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Fehlerhafte Abgasuntersuchung beim TÜV? Reklamation sinnvoll?

Hallo zusammen,

ich habe soeben eine Email an den TÜV Nord geschrieben und möchte Euch um Eure Meinung zu dem Vorgang bitten. Ich habe hierzu die beiden genannten Prüfberichte angehängt.

Ich habe die Befürchtung, dass die Antwort vom TÜV ernüchternd sein wird, möchte aber Euren Input nutzen, um entsprechend zu reagieren.

Mein Fahrzeug ist ein 2005er Lancia Musa 1.9 8v JTD (4136/075001, EURO 4 mit DPF) mit 140.000km

--------------------------------------------

Hier meine Email:

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute, am 4. Dezember 2019, führte ich meinen PKW bei der Station Hildesheim zur Hauptuntersuchung vor. Das Ergebnis war ein festgestellter schwerwiegender Mangel (Trübwert bei der Abgasuntersuchung zu hoch – 1.53 bei maximal erlaubten 1.41). Der Prüfingenieur erklärte mir, dass das von häufigen Kurzstrecken käme, da der DPF sich hin und wieder freibrennen muss. Dieser technische Umstand ist mir bekannt und dem stimme ich auch zu. Aber es passt nicht ins Bild, da ich aufgrund einer Wochenendbeziehung alle zwei Wochen die knapp 1.000 km Hildesheim-Nürnberg hin und zurück fahre, bei ausreichend hoher Geschwindigkeit/Drehzahl. Bei meiner Nachfrage, ob eine zu niedrige Motortemperatur an dem schlechten Ergebnis schuld gewesen sei, mischte sich ein anderer Prüfer ein mit den Worten: „Der Kollege hat das Fahrzeug schon auf die richtige Temperatur gebracht.“

Da mir das nicht koscher vorkam, fuhr ich direkt im Anschluss zur Prüfstation Hannover-Hainholz und habe dort lediglich dreieinhalb Stunden später die Nachprüfung vorgenommen. Diese Abgasuntersuchung habe ich mängelfrei bestanden, bei einem Trübwert von 0.22. Das Fahrzeug war aufgrund der langen Wartezeit in Hannover und der niedrigen Temperaturen in der selben Beschaffenheit wie in Hildesheim. D. h. der Motor musste vor der Untersuchung erst auf Betriebstemperatur gebracht werden. Am Fahrzeug wurden in der Zwischenzeit keine Änderungen vorgenommen. Schließlich stand das Fahrzeug seit 17:30h bezeugbar auf dem Hof der Station.

Beim Vergleich der Messwerte fällt zudem auf, dass in Hildesheim die Soll-Motortemperatur nur >75°C beträgt, in Hannover aber >80°C (gleiches Messgerät, aber neuerer Revisionsstand). Wieso gibt es für das gleiche Fahrzeug unterschiedliche Sollwerte? Liegt hierin die Ursache? War des Messgerät in Hildesheim veraltet und schuf falsche Prüfbedingungen?

Die Prüftemperatur von 76°C in Hildesheim führte zum Prüfwert von 1.53 – knapp über dem Grenzwert. Wäre der Sollwert von >80°C eingehalten worden, welcher in Hannover vorgegeben wurde, ist anzunehmen, dass die erste Prüfung in Hildesheim ein mängelfreies Ergebnis erzeugt hätte. Schließlich können Sie das hervorragende Ergebnis von 0.22 bei 89°C dem Bericht entnehmen.

Ich stelle daher fest, dass die in Hildesheim durchgeführte HU fehlerhaft durchgeführt sein musste. Es ist anzunehmen, dass die Abgasuntersuchung beim Sollwert von >80°C erfolgreich verlaufen wäre. Die Mehrkosten für die Nachuntersuchung in Höhe von 44,90 € mache ich in diesem Zuge als Anspruch gegen Sie geltend, da diese nicht fällig gewesen wären, wäre die HU in Hildesheim korrekt ausgeführt worden.

Ich bitte Sie, den Fall technisch zu prüfen und den Betrag von 44,90 € auf mein Konto DExxxxxxxxxxx zu erstatten.

