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Felgenverkäufer:"Man ist mit leichten Felgen schneller"

BMW
Themenstarteram 23. Januar 2003 um 9:16

Hi,

ich hab mich gestern nach Felgen erkundigt und da meinte der Verkäufer,das wenn ich auf sportliches Fahren stehen würde mir auf jedenfall leichte Felgen kaufen sollte.Die leichten Felgen sind ja leichter zu bewegen meinte er.

Iss da was wares dran?Das iss doch nur minmal so oder merkt man da was ob man ne Stahlfelge anstatt ner Superleggera drauf hat?Also ich denke das merkt man nicht oder was ment ihr?So leichte Felgen hatte ich eh noch nie.

Danke für eure Beiträge.

MfG

johannes

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen, ich möchte mit einfachen Beispielen auch für den Laien noch mal Licht in ein paar ungeklärte Fragen bringen:

[Sinn der Reduktion ungefederter Massen = Allgm. Verbesserung des Ansprechverhaltens des Fahrwerks ist ja schon mehr oder weniger geklärt worden]

hier:

1. Fahrzeugmasse + Endgeschwindigkeit: Auf einem genügend langen Hang ist ein Auto mit hohem Gewicht unter sonst gleichen Bedingungen (Motorleistung, Karosserie etc.) bergab schneller als das leichtere Fahrzeug. Der Grund liegt in der höheren Hangabtriebskraft (bedingt durch das höhere Gewicht), welche den Motor dabei unterstützt gegen den Windwiderstand zu arbeiten. Umgekehrt gilt dies natürlich bei Bergauffahrt. Auf ebener Strecke spielt das Gewicht (idealisiert) keine Rolle für die Endgeschwindigkeit (nichtideal: ggf. höhere Radlagerreibung und Reifenwalkung beim schwereren Fahrzeug, welche ggf. durch die bessere Aerodynamik des jetzt tieferen Fahrzeuges kompensiert wird; diese Faktoren sind eher vernachlässigbar).

2. Fahrzeugmasse und Beschleunigung oder BREMSUNG (=negative Beschl.): Beim Beschleunigen des Fahrzeuges muss Bewegungsenergie auf das Fahrzeug übertragen bzw. diesem entzogen werden. Hierbei muss man zwischen zwei Bewegungsenergieformen unterscheiden, die Energie aus translatorischer Bewegung und die Energie aus rotatorischer Bewegung.

A: Translatorische Bewegung: Idealisiert kann man sich das Auto mit blockierten Rädern als einen Masseblock auf einer Eisfläche vorstellen, bei dem, um den Block zu Bewegen keinerlei Energie an der Kontaktfläche zum Eis übertragen werden muss (idealisiert). Der Widerstand (translatorisches Trägheitsmoment), den das Auto bezüglich seiner Beschleunigung (z.B. anschieben, abbremsen) entgegenstellt, hängt von seiner GESAMTMASSE ab, also auch dem Gewicht der Räder. Je geringer die Gesamtmasse ist, um so leichter lässt sich der Masseblock beschleunigen.

B: Rotatorische Bewegung: Man stelle sich ein auf einer Strasse fahrendes Auto vor, was bei einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h von einem Hubschrauber zunächst angehoben wird und dann "abgebremst" wird (Fahrer des Autos schaltet im Moment des Anhebens in den Leerlauf). Das Auto schwebt, die Räder drehen sich weiter. Nach dem Abheben von der Strasse muss der Hubschrauber um das Auto "abzubremsen" diesem zunächst die translatorische Energie entziehen (= Masseblock Eisfläche Situation). Ergebnis: Das Auto schwebt an einem Punkt über dem Boden (die Räder drehen sich immer noch!). Würde der Hubschrauber jetzt das Auto aus einer Höhe von ca. 1cm auf den Boden fallen lassen, so würde dies noch ein Stück weiter fahren - der Grund liegt in der noch nicht abgebauten Rotationsenergie der Räder. Die Höhe der Rotationsenergie der Räder ist dabei von dem Rotations-Trägheitsmoment abhängig. Dieses wiederum hängt nicht nur vom Gewicht der Räder, sondern auch von der Gewichtsanordnung bezogen auf die Rotationsachse ab. Um dies an einem Beispiel klarzumachen: Bei zwei gleichschweren Rädern hat dasjenige das größere Widerstandsmoment, bei dem die Masse weiter von der Rotationsachse entfernt ist : wenige dünne Felgenspeichen + massiver Felgenkörper = großer Widerstand; dicke Felgenspeichen und dünner Felgenkörper = kleiner Widerstand.

Wechselt man von schweren auf leichte Felgen ergeben sich also 3 Vorteile:

I. Beim Beschleunigen/Abbremsen ist weniger translatorische Energie aufzubauen/abzubauen (=Reduktion des Fahrzeuggesamtgewichtes)

II. Beim Beschleunigen/Abbremsen ist weniger rotatorische Energie aufzubauen/abzubauen (=Reduktion der rotierenden Massen oder besser formuliert: Reduktion der rotatorischen Trägheitsmomente)

III. Die Felgen sind immer Teil der ungefederten Massen. Die Gewichtsreduktion bewirkt daher immer ein verbessertes Ansprechverhalten des Fahrwerks

Gruß

hl

 

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Hallo,

das kann man schon merken. Man versucht durch leichte Räder die ungefederten Massen zu reduzieren. Beim Beschleunigen stellt es auf jeden Fall eine Unterschied dar, da sich eine leichte Felge auch leichter beschleunigen läßt.

