D3 Abgasnorm. Die Fahrleistungen sind entsprechend den 45PS: Für den Stadtverkehr ausreichend, auf längeren Strecken aber untermotorisiert. Der Motor ist im Normalfall mit 5-6 Litern zufrieden. Prinzipiell läuft er dabei mit Normalbenzin, lässt sich aber per Oktanstecker (oder später Klopfsensor) mit Super besser und laufruhiger fahren.
Problemstellen gibt es nur sehr wenige. In der D3 Variante ist meist das AGR Ventil der Knackpunkt und sorgt für plötzliches Ausgehen beim Auskuppeln oder Ruckeln beim Beschleunigen. Viele Macken sind jedoch auf die Zündanlage zurückzuführen: Ein Tausch der Zündkabel (und ggf. Zündspule etc.) schafft meist Abhilfe.
Der Zahnriemen sollte samt Spannrolle, Wasserpumpe etc. alle 60.000km oder 4 Jahre gewechselt werden, um Motorschäden zu verhindern."
___________________________________________________
Kann nur sagen sehr gelungener Beitrag zu diesem Motor.
Die Leistung ist für den Stadtverkehr und für Landstrassen ausreichend. Beim Überholen und auf der Autobahn ist der Motor nervig. Überholen ist nur im 3. Gang möglich und auf Autobahnfahrten muss man regelmäßig bei der kleinsten Steigung in den 4. Gang schalten...
Spritverbrauch liegt bei gediegener Fahrweise bei knapp 6 Litern wobei er schnell auf 7 l steigen kann wenn man viele Berge hochknüppeln muss.
Meine Empfehlung bei der Spritwahl liegt eindeutig bei Superbenzin. Erstens Lufruhiger, zweitens meiner Meinung nach kühler und einfach besser zu fahren.
AGR ist der einzige wirkliche Schwachpunkt des Motors. Macht sich bemerkbar, daß der Motor vor allem im kalten Zustand manchmal ruckelt. Da aber das AGR leicht zu erreichen und damit zu reinigen ist, kann man das schnell aus der Welt schaffen.
Fazit eines langjährigen 1,2 8v Fahrers: Guter Motor, dessen Stärke vor allem in seiner Robustheit liegt. Für bequemes Stadt- und Landstraßenfahren absolut geeignet. Jedoch für sicheres Überholen und entspanntes Autobahnfahren nicht wirklich geeignet.
Soviel von mir!
MFG
adolfo
Viel zu spät, aber immerhin überhaupt: Seit heute ist der C14SE mit drin und der Hinweis auf Kat/Krümmerrisse am X10XE.
Man sollte evtl noch etwas zwischen den einzelnen 1,2er 8V Motoren unterscheiden... Nicht alle lassen sich z.B. umschlüsseln auf eine bessere Steuerklasse nachrüsten zu müssen (wie mein C12NZ)
Softwareupdate
Hi, wie funktioniert das mit dem Softwareupdate genau ? hab den 1.0 L 12V und der läuft im Leerlauf recht unruhig. Wo kann ich das machen lassen ??
mfg Stefan
klick
Gute stellen zum Rost suchen sind die Laengstraeger vorne, die hinteren Federaufnahmen und rund um den Tankstutzen wenn man das Gummi abzieht.
Ich würde noch beim x10xe und x12xe den KWS-Sensor mit Symptomen aufnehmen, da diese sehr einfach zu erkennen sind und fast jeder Motor der Reihe früher oder später dieses Problem haben wird.
Symptome sind: Ausgehen sobald der Motor warm wird und erst wieder anspringen wenn der Motor abgekühlt ist. Der Sensor liegt Beifahrerseitig und findet ihn wenn man hinter dem Reifen das Lenkgestänge zum Motor verfolgt
Der Rostbefall am hinteren Scheibenwischer ist meiner Meinung nach nur beim 2-Türer.
Beim 45PS- und 60PS-Motor rostet oft die Ölwanne von außen durch.
Bei Abgaseinstufung D3 muß nicht zwangsläufig ein störungsanfälliges AGR eingebaut sein (Aufrüstung mit Kaltlaufregler).
Vorne durchgerostete Längsträger kommen zwar oft vor, sind aber einfach und billig zu schweißen.
Der 45PS-Motor ist erheblich sparsamer als der 60PS-Motor.
Wenn die Motoren mit DIS-Modul bei kühlem und feuchtem Wetter nicht anspringen, liegt es oft an diesem DIS-Modul. Das wird mit den Jahren anfällig für Feuchtigkeit. Ein neues DIS-Modul kostet ca. 150 bis 170€ und kann aber leicht ausgetauscht werden.
Hallo,
was mir gerade aufgefallen ist - die "Kapitelüberschriften" sind nicht mehr lesbar, weil sie in weißer Farbe gehalten sind - vllt. könnte das mal der TE oder ein Mod im Sinne besserer Lesbarkeit ändern, Danke
Danke für den Hinweis - ist geändert!
Grüße,
qp
Es empfiehlt sich vielleicht, mit einer Sache beim X10XE/X12XE aufzuräumen: Die elektr. Servo war nicht serienmäßig wie es hier anklingt, es gibt genug ohne ( so wie meinen alten, kein Reimport). Ansonsten ist der Bericht super, auch bzgl. der Kopfdichtung beim X10XE, mir meinten 2 Händler erzählen zu müssen, dass die da dauernd defekt ist, was ich nicht glauben konnte und nie gesehen habe.