Ich habe beide Prüfberichte in einer PDF-Datei dieser Email angehängt. Bei Rückfragen stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen / best regards

Erste-pruefung-in-hildesheim
Zweite-pruefung-in-hannover
Beste Antwort im Thema

Zitat:

@harzmazda schrieb am 5. Dezember 2019 um 10:51:06 Uhr:

Deinen Kommentar finde ich nicht korrekt. [...]

Das ist nen verdammter Gegenstand und kein Lebewesen :rolleyes:

___________

Themenersteller: Das nächste Mal fährst du vor der AU mit bisschen mehr Drehzahl auf der Autobahn. Kannst bei Belieben in der Tankfüllung zuvor von LM diesen Rußverminderer beigeben. Dann wirst du den Terz erst gar nicht haben. Ideal wenn du dir nen Termin vereinbarst und so ohne lange Wartezeiten direkt dran kommst.

Zudem: Niemand zwingt dich die AU in der Prüfstelle durchführen zu lassen. Du kannst diese auch in einer Werkstatt durchführen lassen, meistens hemdsärmeliger. Die erstellen dir danach eine Bescheinigung über die erfolgte, absolvierte AU (Oder auch nicht, wenns partout nicht klappt). Sie ist 2 Monate gültig. Diese legst bei der Prüfstelle vor und die erledigen dann nur die HU. Oftmals sogar günstiger, bei den Prüfstellen kostet die AU um die 40-50 €, in meiner Stammwerkstatt zahle ich 20 € und alles gut.

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Die Ansprüche musst du bei der zuständigen Kommune geltend machen, da der TÜV nur ein Erfüllungsgehilfe des Staates ist. Viel Spaß dabei. Ich würde es einfach auf sich beruhen lassen, schlechte Erfahrungen hat wohl jeder schonmal gemacht und ist dann einfach zu einer anderen Prüfstelle gefahren.

am 4. Dezember 2019 um 22:29

Hi, also versuchen kann man es ja ruhig mal aber erwarte nicht zu viel.

1. war die erste AU nicht fehlerhaft. Ob du bei 75 oder 89 Grad misst, wirkt sich nicht so sehr auf das Ergebnis aus. Die Temperaturuntergrenze kannst du selber verändern, bekomm mal im Winter einen Diesel auf 60Grad, das dauert ewig. Er hat dann 3 Messungen durchgeführt und alle 3 waren beim ersten Mal über dem Maximum. Das Ergebnis ist dann der Mittelwert.

2. bist du etwa 30Km nach Hannover gefahren und hast in der Zeit den Wagen "freigeblasen" , so werden die argumentieren. Das ist aber auch mit der Grund für den besseren Wert in der 2.Messung.

3. hat der Prüfer in der 2.Messung mit mehr Gefühl beschleunigt, mehr als 2 Sekunden. Das ist mit der Hauptgrund für den guten Wert. Bei Bosch werden häufig Beschleunigungszeiten von mehr als 1,9 Sekunden garnicht akzeptiert. Bosch ist aber sowieso grotte, mal nebenbei. Außerdem wie schafft der 89 Motortemp. bei dieser Außentemperatur? Hat der in der Lackierkabine gemessen?

Trotzdem viel Erfolg.

Zitat:

@Bibo245 schrieb am 4. Dezember 2019 um 23:29:14 Uhr:

 

3. hat der Prüfer in der 2.Messung mit mehr Gefühl beschleunigt, mehr als 2 Sekunden. Das ist mit der Hauptgrund für den guten Wert. Bei Bosch werden häufig Beschleunigungszeiten von mehr als 1,9 Sekunden garnicht akzeptiert. Bosch ist aber sowieso grotte, mal nebenbei. Außerdem wie schafft der 89 Motortemp. bei dieser Außentemperatur? Hat der in der Lackierkabine gemessen?

Trotzdem viel Erfolg.

Sehe die Ursache des besseren Messergebnisses auch in der Beschleunigungszeit.

TE sollte sich einfach freuen eine bestandene AU zu haben...