Gruß

glaub auch, dass eine leichtere felge sinn macht.

aonsonsten würden leichte magnesiumfelgen etc. nicht so beliebt sein (vor allem auf der rennstrecke)

Hallo.

Von wieviel Vorteil wird denn hier gesprochen?

(hundertstel, zehntel...)

Wie sind sie denn vom Preis? (ca.)

Gruß

Das mit dem beschleunigen stimmt. Aber ob man das an einem Serienfahrzeug so merkt?

Felgen kostet fast das gleiche wie normal.

@CALVA:

Also, die Beschleunigung in Fahrtrichtung kann man berechnen aus: Moment am Rad (vom Getriebe kommend) geteilt durch den Radradius und durch die Masse des Rades.

Beschleunigung= Moment/(Radius*Masse des Rades)

[Nur für ein Rad betrachtet! ]

Natürlich kommen da noch andere Fahrwiderstände dazu. Also die Formel ist keinesfalls vollständig. Beim Beschleunigen kommen noch z.B. Motor und Getriebe hinzu, die ebenfalls einen Widerstand gegenüber dem Beschleunigen haben. Aber als grober Richtwert ist es ganz brauchbar, denke ich.

 

Also je größer die Radmasse, desto geringer die Beschleunigung!

Gruß

Themenstarteram 23. Januar 2003 um 9:59

Hmmm...klingt mir alles zu wage.

Also ma ne klare Frage:Ist mein M3 mit z.B.Superleggera(auch wenn mir die nicht gefallen)schneller als mit den originl M3 Felgen?Also das man es nicht spürt weiss ich aber ist man um zentel schneller?

Nur ma so als Frage nicht das ihr denkt ich hau mir jez so Teile drunter,denn leider gibt es keine schönen leichten Felgen.Hat mich einfach ma interessiert.

Äh... Das muß ich erst mal verarbeiten...;)

 

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Johannes

...das man es nicht spürt weiss ich aber ist man um zentel schneller?

Wenn die Zustände (Bedingungen der Umgebung) identisch sind, dann ja.

 

Gruß

Hallo.

He,He. Blos gut, das ich Felgen kaufe nach Geschmack. Und nicht nach Berechnung.

Aber ich stelle jetzt nicht die Frage nach Nutzen oder Sinn oder....:D

 

Gruß

Themenstarteram 23. Januar 2003 um 10:21

Ja da sind wir einer Meinung.Wenn man danach geht müsste man ja auch die Klima und die Airbags etc.rasuschmeissen,aber das wär ja albern.

Aber iss schon interessant das so ne Felge was ausmacht.

Naja werd trotzdem zu schönen anstatt zu leichten greifen.

Schöne-leichte wären natürlich optimal aber ich bin ja kein Krösus :D

Das mit den "ungefederten Massen" habe ich auch schon mal gehört. Kann mir das nochmal jemand erklären? Wieso sind 10kg Gewichtsersparnis in der Felge viel effektiver als 10kg Ersparnis im Kofferraum?

Danke und Grüße

Uli

Die Gewichtsfrage kann ja wohl bei Straßenfahrzeugen getrost vergessen werden. Da gehts rein nach Optik. Der Gewichtsvorteil macht nur im Rennsport Sinn.

@Beethoven:

Als ungefederte Massen zählen alle Teile, die nicht durch die Federn und Dämpfer im Fahrzeug an Schwingungen gehindert werden, also Rad, Aufhängung, Querlenker usw.... Wenn man jetzt dort Masse wegnimmt, hats Du weniger schwingende Massen, weniger Trägheit. Das bewirkt, dass das Fahrwerk und somit das gesamte Fahrzeug besser auf die Fahrbahngegebenheiten reagieren kann. Daher hat BMW im E39 5er ja auch viele Aufhängugsteile durch Alu-Druckguss ersetzt, was zu einer niedrigeren ungefederten Masse und somit einem wesentlich besseren Fahrwerk führte.

Stell es Dir einfach so vor: Du kannst eine 5 kg schwere Hantel viel schneller am ausgestreckten Arm rauf und ´runter bewegen als eine von 15 kg... So sieht es auch bei den ungefederten Massen im Fahrwerk aus.

Dier Masse im Kofferraum jedoch ist hier nicht so effektiv, da sie ja wesentlich langsamer auf und ab bwegt wird, da sie ja von Federn und Dämpfern in ihren Schwingungen gebremst wird. Daher versucht man, die Masse da zu sparen, wo sie eine extreme Wirkung hat, also lieber 10kg im Fahrwerk an ungefederten Massen als 20kg im Kofferraum, was jedoch zweifelsfrei leichter ist

.

Grüße,

David al. DerMoses

am 23. Januar 2003 um 12:05

Das mit den ungefederten Massen ist schon richtig, was das Fahrverhalten und den Fahrkomfort angeht, für die Beschleunigung spielt es allerdings keine Rolle, ob ne Masse gefedert oder ungefedert ist.

Die Masse der Räder wirken sich aus folgendem Grund doppelt aus:

Einmal spielen sie logischerweise für das Gesamtgewicht des Autos eine Rolle (klar, oder?) , und dann kommt eben noch die Massenträgheit dazu. Man kann sich ja auch leicht vorstellen, daß ne leichte Scheibe leichter zu drehen ist, als ne schwere ...

Das sind also 2 Effekte, ob man die in der Praxis so sehr merkt, wage ich zu bezweifeln. Unter "Laborbedingungen" aber schon.

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