Zu den 89°C Heizung einfach aus, dann geht das schon. ;)

 

Wenn trotzdem 3x so eine hohe Trübung gemessen wurde deutet das auf ein technisches Problem hin. Dem sollte man mal nachgehen.

Ich habe den "großen Bruder" des Motors des TE

Gleiche Basis aber als 16V

Habe bei gleichen Beschleunigungszeiten wie bei seiner ersten AU und ähnlichen Temperaturen jedoch eine Trübung zwischen 0.2 bis 0.3 und nicht 1.5

 

140.000 Kilometer + Diesel + Baujahr 2005 klingeln bei mir aber eh alle Alarmglocken. :D

Wenn die Motoren irgendwas abgrundtief hassen, dann ist das Kurzstrecke.

Und mit Langstrecke schafft man in 14 Jahren nicht 140.000 Kilometer.

 

Hatte den gleichen Zirkus just bei Dekra mit 'nem PSA Benziner. Erste Prüfstelle hat bei drei aufeinanderfolgenden Testläufen hartnäckig zu hohe CO-Werte bemängelt, eine andere - nach 200km Fahrtstrecke mit 'ner Pulle 'Ventilsauber' im Tank und sicherheitshalber beschafftem, neuem, noch verpacktem Kat im Kofferraum - auf Anhieb tadellose Prüfergebnisse attestiert. Da zwischen den beiden HUs/AUs ausgerechnet der Monatswechsel von gerade noch fristgerecht zu 1 Tag überzogen lag, der zweite Prüfer zudem noch überzeugt davon wirkte, dass sein Kollege zuvor wohl wirklich Bockmist gebaut haben müsse, wurde kulanzhalber zumindest auf 10€ Zuschlag für die 'besonders umfassende Prüfung bei Fristversäumnis' verzichtet.

Mehr Entgegenkommen war nicht drin - und bis auf Weiteres wandert der 'Reservekat' erst mal ins Kellerregal :cool:

Die vom TÜV gemessenen Trübungswerte können bzw. werden durchaus korrekt sein.

Ich selber fahre einen 850er TDI von 96, ohne Partikelfilter. Wenn ich ohne "Vorbereitung" zur AU fahre, habe ich Trübungswerte um die 2.0, die AU wäre also nicht bestanden. Fahre ich vorher nur 10 Minuten Autobahn bei hoher Drehzahl, fahre dann zum TÜV, habe ich Werte um die 0.5. Also alles Top. In den 10 Minuten brennt sich wohl der ganze Abgastrakt komplett frei, was die guten Werte wohl beweisen. Nicht auszudenken, wenn ich nach langer Autobahnfahrt zu AU fahre. Diesen Tip gab mir der TÜV Prüfer bei meiner ersten nicht bestandenen AU Prüfung. Anscheinend kannte er das Problem.

Ich würde eher die komplette Prüfung der Trübungswerte und die Folgen daraus in Frage stellen. Ein Fahrzeug im Normalbetrieb erreicht nie oder selten gute Trübungswerte. Ich frage mich dann, welche Aussagekraft der Trübungswert überhaupt in der Praxis hat.

 

Guten Morgen, bei mir bleibt die Frage welchen Einfluss hat die Motortemperatur auf den Trübungswert? Ist der Prüfer im Winter überhaupt in der Lage den Motor rund um warm zu fahren, um realistische aussagefähige Werte zu erzielen? Ist die vorgegebe Motortemperatur nicht erreicht liegt schon eine fehlerhafte Messung vor. Da schleicht sich bei mir die Erkenntnis ein, nur im Sommer TÜV zu machen. Gruß Reinhard

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 4. Dezember 2019 um 23:13:59 Uhr:

Die Ansprüche musst du bei der zuständigen Kommune geltend machen, da der TÜV nur ein Erfüllungsgehilfe des Staates ist.

Das war mal.

Die TÜV Nord AG ist ein international tätiges, unabhängiges Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Hannover. Als Aktiengesellschaft wurde das Unternehmen 2004 gegründet.

Inzwischen also ein Privatunternehmen, genauso wie GTÜ, KÜS, DEKRA usw.

Der Staat legt nur die Prüfkriterien fest, aber reklamiert wird "vor Ort".

Bei der AU muss die Motortemperatur entspechend den Vorgaben des Herstellers sein. Wenn man zu AU fährt und der Prüfer den Motor noch minimal laufen lässt, sollte die Temperatur wohl erreicht sein. Ob ein paar Grad mehr oder weniger so unterschiedliche Trübungswerte hervorrufen, wage ich zu bezweifeln.

Themenstarteram 5. Dezember 2019 um 8:04

Zitat:

@Leon596 schrieb am 5. Dezember 2019 um 00:05:21 Uhr:

 

140.000 Kilometer + Diesel + Baujahr 2005 klingeln bei mir aber eh alle Alarmglocken. :D

Wenn die Motoren irgendwas abgrundtief hassen, dann ist das Kurzstrecke.

Und mit Langstrecke schafft man in 14 Jahren nicht 140.000 Kilometer.

Ich habe den Wagen vor genau einem Jahr mit 113.000 km aus erster Hand gekauft. Die damaligs gültige HU war mängelfrei. Nun fuhr ich fast 30.000km in einem Jahr. Also Langstreckenbetrieb. ;)

Zitat:

Betrag von 44,90 €

ernst jetzt? sei froh das die karre noch mal ne Plakette bekommen hat und alles ist gut.

Zitat:

@slv rider schrieb am 5. Dezember 2019 um 09:04:47 Uhr:

Zitat:

Betrag von 44,90 €

ernst jetzt? sei froh das die karre noch mal ne Plakette bekommen hat und alles ist gut.

Trotzdem sollte die AU auch bei alten Karren korrekt ablaufen und nicht ausgewürfelt werden. Für mich würde es nicht um die 44€ gehen, sondern darum, dass meine alte Karre aufgrund fehlender AU stillgelegt werden müsste.

 

An Themenstarter

Ich denke, Du solltest an der Sache dran bleiben. Der TÜV ist keine sakrosante Institution, sondern ein kommerzielles Unternehmen, mit Tätigkeiten, welche durchaus hinterfragungswürdig sind.

Auch mit Mitarbeitern ( Ausnahme, nicht die Regel), welchen der Begriff Service, Kundenfreundlichkeit fremd ist und penibles Arbeiten nicht im Vordergrund steht. (auf keinem Weihnachtbaum leuchten alle Kerzen gleich hell).

 

Ratschläge wie "freue Dich dass Du den "TÜV" hast" sprechen eigentlich für sich! Ebenso Ratschläge von Leuten, welche den TÜV immer noch für eine öffentliche Einrichtung halten.

 

Bleibe dran, bohre weiter, obwohl deine Forderung auf Rückzahlung keine Chance haben wird, man wird eine schlechte Arbeit des TÜVlers in Abrede stellen und dir eine Reparatür zwischen den 2 Terminen unterstellen.

 

Ich würde nicht mit technischen Details und möglichen Fehlern bei der Untersuchung argumentieren, denn gegen "geballtes Fachwissen" hast du argumentativ keine guten Karten.

Lass einfach die Fakten sprechen, nämlich zwei Test´s innerhalb kurzer Zeit mit vollkommen gegensätzlichem Ergebnis. Weshalb das so ist musst nicht Du erklären sondern die "Messgehilfen"beim TÜV.

Themenstarteram 5. Dezember 2019 um 8:38

Zitat:

@slv rider schrieb am 5. Dezember 2019 um 09:04:47 Uhr:

Zitat:

Betrag von 44,90 €

ernst jetzt? sei froh das die karre noch mal ne Plakette bekommen hat und alles ist gut.

Okay, mit diesem Argument kann also auch Dein Vermieter die Miete ab sofort doppelt abbuchen und kann Dir dann sagen: Sei froh, dass Du eine Wohnung hast und lass es gut sein!

man könnte auch versuchen das Fahrzeug nach 14 jahren und weit über 100tkm durch instantsetzung in einen technischen zustand zu versetzen in dem die Untersuchung problemlos durchlaufen wird.

könnte aber geringfügig teurer werden als der fuffi. das meinte ich damit.

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